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Kreisende Hände oder Wolkenhände –云手 (yùn shŏu)

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yùn shŏu bedeutet nicht nur kreisende Hände, sondern auch Wolkenhände und durch Yang Lu Chan ist diese Bewegung im Yang Stil auch unter dieser Bezeichnung bekannt.

Ausgehend von der Stellung in der einzelnen Peitsche, sind beide Arme in schulterhöhe weit geoffnet (etwa 120°) und die rechte Hand ist zur Peitschenhand geformt. Das Gewicht liegt hauptsächlich am linken Bein und der Abstand der Füße ist größer, als schulterbreit.
Die vom Zentrum ausgehende Bewegung äußert sich in der rechten Hand nur durch eine kleine Drehung bzw. Roration im Handgelenk nach außen. Die linke Hand wird bei gleichzeitiger Gewichtsverlagerung in Kinnhöhe oder in einer Variation über dem Kopf zur rechten Hand gebracht. Die beide Hände beschreiben nun eine kreisförmige Bewegung über den Kopf nach links, wobei der linke Fuß kurz an den rechten herangebracht, abgesetzt und gleich wieder zurück gestellt wird, sobald die Hände im Kreis unten vor dem Körper sind.
Nach dem Übergang kommen nun die eigentlichen „kreisenden Hände“ die ganz nach den Seidenfadenübungen (großer Yangkreis) auszuführen sind. Die rechte Hand stoppt in der Kreisbewegung, wendet und wird mit der Handfläche nach unten etwa vor den Bauchnabel geführt. Die linke Hand hat wurde im Kreis weiter geführt und wird jetzt mit der Handfläche nach unten zeigend, in einer kreisförmigen Bewegung, vom Körper weg geführt. Kreisförmig bedeutet nicht kreisrund und wenn der linke Arm nun in schulterhöhe, genau so wie bei den Seidenfadenübungen vom Körper weg geführt wird und die maximale Entfernung erreicht hat, zeigt die Handfläche seitlich vom Körper weg und die rechte ist nun vor dem Bauchnabel angekommen. Jetzt wird der rechte Fuß an den linken herangebracht und abgesetzt. Beide Hände beschreiben die begonnen Kreise weiter bis die linke Hand (Handfläche zeigt nach rechts oben) etwa vor das linke Bein kommt und die rechte Hand vor der linken Schulter rotiert, sodass die Handflächen wieder nach unten (und eventuell leicht nach vorne) zeigt. Jetzt erfolgt der Schritt zur Seite nach links. Das Gewicht wird verlagert während die Hände die begonnen Kreise weiter ziehen bis wieder die oben beschriebene Position erreicht ist, bei der, der rechte Fuß zum linken herangebracht wird. Insgesamt erfolgen drei Wiederhgolungen, es wird also drei mal der rechte Fuß an den linken heran gebracht.

https://www.youtube.com/watch?v=vnuUdXtnXh0
Quellen und Links:
Old Frame, First Form
Old Framne Chen Family Taijiquan von Mark Chen
Shu Jian

Taijiquan: Wolkenhände

22-23) Die Hände wie Wolken bewegen
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Auch bei dieser Figur merkt man einen Unterschied der Kurzform zu anderen Yang Style Formen. Zuerst einmal zum Ablauf: in der Ausgangsposition, also Endposition des „schrägen Fliegens“. Der rechte Fuß ist vorne und die rechte Hand mit der Handfläche nach oben, zeigt in die rechte vordere Ecke. Das Gewicht wird ganz in den rechten Fuß verlagert und wie immer durch eine Hüftdrehung ausgelöst, dreht der rechte Arm, wodurch die Handfläche allmählich nach unten zeigt. Der linke, hintere Fuß geht dabei auf die Zehenspitze und der linke herab hängende Arm schwingt durch die Drehung zur rechten Hüfte. Auch der linke Arm wird dabei gedreht, sodass die Handflächen zueinander gerichtet sind, als würde man einen Ball vor der rechten Hüfte halten. Man sinkt dabei ganz in den rechten Fuß hinein und der linke (hat die Drehung auf der Zehenspitze mit gemacht) berührt noch immer mit den Zehen den Boden. Kurz dreht man so zur rechten Seite (Osten) und sinkt dann noch weiter bei der ebenfalls sehr unauffälligen Bewegung zurück ins rechte vordere Eck (Nord-Osten). Jetzt kommt das Steigen von Eck zu Eck wobei gleichzeitig ein Schritt mit dem linken Fuß erfolgt, sodass dieser parallel und schulterbreit entfernt vom rechten Fuß gesetzt werden kann. Der linke Hand wird dabei (von der Position Ball halten) etwas an den Körper heran gezogen, damit sie nach dem Schritt hinter der rechten Hand hervor und in einer yangkreisförmigen Bewegung vor dem Körper nach links oben gebracht werden kann. Dabei dreht der Körper natürlich mit (siehe Yangkreise bei den Seidenfandenübungen) und das Gewicht kommt auf den linken Fuß. Der rechte Arm wird herunter hängend mitgeführt, wobei die Handflächen zueinander zeigen. Es gibt aber auch die Variation, dass die linke Handfläche zum Körper zeigt, wie in der Pekingform, wodurch der Yangkreis mehr betont wird. Nach Schritt, Bewegung der Arme und Drehung des Körpers kommt man mit der Gewichtsverlagerung also ins linke, vordere Eck (Nord-Westen) gerichtet an und die Hände sind wieder in der Position, als würde man einen Ball halten, ur diesmal vor der linken Hüfte und mit der linken Hand oben. Es erfolgt wie vorhin auf der rechten Seite eine weitere kurze Drehung zur linken Seite und zurück ins Eck. Dabei sinkt man noch tiefer und es entsteht die Spannung, die den Schritt – der rechte Fuß wird parallel knapp neben den linken gestellt – und die yangkreisförmige Bewegung (nun des rechten Armes) fordert. Der linke Arm wird dabei wieder mit geführt und man kommt in deine Position wie am Anfang, nur dass die Füße nun parallel nebeneinander stehen. Die Sequenz beginnt erneut und wird insgesamt (bei der Kurzform) drei mal durchgeführt. Das heißt, es sind insgesamt drei seitliche Schritte nach Westen, wobei die Füße immer parallel bleiben und nach Norden zeigen.
Danach beginnt man ganz genau wie bei den Schritten zuvor, aber beim vierten mal dreht man nach dem Schritt auf der Ferse des linken Fußes nach außen, bringt das Gewicht auf das linke Bein, lässt die Arme ganz natürlich weiter schwingen und macht mit dem rechten Bein einen Schritt nach vor (Norden). Die linke Hand schwingt dann von hinten unten nach vor, wobei die Handfläche nach vorne zeigt und die rechte Hand wird zur Peitschenhand.
Die Arme schwingen weiter und kommen in eine Position, in der sich die Handgelenke nebeneinander vor dem oberen Brustbereich befinden und der linke Handrücken nach vorne zeigt.
Nun sinkt man in den rechten, vorderen Fuß, es erfolgt ein Schritt mit dem linken Fuß Richtung Westen und dabei wird einfach der linke Arm gedreht und mit einer abwehrenden Bewegung nach vor gebracht, sodass die Endposition der einfachen Peitsche erreicht wird.
Nach dem folgenden Video, welches nicht die von mir beschriebene Figur der Kurrzform zeigt, sondern offensichtlich aus der Pekingform stammt, möchte ich immer stundenlang so ähnlich durch die Gegend fliegen, aber meist reichen dann doch ein paar Minuten, bis ich nicht mehr weiß, welche Hand nun eigentlich die Linke sein soll. 🙂
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=UQgmbJwVhpw[/youtube]

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