Cloud Computing – IT-Kumuls

Wie ich auf Vorteile von Hirners Hotelbetriebssystem schon geschrieben habe und inzwischen testen schon zig Hotels unser Hotel-OS, wobei die Testversion nicht in der Cloud läuft, halte ich Cloud Computing für ökonomisch, praktisch, für sicherer als so manche lokale Netze und nicht zuletzt für umweltfreundlich und Ressourcen sparend. Natürlich kommt es auch darauf an, wer die Cloud anbietet, aber an der Vertrauenswürdigkeit von Google oder Amazon in Bezug auf technische Kompetenz wird heute wohl niemand mehr zweifeln. Oder haben Sie schon einmal einen Ausfall von Google bemerkt?

Jedenfalls habe ich gerade bemerkt, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin, wie der Artikel der APA EXPERTEN SEHEN VORBEHALTE GEGEN CLOUD COMPUTING SCHWINDEN – BILD beweist. Ich zitiere aus dem Artikel vom 01.07.2011 / 12:33

“Die Zeit ist reif, es funktioniert”, konstatierte Alexandros Osyos von A1 Telekom Austria. “Und das mit einer Qualität, die sich Klein- und Mittelbetriebe sonst nicht leisten könnten. Außerdem haben sie die Klötze Hardware, Lizenzen und Wartung vom Fuß”, so Osyos. Neu sei vor allem die nutzungsbasierte Abrechnung.

Eine Hürde für Cloud Computing stelle die Lagerung der Daten im Ausland dar. Laut einer Studie der Marktforscher von Gartner würden vor allem kleinere Betriebe die Speicherung im Inland bevorzugen. Dieser “Österreich-Aspekt” werde aber in zwei bis drei Jahren unwichtiger, wenn das Vertrauen in die Cloud steige. In drei bis fünf Jahren sei die Technologie etabliert.

Nun, ich habe vor einem halben Jahr nicht geschrieben “die Zeit ist reif”, sondern “Dank der Entwicklung in den letzten Jahren, sehen wir nun aber die Chance ….” und mit Entwicklung ist vor allem “cloud computing” gemeint, aber auch Ruby on Rails, git und andere hervorragende Werkzeuge aus dem Open Source Software Bereich.

Im oben erwähnten Artikel wird auch Microsoft erwähnt und die sollen zur Cloud angeblich positiv eingestellt sein, weil es dann eventuell weniger Raubkopien gäbe. Ich denke, dass MS im Serverbereich ohnehin nie mitreden konnte, sondern seit eh und je auf den Desktop-PC spezialisiert ist. Wirklich gute Hardware hat noch selten ein MS-OS gesehen, denke ich und das fällt in Zukunft weniger auf, falls sich Cloud Computing durchsetzt.
Meine Prognose:
Immer mehr Anwendungen werden in Zukunft auf Google und in Clouds laufen, dazu braucht man kein Windows und am Desktop nehmen die Linux Benutzer rasant zu. Ich verfolge die Entwicklung seit etwa 15 Jahren und in den ersten Jahren schien Linux in meinen Zugriffsstatistiken immer nur im Promille-Bereich auf, in den letzten Jahren hingegen ist es ein Prozent-Bereich. Irgendwann, natürlich braucht das besonders lange, werden es auch die Ämter und Schulen herausfinden, dass man die Steuergelder und das zur Verfügung stehende Budget nicht unbedingt in den MS-Rachen stopfen muss, wenn es kostenlose Open Source Software gibt, die mindestens so gut ist – meiner Meinung nach, für die meisten Zwecke sogar bessere. An Schulen, die Informatik am Stundenplan haben müsste ein Open Source Betriebssystem (wie Edubuntu oder Ubuntu z.B.) ja Euphorie auslösen, da sie die SW nicht nur als Anwender kostenlos benutzen, sondern sogar den Quellcode dazu bekommen und damit endlich anschaulich unterrichten könnten, wie ein Betriebssystem oder eine Open Office funktioniert. Aber wie gesagt, bis die Fakten bis zu den Ämtern, Schulen oder gar zu den verantwortlichen Politikern durchsickern, wird schon noch eine Weile vergehen.
Wie ich auf das komme? Naja, ich habe mich schon vor mehr als 10 Jahren mit Mosix und Linux Cluster gespielt und heute wird aus dem Haufen (cluster) eben eine Wolke (cloud) und falls kein Gewitter kommt, gibt es morgen vielleicht schon einen schönen, flauschigen IT-Kumulus.

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