Lao Jia Yi Lu – Chen Stil, alter Rahmen, Form 1

(Last Updated On: 18. August 2014)

Wörtlich übersetzt heißt „lǎo jià yī lù“ – „alter Rahmen erster Weg“, aber es ist üblich von der Taijiquan Form zu sprechen, nicht vom Weg oder der Routine.
老 – lǎo – alt lao3; 架 – jià – Rahmen, Gestell, Regal, …. jia4; 一 – yī – eins yi1; 路 – lù – Weg, Pfad, Straße lu4
lǎo jià èr lù ist die 2. Form des alten Rahmens für die auch der Ausdruck

Quellen und Links:
Old Frame, First Form
Old Framne Chen Family Taijiquan von Mark Chen
Shu Jian – Meister Paris Lainas
Großmeister Chen Shi Hong

pào chuí gebräuchlich ist (炮 [炮] pào – Kanone; 捶 chuí – mit der Faust schlagen oder klopfen).

Ich wage mich nun endlich an die Beschreibung der Figuren heran. Nicht etwa weil ich weiß wie sie gehen, sondern ich erstelle mir eine Lernhilfe für „absolut beginners“. Mir scheint, als gäbe es viel mehr Beschreibungen im Yang Stil, dafür finde ich weniger Lehrer und im Chen Stil ist es genau umgekehrt. Ich vermisse jedenfalls eine Formenlehre und behelfe mir mit dem, was ich aus dem Kurs mitnehme, Old Frame Chen Family Taijiquan von Mark Chen und diverse Beschreibungen, deren Quelle ich an Ort und Stelle angeben werde. Natürlich hoffe ich auch auf ein paar brauchbare Kommentare, zu den jeweiligen Figuren. Zuerst einmal eine Listung der Figuren, die aber noch abgeändert und mit den jeweiligen Artikeln verknüpft werden wird.

Erste Hälfte:
Teil 1
1. Vorbreitung, Eröffnung – 预备式 (yùbèi shì)
2. Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel – 金刚捣碓 (jīn gāng dăo duì)
3. Den Mantel befestigen – 玉女穿梭 (lăn zhā yī)
4. Sechsmal versiegeln und viermal verschließen – 六封四閉 (liù fēng sì bì)
5. Die einzelne Peitsche – 单鞭 (dán biān)
6. Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel (1. Wiederholung)
7. Der weiße Kranich spreizt die Flügel – 白鶴亮翅 (bāi hè liàng chè)
8. Schräge Stellung – 斜行 (xíe xíng)
9. Knie umfassen und hochheben – 搂膝 (lǒu xī)
10. Dreifacher Vorwärtsschritt – 上三步 (shàng sān bù)
11. Schräge Stellung (1. Wiederholung)
12. Das Knie umfassen und hochheben (1. Wiederholung)
13. Dreifacher Vorwärtsschritt (1. Wiederholung)
14. Die Hand verdeckt Arm und Faust – 掩手攻拳 (yǎn shǒu gōng quán)
15. Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel (2. Wiederholung)
16. Die Faust folgt dem eingedrehten Körper – 撇身拳 piě shēn chuí
17. Der blaugrüne Drache schießt aus dem Wasser – 青龙出水 (qīng lóng chū shuǐ)
18. Mit beiden Händen schieben – 双推手 shuāng tuī shǒu

Teil 2
19. Die Faust zeigt sich unter dem Ellbogen – zhŏu dĭ kān quán
20. Rückwärtsgehen und die Arme eindrehen (1) – dào juăn gōng
21. Der weiße Kranich breitet seine Flügel aus (2 – Wiederholung) – bāi hè liàng chè
22. Schräge Stellung (3 – Wiederholung) – xíe xíng
23. Mit dem Rücken schnell ausweichen (1) – shăn tōng bèi
24. Die Hand verdeckt Arm und Faust (2 – Wiederholung) – yăn shŏu gōng quán
25. Sechsmal versiegeln und viermal verschließen (2 Wiederholung) – liù fēng sì bì
26. Die einzelne Peitsche (2 – Wiederholung) – dán biān
27. Kreisende Hände oder Wolkenhände –云手 (yùn shŏu)
28. Hoch in Richtung des Pferdes strecken – 高探马 (gāo tàn mă)
29. Mit dem rechten Fuß reiben – yòu cā jiăo
30. Mit dem linken Fuß reiben – zuŏ cā jiăo
31. Mit der linken Ferse treten – 左蹬一跟 (zuŏ dèng yí gēn)
32. Dreifacher Vorwärtsschritt (2 Wiederholung) – shàng sān bù
33. Zum Boden Schlagen – jī dì chuí
34. Mit beiden Füßen treten – èr tī jiăo
35. Mit der Faust das Herz schützen – hù xīn quán
36. Mit dem Fuß treten wie ein Wirbelwind – xuàn fēng jiăo
37. Rechter Fersentritt – yòu dèng yí gēn
38. Die Hand verdeckt Arm und Faust (3 – Wiederholung) – yăn shŏu gōng quán

Zweite Hälfte:

Teil 3
39. Kleines Fassen und Schlagen – xiăo qín dă
40. Den Kopf in die Arme schließen und den Berg schieben – bào tóu tuī shān
41. Sechsmal versiegeln und viermal verschließen (3 Wiederholung) – liù fēng sì bì
42. Die einzelne Peitsche (3 – Wiederholung) – dán biān
43. Von vorne aufnehmen – qián zhāo
44. Von hinten aufnehmen – hòu zhāo
45. Die Mähne des Wildpferdes teilt sich – yĕ mă fēn zōng
46. Sechsmal versiegeln und viermal verschließen (4 Wiederholung) – liù fēng sì bì
47. Die einzelne Peitsche (4 – Wiederholung) – dán biān
48. Die Jadefrau wirft das Webschiffchen – 玉女穿梭 (yù nǚ chuān suō )
49. Den Mantel befestigen (2 – Wiederholung) – lăn zhā yī
50. Sechsmal versiegeln und viermal verschließen (5 – Wiederholung) – liù fēng sì bì
51. Die einzelne Peitsche (4 – Wiederholung) – dán biān
52. Kreisende Hände (2 – Wiederholung) – yùn shŏu
53. Mit beiden Händen gegen den Fuß bewegen – 双擺莲跌叉 (shuāng băi lián)
54. Herabfallen und die Beine spreizen – diē chā
55. Der goldene Hahn steht auf einem Bein – jīn jī dú lì

Teil 4
56. Rückwärtsgehen und die Arme eindrehen (2 – Wiederholung) – dào juăn gōng
57. Der weiße Kranich breitet seine Flügel aus (3 – Wiederholung) – bāi hè liàng chè
58. Schräge Stellung (4 – Wiederholung) – xíe xíng
59. Mit dem Rücken schnell ausweichen (2 – Wiederholung) – shăn tōng bèi
60. Die Hand verdeckt Arm und Faust (4 – Wiederholung) – yăn shŏu gōng quán
61. Sechsmal versiegeln und viermal verschließen (6 – Wiederholung) – liù fēng sì bì
62. Die einzelne Peitsche (5 – Wiederholung) – dán biān
63. Kreisende Hände (3 – Wiederholung) – yùn shŏu
64. Hoch in Richtung des Pferdes strecken (1. Wiederholung) – gāo tàn mă
65. Die Arme in einem Kreuz halten und gegen den Fuß schlagen – shí zì jiăo
66. Den Schlag auf den Unterleib richten – zhī dāng chuí
67. Der Affe streckt die Frucht aus – yuán hóu tàn guŏ
68. Die einzelne Peitsche (6 – Wiederholung) – dán biān
69. Der Drache neigt sich zum Boden – què dì long
70. Vorwärtsschreiten und mit sieben Sternen schlagen – shàng bù qī xīng
71. Rückwärtsschreiten und die Arme spreizen – xià bù kuà gōng
72. Mit beiden Händen gegen den Fuß bewegen – shuāng băi lián
73. Direkt auf den Kopf schlagen“ oder „Frontaler Kanonenschlag – 当头炮 (dāng tóu páo)
74. Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel (4 – Wiederholung)
75. Schlussstellung – 收式 (shōu shì)

Quellen und Links:
Old Frame, First Form
Old Framne Chen Family Taijiquan von Mark Chen
Shu Jian – Meister Paris Lainas
Großmeister Chen Shi Hong
Beitragsbild Quelle: screen.com

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History

27 Gedanken zu „Lao Jia Yi Lu – Chen Stil, alter Rahmen, Form 1“

  1. Ist ja interessant, wie sich die Chen-Studenten in der EU so austauschen.

    Da sieht es in Aisen/China schon wieder anders aus.
    CXW ist nächstes Wochenende wieder hier in Taibei, so billig wie noch nie, trotzdem tun sich die Veranstalter schwer, genügend Teilnehmer zu finden, Liao Bai lässt grüßen, lol!
    Mehrheitlich wird in der VR und auch hier in Taiwan tatsächlich die aktuelle Ausführung der Dajia-Formen von CZL als ästhetischer angesehen, während für mich selbst, als „Nebenfach-Chen-Student“ mit vielen anderen Einflüssen (Du Yuze, eine richtige Bastard-Taiwan-Kombi-Form aus 1. + . 2 Straße sowie Taiwan Hulei = Festland Zhaobao) die Xiaojia-Sachen immer interessanter werden.

    PS: Helmut, wegen der 13 Shi hatte ich leider keine Zeit mehr gefunden; letztlich hätte ich doch zu fast allen was zu sagen, aber vor allem die Zitate zu Peng halte ich inhaltlich für ziemlichen Unsinn. In jeder größeren Enzyklopädie findet sich das Zeichen unter Bing1, der unter Spannung stehende Deckel eines Pfeilköchers.
    Leider hat hier das Semester an der Uni wieder begonnen, das Training reduziert sich wieder auf 14 Std. und ausführlich zu den 13 Stellungen kann ich jetzt vorerst nicht Stellung beziehen.
    Und dann setzt hier auch schon wieder der 2-Wochen-Frühling ein, bevor es erneut heiß wird. Also, ganz frische Frühlingsgrüße aus Fernost!

    1. Hallo Hermann und danke für deinen Kommentar. CXW ist meines Wissens nach und laut meinem Lehrer, der bei den Seminaren in Europa meist dabei ist, zumindest in Europa und Amerika (Nord und Süd) recht beliebt. Das Chendorf muss ich ja nicht erwähnen. Taiwan ist offensichtlich eben ein wenig anders, dafür hält man hier Liao Bai für einen Song (Yi Liao Bai). 😉 Xingyiquan ist hier aber überhaupt nicht so verbreitet und ich finde sicher nicht Zeit für eine weitere KK außer Chen TCC, CMC und ein wenig Aikido, aber wenn ich noch verfügbare Zeit hätte, würde ich Bagua lernen. Das sage ich aber nur, um meine Vorlieben aufzuzeigen in der Realität bin ich mit Chen Stil TCC nach der Schule von CXW und Chen Bing für mein restliches Leben voll und ganz ausgelastet. Ob ich da jemals zur Xiaojia kommen werde ist fraglich, da ich noch mindestens 1 bis 2 Jahre nur Laojia (neben div. Waffen) üben werde und dann sicher die Xin Jia folgen wird. Mit der 38er schnuppere ich ja schon hinein, aber ich muss sehr aufpassen, dass ich kein Formensammler werde, denn im Grunde weiß ich genau, dass dies nur eine Ablenkung von mir selbst ist. Eigentlich sollte mir genügt der alte Rahmen voll und ganz genügen, denn die Zeit der Entscheidung ist bei mir längst vorbei und man kann nicht alles können und üben, selbst wenn es noch so interessant ist. Wer von den Großmeistern wie gut oder besser ist, kann für mich in meinem Leben außerdem sowieso keine Rolle spielen, denn wenn ich weiterhin täglich ein wenig übe, kann ich mit 100 immer noch nur wie ein blutiger Anfänger aussehen neben CXW. Also habe ich schon alles was ich brauche zum Üben, der Rest ist aber nur theoretisches Interesse, weil ich mich eben immer mehr für KK und v.a den gesundheitlichen Aspekt von TCC interessiere. Deshalb habe ich ja auch von Yang zu Chen gewechselt, weil „ich persönlich“ in diesem Stil bewegungsmäßig einfach mehr für meine Gesundheit und Beweglichkeit tun kann und gefallen tut es mir auch sehr gut.

      Mit meinem Lehrer, TCC, Chen Stil und CXW bin ich schon glücklich und zufrieden, ich brauche nur noch an mir arbeiten. 😉

      Über den Deckel eines Pfeilköchers weiß ich inzwischen auch schon ein wenig Bescheid, aber ich meine jetzt nicht Bing1, sondern ich glaube ich kann es schon ein klein wenig mit peng umgehen. Sonst sollte man bei meinen Notizen bitte bedenken, dass ich kein Experte bin und mit ca. 50 das erste mal erfuhr, dass es TCC und KK überhaupt gibt, vorher kannte ich Judo, Karate, Kung Fu und Boxen aus dem TV und den Schwertkampf von Siegfried und der Artus-Runde. Meine Notizen hier können also nur das sein, was ich immer wieder behaupte: Notizen, weil mich das Thema interessiert und ich mich daher gerne damit beschäftige. Im TCC bin ich aber mit CXW schon sehr überfordert und von allem anderen habe ich überhaupt keine Ahnung.

      Ich wünsche dir einen angenehmes Semester und einen schönen Frühling.
      Servus aus Wien, wo ebenfalls der Frühling gerade einzieht und mir „meine“ Möwen weg lockt.

      1. Helmut, Deine Position kann ich durchaus nachvollziehen.

        Taiwan ist aber nicht anders, eher gleich gepolt wie die Volksrepublik China (VR), wo wohl aus nationalistischen Gründen „Auswanderer“, die auch noch finanziell so erfolgreich sind wie CXW od. ZTC (Singapore?), einfach nicht so beliebt sind. CXX, CB, CZQ, WXA u. CZL sind halt im Land geblieben, auch wenn sie offiziell (noch) keine Linienhalter sind, und damit im großen Rahmen unter Chinesen sehr angesehen. Rein ästhetisch sagen viele, das CXW nicht der beste wäre, und auch im Chen-Dorf ist nicht alles so einer Meinung wie man Euch im Westen glauben lassen will. Wir haben ja hier auch ganz gute Verbindungen ins Chen-Dorf, und da hört man oft auch eine andere Seite. Selbst von den langjährigen Indoors aus den USA hört man mehr und mehr kritische Stimmen. Nie was mitgekriegt?
        Ist auch nicht schlimm, wollte nur darauf hinweisen, dass der Chen-Clan genau so funktioniert wie viele andere KK-Clans.

        PS: War das mit den Fußstellungen für Dich als PC-Crack so schwierig? Oh je, dann wartet ja noch einiges auf mich!

        1. Danke für dein Verständnis, Hermann und für deine Meinung. Es ist mir schon klar, dass Chen’s auch nur Menschen sind, aber die Rivalität im eigenen Klan hält auch die Großmeister fit und hat somit auch eine positive Seite. Für mich ist das auch insofern relativ bedeutungslos, weil ich ihre KK-Künste sowieso nicht beurteilen kann und menschlich kenne ich sie leider nicht. Mein Lehrer berichtet natürlich schon auch vom Chen-Dorf (war schon wiederholt länger drüben), aber seine Schilderungen beziehen sich fast ausschließlich auf Techniken und Praktiken, also immer direkt auf TCC selbst und weniger auf die Großmeister. Allerdings lässt er kein CXW-Seminar aus, wenn es irgendwie möglich ist. Er zeigt uns auch Unterschiede, also wie es CB, CXW und andere handhaben und welche persönliche Eigenheiten sie zeigen, aber da lege ich meist die Ohren an, weil es mich ohnehin nur verwirrt. Ich werde jetzt langsam alle Figuren durcharbeiten und vorläufig nichts dazu lernen, also nur die 18er, 19er, 37r, 38er und Laoja Yi Lu, Säbel und Schwert üben. Wenn ich dann wieder für etwas Neues bereit bin, werde ich die Laoja Er Lu und den Doppelsäbel lernen.

          Bezüglich Diagramme kann ich nur sagen, dass ich als Anwender eher zu den DAU’s (dümmster anzunehmender User) gehöre, weil eben ein gewaltiger Unterschied zwischen Programmieren und Anwendung diverser Software besteht und für alles, was irgendwie mit Design zu tun hat, bin ich recht ungeschickt, da ich immer und überall sehr auf Funktionalität ausgerichtet bin, zumindest was mein eigenes Handeln betrifft.
          Was mir gefällt (bei oder von anderen), kann ich aber schon sagen.
          Oh, hoffentlich reißt mir der Sturm meine Balkonpflanzen nicht gleich weg. Unglaublich, es ist das erste mal, dass ich im Februar schon meine Hängebelagonien ins Freie stellte. Notiere mir den 23. Februar als absolut frühestes Überwinterungsende. Der Frühling kommt! 😉
          Servus aus dem windigen „Windobona“ zu Frühlingsbeginn.

  2. Wo ich das hier so lese… Ich hab festgestellt, daß auch die Bewegungen von den Großmeistern oft grundlegend anders ausgeführt werden. So z.B. „bai he liang shi“. CXW macht keinen linken Schritt, sondern nur einen rechten. Zhenglei macht zwei, erst links, dann rechts. Dann „pie shen quan“. Zhenglei macht den Ausfallschritt nach links schon während die Arme zum ersten mal zusammenkommen. CXW macht den Schritt erst wenn er die Arme nach links bewegt hat. Da bilden sich wirklich 2 Strömungen ab, die einen machen es genauso wie CXW, die anderen genauso wie CZL. Darüberhinaus gibt es eine komische Verändeurng bei CXW zu sehen. In einem alten Video geht er bei „dao juan gong“ synchron ur Armbewegung. Also linker Arm zurück = linkes Bein zurück. Rechter Arm zurück = rechtes Bein zurück. Genauso macht das auch CZL. CXW macht es heutzutage allerdings Gegengleich, also linkes Bein zurück = rechter Arm zurück, rechtes Bein zurück = linker Arm zurück…
    Bei all den Millimeterkorrekturen, die an Seminaren gezeigt werden (die Schulter 2mm nach rechts, die Hand 1,34mm nach oben usw. usw.) wunderts mich, daß so gravierende Dinge dann wieder völlig egal sind!?

    1. Danke für deinen interessanten Kommentar niemand. Wie schon unten gesagt, möchte ich mich noch nicht um die zwei Richtungen kümmern, sondern erst einmal das lernen, was mir mein Lehrer vermittelt. Ich bin überzeugt, dass ich mich auch ganz auf ihn verlassen kann. Er lernt hauptsächlich bei CXW und bei Chen Bing und erspart uns normalerweise auch „Millimeterkorrekturen“, es sei denn, es handelt sich um einen grundlegenden Strukturfehler. Sonst geht es ihm immer nur um das Prinzip. Stimmt das und alles andere passt zusammen, reitet er nicht auf Millimeter herum.
      Bei den Rückwärtsschritten kenne ich nur die Version rechter Arm (Schwert) zurück und rechter Fuß zurück – linker Arm (Schwert links zurück) und linker Fuß zurück. Nur dass im neuen Rahmen oder der 38er eben das Gewicht vorne bleibt und im alten Rahmen sofort nach hinten verlagert wird. Es kommt natürlich auch auf das Tempo an, aber oben im Video sehe ich es auch so und das dürfte nicht so alt sein.
      Danke jedenfalls und Servus

      1. Achso, dann hab ich das falsch verstanden. Dachte ihr redet über unterschiede…
        Aber zu dem oberen Video, da macht cxw eindeutig rechter Fuß linke hand und umgekehrt. Das hat sich bei ihm im laufe der Zeit mehr und mehr so entwickelt.1978 sieht man davon noch nix.

  3. Sehr spannend, was du schreibst – Vor allem, weil es mal eine ganz neue Perspektive ist. Gerade was das „Hin- und Herwackeln“ von Zhenglei angeht. Ich weiß genau was du meinst. Da kristallisieren sich anscheinend zwei gegensätzliche Arten heraus die Formen oder den ganzen Stil zu interpretieren. Die eine Richtung ist geprägt von sehr klaren, direkten Bewegungen, die andere zeigt diese häufigen – ich nenne es mal „Schlenker“, weil Hin- und Herwackeln so garstig klingt 🙂 Seltsamerweise sagen viele – darunter auch mein Lehrer – daß genau diese häufigen Gewichtsverlagerungen quasi die Basis von Chen-Taijiquan ist. Deswegen frage ich mich natürlich, wie sich das dann z.B. Xiaowangs Stil verträgt, der ja eher geradlinig ist. In dem Zusammenhang als harten Kontrast zu deinem Video von Chen Guizhen hier mal eine „weiche“ Variante ebenfalls von einer Frau. Müsste die 18er nach Zhenglei sein (Da steht zwar was von 48, das stimmt aber definitiv nicht), was dann den Bezug auf das Hin und Herwackeln ja wieder erklärt – Meiner Ansicht nach sehr schön und etwas lebendiger anzuschauen als von Zhenglei selber.

    [youtube https://www.youtube.com/watch?v=tJvEpi2sxoo&w=480&h=360%5D

    Nach all den Videos, die ich bislang gesehen habe, muss ich dir in Bezug auf den Minimalismus der Großmeister voll und Ganz Recht geben… Da möchte man glatt meinen, daß es am Anfang wesentlich besser ist, bei einem jungen Lehrer Unterricht zu bekommen. Begabung vorrausgesetzt, sind deren Bewegungen noch weit besser zu erkennen bzw. zu lesen.

    1. Du schreibst mir ja unglaublich viel, danke. Die Einbindung vom Video habe ich korrigiert, obwohl ich es an anderer Stelle schon irgendwo eingebunden habe, oder zumindest habe ich es in einer Playlist auf YouTube, weil es mir sehr gut gefällt.
      Unter geradlinig verstehe ich eher Hsing-I, beim Chen Stil sehe ich einfach „stehende Säule“, Seidenfadenübungen und Spiralkraft als stiltypische Merkmale, aber alle Taijiprinzipien (nenne jetzt nur die inneren und äußere n Harmonien, Wu Bu und die 13 essentiellen Taijiquan Techniken müssen in jedem Stil gleich bleiben, sonst ist es meiner Meinung nach nicht Taijiquan.
      Ich verstehe den Sinn vom Schlenkern nicht, denn die Technik sehe ich erst immer in der zweiten Schlenkerbewegung und prinzipiell sehe ich Taijiquan so effektiv und effizient, dass nicht einmal ein einziger Gedanke, geschweige denn eine winzige Bewegung oder gar eine Gewichtsverlagerung zu viel gemacht wird. Es wird ja auch nicht zu viel sein, aber ich verstehe es nicht und bin auch nicht in der Lage, es verstehen zu wollen, weil ich vorher noch so viel zu lernen habe, wo ich kaum darüber nachdenken brauche, weil ich weiß wie es funktionieren soll, ich es aber nicht kann. Außerdem orientiere ich mich grundsätzlich an einem Lehrer und das ist bei mir eben die Chen Xiaowang Linie. Je näher an der Quelle, um so reiner ist das Wasser, aber ich glaube mein Lehrer ist ohnehin eine Art Klon von Chen Xiaowang.
      Ein anderer Lehrer von mir (zusätzlich 2 mal wöchentlich) meint zum Beispiel immer wieder, dass man sich wie auf einem zugefrorenen See bewegen soll (abgesehen von den Fa Jins) und wenn er bei irgend einer Bewegung von 20 bis 40 Leuten auch nur das geringste hört, ist er nicht damit zufrieden und spricht von „plumpsen“. Dieser Lehrer, also Großmeister Chen Shi Hong meint auch, dass man Bewegungen nicht korrigieren soll (er sagt es anders), sondern den Fuß völlig ohne Gewicht bodennahe bewegt, absetzt und dann bleibt er entweder weil alles passt und das Eis nicht einbricht (keine Aktion einen plötzlichen Richtungswechsel erfordert, …), oder er wird sofort wieder ganz weg genommen. Bleibt er folgt die Gewichtsverlagerung und immer wieder gibt es nur eine einzige Entscheidungsmöglichkeit – entweder man macht etwas, dann wirklich und definitiv mit vorausgehender Vorstellung, oder man lasst es. Wenn ich aber das Gewicht vom rechten aufs linke Bein verlagere hat das natürlich auf den gesamten Körper eine extreme Auswirkung und ich muss dafür das rechte Bein zu Aktionen frei bekommen (natürlich nicht nur das Bein, aber ich kann hier ja kein Buch dazu schreiben, denn damit ändert sich wirklich alles und es entsteht eine neue Figur in der Figur, die einen zusätzlichen Gegner aus einer anderen Richtung und eine ganz andere Situation oder so benötigt).
      Ich bleibe jedenfalls bei meinem Stil, aber ich lasse mir das Schlenkern gern erklären, weil ich es nicht verstehe und auch noch nie wirklich darüber nachgedacht habe. Es war nur so ein persönlicher flüchtiger Eindruck und ich dachte, dass das eben eine Eigenheit eines Großmeisters ist, mit der ich mich nicht auseinandersetzen brauche, weil es alle meine Lehrer und Großmeister an denen ich mich orientiere nicht machen. Ich bin ich mir aber absolut sicher, dass häufige Gewichtsverlagerungen keine Basis oder Eigenheit von Chen-Taijiquan sind. Gewichtsverlagerungen müssen meiner Meinung nach in jedem Stil 100%ig mit den Prinzipien einhergehen, sonst ist es nicht Taijiquan. Wie Chen Zhenglei was und wozu und wann macht kann ich unmöglich wissen, da ich ihn noch nicht einmal in Wirklichkeit gesehen habe und keine Kurse bei ihm besuchte, aber er wird schon seine Gründe haben, denke ich. Eine Erklärung könnte mir natürlich interessant sein, aber es ist mir nicht vorrangig wichtig, weil ich noch mehrere Leben bräuchte, um das zu lernen, was ich indirekt über meinen Lehrer von Chen Xiaowang lernen kann. Das ist auch der Grund, weshalb ich sonst nichts mehr anderes machen, obwohl es viele interessante Stile und Möglichkeiten in der Kampfkunst gäbe. Nur die 37er nach Zheng Manqing übe ich ab und zu, um sie nicht ganz zu verlernen, aber sonst kann ich mich „nur“ auf die Chen Xiaowang Linie konzentrieren.
      Danke nochmals und LG

      1. Das mit der Nähe der Quelle klingt gut, ist nur etwas schwierig, weil man ja auch dort schon zwischen gut 11 Personen wählen kann, die alle ihren eigenen Stil haben.
        Ich kann mir in Bezug auf diese Schlenker es nur so erklären, daß sie den Energiefluß veranschaulichen sollen. Ein Großmeister verinnerlicht diesen mehr und mehr, sodass man eben kaum noch etwas davon sieht. Es ist ja nicht so, daß es tatsächliche „Schlenker“ sind, die Xiaowang nicht machen würde. Es ist nur so, daß die Gewichtsverlagerungen deutlicher gezeigt werden als er es tut – und das sieht dann für Laien aus wie Schlenker, die der andere nicht macht. Wie du schon geschrieben hast, sie „übertreiben“ eine Bewegung um sie zu verdeutlichen.
        Das sieht man schon direkt bei „den Mantel aufhängen“ sehr gut. Das Gewicht geht zuerst kurz auf das linke, dann auf das rechte, dann wieder auf das linke und dann schlußendlich auf das rechte Bein. Eine Menge hin und her für eine so kurze Bewegung. Xiaowang zeigt dies sehr minimalistisch, sodass man schon genau und oft hinschauen muss um diese Verlagerung zu sehen, dennoch ist sie da. Andere zeigen dieses Hin und Her eben sehr viel deutlicher.
        Darüberhinaus hat das wohl auch etwas mit der Statur und dem Körperbau zu tun. Ein untersetzter Mensch mit 1,70m bewegt sich eben ganz anders als ein Athlet mit 1,9m oder eine zart gebaute Frau. Und ich glaube, daß ist auch ganz gut so… Jeder muss da sein eigenes Taijiquan finden.

        1. Ich glaube, dass man sich innerhalb der Chen Familie schon einig ist, dass Chen Xiaowang der aktuelle Stammlinienhalter des Chen Stils ist. Aber wie gesagt, so wichtig ist es für mich nicht. Mit dem Energiefluss hat immer alles zu tun und jede Bewegung nimmt den Anfang im Dantian, aber wozu deshalb kurz auf den linken Fuß wechseln? Ich glaube nicht, dass das Chen Xiaowang auch (unsichtbar) macht, aber jetzt interessiert es mich. Ich hielt es bis jetzt nur für eine persönliche Note, aber nun werde ich es herausfinden müssen (lässt mir sicher keine Ruhe mehr), denn vielleicht habe ich ja wieder einmal etwas Grundlegendes nicht mitbekommen, so wie es mir nun schon jahrelang andauernd passiert. 😉

          1. Doch, das siehst du bestimmt 🙂 Schau mal in deinem geposteten Video von Xiaowang. Nach dem ersten Stößel schiebt er die rechte Hand kurz über die Linke. In genau diesem Moment wandert sein Schwerpunkt leicht nach links um direkt danach wieder nach rechts zu wandern. Das Gewicht folgt in dem Moment quasi der rechten Hand. Und genau sowas passiert beinahe in jeder Bewegung, nur bei ihm eben sehr unscheinbar.

            Das mit dem Stammlinienhalter stimmt natürlich. Ich meinte nur, daß auch Wang Xian oder eben Zhenglei beim gleichen gelernt haben (Zhaokui) wie eben Xiaowang und sich dennoch komplett anders bewegen. Vor allem Wanxiang gefällt mir besonders gut – Aber Achtung: besonders viele Schlenker 🙂
            Kennst du bestimmt auch schon, dieses Video (Xin Jia Yi Lu – nach Wang Xian):

          2. Du meinst bei 1:11 und da sehe ich es auch schon und wenn ich mir die Yang-Kreis-Seidenfadenübung mit der rechten Hand vorstelle – wow, das ist echt knifflig, da die Linke ja in der Yang-Phase des Yin-Kreises auch vom Körper weg geht. Aber klar, in beiden Fällen muss es so sein und ich sehe es ja auch schon!
            Psst! Ich bin ein Großgroßmaulmeister und mache diese Bewegung natürlich nur mehr innerlich. 😉
            Nein ehrlich – danke, das hat mir echt geholfen und ich muss mich ab sofort nicht mehr so bemühen, dieses „Wackeln“ zu vermeiden.

            Ja, jetzt wo ich es wieder sehe, kann ich mich an das Video erinnern – herrlich!

          3. So langsam wird der Platz hier in der Spalte aber knappt…
            Großmaulmeister ist gut 😉
            Freut mich, wenn dir das ein bißchen weitergeholfen hat. Ich werde auf jeden Fall dran bleiben und auch weiter deine Seite im Auge behalten. Hoffe du machst das Selbe und man kann dann schon bald ein paar mehr Videos von dir bei den einzelnen Bewegungen anstelle von Xiaowang’s sehen.

          4. Videos mache ich auf jeden Fall für alle Figuren und Formen, weil ich ja daraus lernen möchte und weil es mir Spaß macht. Servus und Danke nochmals.

  4. Kann mir einer erklären, wieso Chen Xiaowang und Jan Silberstorff Bewegung 53″shuang bai lian“ und 54″die cha“ trennen, während Chen Zhenglei beide zusammenfasst als 53″bai jiao die cha“? Dadurch hat Zhenglei’s Form plötzlich nicht mehr 75 Bewegungen (73 ohne Start und Ende), sondern nur 74 (72 ohne Start und Ende). Im Ablauf ergibt sich kein Unterschied, aber eben in der Bezeichnung und Trennung der einzelnen Bewegungen.

    1. Hallo und danke für den Kommentar.
      Tut mir Leid, das kann ich dir nicht erklären, aber man könnte sie ja fragen. Was Chen Xiaowang und Chen Zhenglei verschieden machen, abgesehen von dem was ich sehe (ich kann sogar die 18er im „Chen Xiaowang Stil“ 😉 ) kann ich als Anfänger wirklich nicht beurteilen.
      Ich mache mir außerdem aus der Zählweise überhaupt nicht viel, da man statt 75 oder 73 auch locker 108 zählen kann.
      Gegenfrage: „Wie oft, ist eine Figur gesplittet und dazwischen als Übergang eine andere Figur eingebaut?“ Wann wird eine Wiederholung gezählt und wann nicht? Ganz ehrlich gesagt, interessiert es mich nicht so besonders, obwohl es gerade bei deinem Beispiel natürlich schon auffällig ist.
      Aber ob du mit dem Rücken ausweichst und dazwischen eine weiße Schlange Gift speien lässt, oder als ein blaugrüner Drache aus dem Wasser steigst und durch die Nüstern einen weißen Dunst bläst, ist vielleicht interessant, aber nicht so wichtig, wie das die Bewegungen dem Taijiquan-Prizipien entsprechen.
      In diesem Sinne bedanke ich mich mich für deine Frage, habe aber leider keine passende Antwort. Es sei denn, dass es damit befriedigend beantwortet ist, indem ich mitteilte, dass mich die Bezeichnungen nur mäßig interessieren und mich einfach an der Nomenklatur der Großmeister orientiere. Chen Zhenglei würde ich danke deiner Frage nun also antworten können: „mit zwei Händen gegen den Fuß schlagen ist das selbe, wie Beine spreizen und hinunter fallen“ und bei Chen Xiaowang würde ich es halt extra aufzählen – ausführen würde ich es trotzdem unbedingt hintereinander und nicht gleichzeitig. LOL 😉

      1. So ähnlich sehe ich das auch… allerdings interessiert mich das penible Auseinandermnehmen der verschiedenen Vorführungen sehr, da ich der Meinung bin, daß man nur so wirklich weiterkommt. Mein Lehrer kann mir leider nicht sonderlich viel über Unterschiede der einzelnen Meister erzählen, da schaue ich mir halt tonnenweise Videos an und zerpflücke sie in ihre 75 Einzebausteine. So bekommt man recht schnell ein gutes Gefühl für die Basis und weiß worauf es tatsächlich ankommt. Xiaowang macht z.B. keine so extrem tiefe Stellungen mehr wie Zhenglei, es scheint also nicht wirklich wichtig zu sein… Sagt mir nun ein Lehrer: „Nanana, da MÜSSEN sie aber viel weiter runter im „die cha“, sonst ist das nicht korrekt!“ weiß ich, daß es Quatsch ist.

        Ich hab gerade erst mit Chen-Taijiquan angefangen und bin noch nicht wirklich weit. Auf der Suche nach Besprechung der einzelnen Bewegungen bin ich über deine Seite gestolpert… find ich sehr gut. Hab in Anlehnung daran mal bei Youtube ein untertiteltes Video hochgeladen… vieleicht hilft dir das ja auch ein wenig weiter:

        1. Ich mache das wie du und zerlege die Form nur zum Lernen in alle Einzelteile, aber ich bin froh, dass ich nicht deinen Lehrer habe. Mein „Hauptlehrer“ (bei dem ich 5 mal die Woche in den Kurs gehe), meint, dass es völlig egal ist, wie tief man hinunter geht, solange alles richtig ist und zusammen passt und er demonstriert auch was passiert (Anwendung oder Tui Shou), wenn etwas nicht stimmt und ich z. B. über meine Verhältnisse zu weit nach unten gehe.
          Größere Bewegungen empfiehlt er für Anfänger, weil man da die Fehler leichter merkt und den tiefen Stand sieht er, aber nur wenn man es richtig kann, als gute Übung.
          Großmeister haben das nicht nötig, leider sieht man bei denen oft die Bewegungen äußerlich überhaupt nicht mehr, wenn sie es nicht uns zuliebe ein wenig übertreiben. Bei Chen Xiaowang spielt aber bei manchen Bewegungen sein kaputtes Knie (so hört man jedenfalls in der Gerüchteküche) auch eine gewisse Rolle.
          Ich bin aber völlig auf Chen Xiaowang eingestellt und bin ganz froh darüber, denn Chen Zhenglei macht mir persönlich (auch wenn ich es nicht beurteilen kann) zu viele Gewichtsverlagerungen. Immer wenn er zur einfachen Peitsche öffnet zum Beispiel, das kommt mir wie ein Hin- und Herwackeln vor. Ich sollte wirklich andere Worte suchen, denn das klingt abwertend, obwohl ich mir das sicher nicht anmaße. Ich finde keine passenden Worte, mich persönlich sprechen die Bewegungen von Chen Xiaowang am besten an und dann Chen Bing, Jun, Zhiqiang – und von Chen Pengfei habe ich gerade wieder ein tolles Video gesehen, als er ca. 10 Jahre alt war.
          Ansehen mag ich mir auch ganz besonders gern Vorführungen von Frauen, weil diese sehr, harmonische, graziöse Bewegungen zeigen und ich selbst sowieso mehr zur anwendungsbetonter Kampfform tendiere und vermutlich nie richtig entspannt loslassen können werde (zumindest in den nächsten 10 Jahren; nein in 10 Jahren werde ich nicht weit kommen, denn ich brauche nur an Fa Jin zu denken und schon ist alles blockiert und verspannt und der einfache Fauststoß wird mit Sicherheit ein seltsamer Schulterstoß mit noch seltsameren Zuckungen und Verrenkungen 😉 ).
          Sogar die Alte 2 finde ich von Master Chen Guizhen noch anmutig, obwohl die sonst meist eine echte Kanonenfaust ist, siehe
          [youtube https://www.youtube.com/watch?v=D3DprDCbDJE&w=480&h=360%5D
          Danke für deinen Kommentar und Servus aus Wien.

  5. Gerne, ich schreibe mir die Figuren in Form von einem Gedächtnisprotokoll auf. So wöchentlich ein bis zwei denke ich. Ich praktiziere daneben auch noch Yang-Stil.

    1. Anmerkung: Meines Wissens keine Bewegung der Hände ohne den Körper. D.h. beim Buddha wird beim ersten Ausfahren der Hände li. (Beide Arme werden nach links geführt) die Hüfte li. gedreht. und bis zum Aufstellen der Hände fortgeführt.

    dito beim Mantel

    (1. Die Faust der rechten Hand wird geöffnet und die Hand bewegt sich nach links, wie die darunter liegende linke Hand nach rechts bis nahe der jeweiligen Ellbogen.), Hüfte dreht nach links
    2. Gewichten rechts
    3. Gewichten links

    so ist mir zumindest gesagt und gelehrt worden ???

    Grüße

    pocoloco

    1. Hallo pocoloco und danke für deinen Kommentar.
      Du hast sicher damit recht, dass alle Bewegungen immer vom Zentrum ausgehen, wobei es manchmal Diskussionen gibt, ob dies auch der Fall ist, wenn der Druck von der Ferse über den ganzen Körper übertragen wird. Manche sagen ja, andere meinen, dass eine derartige Bewegung (push) eigentlich bei der Ferse oder den Zehen ballen beginnt.
      Die erste Bewegung (Buddha) hat mir aber recht lange Probleme bereitet, habe auch schon öfter hier dazu Anmerkungen gemacht, weil man in das rechte Bein sinkt, dann dreht man nach links und die Hände steigen nach oben (muss dann glich nachsehen, ob ich etwa etwas anderes geschrieben habe). Mein Problem dabei war aber, dass dann das Gewicht auf dem rechten Bein bleibt wird und somit kommt man in eine Position, die es den Seidenfadenübungen (die Bewegungen setzten sich ja alle aus den verschiedenen Seidenfadenübungen zusammen) nach, gar nicht geben kann. Gewicht am rechten Bein und der linke Arm ist auf schulterhöhe schräg nach vor gerichtet und die Handfläche zeigt nach vor. Im Seidenfaden ist dies bei dem einfach Yangkreis doch so, dass man während die linke Hand diese Position erreicht auch das Gewicht verlagert wird.
      Irgendwann hat mir mein Lehrer dann aus dem Dilemma geholfen, indem er mir eine Lösung aus dem kleinen und großen Seidenfaden konstruierte. Jetzt passt das für mich und ich beginne überhaupt gerne mit einer kleinen Übertreibung, damit mir die Initialisierung im Dantian besser bewusst wird, indem ich einen winzigen Halbkreis mit den Händen mitmache, wenn ich meinen Kugelbauch, ähm das Dantian meinte ich natürlich, in Rotation versetze. Ich habe diese winzige Bewegung auch bei Chen Xiaowang gesehen und übertreibe ein wenig, damit es mir deutlich wird. Außerdem tue ich oft so als ob ich könnte, in der Hoffnung, dass ich es dann irgendwann wirklich kann.

      Beim Mantel ? – Moment, … nachdem mein Handrücken der rechten Faust in die linke Hand klatscht (kleiner Seidenfaden: hinten hoch – vorne runter), öffnet sie und steigt mit einer kleinen Hüftdrehung nach links, wobei sie auch um die eigen Achse rotiert, die linke Hand rotiert ebenfalls nach links unten, sodass dann die Hände fast übereinander liegen (die rechte oben und beide Handflächen zeigen nach unten) das Gewicht wird dabei auch gleichzeitig nach links verlagert, dann erfolgt das Öffnen nach rechts mit Gewichtsverlagerung und schließlich wieder nach links mit einem Schließen, wobei nun die Hände überkreuzt sind und die Handflächen nach oben zeigen – da sind die Hände nahe an den jeweiligen anderen Ellbogen; stimmt, bin auch dieser Meinung. Blick und Schritt nach rechts und jetzt kommt die eigentliche Mantelbewegung mir dem linken Daumen wird der Mantel geöffnet und beiseite geschoben bis zur Hüfte; die rechte geht nach Seidenfadenprinzip nach rechts mit Gewichtsverlagerung und die Handfläche ist aufgestellt – sinken.

      So, jetzt habe ich das schnell aus dem Gedächtnis heraus nieder geschrieben (sicher wieder mit reichlich Fehlern) und später vergleiche ich, was ich eigentlich früher dazu schrieb. Es werden aber sicher noch viele Durchgänge nötig werden, bis es beim Üben und auch schriftlich so halbwegs hinkommt. 😉
      Danke nochmals, das ist interessant und spornt mich zu mehr Genauigkeit an, bei meinem Geschreibsel hier.

      Servus Helmut

  6. hi,

    danke für die schnelle Antwort. Es wäre schon klasse, wenn die Beschreibungen irgendwann kommen, vielleicht noch bevor ich sie so kann? ;-)))

    Grüße und gutes Vorankommen bei dem neuen Projekt.

    pocoloco

    1. Danke procoloco, die Beschreibungen werden auf jeden Fall fortgeführt, aber ursprünglich wollte ich die Figuren zum Erlernen beschreiben und inzwischen kann ich die Form schon so halbwegs. Ich arbeite momentan auch an anderen Projekten und Chen Stil Taijiquan organisiere ich neu. Möchte mir ein eigenes Grundlagenwerk in 4 Bänden schaffen, die Struktur dafür habe ich schon festgelegt und hier werde ich mir noch viele Notizen dazu anlegen und die Laoja (yi lu und ar lu) überarbeiten.

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