Archiv der Kategorie: Deutsch

Zeitformen – Übersicht

Wer Deutsch als Muttersprache spricht, wird mit den Zeitformen vertraut sein, doch die Bezeichnungen haben sich im Laufe der letzten Jahre geändert. Damit meine ich jetzt nicht etwa den Oberdeutschen Präteritumschwund, sondern ganz simple Änderungen. So wird zum Beispiel die Bezeichnung „Mitvergangenheit“ oder „Imperfekt“ für das Präteritum heute kaum noch verwendet. Wer also in der Schule noch die Mitvergangenheit oder das Imperfekt gelernt hat, braucht nicht besorgt sein, wenn er diesen Begriff nicht mehr vorfindet, denn heutzutage ist das eben das Präteritum im engeren Sinne (vom lateinischen praeteritum für „das Vorhergegangene“).

Hier eine Übersicht über die Zeitformen in Deutsch:

Zeitform

Bildung (lernen)
(schwache Verben)

Bildung (sehen)
(starke Verben)

Anwendung

Präsens
Gegenwart

  • ich lerne

  • du lernst

  • er lernt

  • wir lernen

  • ihr lernt

  • sie lernen

  • ich sehe

  • du siehst

  • er sieht

  • wir sehen

  • ihr seht

  • sie sehen

  • Zustand oder Handlung in der Gegenwart

  • Handlung in der Zukunft, die bereits vereinbart ist

Perfekt
vollendete Gegenwart

  • ich habe

  • du hast

  • er hat

  • wir haben

  • ihr habt

  • sie haben

gelernt

  • ich habe

  • du hast

  • er hat

  • wir haben

  • ihr habt

  • sie haben

gesehen

  • abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit

  • das Ergebnis oder die Folge der Handlung steht im Vordergrund

Präteritum
unvollendete Vergangenheit
, Imperfekt, Mitvergangenheit

  • ich lernte

  • du lerntest

  • er lernte

  • wir lernten

  • ihr lerntet

  • sie lernten

  • ich sah

  • du sahst

  • er sah

  • wir sahen

  • ihr saht

  • sie sahen

  • Zustand oder abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit

  • Erzählungen, Berichte

Plusquamperfekt

vollendete Vergangenheit, Vorvergangenheit,

dritte Vergangenheit, Präteritumperfekt

  • ich hatte

  • du hattest

  • er hatte

  • wir hatten

  • ihr hattet

  • sie hatten

gelernt

  • ich hatte

  • du hattest

  • er hatte

  • wir hatten

  • ihr hattet

  • sie hatten

gesehen

  • Handlung vor einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit

Futur I
Zukunft

  • ich werde

  • du wirst

  • er wird

  • wir werden

  • ihr werdet

  • sie werden

lernen

  • ich werde

  • du wirst

  • er wird

  • wir werden

  • ihr werdet

  • sie werden

sehen

  • Absicht, Vermutung, Hoffnung für die Zukunft oder Gegenwart

Futur II


vollendete Zukunft
,

Vorzukunft

  • ich werde

  • du wirst

  • er wird

  • wir werden

  • ihr werdet

  • sie werden

gelernt haben

  • ich werde

  • du wirst

  • er wird

  • wir werden

  • ihr werdet

  • sie werden

gesehen haben

  • Vermutung über Vergangenes

  • Vermutung, Hoffnung über etwas, das bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft geschehen sein wird

 

Weblinks:
Die Links in der Tabelle weisen auf Wikipedia.
Die Zeitformen in der Übersicht


Bildquelle: By amalavida.tv, CC BY-SA 2.0, httpss://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=34852753

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Plurizentrische Sprache Deutsch auf Radio Helsinki

Kennen Sie Radio Helsinki?
Mein Interesse am „österreichische Wort des Jahres“ und an der Klarsprache führte mich zu radio.oedeutsch.at, wodurch ich auch Radio Helsinki kennen lernte.
Zuerst habe ich mich darüber gewundert, dass man eine Sendereihe über das österreichische Deutsch in Finnland ausstrahlt. Ein kurzer Blick auf https://helsinki.at/ machte mir klar, dass es sich bei Radio Helsinki, um den „Verein Freies Radio Steiermark“ handelt.
Mit Radio Helsinki habe ich mich nicht weiter beschäftigt, aber ich kenne den Sender jetzt zumindest einmal. Interessant finde ich vor allem die Sendereihe Österreichisches Deutsch im RADIO, wo man die 16 Sendungen nachhören kann und Deutsch als plurizentrische Sprache. Letztere Präsentation gibt einen guten Überblick, über „Deutsch als plurizentrische Sprache“ und die Sendereihe ist wirklich wert gehört zu werden. Ich kann sie nur weiter empfehlen und wäre ich Deutsch Lehrer wäre sie in meinem Unterricht pflicht.
Übrigens wurde ich erst durch die Pressemitteilung: Wahlergebnisse und Begründungen der Wahl des Österreichischen Worts des Jahres 2014 auf diesen österreichischen Schatz aufmerksam. Aus dieser geht hervor, dass „sensationselastisch“ (das Wort kann ich mir so richtig auf der Zunge zergehen lassen) vor „Hypotopia“ zum österreichischen Wort des Jahres 2014 und „Negerkonglomerat“ zum österreichischen Unwort des Jahres 2014 gewählt wurde.

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Am Anfang war das Wort

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Dieser Artikel ist nach Wikipedia: Wort gestaltet und wird weiter ergänzt werden.

„Codex claromontanus latin“. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons - httpss://commons.wikimedia.org/wiki/File:Codex_claromontanus_latin.jpg#/media/File:Codex_claromontanus_latin.jpg
„Codex claromontanus latin“. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons – httpss://commons.wikimedia.org/wiki/File:Codex_claromontanus_latin.jpg#/media/File:Codex_claromontanus_latin.jpg

Wörter, Zeichen und Bilder gehören unumstritten zu den ältesten, abstrahierenden, symbolischen Formen der Menschheit. Wörter können nach verschiedenen Kriterien identifiziert werden: phonologisch, orthographisch, morphologisch, syntaktisch und semantisch.

Phonologisches Kriterium (Wortgestalt)
Wörter sind Phonemketten (Lautfolgen), die durch Grenzsignale wie zum Beispiel Pausen theoretisch isolierbar sind. Im Deutschen gibt es innerhalb jedes Wortes genau eine Hauptakzentsilbe. In anderen Sprachen, wie beispielsweise dem Französischen, werden die Wörter beim Sprechen stark aneinander gebunden und miteinander verschmolzen. Das führt dazu, dass eine vom Schriftbild ausgehende Definition stark von einer lautorientierten Definition abweichen kann. Nach dem phonetischen Kriterium würden auch Interjektionen wie äh usw. zu den Wörtern gezählt.

Orthografisches Kriterium (Wortgestalt)
Ein Wort ist eine Graphemkette (Buchstabengruppe) zwischen zwei Trennzeichen, meistens Leerzeichen. Dieser Begriff bezieht sich auf Schriften mit Trennzeichen.
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Warum Dichter nicht dichter sind

Ich habe mir die Seite aus der „Krone Bunt“ herausgerissen, weil mir der Artikel von Dr. Tassilo Wallentin gefiel. Die Sinnhaftigkeit der Groß- und Kleinschreibung wird mit lustigen Beispielen hervorgehoben. Wie z.B.:
„Komm wir essen, Opa!“
„Komm, wir essen Opa!“
Leider finde ich den Artikel nicht im Internet, um darauf zu verweisen, aber ich sehe, dass es „offen gesagt“ auch in Form eines Buches gibt:

Angeblich sollen die Hälfte der Anwärter für’s Lehramt bei den Aufnahmetests durchfallen, weil Sie nach 12 Jahren Schule und bestandener Matura die Rechtschreibung nicht beherrschen.
Wen wundert es? Mich jedenfalls nicht und ich habe mich hier schon oft über die seltsame Bildungspolitik lustig gemacht. Nur ein paar Beispiele:
Neichi deitschi Rechtsschreibung, oda kurz N(n).d.R.w.m.s. 0
Binnen I(denti)tät gut
Zigeunerschnitzel, Mohr im Hemd und die totale Verblödung
Verstehen Sie die social net lang
Die aktuelle Emanzipation der Sprache, ein Spiegelbild des dekadenten Verfalles einer Kultur?
sueddeutsche.de: Die besten Blogs zu PISA
Zitat aus der Süddeutschen:

Grundsätzlich in Frage stellt die Pisa-Studie der österreichische Blogger Helmut Hirner. Der Autor reagiert damit auf das schlechte Abschneiden der österreichischen Schüler in der Disziplin Lesekompetenz. „Also liebe Schüler“, schreibt Hirner, „bedenkts einfach, dass die Prüfer vielleicht einfach ein wenig zurückgeblieben konservativ sind und machts euch nix aus der Beurteilung.“ Weiter heißt es auf hirner.at : „Deutsch ist eine lebendige Sprache und wenn ihr sie benutzt, gehört sie euch.“ Sie entwickele sich dank moderner Kommunikationstechnologie schneller weiter, als sich so mancher Germanist in seinen kühnsten Träumen vorstellen könne, schreibt Hirner. Alles also halb so wild.

Zum PISA- und Schulreform-Desaster; mit Umfrage
usw.
Über das Binnen-I und das -Innen, sowie die nationale Unfähigkeit, das grammatikalische Geschlecht vom natürlichen zu trennen, habe ich womöglich noch mehr geschrieben, denn das erscheint mir wie eine Plage, mit der sich einflussreiche Möchtegern-Feministinnen wichtig machen wollen, weil sie anscheinend nichts besseres zu tun haben. Als ob das die soziale Stellung der Frau in unserer Gesellschaft auch nur im geringsten tangieren würde. Naja, vielleicht kann sich eine unterbezahlte, weibliche Arbeitskraft ja damit trösten, dass in der Bundeshymne nun auch die tapferen Töchter erwähnt werden, obwohl diese der Wehrpflicht noch immer nicht nachkommen müssen.
Wieso sollten unter solchen Umständen Jugendliche schon die Rechtschreibung beherrschen?
Ach ja, weil sie ja statt unterrichtet zu werden, geprüft, geprüft und noch einmal geprüft werden.
Herr Wallenstein plädiert für die Wiederaufnahme von Literatur in den Lehrplan. Ich bin zwar auch dafür, allerdings bin ich davon überzeugt, dass dieser Tropfen auf den heißen Stein nicht viel bewirken könnte.
Denn ich glaube die spinnen, die Spinnen!

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Das böse Rotkäppchen und der Stress mit dem Wolf

Wikipedia: Rotkäppchen (auch Rotkäppchen und der (böse) Wolf, im österreichischen Burgenland und Ungarn auch Piroschka, von ungarisch piros: rot) ist ein europäisches Märchen vom Typ ATU 333. Es steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm als Rothkäppchen an Stelle 26 (KHM 26) und geht durch mündliche Weitergabe über Johanna und Marie Hassenpflug auf Charles Perraults Le Petit Chaperon rouge in Contes de ma Mère l’Oye (1695/1697) zurück. Ludwig Bechstein übernahm das Märchen 1853 von den Brüdern Grimm in sein Deutsches Märchenbuch als Das Rotkäppchen..

Dabei gehen die beiden ersten literarischen Rotkäppchenversionen auf Charles Perrault aus dem Jahr 1695 zurück. Das Kindermärchen Rotkäppchen und der böse Wolf kenne ich schon aus meiner Kindheit, wobei eine Version damit endete, dass Rotkäppchen vom bösen gefressen wurde und bei der anderen wurden Großmutter und Rotkäppchen von einem Jäger gerettet und der böse Wolf getötet, indem man ihm Steinen in den Bauch operierte und er damit in den Brunnen viel.

Ich habe dann auch noch von Grimms Märchen Update 1.2 Der Wolf und das böse Rotkäppchen (Moderne Märchen)
und Rotkäppchen und der böse Wolf (Agatha Christie ) gehört, aber das Märchen der Gebrüder Grimm, wie hier zu lesen „Rotkäppchen (grimmstories)“, gefiel mir doch besser.

Unlängst kam ich auf „Rotkäppchen und der Stress“ vom Psychiater und Philosoph Manfred Spitzer. Die Kurzbeschreibung von Amazon dazu:
Das böse Rotkäppchen und der Stress mit dem Wolf weiterlesen

(1926)