Lichtwechsel – Das Leben ist ein Trauerspiel

Ich könnte episch notieren und lyrische Refrains einbinden, wie ich es gerne dadaichmussistisch bewerkstellige, aber wie man es auch anstellt, das Leben ist und bleibt eine Tragödie. Wer dagegen spricht, der kennt das Ende nicht.
Der Punkt an dem die Katastrophe eintritt ist die Geburt, denn ab diesem Moment kann sich, Helden hin und Helden her, das Schicksal nicht mehr ändern. Wer geboren wurde, der muss sterben, selbst wenn er noch so viel komisch herumalbern mag, um die Tatsache zu verschleiern.
Das Leben ist ein Trauerspiel.
Wieso feiern wir also die Geburt? Weil Licht nicht lebt!
Alles ist nur eine Frage der Perspektive, daher kann man Anfang und Ende getrost beiseite lassen und sich über die Gegenwart freuen, die kennt kein Trauerspiel, kein Ende und keinen Anfang – nur Wiederholung – jedes Jahr, Tag für Tag, Moment um Moment.
Das Licht wird nicht gepeinigt und gekreuzigt. Es nimmt ab und es nimmt zu, ich brauche Licht ich brauche Ruh‘. Am 21. Dezember feiere ich, nicht wie du, Weihnachten, Silvester, meinen Geburtstag, Namenstag und alle Feste auf einmal, indem ich auf den Tagesanbruch am 22. Dezember warte und so die Neugeburt des Lichtes miterlebe.
Lichtwechsel ist kein Trauerspiel, denn das Ende ist offen und unbekannt.

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