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53) *Bestimmung der elektrischen Herzachse


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1. Definitition

Eine elektrische Ladung baut um sich herum ein …Feld auf, welches in jedem Punkt durch eine bestimmte Feldstärke (Kraft pro Ladung [Volt/Meter])und ein bestimmtes Potential (Arbeit pro Ladung, die aufgewendet werden muß um eine Ladung vom Potential 0 zu dem jeweiligen Punkt im Feld zu verschieben [Volt]). Ein solches elektrisches Feld kann durch Feldlinien und Äquipotentiallinien dargestellt (Graphik x) werden.

In Graphik x habe ich über die Feld- und Äquipotentiallinien eines (Herz-) Dipolsdas Dreieck gelegt, welches sich aus den Extremitätenableitungen nach Einthoven ergibt. Die Ableitung an den distalen Extremitäten ist möglich, weil sich das elektrische Feld durch den ganzen Körper ausbreitet. Abgeleitet wird übrigens ein Summen- oder Integrationsvektor, der sich aus der integrierten Summe der Felder der Dipole (Herzmuskelfasern die erregt werden) ergibt.

Wenn man die Spannung zwischen RA und LA abgreift wird man in unserem Beispiel 1…Volt [(xV) – nach +] ablesen können. Behalten wir die Polung bei, d.h. setzen wir im Uhrzeigersinn, die Meßelektrode die an der Stelle RA war an LA und jene von LA an LF, so können wir eine Spannung von 2 xV (0 nach +) feststellen. Setzen wir das Verfahren in gleicher Art und Weise im Uhrzeigersinn fort, so werden wir – wie in Graphik x ersichtlich – zwischen LF und RA eine Spannung von -3 xV (+ nach -) feststellen. Alle drei Ableitungen zusammen ergeben 0 (Kirchhoff). Addieren wir die Spannungen der I. und III. Ableitung, so erhalten wir als Ergebnis die Spannung der II. Ableitung, aber mit umgekehrten Vorzeichen. Daher werden bei der Extremitätenableitung nach Einthoven die Meßelektroden bei der II. Ableitung gegen den Urzeigersinn angelegt (also einfach umgedreht). Es ergibt sich dann, daß die Summe der I. und III. Ableitung, der II Ableitung entspricht. Genauso entspricht natürlich die II. Ableitung minus der I. der III. Im Beispiel ist auch ersichtlich, daß die gößte Spannung abgegriffen werden kann, wenn die Ableitungsrichtung mit der dipolrichtung identisch ist, und daß die Spannung am kleinsten bzw. 0 ist, wenn die Ableitungsrichtung im rechten Winkel zur Dipolrichtung liegt.

Die elektrische Herzachse ist nun dort zu suchen, wo eine große Herzmuskelfasermasse parallel liegt – bzw. dort wo die Hauptrichtung des Integralvektors des QRS-Komplexes liegt. Die elektrische Herzachse entspricht normalerweise bei normaler Erregungsausbreitung in etwa der anatomischen Herzachse.

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