V-Host, Root-Server oder doch die Google Compute Engine

Ich hatte eigene Server zuhause stehen. Wahre lärmende Ungeheuer, bei denen man ständig Angst haben musste, dass irgend etwas kaputt geht. Ein FI fliegt, die USV war nicht richtig angeschlossen und schon hatte ich die Katastrophe. Oder ich bekam ein SMS auf’s Handy, dass der Server nicht mehr reagiert – HD im Eimer – Katastrophe….
Dann lagerte ich meine EDV endlich auf einen Root-Server von Hetzner aus und war damit sehr zufrieden. Für neue Test-Projekte kann man sich mit billigen V-Server begnügen und man muss sich nicht mehr um die Hardware kümmern. Aber um das Betriebssystem und sämtliche SW-Server. Die Administration ist zeitaufwendig und sobald ein Projekt Erfolg hat, beginnt die Übersiedlung auf einen stärkeren Server. Dann benötigt man einen zweiten und einen Backup-Server und … das ist mühsam. Auch beim besten Provider muss man mit kurzen Ausfällen rechnen und eventuell mit einer Wiederherstellung des Systems aus den Backups. Die logische Folgerung war die Auslagerung in eine Cloud. Leider beendete ich damit auch mein einzig wirklich erfolgreiches Projekt, aber die Vorzüge der Cloud lernte ich noch kennen. Es muss nicht unbedingt Google oder Amazon sein, sondern es gibt auch sehr gute und günstige Anbieter, die sich auf bestimmte Entwicklungsumgebungen spezialisiert haben. Für Ruby und RoR denke ich da z.B. an Heroku. Gleichzeitig spielte ich mit Googles AppEngine, denn die meisten Neuerungen und Angebote von Google musste ich ausprobieren, obwohl ich zu Google eine ambivalente Einstellung habe. Das Monopol, die Macht, Strategie und Größe schreckt mich ab, aber deren technischer Fortschritt zieht mich magisch an. Außerdem verwendet Google Linux, auch wenn zum Beispiel keiner der Linux-Gemeinde etwas vom Erfolg von Android etwas hat. Die AppEngine war mir nicht so sympathisch, was aber unter anderem auch daran lag, dass ich Eclipse zur Entwicklung verwendete. Die GCE bietet nun aber völlig andere Möglichkeiten. Ein kostenloses Debian auf einer Sandy Bridge mit SSH-Zugriff. Auch das Angebot der übrigen Images (Ubuntu, RedHat, FreeBSD…) finde ich gut. Eine „persistent Disk“ dazu, viele wichtige Features und vernünftig erscheinende Preise. Über ein Upgrade noch oben und Kapazitäten braucht man sich nicht mehr den Kopf zerbrechen. Ich teste sie ja nur kostenlos und ob ich je etwas dafür zahlen werde, steht in den Sternen. Insgesamt handelt es sich in meinen Augen jedenfalls um ein Produkt, dass so einige Provider ins Schwitzen bringen wird und auch Amazon wird die GCE zu spüren bekommen.
Google vergrößert sich damit auf einem Sektor, wo sie neben der Suche, wirklich sehr gut, bzw. überhaupt die Besten weltweit sind, oder haben Sie schon jemals einen Ausfall von Google erlebt?

Weblinks:
Google Compute Engine
httpss://cloud.google.com/compute/
Google Compute Engine: Preissturz zieht Cloud-Spezialisten an

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