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Tui Shou Partner für Single Hand Übungen gesucht

Ich suche einen PartnerIn in Wien (Park, Schönbrunn, Donauinsel, Prater …) der Zeit und Lust auf push hands Übungen hat. Hauptsächlich geht es mir um die ganz einfache singel hand Übung, um das eigene Zentrum und den eigenen Raum und den des Partners und die Verbindung genauer zu erforschen. Es sind absolut keine Voraussetzungen erforderlich, nur das der Partner ebenfalls Zentrum und Raum bis an die Grenzen und darüber hinaus erkunden möchten. Ich habe zwar in verschiedenen Kursen Möglichkeiten dazu, aber da ist meist die Zeit viel zu knapp. An einem „Umrühren“ mit Armeskraft bin ich nicht interessiert, sondern die Übung sollte wirklich unter Erhalt der TCC-Prinzipien und der Struktur ablaufen. Sonst bin ich für alle Varianten offen, aber am liebsten wäre mir eine ganz einfaches klassisches single hand.
Meine Vorstellung vom Ablauf:
Man gibt sich die Hand, um die Distanz zu finden, dreht einen Fuß aus und setzt den anderen nach vor, neben den Fuß des Partners. Der „Angreifer“ (A) verlagert sein Gewicht nach vor und bewegt sein Zentrum nach vor. Damit verschiebt sich sein Raum nach vorne. Der Oberkörper ist nach vorne gerichtet und die Handkante berührt das Handgelenk des Partners (aufgestellte Hand). A bewegt sich auf das Zentrum von „V“ (Verteidiger; Abwehrspieler) zu und wenn der interessante Punkt (Ende seines Raumes) erreicht wird, kommt der push aufs Zentrum. Vom hinteren Bein, über Beckendrehung und Schultergürtel in den Arm und mit einer letzten Drehung im Handgelenk wird der push mit der Handinnnenfläche (Handballen) durchgeführt. V sollte ganz genau diesen Punkt erkennen und exakt in diesem Moment den push durch Drehung der Hüfte, die sich ebenfalls bis ins Handgelenk fortsetzt abwehren und am Zentrum vorbei führen. Wird früher abgewehrt, kann A seine Richtung ändern, da er noch nicht an seiner Grenze ist und noch einmal stoßen. Wird später abgewehrt, wird V gestoßen. Durch Fehler ergeben sich Möglichkeiten für Anwendungen, die aber nur angedeutet werden sollen. Ich finde es recht unnötig durch die Gegend zu fliegen oder fliegen zu lassen, sondern es reicht mir, wenn der Partner oder ich den Fehler erkennt und wenn man sofort fortfahren kann, ohne sich erst wieder lange in Position bringen zu müssen.
Ich möchte gerne mein Zentrum und meinen Raum besser kennen lernen, meinen Gleichgewichtssinn und meine Sensibilität für Aktionen des Partners fördern und dabei die Taiji-Prinzipien und die Verbindung mit dem Partner nicht aus dem Auge verlieren und absolut keine rohe Armeskraft einsetzen. Falls jemand Interesse hat und ab und zu, nach Vereinbarung, ein bis zwei Stunden mit mir üben möchte, genügt ein kurzer Kommentar oder ein Email an helmeloh@gmail.com zwecks Vereinbarung von Ort und Zeit.

Motto: Mein Partner bewegt sich nicht – ich bewege mich nicht; mein Partner bewegt sich – ich bin schon da, wo er hin will.

Kurzer Gedanke zu Tui Shou

Heute schreibe ich mir kurz auf, was ich in letzter Zeit beim push hands beobachtete. Ursprünglich lernte ich fast ausschließlich in vertikalen Halbkreisen Kraft im Bein aufzunehmen und abzugeben; also Kraftsteuerung in beide Richtungen (in und aus dem Boden) über ein Kippen des Beckens. Nun wird in einer anderen Schule vorwiegend mit horizontaler Rotation des Beckens gearbeitet. Alle anderen Prinzipen bleiben gleich, auch das Öffnen und Schließen der Hüftgelenke, nur bei A ist das Hauptaugenmerk eben auf das vertikale Kippen und bei B auf die horizontale Rotation des Beckens ausgerichtet und trotzdem hat sich seither für mich vieles geändert. Früher hatte ich in der Gruppe A nur eine einzige Option, ich konnte in das Verlieren investieren. Eine andere Möglichkeit gab es für mich nicht, denn wenn mich jemand (insbesondere natürlich der Lehrer) berührte, war der Boden unter meinen Füßen weg und damit war es völlig egal, was ich auch immer in der Folge anstellen wollte, ich war ohne jede Chance. Es hat mich nicht gestört, denn ich wollte ja in das Verlieren investieren, aber trotzdem freue ich mich darüber, dass ich inzwischen auch schon eine andere Option hätte und dies manchmal auch kurz andeute.
In Gruppe B stelle ich mich immer an, als würde ich gerade das erste mal etwas von push hands hören, solange ich nach ihren Regeln nur horizontale Halbkreise benutze. Teste ich den vertikalen Weg, hält man es schon für eine Anwendung, oder für eine unfaire, falsche Ausführung, weshalb ich es nur ab und zu kurz vorsichtig probiere. Dabei merke ich, dass es sehr zielführend wäre.
Ich lese gerade, nicht taijiquan-konform, mehrere Bücher gleichzeitig, eines davon ist „Schiebende Hände: Die kämpferische Seite des Taijiquan“ von Jan Silberstorff und bin fasziniert und begeistert von dem Buch. Leider bin ich als Anfänger noch nicht so weit, alle Prinzipien und Kräfte verstehen, geschweige denn, anwenden zu können, aber es verblüfft mich immer öfter, dass ich die Kraft des Partners aufnehmen kann und sie dann mühelos ohne mein Zutun zurückgeben kann. Die Kraft des Partners an meinem Zentrum so vorbei zu führen, dass er/sie es erst merkt, wenn es bereits zu spät ist (er dabei selbst aus dem Gleichgewicht kommt) gelingt mir nicht so leicht, denn dafür fehlt es mir noch an Sensibilität und Gelassenheit. Angespannt versuche ich die Absicht des Partners zu erkennen bevor er eine Aktion startet. Und genau diese hohe Konzentration, dieses ehrgeizige Bemühen verhindert, dass es mir gelingen kann. Es führt lediglich zu Verspannungen, aber warum vergesse ich das nur immer wieder? Ich wollte doch beim nächsten mal „Tui Shou üben, als ob niemand da wäre, und die Form, als ob jemand da wäre“. Gut, also dann vielleicht beim nächsten mal. 😉

Es gibt keine Geheimnisse

Ich hatte zwar mehr Einzelheiten über TCC erwartet, aber im Großen und Ganzen gefiel mir das Buch recht gut. Besonders die Aussagen zu Tuishou und Details über Cheng Manching fand ich interessant. Also bei „uns“ sehen die Frauen ganz sicher nicht von der Bank zu und die „starken Männer“ rangeln auch nicht um den Sieg, sondern es ist eher umgekehrt. Jeder will aus dem Verlieren lernen und jedem scheint klar zu sein, dass ich der Gewinner bin, wenn ich 100 mal gestoßen werde und jedes mal dabei verliere, denn nur so kann man verstehen wie man stößt und wie man damit umgehen kann. Da jeder in die Position des „Neutralisierens“ und auch des „Verlierens“ kommen will ist eigentlich eher das gegenteilige Problem gegeben. Keiner will pushen und einmal oder eben 100 mal gewinnen, sondern jeder will die Prinzipien tiefer verstehen, nachgeben, kleben bleiben, folgen und sich weiter entwickeln. Einer muss aber der Dumme sein und „pushen“, sonst funktioniert es nicht, also tue ich dem Partner auch ab und zu den Gefallen. 😉