Tagebucheintrag – Weihnachtspanik

Ganz im Sinne der Erfindung benutze ich heute mein Blog einmal für einen Tagebucheintrag.
Besondere Begebenheiten: Erstens bin ich soeben erfolgreich einer Dachlawine ausgewichen und zweitens habe ich heute meine Weihnachtspanik vielleicht wieder etwas besser in den Griff bekommen.
ad 1) keine weiteren Anmerkungen – ich war einfach schnell
ad 2) Seit Jahrzehnten habe ich eine Weihnachtspanik, die manchmal etwas heftiger und in manchen Jahren etwas milder ausfällt. Meist kündigt sie sich durch ähnliche Albträume an, wie den, den ich vorige Woche (heuer bin ich früh dran) hatte.

Ich sehe mich in eine wunderbare Landschaft laufen. Vor mir ausgedehnte Wiesen in saftigem Grün und ganz weit hinten die Berge. Zu diesen Bergen möchte ich laufen, aber es wird anstrengend, anstrengender und schließlich ganz mühsam und ich komme nicht voran. Ich blicke zur Seite und bemerke entsetzt, dass ich mich nach rückwärts bewege. Ich blicke verzweifelt zu meinen Füßen auf den Boden und sehe, dass ich auf einem Laufband laufe, welches auf Rädern in die andere Richtung, also zurück rollt. Verblüfft bleibe ich stehen – stürze und wache auf.

Solche Träume, kurz vor Weihnachten, deuten meist auf eine sich anbahnende Weihnachtspanik hin. Manchmal, wie voriges Jahr zum Beispiel, bleibt mir die Weihnachtspanik überhaupt erspart. Heuer hat sie sich leider schon vorige Woche mit dem oben angeführten Traum angekündigt. Daher schreibe ich auch sehr viel, in den letzten Tagen, denn das hilft einigermaßen. Ich bekomme die Gedanken aus dem Kopf, wenn ich sie aufschreibe. Gereiztheit, Übelkeit, Schwindel und Angst in bestimmten Menschenansammlungen sind die Symptome, die mir dann mehr oder weniger den Advent vermiesen. Bei diversen Veranstaltungen habe ich mit Menschenmassen kein Problem, obwohl ich sie seit Jahren auch schon meide. Aber nicht aus Angst, sondern weil ich mich an ruhigen, schönen Orten ohne Rummel und Action einfach wohler fühle.
Heute bekam ich im Gedränge der U-Bahn schon keine Luft, dafür aber ein mulmiges Gefühl und leichter Schwindel machte sich bemerkbar. Die Gedanken kamen und gingen immer schneller und ich war froh, als ich am Ziel endlich aussteigen, bzw. mich irgendwie hinaus wursteln konnte, obwohl sich beim Öffnen der Tür die Einsteigenden schon herein drängten, als gäbe es in diesem Waggon ein kostenloses Weihnachtsgeschenk. Auf der Mariahilfer Straße wurde es dann wirklich entsetzlich. Unzählige Menschen, Weihnachtsstände, blinkende Werbungen, Musik, Punsch und ein Rummel, als wäre die ganze Straße ein Weihnachtsmarkt. Bei Veranstaltungen verhalten sich die meisten Menschen recht ähnlich und die zähle ich als einen und richte meine Aufmerksamkeit nur auf diejenigen, die sich irgendwie auffällig in dieser Menge verhalten. Aber bei Weihnachtseinkäufern bin ich total überfordert, denn alle verhalten sich seltsam und mir kommt es so vor, als wäre ich ein Fremder, ein anderes Wesen, der nicht hier her gehört. Ich bekomme nicht mit, ob jemand freundlich, unfreundlich oder gar gefährlich wirkt, weil mich zu viele bedrängen und schon sind sie vorbei. Plötzlich schaut mir ein Weihnachtsmann mit lautem hohoho in die Augen und hat seine Nase ein paar Zentimeter vor meiner. Ich könnte schreien und davon laufen, wenn ich könnte, denn man kommt nicht durch. Es gibt keinen freien Fluchtweg. Das Schwindelgefühl wird stärker und ich bekomme Angst in Ohnmacht zu fallen, um dann von der Packerlhorde womöglich zertrampelt zu werden. Die bekommen dich in ihrem Kaufrausch doch gar nicht mit, denke ich mir und überlege, ob ich jetzt wirklich zum Taijiquan-Training gehen kann, oder ob es vernünftiger wäre, schnell nach Hause zu flüchten, mich ins Bett zu verkriechen und abzuwarten, bis der Wahnsinn vorbei ist. Ich entschied mich trotzdem für das Training und nach 15 Minuten war ich wieder halbwegs in Ordnung. Nach dem Training war ich völlig fit, habe viel dazu gelernt und die inzwischen etwas gelichtete Menschenmenge störte mich überhaupt nicht mehr. Ich konnte am Weg nach Hause sogar schon einen entgegen kommenden, gehetzt wirkenden Vielpackerlträger zulächeln. Doch auf der Rolltrepe zur U-Bahn drängt sich auf den letzten Stufen noch eine Dame vorbei und rempelt mich heftig an, weil sie es offenbar sehr eilig hat, obwohl kein Zug in der Station war und auch keiner einfuhr. Plötzlich bleibt sie stehen und versperrt mir den Weg. Ich musste näher an sie heran, um an ihr vorbei zu kommen und hinten drängten schon andere nach. Da drehte sie sich auf einmal um und blickte mich an, als müsste sie ihr Leben gegen mich verteidigen. Mit sanftmütigen Lächeln, dezent natürlich, denn die geringste Überteibung hätte sie womöglich noch provoziert, machte ich mich so dünn wie möglich und drückte mich auch so unauffällig wie nur möglich an ihr vorbei. Schlenderte dann ganz unbeteiligt ohne mich umzusehen bis ans andere Ende der Station. Ende gut, alles gut – vielleicht habe ich es für dieses Jahr schon wieder überstanden, aber zur Sicherheit meide ich trotzdem die beliebten Einkaufsstraßen und Weihnachtsmärkte, wann immer es mir möglich ist.

Was ich nachsehen musste:
schwindelig
Kommasetzung bzw. Kommaregeln
Präpositionen mit Dativ canoo.net ist eben genial 😉
woxikon

Bildquelle: hpyworld.blogspot.com

PISA: Österreichs Schüler können nicht mehr gut lachen

oder lesen und schreiben, aber was macht das schon für einen Unterschied – sie erfassen den Sinn doch eh nicht, also ist es komplett egal was ich über sie schreibe.

Zuerst zur Begriffserklärung: PISA hat 87.440 Einwohner, oder wenn es auch kein Fluss und kein Schiff ist, dann könnte es für “Programme for International Student Assessment” stehen, was uns Deutschsprachige aber net wirklich interessieren wird.

Auf nachrichten.at lese ich PISA: Österreichs Schüler sind beim Lesen nicht einmal mehr Mittelmaß:

WIEN. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SP) legt heute die schlechtesten PISA-Ergebnisse seit Bestehen der Studie vor. Noch schlimmer als ohnehin erwartet war der Absturz in der Lesekompetenz.

Dem sinnerfassenden Lesen galt diesmal das Hauptaugenmerk der im Dreijahresrhythmus durchgeführten PISA-Studie….

Naja, vielleicht gibt es keinen Sinn mehr zu erfassen bei dem gebotenen Lesestoff, oder die PISA-Gfriesa können net chatten und weder facebooken noch smsn oder mmsn. He Leute in den communities braucht man sogar div. abbrevations und privat sowieso, weil man mit den Daumen einfach net so schnell schreibt, als mit 10 Fingern. Und hallo, jeder hat einfach noch keine USB-Tastatur fürs Handy. Abgesehen davon, welcher Spießer schaltet wegen eines Großbuchstabens schon das keybord um (Verzeihung, aber ich schreibe keybord mit und ohne Artikel so groß wie ich will, aber momentan SCHREIE ich eben nicht). Nach der xten Neichn deitschn Rechtsschreibung, oda kurz N(n).d.R.w.m.s. sollten die koservativen Mainstreambildner auch schon mitbekommen haben, dass Vom Lesen und vom Schreiben heute etwas anderes expected wird. Aber ich glaub, die haben sich ja noch nicht einmal die neueste Version gedownloadet, weshalb sie nicht wissen, dass die Sprache von heute auf die hohe Redundanz verzichten kann. Alles nur unnötiger Schnickschnack der bit, byte und Geld frisst und eh nix bedeutet.
Also liebe Schüler bedenkts einfach, dass die Prüfer vielleicht einfach ein wenig zurückgeblieben konservativ sind und machts euch nix aus der Beurteilung. Lernts weiterhin lieber Ruby, Englisch und die man pages von Linux.
Deutsch ist eine lebendige Sprache und wenn ihr sie benutzt, gehört sie euch. Sie entwickelt sich dank moderner Kommunikationstechnologie schneller weiter, als sich so mancher Germanist in seinen kühnsten Träumen vorstellen kann. Was denkt ihr wohl, wie häufig das Zeichen “@” zu Zeiten seiner Ausbildung war und was es bedeutet hat? Dass sie sich das nicht einmal vorstellen können entnehme ich der einfachen Werkanalyse. In mehreren Rechtschreibreformen streiten sie sich um des Kaisers Bart, statt uns ein effizientes, logisches Mittel zu einer zeitgemäßen Kommunikation mit Informationsaustausch zu bieten. Sie verkomplizieren und machen die Sprache noch unzulänglicher, als sie ohnehin schon ist. Sie legen aber auch fest, wie wir was zu schreiben haben und was falsch und richtig ist, daher können sie unmöglich an irgend etwas Schuld sein. Wer ist Schuld? Na klar, die Emigranten. Ich glaube hier haben sie aber eine falsche Teilmenge erwischt, denn islamische Türken sind angeblich nicht integrationsfreudig und müssen Arabisch lernen, was den Fortschritt in Deutsch natürlich wirklich beeinträchtigen könnte. Warum Emigranten, wenn in unserem Teleph(f)onbuch fast nur Tschechische, Ungarische, Ex-Yugoslawische, …….. Namen zu finden sind? Es müssten doch eigentlich die Immigranten gemeint sein? Gut, Latein müssen die Schmierfinken ja nicht können (abschreiben und kopieren ist wichtig), aber ich weiß, was sie meinen, denn ich glaube kaum, dass es um gebürtige Österreicher (ev. mit langem Stammbaum) geht, die auf Dauer Österreich (oder Deutschland) verlassen haben und in dem Ausland, in dem sie jetzt permanent leben, also ihrer neuen Heimat, an der PISA Studie für Österreich teilgenommen haben und dabei Österreich ins schlechte Licht setzten. Nein, nein mit Emigranten sind schon Immigranten bzw. bei uns (hic) lebende Ausländer gemeint, aber man wollte wieder einmal ganz gebildet erscheinen und dabei subversiv wirken, so hat man ein Wort verwendet, dessen Bedeutung man eigentlich nicht kennt und die anderen Revolverblätter haben es “heute” kopiert und vervielfältigt. Das war wirklich ein dummes, schlechtes Argument, man hätte sich eine kleinere Zielgruppe als Schuldige aussuchen sollen. Es war natürlich auch nicht gut für mich, denn wenn aufkommt, dass die Emigranten nicht Schuld sind und die Verantwortlichen können nicht Schuld sein, da sie ja die Sprache machen, dann sind vielleicht als nächstes die Raucher schuld, weil an Schulen immer wieder geraucht wird und das bekanntlich das Hirn vernebelt und die Denkleistung vermindert (so wie bei mir, was man leicht an der häufigen Konjunktion oder Aneinanderreihung von Satzteilen mit “und” sieht). Im Endeffekt bleibt es dann jedenfalls sowieso an mir hängen, weil ich der Jugend als Raucher ein schlechtes Vorbild war. Ich sehe es schon kommen, ich bin Schuld an den schlechten PISA-Ergebnissen. FTH, was solls, ich gebe es einfach gleich zu und übernehme die Verantwortung. Aber morgen kommt meine Entschuldigung und das Zauberwort, macht alles wieder gut. Österreich darf mich als Bauernopfer nehmen, denn ich diene meinem Land doch gerne und verteidige es eifrig mit der Tastatur, doch bitte, bitte lasst die Schüler mit diesem Schwachsinn in Ruhe und lehrt sie etwas nützliches, statt sie mit PISA zu piesacken.
Noch ein Appell an die Taferlklassler: “Wenn euch ein LehrerIn, der SchulinspektorInnen oder ein PISA-Komitee-Mitglied bittet, ihr sollt ihm/ihr sein Handy, oder GPS erklären, dann seid doch bitte so nett, sonst gibts nächstes mal womöglich gar keine Beurteilung mehr.” Legts ihr/ihm vielleicht auch gleich einen FB-Account an und richtets ihm/ihr ein Webmail ein, dann freu’n sie sich und sind nicht mehr so traurig und gefrustet, wegen euren schlechten Leistungen. 😉
LMAO

Übrigens kennen Sie das Bildsch’e Paradoxon (schön genau lesen, denn die Bild hat sicher nichts mit Bildung oder Information zu tun): “Na, die, die nicht schreiben können, sagen natürlich, dass die, die nicht lesen können, die Ausländer sind, oder eben Migranten ziehen Pisa-Ergebnisse nach unten”.
Wie soll ein Migrant, der weder als staatenloser Vagabund herum migriert wird, noch ein Emigrant oder Immigrant ist, aus England kommend und hier lebend auch Englisch oder einer aus Frankreich Französisch und das vielleicht sogar noch mündlich und schriftlich können?
Ich glaube, ihr verlangt da wirklich ein wenig zu viel. Malt uns doch lieber ein Bildchen mit Strichmaxerln (also Strichbuben und -mäderl [barbusig in gewohnter Manier]), um zu zeigen was ihr zu schreiben hättet – wir würden dafür leicht und gerne Verständnis aufbringen können.

Weblinks:
PISA: Dramatischer Absturz beim Lesen
Erste Ergebnisse: Mieser bei PISA
ÖSTERREICH: Ministerin Schmied fordert nach PISA “Regierungs-Pakt”
Meinung: Ein Mittel gegen PISA-Hysterie
Den Bildungsschock und a Watschn bekommen sie auf Schüler ein Jahr nach: Heute kommt die Pisa-Watschen
Bildquelle: Adnergje, Wikipedia

Taijiquan Reflexion

Ich notiere mir wieder einmal ein paar Gedanken zu “meinem” Tai Chi. Der gesundheitliche Aspekt wird mir immer wichtiger und der kulturelle Hintergrund immer interessanter. Das mir die Gesundheit mit fortschreitendem Alter wichtiger wird ist wohl klar. Aber ich denke jetzt nicht mehr nach, ob es vielleicht sinnvoll wäre, sportmedizinische Erkenntnisse und physiologische Betrachtungen heran zu ziehen und damit Taijiquan zu ergänzen. Ich denke auch nicht mehr darüber nach, welche Version von welchem Lehrer und Stil wohl die beste wäre, oder welche Korrektur ich nun annehmen soll, sondern ich gehe von ganz einfachen Tatsachen aus und versuche meinen Weg und mein Taijiquan aus den vielen Möglichkeiten heraus zu finden.
Tatsache ist, dass die Zivilisation und der Wohlstand sehr viele Vorteile und Annehmlichkeiten mit sich bringt, aber auch viele Gefahren für die Gesundheit. Ich muss mir die unzähligen Fakten jetzt nicht alle vor Augen führen und nehme nur ein paar heraus. Ausreichend, vollwertige Nahrung zu bekommen ist ein Vorteil, aber wenn man alles in sich hinein stopft kann es schnell zum Nachteil werden. Eine gute medizinische Versorgung ist ein Vorteil, aber wenn man täglich zig Pillen gegen alles mögliche und eventuell zur Sicherheit und für alles mögliche schluckt, wird sie zum Nachteil. Wenn man mobil ist – Bewegungsarmut, wenn man …. den Suchtgiften der oft berufsbedingten schlechten Haltung, den Stress und alles alles andere bedenkt, komme ich zu den Schluss, dass schlechte Gewohnheiten (ach, meine Schultern kleben schon wieder an den Ohren) die schlimmsten Feinde der Gesundheit sind.
Ich denke, dass man Taijiquan nicht in ein paar Stunden pro Woche erlernen kann, auch nicht nach vielen Jahren, sondern nur wenn man bei jeder Gelegenheit im Alltag an sich arbeitet und zusätzlich fleißig übt, wobei man nach einigen Anleitungen, Korrekturen und Beschäftigung mit der Theorie, bestimmt auch viel alleine, also ohne Lehrer üben kann.
Jede Gelegenheit nützen, was die Gewohnheiten betrifft und die Umsetzung der allgemeinen Taijiquan Grundlagen, bezüglich der Struktur des Körpers (Haltung), der Bewegung (sich der täglichen automatischen Bewegungen bewusst werden und sie neu programmieren) , der Sensibilität (jeder Art, besonders aber auch die der Muskel- und Sehnensensoren und des Gleichgewichtssinns) und dem nach innen hören (meditieren, entspannen, auflösen von Verspannungen, den Geist zur Ruhe bringen, sich auf sich selbst und den Vorgängen im eigenen Körper zu besinnen, …) und auch bezüglich der Lebenseinstellung generell (wer bereit ist etwas für seine Gesundheit zu tun, lebt gerne, sonst wäre es ja kontraproduktiv; wer gerne lebt, hat einen Grund sich zu freuen, wenn er lebt oder so ähnlich [die Formulierung ist mir jetzt egal, ich verstehe auch später noch was ich damit gemeint habe]).
Wichtig ist mir dabei auch, dass ich keine besondere Leistung erbringen muss, die irgend wer beurteilt, misst und bewertet. Ich werde nie an einem Wettbewerb teilnehmen und auch nie Taijiquan unterrichten, ja nicht einmal behaupten, dass ich ein bestimmtes Taijiquan ausübe, sondern höchsten davon sprechen, wie ich es mache und welche Versionen ich kenne.

Gedanken mit Brainstorming-Charakter zu wichtigen Chen Stil Grundlagen:
Gleichgewicht und Beweglichkeit sind mir sehr wichtige Punkte, die ich oben nicht genügend betont habe. Der Energiefluss ebenfalls und dazu merke ich an, dass es mir völlig egal ist, was andere darunter verstehen mögen. Ich habe bestimmt keine Willkürmuskulatur in den Nervenhüllen, den Gefäßen oder gar den Energiekanälen, trotzdem kann ich meinen Unterarm ganz leicht “schwer und warm” werden lassen und ich kann bei einem Yangkreis (Betonung der Yang-Energie vom Dantium weg) des Armes einfach die Bewegung machen, oder ich kann mir vorstellen wie die Energie vom Dantium den Zentralkanal hoch in die Schultern entlang der Vorderseite des Armes zum Daumen und Laogong Punkt gelangt, dann ein innerer Wechsel erfolgt und die Energie (Yin) über den kleinen Finger und Rückseite des Armes zurück zur Hüfte und dem Dantian fließt. Was passiert dabei auf jeden fall? Auf jeden fall denke ich dabei vom Zentrum den Körper und die Muskelketten des Rückens, Schultergürtels, Armes entlang bis zur Hand. Daher kann ich auf keine Fall Gefahr laufen, dass meine Hand plötzlich eine unabhängige, vom übrigen Körper losgelöste, schwache Bewegung nur mit den Armmuskeln macht, sondern es kommt immer zu einer Synergie die wie eine Welle durch den Körper läuft (das die Welle Träger einer sich spiralenförmig ausbreitenden Welle sein kann. will ich jetzt nicht notieren), sondern ich stelle mir nur ein Seil, oder eine Peitsche vor und ich kenne, die Wirkung des freien Endes der Peitsche und die des Endes, das am Peitschenstil befestigt ist. Der Unterschied ist nur, das die lebendige Peitsche die Wirkung durch Synergien der aufeinander folgenden Muskelketten noch verstärkt.
Wenn ich nur so lose eine Handbewegung mache, die aussieht wie ein Yangkreis, dann ist das ein völlig anderes Gefühl, als wenn diese Bewegung im Zentrum beginnt und ich sehr gut auf die Bewegung konzentriert bin.

Conlusio:
Daher ist für mich ideal, (ich kenne verschiedene Versionen und Übungsmethoden und so wie ich mir gleich notiere wird eigentlich in keinem Kurs geübt und ich habe das auch nirgends gelesen oder gehört, sondern ich notiere mir jetzt nur, was mich am besten anspricht) wenn ich nach Dehnungsübungen mit der “stehenden Säule” beginne. Es muss nicht lange sein, sondern ich muss nur meine Mitte, mein Zentrum finden und in der Ausgangsstellung aller Formen zur Ruhe kommen. Mehrfach vom Baihui bis Yongquan mehrmals den gesamten Körper innerlich auf Verspannungen durchscannen, dabei entspannen, hinein atmen und zulächeln. Alle Körperteile mit dem Zentrum verbinden und die Energie absinken lassen. Den Ball nehmen, damit ich auf die Luftpolster in den Achselhöhlen nicht vergesse und die Schulten auch bei gehobenen Armen entspannen kann und das wars auch schon. Meist genügen mir dazu ein paar Minuten, dann lasse ich die Arme sinken und gleich auf das Dantian kommen. Kultur finde ich ebenfalls interessant, also natürlich, als Mann die linke Hand zuerst und darüber die rechte Hand. Nun habe ich keine Organ und nicht einmal einen Sensor für mein Zentrum, das ich weiterhin mit Dantian bezeichne und dabei meine ich das untere, vordere Dantian. Das bereitete mir lange Zeit wirklich ein Problem, denn wie soll ich an eine Stelle unter den Nabel denken können, wenn ich dort nichts spüre. Ich konnte leicht an meine kleine Zehe denken und mit Mikrobewegungen zittern lassen und fühlen, ob sie mir weh tut oder ob mir kalt in der Zehe ist, aber beim Dantian (Zentrum) war das nicht möglich. Ich helfe mir also wie man es lernt mit der Vorstellung einer Lichtkugel oder ähnlichem. Das klappt ganz gut und die kann ich dann sogar mit meinen Handflächen in der Vorstellung bewegen. Kreisende Bewegungen bringen sie zur Rotation und der Atem und Körper geht mit. Das wichtigste dabei ist mir, dass ich versuche die vorher erreichte Struktur zu erhalten. Ich atme ein, bewege die Handflächen seitlich am Bauch nach oben und steige dabei etwas, dann Gewichtsverlagerung und sinken in das andere Bein beim Ausatmen und die Handflächen wirken wie ein Magnet auf die Kugel und dreht sie weiter. Ich beginne mit einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn und wechsle dann s-förmig (Yin-Yangzeichen) über die Mitte zu einer Drehung im Uhrzeigersinn. Die Hüfte dreht leicht mit und es entsteht eine Bewegung, bei der ich die vorher gewonnene Struktur einigermaßen erhalten kann (in 20 Jahren möge aus “einigermaßen” “ganz gut” geworden sein). In den Kursen wird immer wieder eine Pause eingelegt, die mich meist völlig aus dem Konzept und der Konzentration bringt. Wenn ich alleine übe, mache ich also keine Pause, außer nach den Dehnübungen. Das Kreisen des Zentrums geht bei mir direkt in die erste Seidenfadenübung über und das ist immer eine einhändiger Yangkreis mit dem rechten Arm. Beim Steigen rechts kommt in meiner Vorstellung aus der Drehung heraus ein Lichtstrahl nach oben den Rücken hoch im Zentralkanal, dabei geht der rechte Arm weg vom Zentrum nach links oben und die Handfläche zeigt nach oben und zum Körper; gleichzeitig mache ich einen leeren Schritt nach rechts. Die Energie geht vom Dantian weg (Yang) über den Rücken zur Schulter die Hand rotiert vor der linken Brustseite und bei meiner Version kommt jetzt schon der erste äußere Wechsel wobei das Gewicht auf das rechte Bein verlagert wird und die Energie (meine Vorstellung; der Lichtstahl) Richtung Daumen geht; ich blicke in diese Richtung und bevor ich das Maximum der Gewichtsverlagerung (ohne das Zentrum zu verlieren) und die maximale Öffnung und Ausdehnung der Energie, sowie Ausatmung erreicht habe, kommt es zu einem inneren Wechsel. Aus der Yangenergie wird Yinenergie, die zum Dantian fließt. Ich nehme den Blick zurück und stelle mir vor, dass die Energie nun über den kleinen Finger an der Hinterseite des Armes zurück fließt. Es folgt der äußere Wechsel und das Gewicht verlagert sich auf das linke Bein. Beim Wechsel hilft mir die Vorstellung, dass das Dantian den Lichtstrahl wie eine Seilwinde zurück zieht, dadurch kann ich, so glaube ich zumindest, die Hüfte dabei richtig bewegen. Dann beginnt der Kreis von vorne. Ach ja, die linke Hand darf sich inzwischen in die Hüfte stemmen um keine Aufmerksamkeit zu benötigen. Irgendwann fühle ich, dass es möglichst gut funktioniert für mich und dann darf sie auch mit machen. Entweder mit einem gleichlaufenden Yinkreis, oder einen um eine Phase verschobenen gleichlaufenden Yinkreis oder manchmal auch mit einem Yangkreis. Der Winkel ist variabel die Kreise können liegen, stehen und/oder seitlich ausgeführt werden. Große oder kleine Kreise bzw. Ellipsen werden gezogen. Leider muss ich mich noch immer zu sehr um meine Knie kümmern, denn sie sollen nicht nach innen kippen und um das Öffnen der Hüftgelenke (Kua) und … ja, da verliere ich immer meine Struktur. Daher müsste ich nach Jahren eigentlich immer noch Stehen und Seidenfadenübungen machen und keine Form, Waffen, push hands usw., aber das wäre mir ehrlich gesagt zu langweilig. Daher übe ich alles mögliche, aber die Grundlagen sind immer (zumindest fast immer) der Anfang einer Übungseinheit.

Der blaugrüne Drache schießt aus dem Wasser – 青龙出水 (qīng lóng chū shuǐ)

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Der blaugrüner Drache schießt aus dem Wasser oder Green Dragon Emerges – qīng lóng chū shuĭ

Aus der Stellung mir der Faust vor der Schläfe (erinnert mich an eine Tanglangquan Stellung; nein, doch eher an Den Bogen spannen, auf den Tiger schießen) dreht die Hüfte. Die Arme folgen und das Gewicht wird auf das hintere linke Bein gebracht. Der linke Arm wird im Kreisbogen von unten hinten nach vor und oben gebracht, wobei die Hand rotiert, sodass die Handfläche nach oben zeigt, wenn sie die Position vor der Brust erreicht. Die rechte Faust kommt nach unten in die linke Hand, sodass die typische, geschlossene Stellung entsteht, was die Arme betrifft.
Dann erfolgt eine leichte Linksdrehung und der linke Ellbogen schießt nach links hinten. Dabei macht der rechte Arm als Ausgleichbewegung einen Ellbogenstoß nach vor. Aus dem Bauch heraus mit Hüftdrehung und schneller Gewichtsverlagerung nach rechts. Ob das Wasser spritzen soll, wenn der Drache aus dem Wasser aufsteigt, weiß ich nicht, aber bei Meister Chen Xiao Wang bemerke ich jedenfalls ein Nachbeben auf dem Video.
Mark Chen schreibt zu dieser Figur, dass es zumindest drei gleichwertige Variationen gibt und er bezieht sich auf Chen Zhao Pei. Dabei wird das Gewicht zuerst ebenfalls auf den linken hinteren Fuß gebracht und der Blick ist Richtung rechter Faust, die durch die leichte Rechtsdrehung der Hüfte vor den Kopf gelangt. Die Faust sinkt vor die Brust, dann sinkt der Ellbogen und die Faust kommmt den Körper nahe, sodass der rechte Unterarm vertikal vor der Brust steht. Die linke Hand kommt nach oben zur rechten Hand (geschlossene Stellung) und wird etwa nahe dem rechten Ellbogen positioniert (die Handfläche zeigt noch nach unten). Die Hüfte dreht nach links und der rechte Unterarm schießt nach oben bis die Faust auf Nasenhöhe ist und gleichzeitig wird der linke Ellbogen nach hinten gebracht, sodass die linke Hand auf Zwerchfellhöhe zurück gezogen und nun mit der Handfläche nach oben gedreht wird. Der rechte und linke Ellbogen sollen dabei ungefähr mit gleicher Kraft (fa jin) bewegt werden.

Quellen und Links:
Old Frame Chen Family Taijiquan von Mark Chen
Tai-Ji-Quan Chen-Stil, Die 38er Form nach ChenXiaowang von Dietmar Grosch, Huaxiang Su
Chen. Lebendiges Taijiquan im klassischen Stil von Jan Silberstorff
Old Frame, First Form
Shu Jian
Perform
Bildquelle: de.flash-screen.com

Vorsicht Ausländer

Ist nun H C Strache doch schon Bürgermeister von Wien geworden? Ich habe
nämlich im Vorbeigehen gerade ein seltsames Verkehrsschild gesehen "Vorsicht Ausländer". Vielleicht war es aber auch nur ein Plakat, ich konnte nicht stehen bleiben und es war schon recht dunkel.
Jaja, Ausländer raus aus dem Ausland!

Wie gesagt, ich ging an dem Plakat (Verkehrsschild) in der Dunkelheit vorbei, zückte schnell das Handy und so entstand der unscharfe, unbearbeitet Schnappschuss. Aber es ist trotzdem deutlich erkennbar, dass vor Ausländern gewarnt wird.