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Hass

kann ich nicht nachvollziehen und nicht verstehen, und wenn ich dort und da höre: Ich hasse dich!”, dann bin ich ziemlich sicher, dass der Sprecher ebenfalls keine Ahnung davon hat, wozu er seine Stimmbänder gerade nutzt.
In meinem Leben habe ich auch zwei Menschen näher kennen gelernt, mit denen ich am liebsten nichts zu tun haben möchte, aber das hat nicht im Geringsten etwas mit Hass zu tun.
Vielleicht kann man hassen, wenn man nicht fliehen kann – ich weiß es nicht, da ich noch nie jemand gehasst habe. Wenn man aber fliehen kann, oder irgendwie daran Arbeiten kann, eine verfahrene Situation verlassen zu können, also Hoffnung auf Flucht besteht, wird “Hass” für mich schon wieder völlig unverständlich.
Wem die Flucht gelungen ist, egal wie diese aussehen mag, der hat schon gewonnen und muss nicht mehr kämpfen.

Aufrüsten, vorbereiten und Rache nehmen, wäre vielleicht Hass, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein menschliches Wesen wirklich mit einem derartig, sinnlosen, destruktiven Vorhaben sein Leben verschwenden möchte. Denn jeder will doch in der Gegenwart und Zukunft glücklich leben und nicht unglücklich k(r)ämpfen oder?

Der Meister der Übertreibung oder Poesie des Hasses

wie der Artikel heißt, den ich gerade in der Presse gefunden habe. Hier ein kurzer Auszug aus Poesie des Hasses.
Sonderling, Partisan, Anarchist, Junggeselle und Selbstmörder sowie Liebhaber von Sensatio-nen. Zwei Biografien über Kleist: Die feuilletonistische von Jens Bisky schlägt die germanistische von Gerhard Schulz knapp nach Punkten.

Warum Kleist, warum nicht Iffland oder Kotzebue? Oder anders gefragt: wie entsteht und wie vergeht eigentlich literarischer Ruhm? Warum haben wir uns daran gewöhnt, Heinrich von Kleist, dem zu Lebzeiten nur sehr sparsame Anerkennung zuteil wurde, für den – vor oder neben Goethe und Schiller – größten deutschen Dramatiker zu halten, während jene seinerzeit viel gespielten und hoch populären Kollegen alsbald in der Versenkung verschwanden und aus ihr nie wieder hervor kamen?

Das ist – leider – nicht die Frage, auf die zwei Kleist-Biografien eine Antwort wüssten; sie haben sich verständlicherweise schon vorab entschieden, …