Qi Gong – die Einflüsse des Buddhismus

Qigong

(chin. 气功/氣功, qìgōng, W.-G. ch’i-kung) ist eine chinesische Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform zur Kultivierung von Körper und Geist, die auch Teil der traditionellen Chinesischen Medizin ist. Auch Kampfkunst-Übungen werden darunter verstanden. Zur Praxis gehören Atemübungen, Körper- und Bewegungsübungen, Konzentrationsübungen und Meditationsübungen. Die Übungen sollen nach Überzeugung Ihrer Anhänger der Anreicherung und Harmonisierung des Qi dienen.
Die Einflüsse des Buddhismus
Der im 5. Jahrhundert v. Chr. in Indien entstandene Buddhismus gelangte um die Zeitenwende nach China. Die Übertragung seiner Texte, der Sutras, ins Chinesische krankte in der Anfangsphase vor allem an den mangelnden Termini. So wurden Begriffe des Daoismus verwendet. Dao stand wechselnd für Dharma, die Lehre des Buddha, oder für Bodhi, Erleuchtung. Der Begriff Wu wei, nicht-Handeln, wurde nun zum Synonym für Nirvana. Im Wesentlichen fanden in der Frühzeit des chinesischen Buddhismus die Texte der dhyana-Übungen Verbreitung, die Atem-, Konzentrations­ und Meditationstechniken enthielten. Hier lässt sich auch eine größere Begriffsnähe in den Konzepten „Prana“ und „Qi“ finden. „Prana“ bedeutet wie „Qi“ Atem, Atmung, Leben, Vitalität, Wind, Energie, Kraft und ist ebenso sinnverwandt der menschlichen Seele. Es vereint in sich sowohl die Vorstellungen einer universellen als auch einer individuellen Kraft. Da andererseits viele Grundgedanken des indischen Buddhismus den chinesischen Idealen aus konfuzianischem und daoistischem Denken entgegengesetzt waren, dauerte der Prozess der Assimilierung mehrere Jahrhunderte. Um 500 kam der buddhistische Mönch Da Mo (Bodhidharma) aus Indien nach China. Da er der Legende nach am kaiserlichen Hof nicht Gehör fand, zog er sich in das Shaolin Kloster zurück. Dort meditierte er ununterbrochen neun Jahre in einer Höhle. Danach unterrichtete er die Mönche in der Methode Yi Jin Jing (Umwandlung der Muskulatur), um einerseits ihre schwächliche Konstitution zu stärken und gleichzeitig den Geist wach zu halten. Ebenso wie die Technik des Knochenmark-Waschens(Xi Sui Jing), wurde Yi Jin Jing in die Kampfkünste integriert, welche die Grundlagen der heute als Shaolin Quan(Gongfu) bekannten Methoden darstellen. Auch sind aus buddhistischer Tradition Übungen bekannt, die der Reinigung des Körpers dienen sollen und vermutlich aus dem indischen Yoga abgeleitet wurden. In der Hauptsache aber kultivierte der an der Erlangung einer Erleuchtung interessierte Buddhismus eher meditative Techniken, die oftmals auf daoistische Wurzeln zurückgingen. Wenn auch in chinesisch buddhistischen Texten der Begriff des Qi auftaucht, so ist damit eine gänzlich andere Betrachtung verbunden als im Daoismus. Es sind dann eher Parallelen mit der medizinischen Auffassung zu finden. So sind Vorstellungen von Kanälen beschrieben, die den Leitbahnen ähneln und die Dantian können mit den Chakren verglichen werden.
Quellen:
Qi Gong
Chi Gong Gesundheitstraining (pdf)
Die acht inneren Brokate
Wu-Chi-Position

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