Debian 10 versus Fedora 33, Ubuntu 20.10 und Windows 10

(Last Updated On: 10. November 2020)

Unlängst habe ich gerade wieder ein Loblied auf Ubuntu 20.10 angestimmt, aber dann musste ich leider feststellen, dass mein Drucker nicht mehr funktionierte. Ich konnte ihn auch nach stundenlanger Beschäftigung und Gutenberg-Treibern nicht dazu bringen, wieder zu funktionieren. Laut Protokoll hat er gedruckt und war alles in Ordnung, aber es hat sich nichts getan. Also probierte ich es in Fedora 33 und Windows 10 und dort funktioniert er.
Linux verwende ich seit 1993 und zwar mit Slackware, dann Suse, Mandrake (jetzt Mandriva) und schließlich seit gut 15 Jahren Ubuntu am persönlichen PC. Am Server verwendete ich immer ausschließlich Debian und zeitweise zusätzlich auch FreeBSD.
Damit will ich sagen, dass ich schon viel Erfahrung mit Linux habe, vor allem auch weil ich lange Zeit meine Server selbst betrieben haben. Weshalb ich nie auf die Idee kam, Debian auch am PC zu nutzen ist mir wirklich ein Rätsel, aber so ist es nun einmal.

Jetzt vergleiche die 4 Betriebssysteme kurz und zwar nur im Hinblick auf den Gebrauch am PC. Da möchte ich ein möglichst bequemes System, wobei Sicherheit, Stabilität weniger Rolle spielen, aber mir eben die Benutzerfreundlichkeit wichtig ist und in einer graphischen Oberfläche herum klicken ist doch bequemer, als das Tippen im Terminal. Ja, deshalb verwendete ich wahrscheinlich Debian nicht am PC, weil ich es gewohnt war mit Debian auf Sicherheit und Stabilität zu achten und natürlich ohne graphische Oberfläche arbeitete.
Seit gut 15 Jahren hatte also immer nur Ubuntu und Fedora am PC, wobei Ubuntu mein Standardsystem war. Seit ich ein Windows 9 geschenkt bekam, installierte ich es auch. Unlängst habe ich sogar das erste mal seit DOS und Windows 3.11 € 19.- für ein Windows 10 ausgegeben. Ja, bis zu € 20.- kann ich für ein OS, das ich eigentlich nicht brauche ausgeben, denn manche Anwendungen gibt es nur für Windows und laufen doch schneller in Windows als in Wine und außerdem kann ich mir dann ansehen, was die armen Windows-Benutzer so mitmachen müssen.
Nun zu den 4 Systemen:

Über Fedora will ich hier gar nicht viel sagen, aber es ist stabil, zufriedenstellend und hat eine eher dürftige Dokumentation.

Zu Windows 10 sage ich auch nicht viel, denn die Qualen der Installation, Administration und Benutzung sind ja jedem bekannt und das Geldbörserl der Benutzer versteckt sich auch sofort, sobald es Microsoft hört. Aber wer einen PC und die teuersten Speichermedien hat, der sehr, sehr schnell ist und dem es nichts ausmacht, wenn er den PC ab und zu, also wenn MS es gerade will, einen halben Tag nicht nutzen kann, weil Updates laufen, dem kann ich nur viel Geduld und Glück wünschen. Irgendwie schon bewundernswerte Menschen, die sich so etwas antun ohne dabei depressiv zu werden. Die iso-Datei ist übrigens 6,2 GB groß. Also da blieb das Verhältnis ungefähr gleich, denn früher, also vor fast 30 Jahren, musste ich 3 DOS-Disketten und 10 Disketten für Windows 3.1 installieren und mein Linux passte auf eine 3,5″-Diskette passte, also weniger als 1,4 MB hatte.

Zu Ubuntu muss ich leider sagen, obwohl ich es in den letzten 15 Jahren oder länger fast ausschließlich nutzte, dass ich seit dem Wechsel zu Unity und dann wieder zurück zu Gnome etwas enttäuscht bin. Das oben angeführte Problem mit dem Drucker ist nur ein Beispiel dafür und die immer größere Abhängigkeit von Canonical, sowie ihre angebliche Vorhaben (z.B. automatische Updates) gehen mir jetzt schon zu weit. Ja, ein geduldiger, quasi entmündigter Windows-Benutzer findet vielleicht, dass es immer benutzerfreundlicher wird.

Nun zu Debian, das als Basis für Ubuntu verwendet wird. Daher habe ich auch schon die spaßige Übersetzung des afrikanischen Wortes Ubuntu gehört – Ubuntu bedeutet soviel, wie „für die, die unfähig sind ein Debian zu konfigurieren“. 😉 Eigentlich ein schlechter Witz, denn am PC musste ich gar nichts konfigurieren bei Debian. Wie gesagt, mit Debian habe ich zwar viel Erfahrung, allerdings nur mit der Server-Version, also ohne graphischer Oberfläche.
Nun, jetzt installierte ich mir Debian am PC und es gibt nur einen einzigen Grund mich ein wenig zu ärgern. Nämlich deshalb, weil ich nicht früher auf die Idee kam. Debian ist von Anfang bis zum Ende ein Genuss. Das beginn schon beim Herunterladen der ISO. Man kann auswählen zwischen einer kleineren Version, die nur die nötigsten Programme enthält und 300 bis 500 MB groß ist, oder der Vollversion, die mit 4 GB leicht auf eine DVD passt. Übrigens hatte ich ein Linux, dass auf eine 3,5″-Diskette passte, also weniger als 1,4 MB hatte.

Zum Download werden Torrents angeboten, weshalb ich die ISO in weniger als 5 Minuten hatte. Der richtige Genuss begann aber dann bei der Installation. Man hat Optionen und Werkzeuge und bei jedem Schritt wird einem gezeigt, was das System macht und mittels Fortschrittsbalken, wie weit es ist. Man wird sogar gefragt, ob man dies oder das möchte und z.B. Daten an Debian übertragen werden sollen oder nicht usw. – genial, ich bin nicht entmündigt und habe keine Ahnung was das System tut und wie lange es noch braucht, sondern ich bin echt der Besitzer und kann selbst entscheiden und zusehen, was mein System macht. Man kann u.a. auch die graphische Oberfläche auswählen und mir ist Gnome am liebsten. Also wählte ich Gnome und nach der Installation hat alles wunderbar funktioniert. Drucker einschalten – und schon wurde er automatisch erkannt – drucken – funktioniert. Und das, obwohl Ubuntu ein Linux ist, dass auf Debian aufbaut. Debian hat auch eine sehr gute Dokumentation, die ich hier noch hervorheben möchte.

Naja, ich kann Debian und Gnome nur empfehlen und bedanke mich bei den Teams, die da großartige Arbeit leisten.

Übrigens, liebe Windows-Benutzer bitte nehmt es mir nicht übel, ich meine es wirklich nicht böse, sondern ihr tut mir ganz aufrichtig leid. 😉

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