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Grüne Verkehrspolitik in Wien: Green Light – No Go!

Ich bin (noch) Parteimitglied der Grünen und bewundere die politische Arbeit von Werner Kogler. Ich habe selbst nicht einmal ein Fortbewegungsmittel mit Verbrennungsmotor (Auto, Motorrad), sondern fahre mit dem Rad oder den Öffis (danke für die reduzierte Jahreskarte, die ich nutze, aber ich bin trotzdem für den Nulltarif) und bin daher als Verkehrsteilnehmer von dem grünen Wahnsinn nicht unmittelbar betroffen.

Radbügel
Bild von wien.gv.at
Trotzdem kann ich es einfach nicht glauben, dass es derartig gemeingefährliche Schildbürgereinen, wie die grüne Verkehrspolitik geben darf. Wieso bitte lassen sich das die Wiener gefallen? Ich habe mir Straßen angesehen, mit großen öffentlichen Gebäuden, Insitute, Hotels, Kliniken, Restaurants, diverse Geschäfte usw., in denen sämtliche Einfahrten und Haltebuchten in den letzten Jahren mit hunderten „Wiener Radbügel“ (fest verankerte Fahrradabstellanlagen) in einem Radius von einigen hundert Metern verbaut wurden. Zu den Gebäuden kann keine Müllabfuhr, keine Einsaztautos der Polizei oder Feuerwehr, geschweige denn ein Taxi oder gar der Wiener, Otto Normalverbraucher.
Sollen die Fremden vom Flughafen mit dem Fahrrad in die Stadt kommen? Der Mist mit der Schubkarre weggebracht werden und die Feuerwehrleute Wasserkübeln durch die Stadt schleppen? So etwas total verblödetes habe ich wirklich noch selten erlebt, obwohl mir viele Schildbürgereien auffallen und ich mich gerne über kleine Dummheiten aufrege. Das ist allerdings keine kleine Dummheit mehr, die Verkehrspolitik der Grünen stinkt zum Himmel. Jede Lösung wäre besser, als die gegebene Situation, wo z. B. die Müllabfuhr in großen Einzugsstraßen, wegen der mit Radbügeln verbauten Haltebuchten, in der einzigen Spur stehen bleibt und ein Hupkonzert auslöst oder einen Unfall verursacht. Sogar den Verkehr von privat PKWs im Stadtgebiet total verbieten (hoch lebe der Fiaker), wäre noch sinnvoller, obwohl ich das für die zweitschlechteste Lösung halte.
Müsste ich mich politisch Engagieren, verursachten mir die grotesken Radbügeln ein Magengeschwür und ich würde als erstes eine Initiative zur Beseitigung aller unnötigen Schikanen starten. Dann erst würde ich den Grünen mitteilen, dass man die Leute fragt, bevor man eine Änderung durchführt (Mariahilfer Straße) und nicht hinterher, will man politisch korrekt und nicht urwaldgrün sein. Aber wir leben ja in einer Demokratie und so wird der Wahnsinn erst bei der nächsten Wahl verbucht. Ich weiß noch nicht, ob ich bei dieser Verkehrspolitik (auf ihrer Website klingt sie ja ganz gut) weiterhin Parteimitglied sein möchte. Koglers reden könnte ich mir ja auch als Unparteiischer anhören.

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Ich halte es für nicht sinnvoll, wenn man durch schlechte Verkehrspolitik den Wienern das Leben schwer macht und ich halte es für einen politischen Wahnsinn, wenn man durch künstliche Verkehrshindernisse einen Anreiz für Öffis und Fahrrad schaffen will. Da muss man sich schon etwas gescheiteres einfallen lassen. Man sollte dafür Sorge tragen, dass das Verkehrsaufkommen bewältigt wird und zusätzlich ein konstruktives Angebot für Öffis und Fahrrad erstellen. Das muss eben so attraktiv sein (wie ein Nulltarif), dass es die Wiener überzeugt. Ich könnte es Ihnen zwar genau sagen, wie das geht, aber mich fragt ja keiner. Jedenfalls würde ich es bevorzugen, wenn mein Steuergeld für öffentliche Verkehrsmittel verwendet werden würde, statt damit Verkehrshindernisse und Barrikaden zu errichten.

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