Suchspiel, Artikel 1 (bibelpraxis)

(Last Updated On: 17. Juli 2013)

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Artikel 1 auf bibelpraxis (Link zur Quelle):

Mark sitzt morgens in der Cafeteria seiner Firma und trinkt seinen wohlverdienten Kaffee, als eine bildhübsche Dame im Minirock und einem figurbetonenden Oberteil hereinkommt. „Wow, ist das eine Frau!“, denkt er, und noch manches andere …
Seien wir Männer ehrlich: Sind uns diese Sätze wirklich so fremd? Zugeben wollen wir es möglicherweise nicht. Auch wenn wir vielleicht nicht so denken – hinschauen und uns an dem verführerischen Anblick ergötzen, das tun wir schon manchmal. Da ist doch wirklich nichts dabei, oder?

So denken wir, aber Gott denkt da ganz anders. Solltest Du verheiratet sein, Deine Frau übrigens auch! In Matthäus 5,28 sagt der Herr Jesus: „Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, ihrer zu begehren, schon Ehebruch begangen hat in seinem Herzen.“ Das sind deutliche Worte. In diesem Licht wird uns schnell klar, dass am Hinschauen und sich Erfreuen durchaus leicht „was dran“ sein kann.

Die Augen, für Männer das Eingangstor sexueller Reize

Wir Männer nehmen sexuelle Reize insbesondere über die Augen auf. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns gerade darin eine Schranke setzen, einen „Verteidigungswall“ aufbauen. Es ist möglich, dass wir uns so daran gewöhnt haben, unsere Blicke schweifen zu lassen und dass wir damit die Gebote Gottes dermaßen verwässert haben, dass wir in dieser Beziehung überhaupt nicht mehr sensibel sind. Unser Gewissen mag dermaßen abgestumpft sein, dass wir nicht mehr bemerken, dass wir “begehren“ und damit ein deutliches Gebot Gottes übertreten und außerdem unsere Frau betrügen. Gott bezeichnet diese Unmoral als Ehebruch und Hurerei, Dinge, die nicht einmal unter Christen genannt werden sollten (Eph 5,3).

Zudem beging Mark in unserem Beispiel schlichtweg Diebstahl! Die bildhübsche Frau, die zur Cafeteria hereinkam, gehörte Mark nicht. Er hatte nicht das Recht, sie zu begehren oder sich in seiner Phantasie vorzustellen, wie reizvoll eine sexuelle Handlung mit ihr wäre. Diese Frau gehört ihrem (zukünftigen) Mann. Oder wollen wir Ehemänner etwa, dass andere Männer unsere Frauen mit ihren lüsternen Blicken löchern oder mit ihnen in ihrer Phantasie umgehen, als wären sie ihr Eigentum?

Erinnern wir uns vielleicht an das erste Verliebtsein, als wir noch (viel zu) jung waren? Es war eine Schülerin aus der Parallelklasse von Mark, er kannte sie kaum, aber sie war ja sooo hübsch. Eigentlich wusste er, dass das nicht richtig war. Aber es war so aufregend, diese Gefühle. Und weil er das Mädchen kaum kannte, baute er sich dann in seiner Phantasie ein riesiges Märchenschloss um dieses Mädchen und ließ sie lebendig werden in seinen Gedanken. Passiert das vielleicht heute noch? Haben wir in Gedanken mit der lächelnden Dame aus dem Quelle-Katalog „Ehebruch im Herzen“ begangen?

Übrigens ist es völlig gleich, ob man selbst oder die Begehrte verheiratet ist oder nicht. Es ist und bleibt Diebstahl. Sicher, wenn man verheiratet ist, kommt erschwerend hinzu, dass man nicht nur stiehlt, sondern auch noch seine eigene Frau betrügt. Diebstahl bedeutet nicht nur, etwas zu stehlen, was einem anderen gehört, sondern vor allem, etwas zu nehmen, was einem selbst nicht gehört. Eine andere Frau gehört uns einfach nicht – ob sie verheiratet ist oder nicht, ob wir verheiratet sind oder nicht. Zudem sollten wir bedenken, dass die unverheiratete Frau durchaus das Eigentum eines anderen ist, nämlich Gottes! Bis zur Eheschließung gehört die Frau niemand anderem, als Gott allein.

Zwar gibt es für den unverheirateten Mann auch ein gottgemäßes Begehren gegenüber einer fremden, unverheirateten Frau, aber dieses liegt in erster Linie nicht auf sexueller Ebene. Wenn ein Mann den HERRN bittet, ihm die richtige Ehepartnerin zu zeigen, wird es ein gottgemäßes Begehren geben, das durch Gott gewirkt ist. Der HERR wird gewiss keinem Mann eine Ehepartnerin zeigen, die der Mann nicht lieben kann.

Als Frau „begehrt“ werden?

Übrigens sollten auch Frauen daran denken, dass bei Männern die Augen das Eingangstor für sexuelle Reize sind. Bei Frauen ist das offenbar anders, sie nehmen solche Reize nicht oder nur in geringerem Maß über die Augen auf. Die Sinne der Männer dagegen reagieren unwillkürlich auf Bilder von leicht bekleideten Damen in Reklame, Zeitungen, Internet und Fernsehen, oder auf Kolleginnen und fremde Frauen, die ihre Reize so gut wie irgend möglich zur Schau tragen. Sie können dadurch sexuell erregt werden – und dann besteht die Gefahr, dass sündige Gedanken (oder auch Taten?) ihren Lauf nehmen. Mancher gläubigen Frau mag das nicht bewusst sein, obwohl sie eigentlich die Reaktion der Männer auf aufreizende Kleidung, die mehr zeigt als sie verbirgt, erkennen müsste. Bei anderen ist das Hervorrufen dieser Reaktion vielleicht sogar gewollt, sie erfreuen sich vielleicht daran, dass sie „gut ankommen“ und begehrt werden. Doch das kann und darf nicht die Haltung einer gläubigen Frau sein. Will sie „körperlich“ wirken und einen allein körperlich interessierten Mann anziehen? Eine gottesfürchtige Frau wird zusehen, dass sie nicht der Anlass zu unreinen Gedanken oder lüsternen Blicken von Männern wird.

Sexuelle (Un-)Reinheit – was sagt die Bibel darüber?

Die Bibel spricht an verschiedenen Stellen über sexuelle (Un-)Reinheit:
„Denn es hat dem Heiligen Geiste und uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen, als diese notwendigen Stücke: euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Hurerei“ (Apg 15,28.29).

„Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, ihrer zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen.“ (Mt 5,28)

„Fliehet die Hurerei!“ (1. Kor 6,18).

„Hurerei aber und alle Unreinigkeit oder Habsucht werde nicht einmal unter euch genannt, gleichwie es Heiligen geziemt“ (Eph 5,3).

„Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Hurerei, Unreinigkeit, Leidenschaft, böse Lust und Habsucht, welche Götzendienst ist, um welcher Dinge willen der Zorn Gottes kommt über die Söhne des Ungehorsams“ (Kol 3,5.6).

Nur ein Problem für Männer?

Nur eine der fünf oben angeführten Bibelstellen richtet sich ausschließlich an Männer. In den übrigen sind Frauen ebenfalls angesprochen. Es mag zwar sein, dass Frauen nicht in dem Maß wie Männer über ihre Augen sexuelle Reize aufnehmen. Dennoch macht das Wort Gottes bei diesem Thema keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Dieselben Verse sprechen einerseits mit einer deutlichen Sprache die Schwachstellen des Mannes an und werfen auf der anderen Seite auch Licht auf die Verantwortung der Frau.

Eine Frage der Erziehung?

Ob ein Mensch in sexueller Reinheit lebt, ist sicher zuallererst eine Frage des persönlichen Lebenswandels und praktischen Glaubenslebens. Nur der wird sich rein erhalten können, der ein reges Gebetsleben führt, die Gemeinschaft mit seinem Gott sucht und in der göttlichen Kraft, die er dadurch empfängt, konsequent vor den Verführungen dieser Welt flieht.

Aber auch ein guter Einfluss der Eltern auf ihre Kinder schützt vor so mancher falschen Denkweise und daraus resultierenden Taten. Der Umgang der Eltern mit Sexualität ist prägend für das ganze Leben eines Menschen. So können Eltern ihren Kindern schon im jungen Alter die göttlichen Gedanken und Werte mit auf den Weg geben. Und es hat sich gezeigt, dass die früh vermittelten Werte oft dauerhafte Wurzeln haben. Eltern dürfen daher nicht blind sein für die Probleme der Jugend und das Thema Sexualität für Tabu erklären, aber auch nicht der Gefahr übermäßiger Strenge erliegen, die dann dazu führen kann, dass die Kinder die genau entgegengesetzte Haltung einnehmen als die von ihre Eltern gewünschte.

Heute sammeln viele Jugendliche auf sexuellem Gebiet Erfahrungen und testen leichtsinnig ihre Grenzen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass gläubige Eltern ihre Kinder anleiten und warnen. Die Welt kennt nämlich keine Schranken mehr und bietet keine Leitplanken für die Jugendlichen, um einen gesunden und gottgemäßen Umgang mit der Sexualität zu lernen. Das nötige Rüstzeug für ihr Leben sollten die Jugendlichen insbesondere in diesem sensiblen Bereich bei ihren Eltern erhalten. Oder wollen wir diese Aufgabe der Welt überlassen, die in Unmoral und Gottlosigkeit versinkt?

Wie kommt man davon los?

Es bringt nichts, die Folgen bekämpfen zu wollen. Wir müssen das Problem an der Wurzel fassen. Das, was wir mit unseren Augen aufnehmen, hält die Erinnerungen wach und versorgt uns mit neuem „Stoff“, um unseren Begierden nachzugehen. Und genau da müssen wir ansetzen.

Verteidigungswälle [1]

Wenn wir sexuell rein sein wollen, müssen wir Verteidigungswälle bauen. Und zwar gleich drei auf einmal. Einen Verteidigungswall für

– die Augen, einen für
– die Gedanken und einen für
– das Herz.

Hiob kann uns da ein gutes Beispiel sein, denn er hatte solche Verteidigungswälle. Und dass diese bei ihm funktionierten, können wir annehmen, denn Gott sagt von ihm, dass „seinesgleichen kein Mann auf Erden“ war, „vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend“ (Hiob 1,8).

Der Aufbau der Verteidigungswälle

Wir sollten uns stets bewusst sein, dass kein Verteidigungswall halten wird ohne die Hilfe und Kraft des HERRN. Auf die eigene Kraft und das eigene Durchhaltevermögen zu setzen, gibt dem Verteidigungswall absolut keine Stabilität – im Gegenteil! Wir werden es nie schaffen, unseren „inneren Schweinehund“ zu besiegen. Das hat der Mensch in Römer 7 auch versucht und ist gescheitert. „Denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist, finde ich nicht. Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, dieses tue ich (Römer 7,18.19) Erst wenn wir uns bewusst werden, dass der Herr Jesus alles getan hat – können wir frei werden und ein reines Leben führen.

Ein wichtiger „Baustoff“ des Verteidigungswalles ist das Gebet. Wenn eine Versuchung naht und böse Gedanken in unseren Herzen aufsteigen, sollte unser erster Schritt sein, zu beten!

Dann sollten wir uns in dem Moment der Versuchung bewusst machen, dass der Herr Jesus in seiner unvergleichlichen Liebe für Sünden gestorben ist. Das sollte Antrieb genug sein, um vor der Versuchung zu fliehen.

Außerdem weiß ich doch: Ich muss nicht mehr sündigen, weil ich neues Leben aus Gott habe und der Geist Gottes in mir wohnt.

Es sollte uns auch bewusst sein, dass es auch an unserem Verhalten liegt, wie stark der jeweilige Verteidigungswall beansprucht wird. Wir können die Beanspruchung des Walles dadurch verringern, dass wir ganz bewusst die Orte meiden, von denen wir wissen, dass sie uns in Versuchung bringen. Ein kleiner Tipp für Internet-Anwender: Es gibt sehr gute Filter, die helfen, den schnellen „falschen Klick“ zu vermeiden.

Verteidigungswall für die Augen

Hiobs Verteidigungswall für seine Augen war: „Ich habe mit meinen Augen einen Bund gemacht, und wie hätte ich auf eine Jungfrau geblickt!“ (Hiob 31,1)

Machen auch wir einen Bund mit unseren Augen! Sobald die Versuchung an uns herantritt, sollten wir uns sagen: „Nein, du hast kein Recht, Dir dies anzusehen. Du hast einen Bund mit deinen Augen gemacht. Schau weg!“

Sicher, einfach ist das nicht, weil es oft eine Angewohnheit ist, die Blicke schweifen zu lassen, ein innerer Drang. Es ist aber keineswegs so, dass wir nicht anders könnten. Wegschauen und durchhalten, das ist die Devise. Gott wird es belohnen und Er wird die Kraft und Energie dazu schenken, ohne die wir es nicht schaffen können.

Verteidigungswall für die Gedanken

Aber da sind ja noch die vielen Bilder, die in unseren Gedanken gespeichert sind. Die sind ja nicht auf einmal weg. Da funktioniert das mit dem Wegschauen nicht. Was nun?

Wir sollten zusehen, dass keine neuen hinzukommen. Der Verteidigungswall für die Gedanken wird nur funktionieren, wenn wir es schaffen, den Verteidigungswall für die Augen aufrechtzuerhalten.

Aber wie funktioniert der Verteidigungswall für die Gedanken? Ähnlich wie der für die Augen. Sobald ein unreiner Gedanke in uns hochkommt, muss er verurteilt und weggetan werden, noch bevor er Schlimmes anrichten kann. Auch das braucht Übung und Ausdauer, aber Gottes Hilfe ist da. Kommt ein Bild in Erinnerung, sollte man es ganz bewusst wegtun, konsequent. Dazu hilft eine Art Motto: „Ich habe kein Recht, das zu denken. Ich darf nicht an der Tür meines Nächsten lauern. Das ist Diebstahl, das ist Hurerei!“

So dachte Hiob. Er sagt einige Verse nach dem Augenbund: „Wenn mein Herz zu einer Frau verlockt worden ist und ich an der Tür meines Nächsten gelauert habe: so möge meine Frau für einen anderen mahlen und andere mögen sich über sie beugen!“ (Hiob 31,9.10) Harte Worte! Ob wir das auch sagen könnten?

Doch das Wegtun des bösen Gedankens ist nur die halbe Miete. Wir beschäftigen uns doch damit, wenn unser Augenmerk nur auf der Verteidigung liegt. Richten wir unsere Gedanken stattdessen in eine positive Richtung und ersetzen wir den bösen durch einen guten und dem Herrn wohlgefälligen Gedanken. Das bringt uns im wahrsten Sinne des Wortes „auf andere Gedanken“.

Verteidigungswall für das Herz

Aber die Wurzel muss noch herausgerissen werden. Die Gedanken und Bilder, die einmal gepflegt und gespeichert wurden, müssen raus aus dem Herzen. Doch das wird nicht von heute auf morgen möglich sein. Denn die Gewohnheiten sind meist nicht so leicht abzustellen und die Eindrücke, die wir in uns aufgenommen haben, werden lange brauchen, um wieder zu verschwinden.

Die unreinen Gewohnheiten haben sich in unsere Herzen eingeschlichen und festgesetzt, doch dort müssen wir auch die Entscheidung treffen, uns rein erhalten zu wollen. Mit dem Herzen fängt es an. Der Bund mit den Augen und der Verteidigungswall für die Gedanken haben wichtige Funktionen, doch können sie nur richtig „funktionieren“, wenn die „Schaltzentrale“ die richtigen Signale sendet. Bevor wir versuchen, von sexueller Unreinheit loszukommen, muss die feste Entscheidung getroffen sein, den entgegengesetzten, „sauberen“ Weg der Reinheit einzuschlagen. Das allein kann die Triebfeder sein, die uns dazu anspornt, die Verteidigungswälle aufzurichten und aufrecht zu erhalten.

Rein erhalten ist das eine, die Reinigung das andere. Unser Ziel muss es sein, die unreinen Gedanken und Bilder aus unserem Herzen zu verbannen. Vielleicht sollte man besser sagen, dass wir sie ersetzen müssen, indem wir Reines und Nützliches hinein lassen. Tun wir das nicht, ist die Gefahr sehr groß, dass eine Leere zurückbleibt, die Satan ganz schnell wieder zu füllen weiß.

„Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens.“ (Sprüche 4,23)

Im Herzen fängt es an. Dort treffen wir die Entscheidung, mit Entschiedenheit einen Weg der Reinheit einzuschlagen. Haben wir unser Herz darauf gerichtet, den HERRN zu suchen und Ihm zu gefallen, wird uns das Aufrichten der Verteidigungswälle leichter fallen und ein Herzensanliegen sein.

[1] Der Gedanke an Verteidigungswälle ist entnommen aus: „Jeder Mann und die Versuchungen“ von Stephen Arterburn und Fred Stoeker. Dieses Buch ist beim Herausgeber von „Folge mir nach“ erhältlich (siehe Impressum).

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