Haft für Etikettenschwindel – na so ein Kas

Irgendwo las ich, dass SP-Gesundheitsminister Alois Stöger für Etikettenschwindel bei Lebensmitteln in Zukunft Haftstrafen fordert. Ach ja, da findet es DuckDuckGo für mich Neuer Gesetzesentwurf: Stöger fordert Haftstrafe für Etikettenschwindel | Heute.at

Na gut, bei dieser Quelle kann man nicht viel dazu sagen, aber im Artikel schreiben sie „bei Betrug“ fordert er Haftstrafen.

Schwindel ist für mich:

1. Beeinträchtigung des Gleichgewichtssinns; Gefühl zu taumeln, wanken

oder eine

2. nicht sehr schwerwiegend unwahre Aussage; wenn ein falscher Eindruck erweckt wird

Betrug ist hingegen nicht nur in Deutschland eine Straftat.

Meines Erachtens ist folgendes ein typischer Etikettenschwindel:

Aktuell ärgere ich mich gerade über den Etikettenschwindel der Firma Patros. Jahrelang dachte ich, dass ich mich durch Orotsäure der Schafmilch vor Herzinfarkt schütze und jetzt entdecke ich, dass diese Scheißkerle, Kuhmilchkäse im Schafspelz verkaufen! Hoffentlich bekomme ich nicht schon alleine deshalb einen Herzinfarkt, weil ich mich gefrozzelt, betrogen und verarscht fühle. Siehe dazu auch auf konusment.at

Hoffe die Kunden reagieren irgendwann darauf und kaufen nichts mehr von Patros. Was immer es auch sein soll. Diese Gauner und Schurken sollen es bereuen!

Auf der grauslichen Flashseite https://www.patros.de/impressum.html sehe ich, dass Thomas Brunner als Geschäftsführer angegeben ist und die Firma zur Gruppe Hochland https://www.hochland-group.com/HochlandGroup/Kompetenz_fuer_Kaese.asp gehört.

Daher weiß ich, was ich in Zukunft auf jeden Fall meide, egal was drauf steht und drin ist, wer mich einmal herein legt, dem traue ich nicht mehr.

Beim Pferdefleischskandal hingegen dürfte wohl Betrug vorgekommen sein.

Trotzdem bin ich gegen Haftstrafen, denn was bedeuteten diese für uns? Dass wir für die Haftstrafe der Betrüger mit Steuergeldern aufkommen müssten. Wir bräuchten zuerst gewinnbringende Gefängnisse, damit ich für eine Haftstrafe wäre. Ich bin für eine saftige Geldstrafe. Der Versuch, sich mit Betrug in der Lebensmittelbranche zu bereichern, sollte dadurch nicht nur vereitelt werden, sondern Betrüger ev. sogar in den finanziellen Ruin führen. Ausserdem gehört ihnen, meiner Meinung nach, die Gewerbeberechtigung entzogen.

Fazit, man darf nicht alles glauben, was man sieht, hört und liest, auch nicht, dass 5 von 4 Psychologen diese Seite am nachhaltigsten („nachhaltig“ ist das neue, lächerlichste Toptrendmodewort der Werbung) empfehlen.  😉

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Ubuntu 13.04 Sicherheitsupdate – Ihr Rechner muss neugestartet werden

Ubuntu ist neben Debian und Fedora immer noch mein Lieblings-OS, nach Slackeware, diverse BSDs und zeitweise SuSe. Auch Mandrake hatte ich jahrelang benutzt, aber seit es Ubuntu gibt, verwende ich es am häufigsten. Es ist und bleibt mein Liebling, obwohl mir gerade übel wurde, als ich nach dem Sicherheitsupdate zum PC zurück kam. „Sie müssen ihren Rechner neustrarten“, meinte es da in einer Meldung in perfektem Design. FTW, wie ist mir da ein Windows auf die Maschine gekommen, denke ich entsetzt? Ich überzeuge mich schnell – nein – es ist alles in Ordnung mit dem Update und ich bin auf Ubuntu. Mein Gott bin ich froh, dass ich beruflich nichts mehr mit EDV zu tun habe, denke ich mir und starte die Kiste neu.
Dabei huscht mir ein Schmunzeln über das Gesicht und ich erinnere mich, als ich vor langer Zeit einen Freund gedemütigt und verarscht habe, weil ihm sein IIS auf Windows NT nach einem Sicherheitsupdate automatisch neugestartet wurde und 100erte User auf seinem Portal rausgeworfen wurden.
Naja, Rache kann süß sein, wenn er das vielleicht liest, bekomme ich jetzt mit meinem Ubuntu sicher eine gehässige, nein eher eine nekische Returkutsche als Vergeltung.

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UNESCO will Müll-Inseln zu einem Staat ernennen

Naja, die größte Plastikansammlung soll ja inzwischen so groß sein, wie Indien. Vielleicht richten sie auch einen Flughafen auf den Müll-Inseln ein, damit Touristen sie besuchen können.
Das wär doch eine tolle Umweltschutzaktion:
Flug zur größte Plastikmülldeponie der Welt – dort eine kleine Rundfahrt mit Schiffen und Rückflug. Im Flugzeug serviert man einen Vortrag über Umweltverschmutzung durch Plastik und Flieger und man kann die CD kaufen. Dazu gibt es Essen und Trinken aus Plasitkbechern und Plastikgeschirr.

Mensch, wie dekadent, rücksichtslos und verblöd ist eigentlich möglich und wo liegt da noch die Grenze zum direkten Selbstmord?

Siehe dazu auch:
Zeichen gegen Plastikmüll in Ozeanen
Plastic Ocean – Plastikinseln im Meer
Plastikmüll in den Ozeanen

Es ist wirklich unglaublich. Fast jedes Alltagsprodukt ist ein Wunderwerk der totalen Verblödung. Entweder es ist überhaupt völlig sinn- und nutzlos, oder es funktioniert nicht richtig. Oder, bei technischen Geräten, gibt es schon wieder ein neueres Top-Modell mit einem tolleren Design und in einer anderen Mode-Farbe, bevor man das alte ausgepackt hat. Jedenfalls ist es auch überdimensional, umweltfeindlich und schildbürgerisch verpackt. Einerseits hört man ununterbrochen von den tollen Entdeckungen der Wissenschaft und wie irre intelligent, gescheit und gebildet doch unsere Gesellschaft ist und anderseits sind wir nachhaltig dümmer, als ein Fisch.

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Hellhäutige(r) im Hemd

Es war keine MohrIn (NegerIn darf man ja nicht mehr sagen) und ein(e) SchwarzerIn war ErSie*1 schon gar nicht. Nein, es war eher ein(e) sehr dunkelbraun gebräunte(r) Hellhäutige(r). Schlicht gesagt, ein männlicher, sonnenverbrannter Weißer, um endlich das natürliche Geschlecht aus der Grammatik lassen zu können. Kein Albino aus Braunau und kein rassiger Rheinländer, sondern einfach nur ein nobel blasser Typ, den ich da, auf der Mariahilfer Straße, begegnete. Auf Wegen starker Fluktuation gehe ich immer mit gesenktem Blick. Das ist weder devot, noch schüchtern, sondern menschenfreundlich. Man kann in diesen Gedränge unmöglich jeden Menschen und seine Absichten erkennen, also schalte ich ab, vertraue mir selbst und verlassen mich auf meine Instinkte. Mit gesenktem, aber keines Falls unterwürfigen, jedoch achtsamen Blick, gehe ich die Mariahilfer Straße in Höhe Camera Club, also Neubaugasse entlang. Ich sehe einen Kleiderhaken am Gehsteig liegen – schwarz aus Plastik und ganz dicht an der schönbrunnergelben, hellen Wand. 2 bis 3 Meter später, sehe ich den Hellhäutigen im Hemd am Gehsteig an der alten Mauer kauernd da hockend. Unsere Blicke treffen einander. Ich fühle nichts, denke nichts und habe keine Vorurteile. Er ist barfuß, unterhosenlos und abgesehen vom Hemd mit Verpackungsfalten, nackt.
Ich gehe noch ein paar Schritte um Distanz zu gewinnen, dann bleibe ich stehen und wende meinen Kopf und Hals. Das Blut steigt in mein befangenes Hirn und dieses denkt adrenalinisiert: „VERDAMMT BIN ICH ERBÄRMLICH“. Er wimmert vor Angst und Kälte und ich konnte nicht einmal ganz einfach und natürlich stehen bleiben, ihm die Hand freundschaftlich auflegen und sagen: „Alles ist gut! — Kein Problem! —- Was machen wir jetzt?“
Ich drehe um und gehe langsam zurück. Richte mir die Designerbrille zurecht und beginne leise auf ihn zu schimpfen. Auf gleicher Höhe, treffen sich unsere Blicke. Mein Fuß juckt und zuckt – er fleht mich mit unschuldigen Blick an! Ich werde wenigstens lauter! Wende – Hals – Gesinnung: „ich Weißer, schreie und beschimpfe ihn „weißer Mohr im Hemd“. Die Polizei kommt, ich trete leise zurück.
Mein heiliger, blütenweißer Geist freut sich und strahlt, als sie ihn abführen und alles langsam verblasst. Meine schwache Seele kränkt sich, weil sie den Starken so zart und mit Handschuhen behandeln. Ich werde eifersüchtig und will mich ausziehen und sogar mein Hemd her geben. Da sehe ich, was unter der Kleidung ist und gehe. Ich gehe, gehe bis zu Thomas und Bernhard und sogar noch weiter. Weiter und weiter gehe ich, bis ich es einfach nicht mehr aushalte und zum Laufen beginne. Rennend ringe ich um Luft und falle abrupt. Stillstand mit dem Spiegelbild der Seele als Umhang verwesend, dreht und bewegt sich nichts mehr. Alles steht fixiert, starr da, bis es vom Leben zerfressen sich auflöst in Würmern, Mikroben, Parteien von membranieten Einzellern und einem buntem Gemisch, aus häutigen, bunt melanierten Vielzellerverbänden.

hh


*1 endlich habe ich womöglich begriffen, wozu die Groß-Kleinschreibung gut ist

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