Chiffren der Transzendenz als Synonym für Gott

(Last Updated On: 25. Mai 2009)

Existenz ist stets auf den Anderen gerichtet. Das Selbstsein bedarf wesentlich der Kommunikation mit anderen Menschen. In der Kommunikation von Mensch zu Mensch realisiert sich Philosophie im „liebenden Kampf“, in dem Angriff und Rechtfertigung nicht dem Gewinn von Macht dienen, sondern Menschen sich gegenseitig nahe kommen und sich einander ausliefern. So erreicht man das „Innewerden des Seins“, die „Erhellung der Liebe“ und die „Vollendung der Ruhe“…..
Quelle des Zitats: Karl Jaspers
Die Biografie hat mich über Kollektivschuld zum Befehlsnotstand geführt, wo ich eine äußerst interessante Logik vorfinde:

Nach dem Recht der Bundesrepublik Deutschland kann ein formaler Befehlsnotstand nicht entstehen. Zwar trägt nach § 10 Abs. 4 SoldG der Vorgesetzte: „…für seine Befehle die Verantwortung.“

Für das Befolgen eines Befehls bestimmt aber § 11:

(1) Der Soldat muß seinen Vorgesetzten gehorchen. Er hat ihre Befehle nach besten Kräften vollständig, gewissenhaft und unverzüglich auszuführen. Ungehorsam liegt nicht vor, wenn ein Befehl nicht befolgt wird, der die Menschenwürde verletzt oder der nicht zu dienstlichen Zwecken erteilt worden ist.

(2) Ein Befehl darf nicht befolgt werden, wenn dadurch eine Straftat begangen würde. Befolgt der Untergebene den Befehl trotzdem, so trifft ihn eine Schuld nur, wenn er erkennt oder wenn es nach den ihm bekannten Umständen offensichtlich ist, daß dadurch eine Straftat begangen wird.

Unberührt bleibt die Möglichkeit eines Befehlsnotstandes in Form des Nötigungsnotstandes. Begeht der Soldat eine Straftat, um eine gegenwärtige, nicht anders abwendbare Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit von sich oder einer ihm nahestehenden Person abzuwenden, handelt er schuldlos (§ 35 Abs. 1 Satz 1 StGB).

Was bedeutet das? Was denken die Gesetzgeber was passiert, wenn ein Soldat den Befehlshaber im Bedarfsfall § 11 Satz 2 zitiert?

Führt sich da ein System selbst ad absurdum?

ein weiteres Zitat verdeutlicht noch besser was ich meine:

In der DDR konnte gemäß § 258 StGB-DDR ein Befehl Rechtfertigungsgrund sein, sofern dieser Befehl nicht offensichtlich gegen Verfassungsgrundsätze oder Grundsätze der Menschenrechte verstieß.

Da drängt sich mir die Frage auf, ob ein Befehl, der z.B. den Angriff zum Stürmen einer Stellung einleitet, gegen die Grundsätze der Menschenrechte verstößt. Vermutlich nicht, denn sonst bräuchten wir ja kein Militär und es gäbe auch keine Kriege. Aber ich rate jeden Soldaten, dass er vor der Ausführung eines Befehls einen internationalen Beratungsstab an Rechtsexperten befragt, wie er sich am wenigsten strafbar macht.
Abgesehen von eindeutigen (Kriegs-)verbrechen, die alle Systeme und Länder als solche anerkennen, wird es nämlich sehr davon abhängen, wer im Falle eines Krieges, diesen gewinnt. Je nachdem wird der Soldat dann für seine Befehlsausführung bestraft oder mit einem Orden belohnt. Ist das nicht etwas seltsam und absurd?

Ich denke, die Einrichtung eines Militärs selbst verstößt schon gegen die Menschenrechte und da können die Politiker vor einem Krieg und die Rechtsexperten danach, soviel herum diskutieren wie sie wollen. Die Tötung eines Menschen kann nicht einmal Mord und einmal Heldentat sein. Wer soll das Recht haben dies festzulegen? Niemand kann das Recht haben, aber manche nehmen es sich offensichtlich einfach und ergreifen die Macht, bzw. haben die Macht ergriffen und dann zählt nur deren Gesetz.
Die Menschen dieser Welt sollten sich wirklich langsam darauf einigen, dass das ein blödes, destruktives Spiel ist, das uns Menschen in unserer Entwicklung nicht mehr weiter bringt.

Der Streit als Vater aller Dinge und der Krieg als Motivation für technische Entwicklung hat langsam ausgedient.
Neue Kommunikationsmittel ermöglichen eine neue Demokratie und ein neues Zusammenleben. Wir brauchen keine Waffen mehr. Wir brauchen gesunde Nahrungsmittel, sauberes Wasser und Luft und zwar weltweit.
Wie lange spielen die Menschen Demokratie, Diktatur, Monarchie, Diktatur, Demokratie, Kaiserreich, Diktatur, Demokratie …. ?
Bis einer gewinnt? Bis alles kaputt und verbraucht ist? Mir waren diese Machtspielchen in den Geschichtsbüchern schon immer genau so suspekt und langweilig, wie die Märchen im Religionunterricht, denn ich weiß um eine andere Macht Bescheid. Eine Macht in der realen, gegenwärtigen Welt:
„Ich kenne Zusammenarbeit, Liebe und kreatives Schaffen und weiß, dass man das fortsetzen und weiter entwickeln kann, ohne dazwischen immer wieder alles zerstören zu müssen.“
Das Wissen um die letzten Jahrhunderte kommt mir vor wie das Spiel eines kleinen Kindes in der Sandkiste. Aufbauen, kaputt machen, neu und wieder aufbauen, zerstören und immer wieder neu aufbauen. Wozu? Damit man es dann zerstören kann? Hoffentlich ist das Kind ein wenig reifer geworden und begreift, dass die Zerstörung nicht nötig ist und das ein Weiterentwickeln und Verbessern befriedigender ist.
Ich glaube zwar nicht an einen bestimmten Gott, aber ich danke ihm trotzdem, dass ich schon so alt werden durfte und keinen Krieg erleben musste. Ich lebe daher in der irgendwie berechtigten Hoffnung, dass ein Zeitalter des weltweiten andauernden Friedens kommen wird, aber ich denke, dafür müssen wir auch etwas tun. Darum muss man sich bemühen. Ich glaube, dieses Ziel ist jede Anstrengung wert.

Meine Chiffren:
dadaichmuss das glauben
ich glaube,
dadamussgott mir recht geben
ich weiß,
was macht macht

macht
macht geld
soviel geld,
dass wir uns darin betten können,
wenn wir von der finanzkrise träumen wollen;
macht geld
geld wollen
ohn-macht sollen
wollen glauben
liebe macht
macht liebe
ohn-macht

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Ein Gedanke zu „Chiffren der Transzendenz als Synonym für Gott“

  1. ….
    Ja wie denn, was denn, wer glaub’n Sie, daß sie san?
    Ja wie denn, was denn, wo samma denn daham?
    Ja wie denn, was denn, der Volksmund spricht,
    wer einmal heidelt, dem traue nicht. …
    Sie sind so frei wie deine grünen Augenstern‘,
    sie mögen auch die Kasperl nicht mit den Gewehr’n.
    Halleluja, Heidelbeeren,
    oh, das tut mir leid, ich wollt‘ Sie nicht belehr’n. …

    aus Wilfried’s Highdelbeeren

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