掤 – bing – Pfeilköcher oder von Peng, peng zu 掤 – bing1

(Last Updated On: 17. Juli 2013)

Das chinesiche Wort „peng“ werde ich hier nicht behandeln, da ich ja mangels besseren Wissens bis vor kurzem annahm, dass für die Taijiquan Grundtechnik im Pinyin einfach peng jin genommen werden kann. Erst duch meinen taiwandeutschen Mentor wurde ich auf 掤 – Bing2 aufmerksam.

chin Zeichen für Pfeilköcher

Bedeutung: Pfeilköcher; in Taijiquan laut Silberstorff: fernhalten, Balance in alle Richtungen, hochheben, anschwellen

 


zur Unterscheidung:
chin. Zeichen Letzeres wird im Gegensatz zu ersterem auch auf LEO und in anderen Wörterbüchern gefunden, siehe 棚 [棚] péng2
Wieder einmal Notizen zu Peng bzw. nun zu bing1. Ich habe mir dazu schon einig Notizen angelegt, die hauptsächlich aus Zitaten und Quellensammlungen bestehen, da ich ja weder Chinesisch noch Taijiquan kann. Doch dank meines Mentors kenne ich jetzt das korrekte chinesische Zeichen und finde es auch in Jan Silberstorff’s „Schiebende Hände“ so agbebildet. Nur fällt mir der Unterschied der oben gezeigten Zeichen eben erst jetzt auf. Hier geht es mir aber nicht nur um eine korrekte Übersetzung, sondern um eine, der 13 Grundtechniken im Tui Shou. Wie gesagt, ich habe schon einiges darüber gelesen, darunter eben auch die „Schiebenden Hände“ von Meister Jan Silberstorff. Jetzt habe ich in diesem Buch wieder über „peng (bing2)“ gelesen und diesmal verstehe ich das Kapitel anders, als damals. Es erscheint mir deutlich, klar und verständlich, was mir früher rätselhaft war. Vielleicht wundere ich mich in 10 Jahren über mein heutiges Verständnis dieser Technik (dieses Verhaltens), aber momentan ist es für mich die theoretische Erklärung, mit der ich am meisten anfangen kann, die ich am besten verstehe.

Daher ein kurzes Zitat aus „Schiebende Hände“:

… Führen wir aber unsere Energie bis in jeden Winkel des Körpers und sind überall quasi online, müssen wir die Verbindung bei Bedarf nicht erst extra herstellen. Die gesamte innere und äußere Struktur des Körpers sorgt nun dafür, dass der auf uns gerichtete Impuls uns nicht aus dem Gleichgewicht bringen bzw. Schaden kann. ….

Aktion statt Reaktion, Verbindung und Fernhalten mit dem Gegner, zuvorkommendes Dasein als Abwehr, die geschlossene Entspannungsaddition und die Ausführung über die ursprüngliche Bedeutung des Schriftzeichens, die auf Erklärung des Kalligraphen Wang Ning beruhen sind überaus interessante Ausführungen für mich, im ersten Kapitel der „Die 13 Grundtechniken (shi san shi)“.

Weblinks und Quellen:
Schiebende Hände von Meister Jan Silberstorff
Learning Chinese Characters, Volume 1: HSK level A: A Revolutionary New Way to Learn and Remember the 800 Most Basic Chinese Characters
Das neue praktische Chinesischlehrbuch von Liu Xun
Chinesische Lernkarten
Chinesische Elementarzeichen 1
dict.cc
Hatschek
Deutsch-Chinesisch

(3086)


History

6 Gedanken zu „掤 – bing – Pfeilköcher oder von Peng, peng zu 掤 – bing1“

  1. Hallo, es wäre spannend, deine Ausführung jetzt nochmal im Lichte der Chen Xin Übersetzung un den Kommentaren zu Peng/Bing überdacht zu sehen. Weil im Nettz ja alles alte so stehenbleibt, wenn es nicht erneuert wird 😉

  2. Hehe, ganz total weit liegst Du mit Deinem Wunsch nach Formenlehre nicht mehr daneben: Wie Du vielleicht auch schon gehört hast, bin ich daran, zusammen mit Ditmar Stubenbaum (die Pagode), dem wichtigsten Vertreter des Kleinen Rahmens im Chen-Stil, eine deutsche Version des Chenshi Taiji tushou von Chen Xin mit moderner Erläuterung und meinen Fußnoten zu erstellen. Zwar sind die Arbeiten noch im 1. Teil, der Yijing-Theorie und dem TCM-Einfluss, aber wir hoffen, dass die heutige Linienhalter-Familie (Chen Peishan u. Chen Peiju) des kleinen Rahmens auch bald einen kommentierten 2. Teil zur Form des wohl ältesten Chen-Stils herausgibt. Dann könnte sich Dein Wunsch vielleicht doch erfüllen, in ein paar Jahren, lol!
    Wenn ich recht gezählt habe, hast Du nun 10 Bereiche der Übung ins Auge gefasst. Na ja, wenn Du einen pro Jahr austrainieren kannst, dann bist Du schon wesentlich begabter als ich. Wär ja auch nicht schlecht, einen Wiener Bekannten als Anlaufstelle für Fragen in genannten Feldern zu haben.
    Bei uns wieder blauer Himmel, 18,6° C, mit dem Hund früh raus, dann Frühstück mit Zeitung, anschl. kurzer Check im Internet und jetzt wieder Übersetzen. Nachmittags dann ganz sachte gesteigertes Training. Meine Feststellung: Je feiner ich den Fortschritt in Intensität und Umfang des Trainings aufbaue, um so weiter komme ich dann auch kontinuierlich hoch, ohne Plateaus.
    Schönen Sonntag noch!

    1. Das wäre ja ganz fantastisch, ein Exemplar ist schon vorbestellt. 😉
      Naja, die 19er und 37er sitzt schon ganz gut und die 18er, Säbel, 38er und push hands werde ich mit den anderen automatisch so oft wiederholen, dass ich mich nicht extra darauf zu konzentrieren brauche. Ich glaube, wenn man einmal alle Figuren eines Stils kennt, sind die neuen Anordnungen mit kleinen Abweichungen relativ leicht zu erlernen. Ich rede hier zwar nur von choreographisch richtiger Ausführung (mein Anspruch an mich selbst), aber bei meinen Lehrern bleibt es sowieso nie nur dabei, sonst würden sie mich in einen Gymnastik- oder Tanzkurs verbannen. LOL Im Verein werden wir demnächst statt Säbel Schwert üben, also brauche ich eigentlich „nur“ die zwei Formen des alten Rahmens fertig lernen und mich dann noch über den neuen Rahmen hermachen, von dem ich auch schon so nebenbei immer wieder etwas mitbekomme. Also bitte nicht zu lange warten und ran an die Feder. 😉
      Bei deiner Vergangenheit und mit deinen Voraussetzungen kann es nur fantastisch oder besser werden.
      Apropos fantastisch, ich lese jetzt schon zum wiederholten mal das Vorwort von Prof. Dr. h.c. Keith R. Kernspecht zu „Schiebende Hände“ von Meister Jan Silberstorff, obwohl ich natürlich auch das ganze Buch schon gelesen habe und einige Passagen immer wieder suche. Die 2 1/2 Seiten „Zu diesem Buch“ müsste ich aber eigentlich schon auswendig können. Ich vermute, dass da so einiges zwischen den Zeilen steht, denn sonst sähe ich keinen Grund, von den einfachen Text so fasziniert zu sein, vielleicht ist es aber auch nur der Bezug auf Eckhart Tolle … den Schleier zerreißen, der uns Menschen die Illusion gibt, dass wir getrennt sind von der Natur, dem Sein (Gott) und dem Mitmenschen.
      Zurück zu meiner Realität, ich versuche immer noch eher Schultern und Hüfte zu verbinden, als mein Dantium mit dem Tao, aber trotzdem scheint mir der spirituelle Aspekt und die Meditation auch jetzt schon sehr interessant zu sein.

  3. So sieht es aus, und auch mir geht es nicht viel anders. Literatur zur Kunst (TJQ), die ich vor 20 Jahren übersetzt habe, sehe ich heute ganz anders, und so würde ich ja sehr gerne die Song’schen Werke neuauflegen, wenn es denn die Zeit erlaubte.
    Ähnlich geht es mir mit dem Zeugs meiner Diss (Yijing-Rezeption), deren Inhalte ich gerade bei der Übersetzung eines wichtigen TJQ-Buches wieder bearbeite und neu überdenke. Neue Erkenntnisse zum gleichen Thema sind an der Tagesordnung. Deshalb wird mir das Ganze auch nie langweilig, denn auch das praktische Verständnis und Können ändert sich immer wieder.
    PS: Nur langsam komme ich wieder ins Rollen, hat mich echt richtig erwischt, seit 12 Jahren mal wieder! Und wegen Deiner Verbannung bei den Computerfrekas kann ich nur sagen, dass es bei den TJQ-Leuten auch nicht besser ist, da wurde ich auch schon gebannt (ein Chen-Forum), weil es den Mods nicht passte, dass ich schon 1982 im Chen-Dorf war und weiß, wie es dort damals in Realität ausgesehen hat.

    1. Hallo Hermann,
      Zum Unwichtigsten –
      dieses Hickhack in gewissen Szenen gehört irgendwie auch dazu, damit wollen wir eigentlich nur die Aufmerksamkeit auf uns lenken. Es berührt mich aber nicht im Geringsten.
      Zum Wichtigeren –
      Eine Neuauflage der Song’schen Werke? Ich habe die alte Version noch lange nicht verarbeitet. Wie wär‘ es mit einer Formenlehre für den Chen Stil? Ich kenne schon einige wirklich gute Bücher in Deutsch und Englisch bezgl Chen Stil, aber keine brauchbare Formenlehre oder kein zu den Song’schen Büchern vergleichbares Werk. Aber ich muss zugeben, dass ich damit ohnehin nur überfordert wäre, denn ich habe auf meinem Niveau noch so unglaublich viel zu lernen, dass ich erst in Jahren damit anfangen könnte.
      Mein Problem, von dem ich einmal schrieb hat sich inzwischen auch schon von selbst gelöst. Mein Lehrer hat es, (ohne, dass ich ihn darauf ansprach) einfach so nebenbei genau erklärt.
      Jetzt brauche ich längere Zeit kaum Fortschritte machen und nicht besonders in die Tiefe gehen, sondern jetzt will ich zuerst einmal die Formen: 18er, 19er, 38er, alter Rahmen 1 und 2 und neuer Rahmen 1 und 2, einfacher Säbel, einfaches Schwert und Tui Shou Grundübung so gut lernen, dass ich nicht mehr denken muss, bei der Ausführung. Da habe ich noch eine ganze Menge vor mir, aber bis dahin lege ich das Hauptaugenmerk auf möglichst genaue Ausführung der Form, wie es mir der jeweilige Lehrer vorzeigt. Dann erst werde ich mich verstärkt um Energiefluss, innere Prinzipien und Anwendungsmöglichkeiten kümmern. Sonntag ist mein freier Tag, an dem ich aber fast immer einmal die 37er nach CMC durchlaufe, damit ich sie nicht vergesse. Sonntag ist mein CMC-Tag und da nehme ich dann auch ab und zu wieder ein Song-Buch von dir in die Hand und wundere mich immer wieder, dass mir Passagen teilweise vorkommen, als hätte ich sie noch nie gelesen.
      Zum Wichtigsten –
      Es freut mich, dass du wieder ins Rollen kommst und es dir anscheinend gesundheitlich wieder besser geht.
      Liebe Grüße aus dem frühlingshaften Wien

      PS: der Frühling lag hier wirklich schon in der Luft (hatte schon das erste Sonnenbad am Balkon), aber die nächste Kältewelle bahnt sich bereits an

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert