Qi Gong – Einflüsse der Neuzeit

Qigong

(chin. 气功/氣功, qìgōng, W.-G. ch’i-kung) ist eine chinesische Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform zur Kultivierung von Körper und Geist, die auch Teil der traditionellen Chinesischen Medizin ist. Auch Kampfkunst-Übungen werden darunter verstanden. Zur Praxis gehören Atemübungen, Körper- und Bewegungsübungen, Konzentrationsübungen und Meditationsübungen. Die Übungen sollen nach Überzeugung Ihrer Anhänger der Anreicherung und Harmonisierung des Qi dienen.
Einflüsse der Neuzeit
Nach der sogenannten Kulturrevolution in der VR China, während der alle Traditionen als revanchistisch verpönt waren und verfolgt wurden, erlebte die Kunst des Qigong langsam eine Renaissance. Man betrachtet sie als einen einmaligen Schatz der chinesischen Kultur und ist bemüht, die Wirksamkeit des Qi wissenschaftlich zu erforschen. Viele neue Systeme, vor allem im therapeutischen Bereich, wurden entwickelt, andere, angeblich sehr alte, tauchten auf und fanden oft spektakuläre Verbreitung.
Vor allem in den letzten dreißig Jahren, seit Qigong in China wieder öffentlich verbreitet und staatlich gefördert wird, hat sich auf diesem Gebiet viel getan. Es werden zum Teil erstaunliche Heilungserfoge gemeldet. Nicht unerwähnt bleiben darf jedoch in diesem Zusammenhang, dass in den letzten Jahren auch vermehrt Fälle von Erkrankungen durch falsch angewandtes Qigong aufgetreten sind und in einigen Kliniken Spezialabteilungen für solche Phänomene eingerichtet wurden.
Neben der Pflege altüberlieferter Übungen scheint eine Epoche des Experimentierens angebrochen zu sein, in der Techniken unterschiedlicher Herkunft vermischt werden. Auch im Westen werden Qigong-Übungen mit Methoden aus der eigenen Geschichte, z.B. Bioenergetik, Atemtherapie, autogenes Training, kombiniert. Von einigen Praktizierenden wird diese Entwicklung als Synkretismus kritisiert, der auf schnelle Erfolge schiele und ein über Jahrtausende gewachsenes Wissen über tiefgreifende energetische Vorgänge in Körper und Psyche respektlos assimiliere. Auch die chinesischen Bemühungen einer Verwissenschaftlichung des Qi-Phänomens nach abendländischen Maßstäben wird in diesem Zusammenhang genannt.
Im Jahr 2003 stellte das chinesische Sport-Ministerium zusammen mit der Chinese Health QiGong Association das neustrukturierte Gesundheits-Qigong vor, dass in China durch staatliche Unterstützung eine große Verbreitung gefunden hat. Bestehende Formen wurden von der Sportuniversität Peking und medizinischen Fachleuten geprüft und standardisiert. Im August 2007 organisierte die CHQA zeitgleich die 2nd International Health Qigong Demonstration and Exchange, die einen internationalen Wettkampf und die ersten Duan-Prüfungen der CHQA beinhalteten, sowie das International Symposium on Health Qigong Science, anlässlich dessen die gesammelten wissenschaftlichen Untersuchungen und Resultate zum Gesundheits-Qigong einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurden.
Quellen:
Qi Gong
Chi Gong Gesundheitstraining (pdf)
Die acht inneren Brokate
Wu-Chi-Position

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