1.101.3 Konfiguration von Modem und Soundkarten

(Last Updated On: 27. September 2020)
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Wikimedia Commons Frank Dickert

Aus dem Bereich 1.101 Hardware und Systemarchitektur der Unterlangen für die Linux Zertifizierung LPIC-1 [101]
Quellen, Weblinks
Prüfungskandidaten sollten in der Lage sein sicherzustellen, daß die Geräte Kompatibilitätskriterien erfüllen (speziell, daß es sich bei einem Modem NICHT um ein Win-Modem handelt). Ebenfalls enthalten ist die Überprüfung, daß sowohl Modem und Soundkarte eigene und die richtigen Interrupts, I/O- und DMA-Adressen verwenden, die Installation und Ausführung von sndconfig und isapnp bei PnP-Soundkarten, die Konfiguration des Modems für DFÜ und PPP/SLIP/CSLIP-Verbindungen und das Setzen des seriellen Ports auf 115.2 kbps.
Die Konfiguration von Modem und Soundkarte enthält nichts, was hardwaremäßig sich von anderen Karten unterscheiden würde oder was nicht von anderen Themen dieser Prüfungsziele auch schon behandelt wäre. Insbesondere der Abschnitt 1.101.6 – Konfiguration von Kommunikationsgeräten deckt den Bereich Modem vollständig ab.
Kompatibilitätskriterien
Bemerkenswert sind die Kompatibilitätskriterien für diese beiden Gerätearten. Bei der Anschaffung eines Gerätes, das unter Linux betrieben werden soll, ist es natürlich einfach, entsprechend darauf zu achten, daß es sich um Geräte handelt, die auch unter Linux betrieben werden können. Es gibt sowohl Kompatibilitätslisten einzelner Distributoren, als auch unabhängige Aufzählungen, welche Hardware von Linux mit welchem Treiber angesprochen werden kann. Ein guter Startpunkt für die Suche ist hierbei das Hardware-HOWTO des Linux-Documentation-Project.
Schlimmer sieht es aus, wenn mit bestehender Hardware auf Linux umgerüstet werden soll. In diesem Fall kann es hin und wieder vorkommen, daß die entsprechenden Geräte nicht, oder nur eingeschränkt benutzbar sind. Ein typisches Beispiel für solche Geräte sind die sogenannten Winmodems, die hier noch einer genaueren Betrachtung unterworfen werden sollen.
Winmodems
Früher waren alle Modems eigenständige Geräte, die eine eigene Logik und Steuerung enthielten. Das einzige Problem am Anschluß eines Modems war (und ist – bei echten Modems – bis heute) die Einstellung der verwendeten seriellen Schnittstelle und ihrer Kommunikationsparameter. Wenn der Computer das Modem ansprechen konnte, dann konnte er es auch benutzen. Modems benötigen eigentlich keinerlei Treiber, sondern ein Programm, das ihren Befehlssatz kennt. Die normalen Modems arbeiten alle mit einem Befehlssatz, der kompatibel zum früheren Marktführer auf diesem Gebiet, der Firma Hayes, ist. Dieser Befehlssatz beginnt alle Befehle mit einem AT (Attention prefix) und antwortet mit entsprechenden Meldungen wie OK… Ein Programm zur Ansteuerung eines Modems musste also nur diese Befehle kennen und konnte mit dem Modem umgehen. In der Regel konnte der Benutzer des Programms die entsprechenden Befehle (wählen, auflegen, …) in eine Konfigurationsmaske eintragen und das Programm konnte dann damit arbeiten.
Moderne, sogenannte Winmodems, arbeiten leider nicht mehr mit diesem Prinzip. Aus Kostengründen ist den Modems die Eigenintelligenz gestrichen worden, das heißt, der Rechner muß den größten Teil der Arbeit leisten. Solche Modems halten sich an keinen Standard, sondern benötigen entsprechende Gerätetreiber. Diese Treiber werden in der Regel nur für Windows ausgeliefert, was es in einigen Fällen unmöglich macht, unter Linux mit diesen Modems zu arbeiten. Das Linux Documentation Project hat ein spezielles Winmodem-Howto zu diesem Thema zusammengestellt. Außerdem gibt es eine Webseite unter linmodems.org, auf der Versucht wird, auch Winmodems unter Linux zum Laufen zu bringen.
Architektur von Sound unter Linux
Es gibt unter Linux verschiedene Arten, wie eine Soundkarte zum Laufen gebracht werden kann. Die LPI-Examensziele nennen in diesem Zusammenhang nur die OSS-Technik, die hier also kurz angesprochen werden soll.
Bei {de:Open_Sound_System|OSS} (Open Sound System) handelt es sich um eine Treiberschnittstelle zum Kernel, die neben der eigentlichen Schnittstelle noch sogenannte Low-Level Treiber für jede Soundkarte benötigt. Es gibt eine große Menge solcher Treiber für fast alle Soundkarten, die manchmal aber nur rudimentäre Unterstützung gewährleisten. Alle Treiber können als Module oder als fester Bestandteil des Kernels implementiert werden, heute wird sich aber auf die Verwendung von Modulen beschränkt.
Die meisten {de:Soundkarte}n sind heute PCI-Karten, es existieren aber immer noch alte ISA und ISA-PnP Karten, für die all das gilt, was unter Hardwareparameter und isapnp schon gesagt wurde. Zur einfacheren Installation von Soundkarten hat der Distributor RedHat ein kleines Programm geschrieben, das inzwischen auch für andere Distributionen erhältlich ist, sndconfig. Dieses Programm scant die Bussysteme durch und sucht Soundkarten. Falls es sich um ISA-PnP Karten handelt, erledigt sndconfig gleich die Aufgabe, mit isapnp die entsprechenden Einstellungen menügeführt vorzunehmen.
Voraussetzung für die Verwendung von sndconfig ist die Verfügbarkeit von OSS-Treibern und der OSS-Schnittstelle im Kernel. sndconfig ist ein menügeführtes Programm, das im Normalfall keine Kommandozeilenparameter benötigt.
Alle Artikel zur LPIC unterliegen der GNU Free Documentation License.

Quellen, Weblinks:

The ISAPNPTOOLS home page
Multimedia
Configuring Sound in Debian GNU/Linux
Linux Modem-HOWTO
LinuxHardware – SoundKarten

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