In der Pension zum Installateur

(Last Updated On: 6. Mai 2021)

Ich bin eigentlich mein ganzes Leben hauptsächlich vor dem Bildschirm gesessen, oder ich hatte Kundenkontakt. Einem Handwerk ging ich nie nach und meine anstrengendste körperliche Arbeit war wohl das Kochen. Aber jetzt in der Pension wurde ich zum Hobby-Handwerker. Zuerst einen Boden verlegen und gestern versuchte ich mich als Installateur.
Meine Küchenspüle war stark abgenutzt, beschädigt und undicht und seit einiger Zeit war auch eine Dichtung der Armatur undicht geworden und jeden Morgen war alles nass.
Also musste eine neue Spüle her. Zuerst überlegte ich, welchen Installateur ich anrufen soll, doch dann entschied ich mich, es selbst zu versuchen. Der Kauf war das einfachste, denn mein einziges Kriterium war, sie sollte mir gefallen und natürlich gute Qualität haben. Schnell hatte ich mich zu einer Primagran Granitspüle entschlussen.
Genauer gesagt war es die Mailand. Meine Arbeitsplatte hatte allerdings eine ovale Aussparung. Also nahm ich Maß von Breite und Länge und da dies schon in etwa hin kam, brauchte ich dann ja nur noch die Ecken ausschneiden. Gut – gedacht getan. Ich bestellte die Spüle und als ich den Unterbaukasten unter der Spüle ausräumte, viel mir auf, dass ich ja auch einen Geschirrspüler habe und dieser direkt über die Armatur läuft. Oh, das muss ich wohl trennen, aber das kann ja nicht so schwer sein. Ich wusste zuerst nicht wonach ich suchen sollte, aber mit Geräteanschluss und Armatur kam ich auf Eckventil mit Geräteanschluss. Mir wurde klar, dass ich wohl so etwas brauchen würde. Ich kaufte mir ein Kombi Eckventil, mit zusätzlichem Anschluss für ein Waschgerät. Eigentlich dachte ich, dass ich das nur dort drauf schrauben müsste wo das Wasser aus der Wand kam. Hm, da war ja schon so ein Teil und zwar direkt in der Wand und ohne Geräteanschluss – wow!

Das ich den Haupthahn für die Wohnung zuerst abdrehen musste war mir klar und der Austausch war gar nicht so schwer. Das machte mir Mut für die Spüle und dann gibt es da auch noch ein Video, in dem der Einbau beschrieben wird.

Alles abschließen und ausbauen war schnell geschehen, aber als ich die Ecken ausschneiden wollte wurde es problematisch. Da war eine sehr dicke Arbeitsplatte mit einer sehr dicken Platte von dem Unterkasten der Einbauküche übereinander und das Ganze war mehr als doppelt so dick wie die Länge der Sägeblätter meiner Stichsäge und auch der Handkreissäge. Ich dachte schon, dass ich endlich mein Werkzeug einsetzen konnte und musste dann auf einen rostigen, alten Fuchsschwanz (Handsäge) zurück greifen. In etwa 2 Stunden schaffte ich die erste Ecke, wobei ich einen Teil schon eher abgenagt, als ausgeschnitten hatte.
Ich suchte und fand eine Lösung, indem ich mit der Bohrmaschine ein Loch neben dem anderen bohrte und dann mit dem Fuchsschwanz eine Verbindung schnitt und schließlich die Raspel einsetzte.
Geschafft und gleich einmal die Spüle hineingestellt – passt ungefähr. Dann baute ich die Spüle zusammen und dabei viel mir erstmals auf, dass die Armatur extrem hoch ist und ich ja über der Spüle einen Hängekasten fürs Geschirr hatte. Na toll, zusammengebaut brachte ich die Spüle nicht einmal unter den Hängekasten. Da man den Auslauf zerlegen konnte, war es machbar, aber es hat nicht gut ausgesehen, da Bogen des Auslaufs fast die Unterseite des Hängeschranks berührte. Also musste ich mir noch eine neue passende Armatur kaufen, doch nach diesem Abenteuer ist der Tausch ein Klacks. Wer bitte kommt denn auf die Idee, dass man bei einer Küchenspüle auf die Höhe der Armatur achten muss.
Naja, letztendlich bin ich zufrieden, aber zur Meisterprüfung als Installateur werde ich wohl noch nicht antreten können. 😉

Aber dafür habe ich jetzt eine neuwertige Armatur zu verschenken: Primagran P9000 graphit. Habe sie nur montiert und gesehen, dass sie nicht passt. Wenn jemand Interesse hat, kann er mir das im Kommentarbereich sagen.


Der Erfolg hat mich motiviert und ich habe am Eckventil noch einen Verteiler angebracht, damit ich Wasser für zwei Geräte habe: meinen Geschirrspüler und den Gartenschlauch.

Phantastisch, jetzt brauche ich im Sommer die Gießkanne nicht mehr schleppen, um meine vielen – nein, besser gesagt, sehr, sehr vielen Blumen am Balkon zu gießen.

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