TV à la Berlusconi – SPÖ und „Kronen Zeitung“ starten Wahlkampf

(Last Updated On: 18. März 2014)
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Drinking bird von Wikimedia Commons

Ich habe mir schon oft Gedanken über die ungeheuerliche Macht der Medien gemacht und dazu auch schon einige Artikel geschrieben, aber nun scheint eine neue Ära anzubrechen, die man vielleicht mit von der Journaille zur Mediadatur bezeichnen könnte. Nun zu den aktuellen Entwicklungen in Frankreich und Österreich, die mich zu dieser Wortschöpfung inspirierten.

Österreich: Einfluss der Kronenzeitung auf den Bundeskanzler.

Dazu ein Zitat von Vienna Online:

Mogelpackung, Demokratieumsturz und „Vergewaltigung des österreichischen Volkes“. Die EU wird von links und rechts gewatscht. Der Reformvertrag mit dem klingenden Namen „Vertrag von Lissabon“ wurde von allen Seiten kritisiert, bevor das österreichische Parlament ihn am 9.April 2008 als achtes EU-Mitgliedsland ratifizieren konnte. Ohne davor das Volk zu befragen. Allen voran wetterte die Tageszeitung „Krone“ nach einer medienwirksam angelegten Anti-EU-Demo „Wir haben ein Recht auf Volksabstimmung“.

Auch die Linke Zeitung berichtet im April darüber Erfolgreiche linke Großdemonstration gegen den EU-Vertrag
Der aktuelle Vorfall in Österreich: Da wird nun dem Bundeskanzler Alfred Gusenbauer mehr oder weniger direkt vorgeworfen, er habe sich von der Kronen Zeitung dazu bringen lassen, das Volk nun doch zu EU-Verträgen abstimmen zu lassen, obwohl er vorher dagegen war.

Für die „Krone“ wiederum ist es ein Clou, die Kanzlerpartei in ihr Boot geholt zu haben. Als Gegenleistung dürfte Dichand Faymann seine Unterstützung bei der Nationalratswahl zugesagt haben. Diese Achse funktionierte schon bisher perfekt.

Zitat aus SPÖ und „Kronen Zeitung“ starten Wahlkampf
Siehe dazu auch SPÖ nun für Volksabstimmung über EU-Vertrag

Frankreich: Kritiker fürchten nun üble Staatspropaganda mittels TV.

Das öffentlich-rechtliche TV soll ab 2012 auf Wunsch von Präsident Sarkozy ohne Werbung auskommen. Gleichzeitig platziert er befreundete Journalisten im TV.

Denn die Tatsache, dass in den Wochen und Tagen zuvor Staatspräsident Sarkozy Ferrari als seine Wunschkandidatin für den Posten bei TF1 bezeichnet hat, macht die Nomination suspekt. Zu oft hatte sich Sarkozy in der Vergangenheit, als Minister, als Präsidentschaftskandidat und seit seiner Wahl ins Elysée, in die internen Angelegenheiten der Redaktionen eingemischt, manchmal direkt per Telefon oder indirekt dank seiner persönlichen Beziehungen zu den privaten Medienbossen Martin Bouygues, Arnaud Lagardère, Bernard Arnault, Vincent Bolloré und Serge Dassault, die zu seinem persönlichen Freundeskreis gehören. Diese zögerten nie, ihm einen kleinen Gefallen zu tun.

Finden Sie bitte hier aktuelle Details des Originalartikels Frankreich: Fernsehen à la Berlusconi
Der Spiegel schreibt dazu:
Es war eine Kopfgeburt von Nicolas Sarkozy und eine von drei Überraschungen bei seiner Pressekonferenz zum Jahresauftakt: Frankreichs öffentlich-rechtliches Fernsehen solle künftig von den nervigen Unterbrechungen der Werbespots befreit werden, verkündete der Staatschef damals und verblüffte damit das zuständige Kulturministerium ebenso wie die Hierarchen von France Télévisions oder die dort arbeitenden Journalisten. Zunächst blieb die nicht näher umrissene Vision hinter den beiden anderen Tagesmeldungen vom 8. Januar zurück – dem Eingeständnis: „Die Kassen sind leer“ und Sarkozys Hinweis („Es ist etwas Ernstes“) auf seine bald bevorstehende Ehe mit der Pop-Sängerin Carla Bruni. Den aktuellen Artikel lesen Sarkozy macht den Berlusconi
Siehe auch Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ohne Werbung

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