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Ist es noch sinnvoll auf gültiges HTML zu achten?

Nach jahrelangen Bemühungen immer gültiges (x-)HTML und CSS zu verwenden und wenn möglich auch mit WAI konform zu sein bezweifle ich, dass solche Bestrebungen heute noch sinnvoll sind. Schon mein Projekt Adaxas scheiterte, weil sich einfach kaum jemand die Mühe macht auf sauberes HTML zu achten. Ich wollte mit dem Projekt Webseiten mit gültigem HTML und CSS fördern. Leider wiesen mehr als 90% der in ODP gelisteten Seiten kein gültiges HTML auf. Abgesehen davon, waren unter den wenigen Seiten die gültiges HTML und CSS vorzuweisen hatten, noch ein Teil “Spammer”, deren Seiten keinen eigenen Inhalt hatten. Gültiges HTML, CSS und WAI alleine, macht natürlich auch noch keine gute oder sinnvolle Website.
Hier, auf diesem Blog, habe ich mich schon unzählige male über Plugins geärgert, weil sie HTML-Fehler erzeugten, obwohl WordPress noch eine der wenigen großen Bastionen für gültiges HTML ist.
Gestern wollte ich z.B. ein Video vom CNN einbinden, aber auch die bieten nur fehlerhaften Code und nicht einmal einen iframe als Notlösung an.
Ja selbst Google, die früher auf Webmaster Richtlinien noch empfahlen, dass man auf gültiges HTML achten soll, kümmert sich nicht mehr darum. Man braucht ja nur eine Seite validieren und findet zig bis hunderte Fehler.
Natürlich macht es ein Unterschied, ob nur ein “alt tag” fehlt, oder eine sonstige Kleinigkeit, wie in obsoleter “border tag”, oder ob durch falsche Verschachtelung, oder weggelassene Endtags die gesamte Struktur zerstört wurde.

Trotzdem frage ich mich, wozu sich W3C die Mühe macht und gemeinsam mit namhaften Firmen, wie Hersteller von Webbrowsern (Microsoft) und Suchmaschinen Betreiber (Google) usw. Empfehlungen erarbeitet, wenn sich dann die Beteiligten selbst nicht daran halten.

Fragebogen zur Barrierefreiheit

›Accessible‹ ist ein europäisches Projekt mit dem Ziel, die Zugänglichkeit von Soft­ware­ent­wicklungs­produkten zu verbessern.
Erreicht werden soll dies durch die Ein­führung einer möglichst vereinheit­lichten Zugäng­lichkeits­methodik in Soft­ware­ent­wicklungs­pro­zessen sowie durch bessere Prüf- und Bewertungs­strategien und -Methoden. Die ange­strebte Ver­besserung soll es großen Orga­nisationen, kleinen und mittel­ständischen Unter­nehmen, Entwicklern und Designern ermöglichen, Soft­ware mit dem höchst­möglichen Grad an Barriere­freiheit und Benutz­bar­keit zu erstellen.

Das Ziel dieses Frage­bogens ist die Er­fassung der Anwen­der­bedürf­nisse von Ent­wicklern barriere­freier IT. So können gewünschte Unter­stützungen bei der Identi­fizierung und dem Testen der Zugäng­lichkeit von Infor­mations- und Kommu­nika­tions­techniken genau bestimmt werden. Die Aus­wertung der Be­fragung wird dazu bei­tragen, in Zukunft spezielle Bewertungs­tools für Entwickler, Richt­linien und Wissens­daten­banken zur Verfügung stellen zu können.

Die Auswertung der Frage­bögen erfolgt voll­ständig anonym, die Beant­wortung der Fragen ist frei­willig und wird dabei helfen, die Bedürf­nisse von Nuztern zu erfassen. Die Ergebnisse des Projektes sind von großer Bedeutung für die Förderung der Zugäng­lichkeit für Soft­ware­ent­wicklungen in ganz Europa.

Weitere Informationen über das Projekt gibt es unter www.accessible-project.eu, der Fragebogen selbst ist aufgeteilt in die Zielgruppen Web-Entwickler, Sachverständige zur Barrierefreiheit, Menschen mit körperlichen Einschränkungen, Öffentliche Einrichtungen und Service-Provider.

Den ganzen Originalartikel können Sie hier lesen: Fragebogen zur Barrierefreiheit

Neues vom W3C

Die Web Accessibility Initiative des W3C hat eine aktualisierte Fassung des Entwurfes zu den Authoring Tool Accessibility Guidelines (ATAG 2.0) veröffentlicht und bittet um Kommentare bis zum 11. Juni. Ziel dieser Runde ist es, den als nächsten Schritt geplanten ›Last Call Working Draft‹ vorzubereiten. Wichtige Änderungen gibt es zum Beispiel in dem Punkt, wie Anwendungen mit Alternativtexten umgehen sollten (z.B. bei Foto-Communities wie flickr); auserdem ist das Glossar komplett überarbeitet worden.

ATAG ist wie die beiden anderen WAI-Empfehlungen WCAG und UAAG ein wichtiger Baustein zur Barrierefreiheit. Die Richtlinie beschreibt, wie Autorenwerkzeuge möglichst zugängliche Web-Inhalte produzieren sollten und wie Autoren und Entwickler in ihrer Arbeit durch Werkzeuge wie Editoren und Redaktionssysteme darin unterstützt werden, saubere Arbeit ins Netz zu stellen. Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass solche Anwendungen natürlich für Menschen mit Behinderung bedienbar und nutzbar sein sollten.

Rückrufaktion

Bei der XHTML2-Kindergarten -Arbeitsgruppe werden hingegen vier Entwürfe zurückgezogen, weil in der vorangegangenen Phase der Publizierung bestehende Einwände gegen die Entwürfe nicht beachtet wurden. Im einzelnen sind dies: XHTML™ 1.1 – Module-based XHTML – Second Edition, XHTML™ Basic 1.1 – Second Edition, XHTML-Print – Second Edition sowie XHTML™ 1.0. Hintergründe zu dieser Entscheidung kann man evtl. in dieser E-Mail von Bjoern Hoehrmann an die W3C-Mailingliste nachlesen.


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Klage gegen ORF wegen fehlender Barriere-Freiheit bei On-Demand

Der Generalsekretär des österreichischen Gehörlosenbundes (ÖGLB), Lukas Huber, hat eine Klage gegen den ORF eingebracht. Entgegen einer Vereinbarung aus einem Schlichtungsverfahren habe die Sendeanstalt On-Demand-Angebote nicht untertitelt bzw. versprochene Transkripte nicht online gestellt, erklärte Huber heute, Donnerstag, gegenüber der APA. Beim ORF bedauerte man die Verzögerung mit dem Hinweis auf Umsetzungsschwierigkeiten….

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Na endlich, ich finde das sehr erfreulich und für die Webseiten sollten sich das auch gleich machen, damit die ganzen 0-815 Webmaster einmal die ersten Kapitel des Webdesigns lernen müssten und wenigstens HTML-, CSS und WAI-konforme Seiten erstellen müssten. Ein Lehrer muss ja auch das Alphabet können ein Polizist die StVO usw. nur Webmaster müssen nichts können, dürfen jeden Mist ins Netz stellen und kassieren dafür auch noch Unsummen, wenn Sie ein CMS installieren und zerstören können, denn die meisten Seiten sind ohnehin fix und fertige CMS-Systeme, die dann ein wenig angepasst werden und dabei werden diese Systeme dann von den sog. Webmastern auch noch zerstört, sodass die Seiten vor HTML-, CSS- und WAI-Fehler nur so strotzen. Man sollte sich nur Webmaster nennen dürfen, wenn man eine Ausbildung vorweisen kann, die bescheinigt, dass man wenigestens die Grundlagen beherrscht, auch was Barriere-Freiheit betrifft!