An meinen Yogalehrer – Ein kurzer positiver Gedanke

(Last Updated On: 17. Juli 2013)

27.11.12Jeder darf mir antworten, aber ich dachte natürlich an meinen Swami und der ist sicher kein vidialer Raubkopierer, der sich mit fremden Federn schmückt – nicht einmal auf (in) Sanskrit.
18.12.12
Ein ganz persönlicher Gedanke.

Zuerst zu dem Vergleich mit dem dummen, ungläubigen Ertrinkenden, der von Gott gerettet werden wollte. Ich kenne, die Geschichte vor allem aus dem Buddhismus (aber auch aus fast jeder anderen Religion; auch die Jona-Geschichte ordne ich diesem Gag im weitesten Sinne zu), aber auch aus meinem Leben. Ich befinde sie für nicht gut und schon gar nicht lustig, denn ich bin selbst so ein Dummer und habe einige andere dumme Nobelpreisträger, wie Priester und auch grausame, extrem dumme Götter kennen gelernt.

Die dummen, gläubigen Menschen aber, von denen ich spreche, waren am Sterbebett oft total verzweifelt und enttäuscht, weil sie ihr Gott nicht erhört hat.

Egal wie man es sieht, aber der Dumme, wird erst nach dem Ableben in der Konfrontation mit Gott zum Dummen und diesen Part der Geschichte, hat noch keiner von uns und kein lebender Mensch auf dieser Welt erlebt.

Nun zu meinem Gedanken:
Wie kann ich einen meiner Gedanken so stärken, dass er Früchte trägt und ich Taten ernten kann?
Nun, ich habe kein „echtes“ Problem, aber ich würde gerne kurz etwas aus meinem Leben erzählen und hören, was du dazu sagst oder mir persönlich raten kannst.
(jeder Guru darf sich angesprochen fühlen)

Wer Gedanken sät, erntet Taten.
Ich warte seit über 10 Jahren auf die Ernte.

Ich bin seit 40 Jahren starker Raucher, trinke Alkohol, meist 1 oder 2 Bier vor dem Schlafen gehen (manchmal auch mehr) und ich trinke viel Kaffee. Den Fleischkonsum habe ich zwar schon reduzieren können, was mir aber in dieser Angelegenheit nichts bringt.

Vor 10 Jahren wurde mir bewusst, dass ich persönlich (jeder wie er glaubt und will) absolut unzufrieden bin mit der Tatsache, dass ich monatlich rund € 500.- ausgebe, um meiner Gesundheit zu schaden. Ich wollte meine Laster los werden und das Geld Bedürftigen spenden. Manche Menschen, besonders auch Kinder, haben nicht einmal etwas zum Essen, kein Wasser und keine ärztliche Grundversorgung.
Ich wurde Pate und spendete an die UNESCO. Leider wirkte sich das auf meine Lebensführung sehr schlecht aus. Ich musste das Geld zusätzlich aufbringen, weil ich von meinen Lastern nicht weg kam.
Es war anfangs trotzdem irgendwie befriedigend und ich steigerte meine Spenden und meine Lebensumstände wurden unerträglich – viel mehr Kaffee, Zigaretten, Alkohol und vor allem Arbeit. Ich wusste bald, dass ich das nicht lange durchhalten kann und resignierte.
Der Gedanke lebt seit 10 Jahren, es gab auch noch ein paar weitere gescheiterte Versuche und jetzt erwarte ich von Yoga, dass es mir dabei hilft, endlich so leben zu können, wie ich es gerne möchte. Nichts mehr dafür zu bezahlen, um meine Gesundheit zu schädigen und das Geld denjenigen zukommen zu lassen, die Essen, Wasser und medizinische Grundversorgung benötigen. Aber wie gesagt, der Gedanke ist da, aber die Ernte lässt auch sich warten.
Wie kann ich diesen Gedanken verstärken bzw. wo liegt mein Fehler?
Alles Liebe, Helmut

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17 Gedanken zu „An meinen Yogalehrer – Ein kurzer positiver Gedanke“

    1. Ja Jelia, aber jetzt habe ich wenigstens einen Überblick, wie viel. Ich rauche nur an zwei Plätzen, habe die Zigaretten nie griffbereit und schreibe jede Zigarette mit Uhrzeit auf. Dadurch rauche ich schon einmal viel weniger. Statt 40 bis 60 täglich (übrigens etwa 40 Jahre lang) sind es jetzt „nur“ noch 20. Ich gewöhne mich noch an diesen neuen Istzustand und dann wird eine nach der anderen gestrichen. Das Aufschreiben und jedes mal aufstehen und aus dem Kasten holen nervt zwar manchmal gewaltig, aber das ist mir meine Gesundheit wert. Ich denke auf diesen Weg kann ich es nun endlich tatsächlich schaffen. Seit das unkontrollierte Kettenrauchen vorbei ist, fühle ich mich außerdem schon ein wenig besser.

      1. Danke der Antwort! Dein Blog gefällt mir gut und durch das Tai-Chi kam ich eben auf deine Side. Weniger Alkohol hab ich gut geschafft, fast kein Fleisch mehr, auch. Nur mit dem Rauchen da happert es. Mit weniger Rauchen läuft sich die Form doch schon mal viel leichter … aber wieso ich immer noch so an den Glimmstengel hänge, verstehe ich selbst nicht. (so zwanzig am Tag hab ich auch noch, chrrr …. )

        1. Ich habe für deinen Kommentar zu danken, Jelia. Wir haben anscheinend einiges gemeinsam. Mit meinen Ess- und Trinkgewohnheiten bin ich auch so halbwegs zufrieden, obwohl es natürlich noch optimiert werden kann. Aber das Rauchen macht mir wirklich Probleme. Bin gerade wieder völlig rückfällig geworden und rauche eine nach der anderen. Bin mir momentan nicht einmal mehr sicher, ob ich überhaupt aufhören möchte. Sobald ich beim nächsten heftigen Training Panik vor einem Herzinfarkt bekomme, weiß ich es dann wieder. Naja, dieses Packerl rauche ich auf jeden Fall noch fertig und dann schalte ich wieder meine „Aha rauchfrei App“ ein, wie schon 10 bis 20 mal in den letzten 2 Wochen. Autogenes Training habe ich in den letzten Wochen auch versucht, aber sobald es zu greifen scheint, höre ich sofort damit auf, um ja weiter rauchen zu können.
          Hoffe du hast mehr Erfolg mit dem Aufhören und Freude mit Taijiquan. LG, Helmut

    1. Gratuliere und wünsche Dir, dass du stark bleibst. Ich selbst habe inzwischen auch schon eine für mich zufriedenstellende Lösung gefunden. Ich rauche nur noch an zwei Plätzen (im Hof am Arbeitsplatz und am Balkon zu hause). Wenn ich das einhalte und die Zigarettenschachtel so verwahre, dass ich mir keine anzünden kann, ohne erst ein paar Schritte machen zu müssen, dann bin ich vorerst schon zufrieden. Schaffe ich das über einen längern Zeitraum hinweg, dann nehme ich mir ein Beispiel an Dir und höre ganz auf. Aber schön langsam, ein Schritt nach dem anderen, sonst falle ich bestimmt wieder auf die Nase.
      Liebe Grüße aus Wien!
      PS: Hoffe du hast dir keinen ungesunden Ersatz zugelegt.

    1. Damit bist du sicher nicht alleine, Jelia. Ich habe inzwischen eine Lösung gefunden, mit der ich zufrieden bin. Es gibt jetzt 2 Orte, an denen ich mir das Rauschen ohne ein schlechtes Gewissen oder eine Unzufriedenheit bekomme, gestatte. Dadurch rauche ich viel weniger und damit bin ich zufrieden. Ganz darauf verzichten will ich eigentlich gar nicht. Ich bin sicher nicht stolz darauf, aber ich habe bald etwa 1.000.000 Zigaretten geraucht. Da kommt es auf ein paar Zigaretten täglich in meinem restlichen Leben auch nicht mehr an. Außerdem kann ich das Rauchen jetzt besser genießen, seit ich nicht mehr so viel rauche. Nicht rauchen wäre natürlich gesünder und billiger, aber es gibt zweifellos Schlimmeres, als Tabakmissbrauch.

  1. Das ist mir viel zu kompliziert!
    Du sprichts doch davon, das Rauchen aufzugeben, oder?
    Bei mir war es ein ganz einfacher Kniff:
    Ich darf/soll nicht rauchen.
    Dieser Satz wurde umgawandelt in
    Ich brauche nicht zu rauchen.
    Immer wenn’s juckt, und das seit 40 Jahren (vor 20 hab ich aufgehört, von heute auf morgen), dann sag ich mir: Ich brauch nicht zu rauchen, nicht wegen (Person od. Sache), und wegen … schon gar nicht!

        1. Danke Bai, aber ich habe diesen ganz einfachen Kiff (hoppala, das war kein Freud’scher Versprecher, sondern nur ein Tippfehler) leider nicht drauf, denn was braucht man schon zum Leben? Nur was lebenswichtig ist und da gehört Nikotin, natürlich nicht dazu. Ich rauche aber seit 40 Jahren täglich ca. 60 Zigaretten und erst in den letzten Jahren, seit ich aufhören möchte, etwas weniger. Ehrlich gesagt, wenn ich auf meine innere Stimme höre, sagt mein Hirn, dass ich aufhören soll, weil (siehe Artikel) es ungesund ist und man mit dem Geld wirklich etwas sinnvolleres machen könnte. Aber irgendwo habe ich da anscheinend einen Fehler, denn ich kann es nicht lassen. Sobald ich ein paar Stunden ohne Nikotin bin, denke ich ganz anders. Plötzlich ist das alles nicht mehr so wichtig, ich schade ja nur mir selbst, es gibt viel Schlimmeres, warum soll ich mir das nicht gönnen, wirklich helfen kann ich mit den paar Groschen sowieso nicht, und unzählige Ausreden mehr … – … ich rauche, weiß sofort wieder, dass ich nur dumm und schwach bin und will wieder aufhören … usw. Jetzt zünde ich mir eine an, weil morgen geht sowieso die Welt unter — das war natürlich nur ein Scherz. 😉

  2. Lieber Helmut, Du stellst hier eine Frage, die – ohne Dich persönlich und gut zu kennen – nahezu unmöglich zu beantworten erscheint. Könnte mir vorstellen, dass ein weiser Mensch (Yogi?) deshalb davon Abstand nehmen würde.
    Wie war das noch, „der Meister zeigt Dir den Weg, aber gehen musst Du ihn alleine“? Habe das Gefühl, Du kennst den Weg, was sollte Dir der Meister da schon noch sagen? Was Du zu empfinden hast? Was Du zu denken hast?
    Das Leben hat keinen Sinn oder Zweck außer dem, den wir ihm geben. Wir haben immer die Wahl. Und die Freiheit der Wahl. Vor wem musst Du Dich rechtfertigen? Wer kann den Sinn in dem, was Du tust oder nicht tust, erkennen, außer Dir? Dich so, also auch in Deiner Begrenztheit, anzunehmen kannst Du wählen, doch fordere nicht, dass jemand über Dich urteilt, bitte.
    Du trägst alle Antworten in Dir, doch vielleicht dauert es noch viele Leben, den Weg zu ihnen (über Deinen wahren inneren Kern!) zu finden. Die Seele – deine Seele – weiß zu jeder Zeit alles, was es zu wissen gibt. Ihr ist nichts verborgen, nichts unbekannt. Doch dieses Wissen reicht nicht aus. Die Seele strebt nach der Erfahrung. Vielleicht genau nach der Erfahrung der Widersprüche, in denen Du Dich schon so lange siehst?
    Vielleicht muss das Fühlen der Widersprüche so sehr wachsen, damit Du Dich befreien kannst?
    In Wahrheit gibt es nichts, dem du entsagen kannst – weil das, dem du dich widersetzt, bestehen bleibt. So lange Du Dir sagst, „ich kann nicht“, kannst Du nicht, DU GIBST ALLEM Realität. – Wahre Entsagung entsagt nicht, sondern trifft einfach eine andere Wahl. Dies ist ein Akt des Sichzubewegens auf etwas, nicht des Sichwegbewegens von etwas.
    Du möchtest anderen etwas Gutes tun – doch wie, wenn Du Dich selbst nicht gut genug achtest und Dich immer noch schädigst? Zudem ist alles auf ein mal zu wollen zum Scheitern verurteilt…

    Arbeite an Deinem Selbstvertrauen (wo sind Deine Ängste?) und finde heraus, was es Authentizität (was bedeutet „einfach-so-sein“?) für Dich bedeutet. Dann noch eine Prise Mut… Wenn unser Vertrauen gestärkt ist, sind wir in der Lage Verantwortung zu übernehmen.

    Ich habe keine Ahnung von „den“ Yoga-Lehren, hoffe, Du bekommst von meinen Gedanken nicht ein großes Fragezeichen über´m Kopp.

    Es heißt:
    „Sucht ihr es,
    entfernt es sich –
    verlangt ihr danach,
    verdirbt´s.“
    …vielleicht machst Du Dir zu viele Gedanken?
    Wenn du mit dem Geist an deinem Geist arbeitest – wie kannst du dann ein gewaltiges Chaos in deinem Kopf verhindern?
    Was macht Dein präfrontaler Kortex mit Dir?

    Äh, ich versage, glaube ich, in dem Versuch, Dir (online) helfen zu wollen. Lese nebenher ein paar schlaue Zitate mehr, auch https://antaiji.dogen-zen.de/deu/zenluege.shtml. Denke an „Awake – Reisefüher ins Erwachen“ (https://www.youtube.com/user/AwakeDerFilm) und an „Der Film deines Lebens“ (https://www.movie2k.to/Der-Film-deines-Lebens-online-film-767951.html) und muss an die lange, lange Entwicklung meines Selbst denken – so viel Positives, doch auch, genau wie Du, qualme ich noch und fröhne meinen Lastern. Doch ich zermartere mich deshalb nicht mehr. Kommt Zeit, kommt Rat – und eine andere Wahl.
    Nachdenklich. Für heute belasse ich´s mal dabei. Chris

    1. Chris, zuerst einmal danke für die Zeit und die vielen, gut tuenden Worte. Eigentlich habe ich ja kein Problem, sondern nur ein unbedeutendes Problemchen. Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, aber es verhält sich ähnlich, wie mit der Entropie, dem Verhältnis Materie und Energie, oder mit der Ordnung und Unordnung. Ich glaube und befürchte, dass ich unglücklich und unzufrieden werde, wenn ich zu wenig für mein Glück tue. Doch kaum tue ich irgend etwas, kommt schon der Zweifel, ob das das richtige ist. Denn wenn ich von A nach B will, dann nützt es mir doch nichts, wenn ich lerne nach Z zu springen, nach X zu fliegen, nach V am schnellsten schwimmen zu können, nach W am schnellsten laufen zu können usw.
      Wozu denken, wenn es womöglich nur dazu führt, zu dem es bei der Menschheit bis jetzt geführt hat? Mit dem Ergebnis könnte ich nicht zufrieden sein, wenn ich jetzt einmal von der Menschheit auf mich schließe. Wozu nicht denken, wenn die Meditation doch nur dazu dient, unfähig zum Unglücklich sein zu werden? Was unterscheidet mich (den Mensch) von anderen Lebewesen? Ich meine, es ist mein Denken, bzw. meine Fähigkeit zum Denken. Wenn nun ein Glaube oder ein Gefühl mein Denken lenken soll, dann betrüge ich mich selbst, um meine besten Möglichkeiten. Ich komme oder wachse dann vielleicht nach B, aber es nützt mir nichts mehr, weil mir nicht mehr bewusst sein kann, dass ich von A nach B wollte.
      Ich denke zu verstehen, dass es in Bezug auf jede Materie, Energie und Information eine (An-)Ordnung gibt, die sich ganz von selbst einstellt. Angefangen vom Atom bis zum Universum ist diese Ordnung zu erkennen und nur vorübergehend (vielleicht ein paar hunderttausend Jahre) kann ein Ungleichgewicht (eine abweichende Unordnung) entstehen, aber im Endeffekt strebt alles nach dieser Ordnung, denke ich. Ich mag den Gottesbegriff nicht besonders, aber trotzdem möchte ich diese Ordnung als „göttliche Ordnung“ bezeichnen. Wie kann ich nun so vermessen sein, diese Ordnung ändern zu wollen? Tue ich es aber nicht, also versuche ich möglichst gar nicht zu denken und einfach nur zu leben (auf das Ordnungsprinzip vertrauend dahin vegetieren) verrate ich meine Art, den Menschen, weil ich seine außergewöhnliche Fähigkeit nicht nach bestem Wissen und Gewissen fördere.Ich gäbe damit auch indirekt zu, dass ich diese Welt für die schlechteste aller möglichen halte. Dem ist aber nicht so.
      Du siehst, ich kenne meinen Weg nicht. Leider ist es nicht so, dass ich den Weg einfach nur noch gehen muss, sondern ich muss meinen Weg erst finden und das ist um diese Jahreszeit schwer. Aber übermorgen haben wir schon die Wintersonnenwende, mein Jahreswechsel, dann wird es für mich täglich einfacher, meinen Weg zu erkennen.
      Liebe Grüße aus dem finsteren Wien

      1. Grüß´ dich, Helmut!

        Dein Hadern verstehe ich, Dein Hadern kenne ich. Ich fühle mit Dir.
        Du bist gerade jetzt gut so, wie Du bist, denke ich – wenn Du das nicht so empfindest oder denkst, hast Du die Wahl… alles kann, nichts muss. Du bist der Schöpfer Deiner Realität. Immer, denn Du bist göttlich.

        Doch von A nach B. Und dann von B nach C? Und dann? httpss://www.youtube.com/watch?v=3Ey05Y8-yDA

        „Wozu nicht denken, wenn die Meditation doch nur dazu dient, unfähig zum Unglücklich sein zu werden?“ – Das Ego kann unglücklich sein oder werden, doch wenn wir in Verbindung sind, bleiben oder kommen, haben wir Möglichkeit, dem Ego entgegenzuwirken das Trennende zu eliminieren:

        „Meditation“ aus „Das chin. Schattenboxen Tai Chi“ von Frieder Anders

        Ein Ziel der taoistischen Meditation war, ein „Hsien“ oder „Unsterblicher“ zuwerden. Unsterblichkeit bedeutet jedoch nicht die ewige Dauer der physischen Existenz, sondern meint eine Stufe spiritueller Bewusstheit, auf der das „Selbst“ und das „Nichtselbst“ nicht mehr voneinander geschieden sind.
        Natürliche Gesundheit ist erreicht, wenn im menschlichen Organismus die gleiche Harmonie im Spiel der polaren Kräfte Yin und Yang erreicht ist, wie sie im Universum herrscht. Gelingt es einem Menschen, zu erkennen, dass er ein Mikrokosmos im Makrokosmos ist, hat er also die Integration seines Selbst mit dem Universum bewusst vollzogen, dann hat er Besitz ergriffen von seinem „wahren und ursprünglichen Körper – der Welt“ (Watts) und „Unsterblichkeit“ erlangt.
        „Die Unsterblichkeit der Hsien… bezieht sich nicht auf einen persönlichen Sieg über den Tod, sondern auf eine Verlagerung in der Wahrnehmung der eigenen Identität – vom Ich zum Universum. Dies geschieht durch die klare, vollständige Wahrnehmung der grundlegenden Einheit des Prinzips von Yin und Yang, denn diese umfasst die gleiche Einheit zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst, der Welt innerhalb der Haut und außerhalb.
        Um Unsterblichkeit (oder Tao) zu erlangen, haben die Taoisten verschiedene Methoden entwickelt. Eine davon ist die taoistische Meditation, eine Art „innerer Alchimie“. Meditation und richtiges Atmen (nei kung) sollen zusammenwirken, um aus der biologischen Energie des Körpers und der geheimen Kraft des Universums ein „inneres Elixier“ entstehen zu lassen. Wie in einem alchimistischen Prozess soll eine Essenz in die andere geläutert werden —
        Ching (biolog. Energie) –> Chi
        Chi –> Shen
        (Shen (Chinesisch: 神) bedeutet „Geist“, „Gott“, „Gottheit“, „Bewusstsein“ und ist ein Schlüsselwort in der chinesischen Philosophie, Religion und Medizin. Im Taoismus soll Shen aus der Bewegung der Lebensessenz „Jing“ (Yin – Kreativität, Sexualität) und der Lebensenergie „Chi“ (Yang – Energie, Atem, Kraft) entstehen.)
        — damit ein Elixier entsteht, das den menschlichen Geist in den Zustand der „Leere“ (Shu) überführt, in welchem das Ich mit dem kosmischen Bewusstsein verschmilzt. In einigen Punkten entspricht Tai Chi Chuan der taoistischen Meditation. Der Rumpf wird fast ständig so in sich ruhend getragen, als würde er, wie in der Meditation, stillsitzen; Meditation und Atmung wirken zusammen, um die „eigentliche, innere Energie“ zu entwickeln.
        Im Unterschied zur taoistischen Meditation ist Tai Chi aber dynamische Meditation, d.h. es hat Bewegungen entwickelt, die die Entstehung der inneren Energie unterstützen. Das Ziel beider ist das gleiche, und Tai Chi als Meditation zu üben heißt, sich schrittweise dem Ziel der „Unsterblichkeit“ anzunähern, d.h. der Erkenntnis, dass Selbst und Nicht-Selbst, die „Welt innerhalb und außerhalb der Haut“ im Grunde eins sind.
        […] Das methodisch besondere von Tai Chi als Meditation liegt darin begründet, dass der Weg zur Einheit von Selbst und Nicht-Selbst über die Trennung führt. Erst muss das Erwachen zu sich selbst vollzogen werden, damit das Erwachen zur Einheit von Selbst und Nicht-Selbst geschehen kann.
        „Siehst Du jeden um dich herum? Siehst du die Stühle, siehst du den Boden, siehst du die Person neben dir? Halte auch die Ohren offen. Hörst du das Scharren der Füße? Hörst du die Gespräche nebenan? Hörst du deinen eigenen Atem und den der Person neben dir? Halte diese Wachsamkeit rundum lebendig, ohne dein Zentrum zu verlieren. Das ist die Tai Chi Meditation.“
        Nach genügend langer Übung der Taiji-Solo-Formen[…] sind alle deine Eigenschaften (Form, Wahrnehmung, Bewusstsein, Handeln und Wissen) leer – das ist Meditation im Tun und Tun in Meditation.
        Die beiden Stufen des „Erwachens“:
        (sich selbst) erkennen und (sich selbst) vergessen, Arbeit leisten, etwas tun (Tai Chi erlernen), und etwas geschehen lassen (sich Tai Chi hingeben).
        Diese Polarität unterscheidet Tai Chi Chuan von anderen, statischen Methoden der Meditation. Diese können in die Irre führen, weil sie der Arbeit an einer bestimmten Struktur nicht so rigoros fordern und daher dazu verleiten, den Zustand des Einsseins mit der Welt im Absinken in die Unbewusstheit zu suchen. Das ist der Weg des passiven Quietismus, der schlechten Innerlichkeit, die vor der schmerzhaften Erfahrung der Trennung von Ich und der Welt sich zurückzieht in einen dunklen Bereich der Ungeschiedenheit, der für Harmonie gehalten wird.
        Die Taiji Soloformen bringen unseren Leib in eine Form, die ihn verändert, neu strukturiert und uns als Übende insofern zur Erkenntnis unseres Selbst bringen […]. In diesem Sinne ist Tai Chi auch eine Art von analytischer Therapie, die, über die Arbeit am Leib, dazu beitragen kann, die Identität (neu) zu strukturieren. Diese analytische Arbeit an sich selbst vollzieht sich behutsam, denn der Vorgang der Zerstörung der alten Form ist nicht getrennt vom gewinn der neuen, als ein sanfter, fließender, aber beharrlicher und unaufhaltsamer Prozess der Wandlung.
        Ist die Tai-Chi-Form dann zur eigenen Form geworden, dann kann der Vorgang des Sich-Vergessens den des Lernens und Differenzierens allmählich ablösen. […]“

        „Was unterscheidet mich (den Mensch) von anderen Lebewesen? Ich meine, es ist mein Denken, bzw. meine Fähigkeit zum Denken. Wenn nun ein Glaube oder ein Gefühl mein Denken lenken soll, dann betrüge ich mich selbst, um meine besten Möglichkeiten.“ – ICH, MICH, MEINE, MEIN… stopp, Helmut, so ziehst Du das Unglück an, das möchtest Du doch gerade nicht… httpss://www.youtube.com/watch?v=IoH4urg34NM und httpss://www.youtube.com/watch?v=QUflBLem_Is.

        In dieser Jahreszeit IST alles schwer, ja, sicher. Es ist doch vielleicht grundsätzlich alles nicht so leicht… oder hat IRGENDJEMAND gesagt, Veränderungen wären einfach? Vielleicht ist es gerade aber auch noch eine besondere Zeit: httpss://www.youtube.com/watch?v=oZRNRedm6aY

        Deine Stimmungsschwankungen und Dein Suchen spiegeln den natürlichen Puls des Lebens, geben dir unaufhaltbare Energie, wenn du ein Hoch hast und tiefe Einblicke in deine Seele, wenn du ein Tief hast.
        Deine und meine Sucht-Persönlichkeiten sind nur ein Symptom für unsere riesige, nicht ausgelebte Kapazität für heldenhaften kreativen Ausdruck und spirituelle Verbundenheit.
        Du bist auf Deinem Weg, wir sind auf unserem Weg – vergiss nicht, dass es nicht um das Ziel geht 😉 https://www.sein.de/geist/persoenliches-wachstum/2011/das-manifest-der-wegbereiter-the-wayseers-manifesto.html Auch wenn man oft den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht… ja, ich sehe, Du meinst, Deinen Weg nicht zu kennen, doch ich sehe auch, dass Du Dich bereits auf ihm befindest 😉

        Die Welt ist gut, die Welt ist schlecht. Besinne Dich der Taiji-Prinzipien (und) der dynamischen Wechselwirkung der Polaritäten Yin & Yangs, dann bist Du nicht mehr weit vom Wu Wei entfernt – vielleicht liegt dort das Land des Glücks? *Grins* Du merkst, auch ich bin noch Schüler…

        Alles Gute zum Jahreswechsel!

        Chris

        1. Danke Chris, ich will nicht unhöflich sein, aber ich kann noch nicht antworten und mich aufrichtig bedanken, weil ich das zuerst noch ein paar mal in aller Ruhe durchlesen muss. Es ist vielleicht das Beste, was ich heuer gelesen habe.

          1. Lieber Helmut, es bedarf keiner Antwort. Wenn Du möchtest, sicherlich gerne – wann auch immer (obwohl wir uns im wiki-wiki-Netz bewegen, haben wir ALLE Zeit! 😉 , aber keine Verpflichtungen :-)). Doch ich schreibe nur aus meiner Realität und Erfahrungwelt. Nimm Dir nur – wenn überhaupt – etwas davon, was sich für Dich gut und schlüssig anfühlt, dann könnte es zu Deinem Wachstum, auf Deinem Weg beitragen. Egal was ist und sein wird: ich sehe das Göttliche in Dir.
            Licht und Liebe für Dich.

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