Sexuelles Religionstrauma

(Last Updated On: 5. Juni 2017)

Manche Menschen brauchen eine Religion, einen Gott oder eine Göttin. Manche ernüchterten Menschen brauchen keine fiktive Fantasiegestalten mehr, die ihnen helfen, wenn sie sich selbst überfordert fühlen, fühlen aber durch den Gottesverlust eine große Leere in sich. Dieses kulturell bedingte Defizit, mangelnde religiöse oder spirituelle Energie,  führt augenscheinlich zu einer zunehmenden sexuellen Desorientierung und anderen emotionalen Problemen. Manche Menschen wissen, dass es keinen Gott (keine Göttin) geben kann und fragen schlicht und bescheiden auch nicht, wo diese Gottheit vor 14 Milliarden Jahren gewesen sein soll. Sie wissen, das die Menschen die Götter erschufen und nicht umgekehrt. Sie sind intelligent und gebildet und trotzdem zeigen sie ein außergewöhnliches Verhalten. Sexuell verhalten sich diese intelligenten Menschen teilweise wie Lemminge. Sie wissen nicht einmal mehr, was ein Manderl und ein Weiberl ist und wofür Geschlechtsorgane von der Natur ausgedacht wurden. Nein, es ist noch schlimmer, sie wissen nicht einmal, ob sie selbst ein Manderl oder ein Weiberl sind, oder sie tun zumindest so, weil es heute modern zu sein scheint. Der Gottheitswahnsinn hat sich heute, hier bei uns, nahezu auf einen Geschlechterwahnsinn reduziert, der auch vor dem grammatischen Geschlecht in der Sprache nicht halt macht.

Aber nicht nur das, denn die Menschen lebten ja nicht nur in einer Gesellschaft, in der die Kirche einen mächtigen Einfluss hatte, sondern bis vor kurzem immer in einer Diktatur oder einer Monarchie. Sie hatten nie die Freiheit, selbst entscheiden zu können und mussten auch nie die Verantwortung für sich selbst und ihre Handlungen übernehmen, da sie ja nur so handeln konnten, wie es ihnen vorgeschrieben wurde.

Die Gottheiten und die Kirche wurden hierzulande nahezu überwunden und der oder die HerrscherIn, die Ihnen sagten, was sie zu tun hätten wurden auch überwunden.

Ja, Homosexualität, sexuellen Desorientierung, Drogensucht und psychische Erkrankungen mögen zwar in letzter Zeit stark zugenommen haben, aber ich sehe das einfach als Reifungsprozess der Gesellschaft. 

Irgendwann werden die Menschen auch in einer demokratischen, freien Welt klar mit sich und ihrer Freiheit kommen und dann werden sie auch die Verantwortung für sich selbst und ihre Entscheidungen ohne größeren Problemen tragen können, so hoffe ich zumindest.

Das Schlimmst was uns jetzt passieren könnte, wäre der allgemeine Ruf nach einem starken Mann oder einer starken Frau, der/die wieder für Ordnung sorgen soll. Denn das würde die Gesellschaft ins finstere Mittelalter oder in eine Diktatur zurück werfen.

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