Taijiquan

(Last Updated On: 10. Juli 2011)

Im folgenden ein alter Text von mir, der früher auf einer eigenen Seite untergebracht war.

Es gibt viele gute Gründe für eine Beschäftigung mit Taijiquan, wie man sie auch auf zahlreichen Webseiten finden kann und auch ich habe welche. Das wichtigste an TCC ist mir das faszinierende Spiel zwischen Yin und Yang, welches in meinen Augen auch die wichtigste Grundlage ist, die noch keine bevorzugte Ausrichtung hat. Da steht kein spirituelles, gesundheitliches oder kampfkünstlerisches Interesse im Vordergrund, sonder das Prinzip der polaren Urkräfte Yin und Yang, wie im I Ging beschrieben nehme ich als Gegebenheit, als Voraussetzung oder Axiom an. Für das Spiel zwischen Yin und Yang, das durch die Aktion und Bewegung eines Partners ausgelöst wird, kann man Regeln aufstellen, die den Ablauf zur Gegenbewegung etwas konkretisieren und dabei zwangsläufig auch einschränken. Für mich sind die Lehren der verschiedenen TCC Stile solche Regeln und ich finde alle interessant, solange sie nicht im Widerspruch zu meiner einzigen Voraussetzung, der Einhaltung des Prinzips von Yin und Yang stehen. Yin und Yang sind „Tai Chi“ und haben ihren Ursprung im Dào (natürlich nicht in „meinem Dào“, sondern im Wuji) und dem „Weg“, also dem Wandel oder der sich verändernden Form, nach der sich die Dinge bewegen. Mit anderen Worten könnte man ganz trivial sagen: „alles bewegt sich und diese Bewegungen folgen bestimmten Gesetzmäßigkeiten“. Wie das Elektron ja auch in seinem Orbital den Atomkern umkreist und in einem angeregten Zustand die Form eines anderes Orbital annimmt, aber die Energieniveaus können sich immer nur durch Quanten unterscheiden (ein halber Quant ist nicht möglich) und so sind auch die Orbitale (mögliche Aufenthaltsorte; Bahnen) genau festgelegt. In Taijiquan ist es mit den Bewegungen und Gegenbewegungen ähnlich, auf eine Yin-Aktion kann nur eine Yang-Reaktion folgen usw. Das gesamte I Ging, die Wandlungsphasen und Hexagramme verstehe ich nicht einmal, wie könnte ich also fordern, dass Tai Chi Chuan Lehren dazu nicht im Widerspruch stehen dürfen? Ich beschränke mich auf das wirklich ganz einfachste und elementarste zyklische Weltbild mit einem komplementären Kräfteverhältnis, dafür darf es aber wenigstens da keinen Widerspruch geben, sonst ist die Lehre für mich keine nähere Betrachtung wert. Die allgemein bekannten 10 Grundregeln und die energetischen Grundlagen (Qi-Prinzip; Meridianlehre) müssen ebenfalls unbedingt beachtet werden. Meiner Meinung nach spielt es für Taijiquan keine Rolle, dass Aussagen zu dem Qi-Konzept weder verifizier- noch falsifizierbar und somit per definitionem unwissenschaftlich und dogmatisch sind, da es ja auch nicht das Ziel eines Taijiquan Übenden sein kann, wissenschaftlich anerkannte (westliche Naturwissenschaft) Erkenntnisse zu gewinnen. Wer naturwissenschaftlich anerkannte Beweise dafür braucht, wenn er sich wohl fühlt und sich ohne diesen nicht wohl fühlen kann, der sollte nicht Taijiquan üben, sondern studieren und nach Beweisen suchen, oder zumindest nicht auf dieser Seite weiter seine Zeit verschwenden, denn das Wohlbefinden ist ein wesentliches Ziel meiner Taijiquan Übungen.

Auf Wikipedia liest man:

Tai chi chuan (simplified Chinese: 太极拳; traditional Chinese: 太極拳; pinyin: tàijíquán; Wade-Giles: t’ai4 chi2 ch’üan2) (literal translation „Supreme Ultimate Fist“) is an internal Chinese martial art often practiced for health reasons. …

Ehrfurcht vor dem Geheimnis des Unergründlichen
Das Unergründliche, das man ergründen kann,
ist nicht das unergründbar Letzte.
Der Begriff, durch den man begreifen kann,
zeugt nicht vom Unbegreiflichen.
Im Unbegreiflichen liegt der Welt Beginn,
nennbar wird nur, was Gestalt gewinnt.
Daher gilt:
Das Wesen erschaut,
wer wunschlos zum Herzen der Dinge strebt;
Gestalten nur sieht, wer begehrlich am Sinnlichen klebt.
Wesen und Gestalt sind nur begrifflich gespalten,
geheimnisvoll bleibt ihrer Einheit Grund.
Diese Einheit ist das Geheimnis der Geheimnisse,
zu allem Unergründlichen erst das Tor.
(aus dem Dàodéjīng (道德經) von Lǎozǐ (老子))

Taijiquan ist nicht nur eine aus China stammende innere Kampfkunst und das Gebet der Taoisten, sondern auch eine Lebensform.

Inhalt

  • Tai Chi Allgemeines
  • Taijiquan Formen

(353)


History

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert