1. Tag ohne Nikotin

Nach langer Vorbereitung mit Qigong und Taijiquan, täglichen Übungen im Freien und unzähligen Versuchen, habe ich zumindest einmal einen neuen persönlichen Rekord geschafft: ein ganzer Tag ohne Zigarette! Da ich über 35 Jahre lang sehr viel geraucht habe, täglich ca. 60 Zigaretten, rechne ich aber noch mit ein Rückschlägen.
Allerdings nicht heute, denn jetzt gehe ich auf die Wiese im Prater, um die frische Morgenluft zu genießen und ein wenig Taichi zu üben.
Bei akutem Verlangen hilft es mir wirklich, ein wenig an Lavendel- oder Fichtennadelduft zu schnuppern.
Meine Idee von gestern war also ganz gut, außerdem kann ich an dem Duftöl sogar in der Straßenbahn riechen, denn früher war nach den ersten rauchfreien Stunden die Sensibilisierung meines Riechorganes immer ein Problem. Egal ob durch Schweißgeruch, billigem Parfum, oder einer Leberkässemmerl zum Frühstück, mir wurde jedenfalls immer übel in den öffentlichen Verkehrsmittel.

2 Gedanken zu „1. Tag ohne Nikotin“

    1. Hallo Steffen,
      Ein Tag und 15 Stunden, das ist doch schon ein guter Anfang. Jetzt habe ich total entnervt ein paar Zigaretten geraucht und den Rest der Packung vernichtet. Mir ist von den paar Glimmstengeln so übel, dass die nächsten Stunden sicher kein Problem sind – vielleicht waren es die letzten. Mir ist momentan sehr schlecht, aber gerade das stimmt mich zuversichtlich. Am schlimmsten ist die fehlende Konzentrationsfähigkeit. Jetzt kommen zwei freie Tage, da werde ich einfach gehen. In der Natur spazieren gehen, bis zur Erschöpfung. Eigentlich wollte ich bei starkem Verlangen Qigong üben, doch dazu fehlt mir die Konzentration und Ruhe. Die nächsten 2 Tage baue ich auf Spaziergänge bis zum Umfallen. Hoffentlich kann ich am Samstag hier von einem neuen persönlichen Rekord berichten.
      Vielleicht hattest du einfach eine schlechte Strategie. Ich glaube, falls du immer noch aufhören möchtest, dann solltest du dir etwas ausdenken, was bei dir persönlich, am sinnvollsten und wirksamsten sein könnte. Ich lasse jedenfalls nicht mehr locker, wenn es sein muss, nehme ich mir dazu sogar Urlaub. Hilfsmittel oder Einrichtungen werde ich aber sicher nicht in Anspruch nehmen, dazu bin ich viel zu stolz. Ich muss mir beweisen, dass ich einen starken Willen habe und es alleine schaffen kann.
      Wenn ich noch so sehr will, ich kann mich jetzt nicht einfach an ein Klavier setzen und eine Sonate spielen oder …., aber ich kann keine Zigarette in den Mund stecken und anzünden. Verdammt, das kann doch nicht so schwierig sein – ich schaffe es!
      Übrigens, ich hatte heute (eigentlich schon gestern) vormittags Halluzinationen während meiner Taijiquan Übungen, die Wurzeln und Äste der Bäume wurden zu Fratzen und Gesichtern. Ein am Boden liegender Ast eine Schlange. Es war zwar nicht beängstigend und es handelte sich nur um flüchtige, leichte Sinnestäuschungen, aber trotzdem war es erstaunlich für mich, denn ich dachte bis jetzt, dass man Halluzinationen höchstens vom Rauchen bekommt. Anscheinend geht es aber auch umgekehrt und meine Sehschärfe hat in dieser kurzen Zeit ebenfalls schon deutlich zugenommen. Normalerweise brauche ich um diese Zeit eine Lesebrille, heute nicht. Die Übelkeit legt sich auch wieder und ich gehe siegessicher in die nächste Runde.

      Liebe Grüße aus Wien, dein Nichtraucher 😉
      Helmut

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert