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Ich und meine Seele, oder Seele ist das Gegenteil von Verstand

Der Teilsatz „Seele ist das Gegenteil von Verstand“ des Titels, stammt aus der Wikipedia Begriffserklärung für Seele.
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Warum dieser Artikel

Ich fühle mich von Psychologen etwas hintergangen und will mir den Begriff aus verschiedenen Perspektiven ein wenig durch den Kopf gehen lassen.
Mit mir selbst habe ich kein Problem und die Seele habe ich nach der Kindheit für das erste halbe Jahrhundert meines Lebens eigentlich erfolgreich aus meinem Leben verbannt und es hat mir nichts gefehlt. Natürlich interessieren mich die Ansichten großer Denker, aber in Bezug auf Seele konnte das eben nur ein Interesse sein, wie ich mich ab und zu auch für religiöse Inhalte interessiere, obwohl ich ein Atheist bin; mehr dazu auch unter „politische Meinung“.

Quelle: Studio Khara, Hideaki Anno 	 Logo der Organisation SEELE aus dem Film Evangelion:1.01 – You are (not) alone.
Quelle: Studio Khara, Hideaki Anno
Logo der Organisation SEELE aus dem Film Evangelion:1.01 – You are (not) alone.

In meiner Jugend, also vor über 30 Jahren, strebte ich nach einer guten Allgemeinbildung und kam somit, um so berühmte Autoren wie Freud, Adler und Jung nicht herum. Ich war entsetzt, denn ich hatte sie weder verstanden, noch hielt ich sie für lesenswert. Ich dachte zuerst, es läge an fehlenden Grundkenntnissen der Psychologie, weshalb ich mir damals ein Lehrbuch der Psychologie kaufte. Nachdem ich auf den ersten Seiten las, Psychologie sei die wissenschaftliche Lehre der Psyche und diese wurde aber im ganzen Lehrbuch nicht definiert, war es für die nächsten Jahrzehnte das letzte Buch, das ich zu diesem Thema las. Psychologen waren für mich lange Zeit völlig indiskutable Seelenforscher, die nicht definieren können, was sie eigentlich forschen und lehren.
Über Semantik, Logik, Sprache, Philosophie, künstliche Intelligenz, Objekterkennung u. a. bin ich immer wieder auf die Psychologie und leider auch auf die Seele gestoßen und dort war aber immer meine Grenze erreicht, denn alles was ich nach Plato und Aristoteles über Seele gehört habe, wurde von mir sofort vehement abgelehnt. Ich wollte es nicht einmal hören, weil es ja doch im Himmel, der Hölle oder im Fegefeuer enden musste und auf diese 3 Örtlichkeiten (Zustände) kann ich genau so gut verzichten, wie auf die Dreifaltigkeit in der *modernen Wissenschaft.
Was andere glauben, respektiere ich natürlich, solange das ein privater Glaube ist, oder sich jemand dazu bekennt. Aber heute in Europa, halte ich Glauben in der Wissenschaft, für Mangel an Wissen. Solange sich die Seele also nicht in die Wissenschaft einschleicht, abgesehen von der Theologie, habe ich auch heute kein Problem mit ihr. In der Kunst, Religion, Geschichte und im Alltag und der Umgangssprache halte ich den Begriff für eine Bereicherung der Sprache.
Historisch gesehen, hat sie auch einen berechtigten Platz in der Wissenschaft, aber irgendwann sollten die Wissenschaftler doch wirklich konsequent genug sein, um das zu tun, was sie immer und überall in jeder Richtung als Grundvoraussetzung verlangen: „Man muss zuerst definieren, wovon man spricht, bevor man damit wissenschaftlich arbeiten kann“. Wer Seele nicht definieren kann, sollte das Wort, als Wissenschaftler höchsten im Zusammenhang mit Geschichte verwenden, aber sich keinesfalls danach bezeichnen lassen. Psychologen sollten sich endlich Elebens- und Verhaltensforscher nennen und nicht Seelenforschrer, das ist höchst antiquiert und meiner Meinung nach höchst unangemessen. Da wird an der Sprache herum gepfuscht, um nur ja niemanden zu diskriminieren. Wenn ich behaupte, dass ich mich beleidigt und diskriminiert fühle, wenn man „Weißer“ zu mir sagt, dann wird vielleicht sogar ein „verbotenes“ Wort daraus. Es wird herum definiert und gewortschöpft, dass man sich schon fast in die Zeit vor Martin Luther versetzt fühlt. Das natürliche Geschlecht muss ebenfalls Einzug in die Sprache erhalten, denn das grammatikalische genügt nicht, aber einen antiquierten Begriff können sie nicht ersetzten. Oder wollen sie es gar nicht? Oder haben sie einfach zu viel Angst vor Kirche, der Religion und dem Teufel?
Wie dem auch sei, man kommt nicht um den Begriff herum, will man die Kenntnisse der Psychologie nutzen, also las ich nach 30 Jahren wieder einmal ein Buch aus diesem Bereich, das mir als Einführung geeignet schien “ “Psychologie lernen” von Hans-Peter Nolting und Peter Paulus„. Ich war sehr überrascht, dass die Seele nun endlich nicht mehr nötig sein soll in der Psychologie und das weckte auch mein weiteres Interesse. Ich kaufte mir sofort ein aktuelles, anerkanntes Lehrbuch in dem an die 40 Doktoren und Professoren für Psychologie schrieben und da wurde mir bestätigt, dass die Seele in der Psychologie tatsächlich kein relevantes Thema mehr sei. Gut, sagte ich mir, ohne Seele kann ich mir die Erkenntnisse der Psychologie wirklich zunutze machen. Weil es heute hervorragende Möglichkeiten zum Studieren gibt und man sogar als berufstätiger, älterer Mensch noch studieren kann, dachte ich mir, dass ich ohne weiteres hobbymäßig ein Studium der Psychologie beginnen könnte. Gedacht, getan, inskribiert und die ersten Lehrbriefe „Einführung in die Psychologie und ihre Geschichte“ erhalten. Was finde ich vor, Seele, Seele, Seele, seelische und psychische Funktionen, Reflexionsbegriff, Sammelbegriff und wieder Seele und zwar nicht im Teil zur Geschichte der Psychologie. Ich war sehr enttäuscht und wollte eigentlich schon nach dem ersten Blick auf die Unterlagen und nach den ersten Online-Vorlesungen, den Versuch als gescheitert abhaken. Ich will und brauche nämlich keine Seele, wenn es um seriöse wissenschaftliche Arbeit geht!
Es kommt mir vor, als würde man nach außen hin für die Öffentlichkeit ein Bild präsentieren, wo die moderne Psychologie ohne Seele auskommt, aber kaum wagt man den ersten Schritt, um selbst ***angehender Psychologe zu werden, beginnt die Indoktrination oder zumindest die Oktroi.
Bei allem Respekt, aber die alten Griechen wussten schon, dass eine Fragestellung, auf die es keine befriedigende Antwort geben kann, sinnlos ist. Die Frage nach der Seele oder nach Gott sollte man der Theologie überlassen, denn auch in der Philosophie macht sie meiner Meinung nach heute keinen Sinn mehr und kann eigentlich gar nicht ernsthaft gestellt werden, wenn die Philosophen ihre eigenen Forschungsprinzipien ernst nehmen. Als versteckter Kampf gegen den Klerus ist eine Diskussion um Gott oder die Seele in der *modernen Wissenschaft aber erfreulicher weise nicht mehr erforderlich. Anatomen wird von der Kirche das Sezieren nicht mehr verboten.

Na gut, Hans-Peter Nolting und Peter Paulus und die rund 40 anderen Professoren werden mich ja nicht hinters Licht geführt haben, denke ich und beginne zu lesen. Ich finde auch interessante Aspekte, aber mit dem Seelen-Begriff wird nicht konsequent umgegagen. Einen Begriff aus der Physiologie als Durchbruch in der Psychologie und als „seelische Funktion“ zu bezeichnen erscheint mir völlig unangebracht und unnötig. Jede andere Bezeichnung, meinetwegen sogar „Essiggurkel“ oder „Bluhmenkohl“, wäre meiner Meinung nach geeigneter, aber eine neue „sprechende Bezeichnung“ wäre natürlich wünschenswert und sinnvoll, meine ich.
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(1992)

Buchbesprechungsnotiz „Psychologie lernen“

Das Buch „Psychologie lernen“ von Hans-Peter Nolting und Peter Paulus ist sehr übersichtlich in 3 Teile und 10 Kapitel gegliedert, zu denen ich mir hier Notizen anlege. Ich habe selten zuvor ein Buch mit einem derart klaren Konzept gelesen. Es bietet einen guten Überblick und auch wenn der Autor weiter ins Detail geht, verliert man den Zusammenhang nie aus den Augen. Die Uberleitungen fügen die Teile nahtlos zusammen. Wer einfach aneinander gereihte Kapitel gewohnt ist, wird über den Effekt dieser Komposition erstaunt sein. Ich stelle das Inhaltsverzeichnis voran und gehe dann auf einige Kapitel näher ein. Kapitel 4 bis 7 des beeindruckenden Buches werden dabei nur sehr kurz angerissen.
Das Inhaltsverzeichnis ohne Seitenangabe, verwende ich als einleitendes Zitat:

Vorwort
Wozu dieses Buch zu gebrauchen ist
Erster Teil
Einleitung
Kapitel 1
Was sind „psychologische“ Fragen?
1. Psychisch – psychologisch – Psychologie
2. Warum stellen Menschen psychologische Fragen?
Kapitel 2
Ordnung in der Vielfalt
1. Ist Psychologie unübersichtlich? Zur Fülle der Themen, Gebiete, Theorien
2. Erster roter Faden: Grundlegende Aspekte des psychischen Systems
3. Zweiter roter Faden: Grundlegende Aufgaben/Tätigkeiten
4. Das Wissen für Zusammenhalt und Übertragbarkeit organisieren
Zweiter Teil
Psychologie im systematischen Überblick
Kapitel 3
Grundlegende Aspekte des psychischen Systems
1. Ein Blick auf das Ganze
a ) 4 +1 Grundaspekte
b) wo unterschiedliche Sichtweisen beginnen
2. Erster Grundaspekt: Aktuelle Prozesse
a) Zwei Richtungen: aufnehmend und einwirkend
b) Wahrnehmung
c) Denken
d) Emotion
e) Motivation und Wille
f) Verhalten und Handeln
3. Zweiter Grundaspekt: Personfaqktoren
a) die Prozesse haben persontypische Färbung
b) Umfassende und spezifische Dispositionen
c) Personmerkmale als Entwicklungsstand
4. Dritter Grundaspekt: Entwicklung
a) Reifen und Lernen
b) Exkurs zu Formen des Lernens
c) Steuernde Instanzen: Gene, Umwelt, Person selbst
5. Vierter Grundaspekt: Situationsfaktoren
a) Externe Einflüsse auf die aktuellen Faktoren
b) Objektive und subjektive Situation
c) Interaktion personaler und situativer Faktoren
6. Zusatzaspekt: Interpersonale Bezüge
a) Soziale Interaktion
b) Kommunikation
c) Soziale Beziehung
7. Zusammenschau: Integrierendes Modell zum psychischen System
8. Blickwinkel zum psychischen System: Gebiete und Richtungen
Kapitel 4
Systembezogene Blickwinkiel (Grundlagengebiete)
1. Allgemeine Psychologie
2. Differenzielle und Persönlichkeitspsychologie
3. Entwicklungspsychologie
4. Sozialpsychologie
5. Umweltpsychologie
6. Biopsychologie u. a.
Kapitel 5
Praxisbezogene Blickwinkel (Anwendungsgebiete)
1. Vielfalt der Praxisfelder: Recht, Sport, Verkehr, etc.
2. Klienische Psychologie
3. Pädagogische Psychologie
4. Arbeits- und Organisationspsychologie
5. Gesundheitspsychologie, Medizinische Psychologie u.a.
Kapitel 6
Theoriegeleitete Betrachtungsweisen (Richtungen)
1. Psyhoanalyse und andere Tiefenpsychologien
2. Behaviorismus
3. Kognitivismus
4. Humanischtische Psychologie
5. Weitere theoretische Sichtweisen
Kapitel 7
Grundlegende Tätigkeiten im Umgang mit psychologischen Fragen
1. Beschreiben
a) Ist-Aussagen: Beobachtung, Messung, Schätzwerte
b) Vielfalt diagnostischer Verfahren
2. Erklären
a) Erklärungen statt Pseudeo-Erklärungen
b) Zusammenhang = Verursachung?
c) Forschungsstrategien zur Klärung von Kausalfragen
3. vorhersagen
a) Wovon hängt die vorhersagequalität ab?
b) Statistische Prognose versus Einzelfall-Prognose
4. Beeinflussen/Verändern
a) Ziele und Wege
b) Handlungswissen ist noch nicht Praxis
5. Bewerten
a) Urteile nach einem Gütemaßstab
b) Wertungen im wissenschaftlichen Bereich
Dritter Teil
Grundwissen übertragen
Kapitel 8
Zielkompetenz I: Themen strukturieren können
1. Grundwissen auf neue Themen übertragen
2. Erstes Themenbeispiel: Gewalt
3. Zweites Themenbeispiel: Lernstörung
4. Drittes Themenbeispiel: Resiliente Kinder
Kapitel 9
Zielkompetenz II: Praxisfälle analysieren können
1. Grundwissen auf Fallbeispiele übertragen
2. Erstes Beispiel: Linda wird gemobbt
3. Zweites Beispiel: Jan hat schlechte Schulnoten
4. Drittes Beispiel: Melanie lässt sich nicht entmutigen
Kapitel 10
Rückschau: Psychologie vernetzend lernen
1. Aus einem Nebeneinander ein Zueinander machen
2. Transfer zu Beispielen und Alltagspsychologie herstellen
Literaturverzeichnis
Namenregister
Sachregister

Teil 1 – Einleitung
Kapitel 1: Was sind psychologische Fragen?
Für mich persönlich war hier der Einstieg unglaublich erleichternd, da gleich zu Beginn festgehalten wird, dass die Seele oder Psyche nicht Gegenstand wissenschaftlicher Psychologie sein kann (eigentlich hat das ja Kant auch schon gewusst) und das es heute vielmehr um Erleben und Verhalten geht. Es werden hier auch interessante Definitionen von Ebbinghaus (Bewusstseinszustände und – vorgänge), Ruch & Zimbardo (Verhalten), Zimbardo & Gerrig (Erleben und Verhalten) und Ulrich & Bösel (Einrichtung zur systematisch und kontrollierten Gewinnung und Anwendung von Kenntnissen über Erlebnis- und Verhaltensweisen, psychische Vorgänge und Zustände, deren Zusammenhänge, Bedingungen und Folgen, sowie zur Entwicklung und Anwendung von Verfahren zur Erfassung und Veränderung der genannten Sachverhalte.) angeführt.
Kapitel 2: Ordnung in der Vielfalt
Hier wird die Vielfalt der Themen, Gebiete und Theorien angesprochen und es werden 2 hilfreiche „rote Fäden“ angeboten.
Erster roter Faden: Grundlegende Aspekte des psychischen Systems (4 + 1):

  • 1) aktuelle Prozesse (innere Prozesse und Verhalten)
  • 4) jeweilige Situation (externer Kontext)
  • 2) jeweilige Person
  • 3) Entwicklung der Person
  • 5) interpersonale Bezüge

Zweiter roter Faden: Grundlegende Aufgaben und Tätigkeiten

  • Beschreiben
  • Erklären
  • Vorhersagen
  • Beeinflussen/Verändern
  • Bewerten

Zur Organisation von Wissen lese ich da außerdem, dass ein nach Gebieten und Themen organisiertes Wissen dem Gegenstand „psychisches System“ unangemessen ist, da dieses selbst nicht in Gebiete und Themen gegliedert ist und dass ein so organisiertes Wissen nicht flexibel übertragbar sei.
Teil 2 – Psychologie im systematischen Überblick
Kapitel 3: Grundlegende Aspekte des psychischen Systems
Mit einem Blick auf’s Ganze, wird näher auf die 4 + 1 Grundaspekte eingegangen und in einer Skizze in Beziehung gesetzt.

Person

Personfaktoren  →

Verhalten

aktuelle innere Prozesse

Kontext

← Situationsfaktoren

↑ Entwicklungsfaktoren ← ↑ interpersonale Bezüge

Dann werden die aktuellen Prozesse in einen „aufnehmenden“ und einen „einwirkenden“ (Verhalten) Teil des Prozessflusses dargestellt, der in Beziehung zum Anreger und Effekt der Situation steht. Detaillierter wird in einer weiteren Tafel, der aufnehmende Teil in Wahrnehmung, Denken, Emotion und der einwirkende Teil in Motivation, Denken, Verhalten unterteilt. Das vereinfachende Schema wird erläutert, wobei hervorgeht, dass sich das Schema nicht als Theorie, sondern als didaktisch nützliche Darstellung versteht, dass nicht immer alle Prozesse beteiligt sein müssen, dass sie nicht kettenartig aufeinander folgen müssen und dass Prozesse bewusst oder unbewusst sein können.
Im nächsten Schritt geht man auf die einzelnen Teile des 1. Grundaspektes, der aktuellen Prozesse, weiter ein.
Aufnehmender Strang: Wahrnehmung – Denken – Emotion und einwirkender Strang: Motivation und Wille – Verhalten und Handeln – werden näher beschrieben. Ich notiere mir dazu nur Stichworte.
.) Wahrnehmung: Wahrnehmung ist selektiv; Aufmerksamkeit; Erwartung; organisierte Wahrnehmung; erweiterte Wahrnehmung gehört bereits zum erfassenden Denken; auch die Personenwahrnehmung.
.) Denken: kann durch Wahrnehmung ausgelöst werden; Kognition ist ein weiter gefasster Begriff für Denken und beinhaltet auch Gedächtnisprozesse und erkennende Wahrnehmung; Metakognition (Strategien …); Denkleistungen: Abrufen von Gedächtnisinhalten, erfassendes Denken (Sprachverständnis, räumliche Orientierung), produktives Denken konvergierend (Rechenoperation, logische Ableitung, Zusammenbauen von Teilen), produktives Denken divergierend (Aufsatz schreiben, Kunst), wertendes Denken (Beurteilung eines Textes, politische Stellungnahme). Wissen ist nicht Denken und Wissens ist nicht gleich Wissen. Man unterscheidet episodisches Wissen (Erinnerung) von semantischen (Verständniswissen; Bedeutung; Idee; komplexe Tatsachen) und prozeduralen Wissen (Können, motorische und kognitive Fertigkeiten).
.) Emotion: hier zitiere ich nur die Tafel 13, die auf Seite 56 mit der Anmerkung (verkürzt nach Mees 1991) zu finden ist.

Gefühle als Bewertungen: Eine inhaltliche Einteilung
Ereignisbezogene Emotionen:
– Wohlergehens-Emotionen: Freude vs. Leid
– Empathie-Emotionen: Hoffnung, Furcht; Befriedigung, Erleichterung, Enttäuschung
– Attributions-Emotionen (Bewertung von Tun und Lassen durch Urheber);
– Stolz, Scham (Selbst als Urheber), Billigung, Zorn (andere als Urheber),
– Selbst(un)zufriedenheit, Dankbarkeit, Ärger (=Verbindung mit Wohlergehens-Emotionen)
Bezieungsemotionen:
– Wertschätzungsemotionen, Bewunderung, Verachtung
– Attraktivitätsemotionen: Zuneigung, Liebe, Abneigung, Hass

Gefühle brauchen einen Selbst-Bezug.

.) Motivation und Wille: Da auch Emotionen zu einem bestimmten Verhalten motivieren können, fragt der Autor zuerst einmal nach dem Unterschied zur Emotion und stellt gegenüber:
Emotion – Reaktiv, Befindlichkeit, Erleben der aktuellen Lage, Ist-Wert und
Motivation – Proaktiv, Antrieb, Streben nach Ziel, Soll-Wert.
Dann wird das „Motiv“ als personale Disposition (Ausprägung eines bestimmten Strebens) angeführt, um dann die aktuelle Motivation (aktueller Prozess) aus Zusammenwirken von Anreger (situativer Bedingung) und Motiv aufzuzeigen.
Schließlich wird der Motivation das Verhalten gegenüber gestellt, wodurch klar wird, dass ein bestimmtes Verhalten unterschiedlich motiviert sein kann und eine Motivation zu verschiedenen Verhaltensweisen führen kann. Angst, Machtbedürfnis – Gewaltakt; Rachebedürfnis – Links liegen lassen, Hilfe verweigern, Gewaltakt …
Über Konflikte wird gezeigt, dass aus Motivation nicht unbedingt ein Verhalten folgen muss.
.) Volitions- bzw. Willensprozesse – Hier lese ich:

Eigene regulative Prozesse, die entscheiden, welche Motivationstendenzen bei welchen Gelegenheiten und auf welche Weise realisiert werden sollen, werden Volitionen genannt (Heckhausen & Heckhaussen 2006, S. 7).

.) Verhalten und Handeln:
Hier notiere ich mir nur die grobe Unterscheidung in den Oberbegriff „Verhalten“, das aus Handlungen, Ausführungsroutinen, einzelnen Bewegungen und reflexartigen Reaktionen bestehen kann. (Meine Anmerkung: wie bei den Algorithmen einer Software).
Abschließend zu diesem Punkt merke ich mir noch an, dass die „aktuellen Prozesse“ in anderen Lehrbüchern meist einfach als Kapitel dargestellt sind und hier der Zusammenhang gut hervorgeht, obwohl in einer Einführung in die Psychologie natürlich nicht näher auf die umfangreichen Themen eingegangen wird.

Es folgt der zweite Grundaspekt, die Personfaktoren.
Zuerst wird auf die persontypischen Färbungen der Prozesse kurz eingegangen und es werden psychische Personmerkmale in Bereiche zusammengefasst angeführt: Temperament, Fähigkeiten, Handlungseigenschaften (Motive, Interessen), Bewertungsdisposition (Eisntellungen…) und selbstbezogene Dispositionen (Selbstbild, …)
Dann geht es um umfassende und spezifische Dispositionen. Spezifische Dispositionen sind relativ aufwendig zu handhaben und ermöglichen keine so schnelle Orientierung, wie allgemeinere Eigenschaften. Es wird das Big Five Konzept, der umfassenden Dispositionen vorgestellt, wobei den fünf Faktoren Adjektive zugeordnet werden.
Extraversion – gesprächig, aktiv, …
Emotionale Labilität – gespannt, nervös, …
Offenheit für Erfahrung – neugierig, intellektuell, …
Verträglichkeit – liebenswürdig, kooperativ, …
Geswissenhaftigkeit – sorgfältig, zuverlässig, …
Schließlich folgt der Hinweis auf Personmerkmale als Entwicklungsstand, wodurch ein guter Übergang zum dritten Grundaspekt, der Entwicklung gefunden wurde.
Hier geht es um Reifen, Lernen, Formen des Lernens und steuernde Instanzen, die dann wieder einen Übergang zu den zu den Situationsfaktoren darstellen.
Reifen – ist im biologischen Sinn zu verstehen (nicht wertend). Eine Veränderung der persönlichen Disposition aufgrund eines alterstypischen, genetischen Programmes.
Lernen – ist eine Veränderung des Verhaltenspotentials und indirekt auch des Erlebnispotentials – eine erfahrungsbedingte Veränderung der personalen Dispositionen (Nicht Veränderung durch Reifung, Verletzung, Ermüdung…).
Lernen ermöglicht bestimmten Prozessen künftig anders abzulaufen und ist aber auch eine Nachwirkung aktueller Prozesse. Zum Lernen ist ein Gedächtnis (Speicher) erforderlich.
In dem Exkurs geht der Autor auf 6 Lernformen – 3 primär verhaltensbezogene und 3 primär wissensbezogene ein.
A) Klassische Konditionierung (signal)
B) Lernen am Effekt (operantes, instrumentelles Lernen)
C) Lernen am Modell (Beobachtung)
D) Wissenserwerb I – mchanisch
E) Wissenserwerb II – kognitiv, sinnhaft
F) Wissenserwerb III – entdeckend (Problemlösung)
ad A) reaktive Konditionierung, bedingter Reflex (Pawlow); Schwerpunkt auf „aufnehmenden Strang“ im Gegensatz zu
ad B) Lernen am Effekt – in einer tabellarischen Listung werden 5 Arten von Effekten (pos. Bekräftigung, neg. Bekräftigung, aversive Bestrafung, Bestrafung durch Entzug, Löchung bzw. Nichtbekräftigung) und 4 Arten von Bekräftigern/Strafen (sozial [Zuwendung], materiell, informativ [richtig, falsch], aktional [Spiele, Strafarbeit]) gelistet.
ad C) durch Beobachtung – Bei primär wissensbesogenen Lernformen wird oft in episodisches (Erinnerung), semantisches (Schulwissen) und prozedurales (ein Tun, Sprechen, Klavier spielen) Wissen unterschieden.
ad D) Namen für Objekte, feste Sprachmuster, auswendig lernen …
ad E) verstehend
——————– wird überarbeitet ——————-

Meine Motivation das Buch zu lesen:
Da es nach langer Zeit das erste Buch zum Thema „Psychologie“ für mich war und es mir Lust auf mehr machte, notiere ich mir meine Motivation, die ich für dieses Buch hatte.
In meiner Jugend, also vor über 30 Jahren, strebte ich nach einer guten Allgemeinbildung und kam somit, um so berühmte Autoren wie Freud, Adler und Jung nicht herum. Ich war entsetzt, denn ich hatte sie weder verstanden, noch hielt ich sie für lesenswert. Ich dachte zuerst, es läge an fehlenden Grundkenntnissen der Psychologie, weshalb ich mir damals ein Lehrbuch der Psychologie kaufte. Nachdem ich auf den ersten Seiten las, Psychologie sei die wissenschaftliche Lehre der Psyche und diese aber im ganzen Buch nicht definiert wurde, war es für die nächsten Jahrzehnte das letzte Buch, das ich zu diesem Thema las. Seither hielt ich Psychologen für Scharlatane und ich wollte genau so viel mit Psychologie zu tun haben, wie mit Religion, nämlich nichts. Da mir SEOs (Suchmaschinenoptimierer) als Objekt zur Belustigung schon fade wurden und ich mir über Religion nichts ehrlich gemeintes schreiben traue – ich bin ja nicht lebensmüde – wollte ich mich wieder einmal über die Seelenforscher lustig machen. Ich fand in einer Leseempfehlung das Buch „Psychologie lernen“ und stellte zu meiner Verwunderung gleich zu Beginn fest, dass die „Seele“ aus der Psychologie weitgehend verbannt wurde. Dadurch wurde es mir möglich, das Buch ohne Vorurteile zu lesen und es hat sich gelohnt. Ich fand eine sehr übersichtliche, klare und leicht verständliche Einführung in die Psychologie, die mein Interesse weckte.

Zum Inhalt notiere ich mir, dass mir das Konzept auf den ersten Blick sehr trivial vor kam. Aber das heißt nicht viel, denn als ich das erste mal mit E = mc² konfrontiert wurde, war mein erster Gedanke:“endlich eine leichte Formel, die ich mir merken kann“. Als ich begriff, dass damit tatsächlich die Äquivalenz von Masse und Energie berechenbar ist, schwärmte ich lange Zeit nur noch davon, dass die Genialität in der Einfachheit liegt. Jahrzehnte danach fasziniert mich diese Genialität immer noch, aber den Spruch lasse ich inzwischen bei Seite.
Die 4 + 1 Grundaspekte und die 2 roten Fäden, die in dem Buch klar und deutlich herausgestellt werden, machen mir einmal mehr bewusst, dass ich klare, eindeutige und übersichtliche Konzepte bevorzuge; je einfacher, umso mehr – manchmal auch zu sehr. Denn mir fällt gerade eine Physikprüfung (Medizin) ein, bei der ich zur Frage „Heisenbergschen Unschärfebeziehung“ meinte: „trivial gesagt besagt sie, wo schon etwas ist, kann nichts anderes sein“. Der Prüfer klopfte sich auf die Schenkel und lachte herzhaft mit der Anmerkung: „naja, ganz so trivial ist es nun wieder nicht“. Ich bewies dann allerdings, dass ich schon ein wenig mehr zum Thema wusste und bestand die Prüfung.

(1801)

Karneval des Lebens

Lebewesen feiern sich und ihre Seele
der Geist und Atem der dada war beim Feste
durchdrang mich heilend – bevor ich verweste
obwohl ich psychologisch unfehlbar, göttlich doch niemals fehle

Nur wir sind echte Lebewesen göttlicher Natur
rauschten die Eichen mit ihren Blättern
wir hauchen euch die erste Seele aus
von der ihr Tiere lebt, wie auch der Mensch
verbraucht die Energie, die wir euch geben
wir sind das Leben,
wir sind das Abbild Gottes
ihr seid nur Mörder und entbehrlich als Schmarotzer,
das Gegenteil von uns Götterwesen
die die göttliche Seele erschaffen
die ihr dann beschmutzt und verbraucht
die ihr, die nach dem Leben und dem Gotte gaffen
es raucht,
entwertet,
die Energie ihr der göttlichen Seele entzieht
flieht, wertet, flieht
die einzige Psyche verschmutzt ihr mit Qualm und Rauch des Feuer‘,
des Brandes oxydativ teuer;
reduktion!
entropie!

Das Krokodil hebt den Kopf
wen oder was haben die Pflanzen gerufen?
wir sind das Abbild von Gott!

die Mücke surrt,
Gott kann fliegen in den Himmel wie wir
Götter sind wir
ein Affe meint
so seid doch still
der Mensch ist so sinnlos wie ein Stein
er hört euch nicht, er will nicht haben, will nicht sein
seid doch still, er weiß nicht was er will
lieben, glauben denken, daher ist er
nur im Gedanken existent;
aber seid jetzt doch still
denn ich der Affe, ich will
meditativ und wissenschaftlich erkennen
ob wir wirklich die Seele der Pflanzen verbrennen

Iah, meint der Esel
ich bin Gott, der einzig wahre
doch die Rüben murren
dieser Mörder, Rübenkindermörder
er hat sie getötet
am lebendigen Leib hat er unsere Kinder gefressen
der Teuflel ist der Esel
stimmten die Möhren mit ein
und so soll es sein
sie sagten, wenn Gott alles ist, ist er der Teufel und dieser ist Gott
zweifaltigkeit hin und drei falten her, was wollt ihr noch mehr?

Teufel, Gott und Seele erforschte doch der Mensch in der Psychologie!
die weise Eule akademisch schrie
Seelenheil, dem Pfarrer
er kniet vor Gott und betet zu ihr
der Götzengattin, der Erfindung
Wahn hat nur der Mensch
nur er hat die Idee
er allein kennt Gott
und das gibt ihm das Recht uns zu vernichten
zu töten, zu quälen, zu schinden
und sich von allem zu entbinden
wir sind nichts
nur Leben
ohne Wahn, Idee und ohne Götter der Menschen
wir sind nichts und doch feiern wir;
wir feiern den Karneval des Lebens
denn wir leben
sie wissen
wir leben
sie glauben
wir leben
sie denken
wir leben
sie schaffen
wir leben
sie kämpfen
wir leben
sie zerstören
wir leben
sie sind tot.

es lebe das Leben
chorten die Wesen
der Mensch war nicht mehr dabei und so war es mit Gott
der Seele, Psyche, dem At- und Brahman,
das Dào bekam einen Namen und der Name war
wir
morgenrot
er war tot und sie war tot
es lebten nur mehr wir
die Lebewesen
wir sind jetzt Gott
der Mensch ist tot
abendrot

morgenrot
abendrot

(297)

Meine Katze zeigt das Burnout-Syndrom

Ich hatte meine Tochter gewarnt, doch sie musste unbedingt Spielmäuse für Julia, unsere Katze besorgen. Das bringt doch ihren Jagdinstinkt, den Spieltrieb und das Vertrauen in uns durcheinander und frustiert sie, sagte ich, aber man hat nicht auf mich gehört und meinte noch, man tue dem armen Tier auch noch etwas gutes damit. Die arme Katze schien anfangs Freude daran zu haben, doch jetzt steht es sehr schlimm um sie, ich diagnostiziere eindeutig “Ausgebranntheit” und emotionale Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit, also das Burnout-Syndrom. Nehme ich ihr das Spiel aber weg, kommt es womöglich zum Boreout-Syndrom, was ja nicht weniger schlimm wäre. Bitte daher dringend um Rat oder um die Angabe der Adresse eines Katzenpsychiaters oder eines wirklich guten Katzenpsychotherapeuten? Aber bitte keinen normalen Tierarzt, der für alle Tiere und Krankheiten da sein soll (und zum Einschläfern usw.), denn Sie gehen doch auch nicht zu irgend einen praktischen Arzt, wenn sie ausgebrannt sind, oder wenn Ihnen krankhaft langweilig ist (Boreout-Syndrom), oder? Nein, da gehört man schon zu einen Pschoexperten, Seelenklempner oder Pfarrer. Bei schweren Fällen ist letzterer zu empfehlen, denn Dank seiner Verbindungen zu Gott, kann er als dessen Mittelsmann sogar noch etwas für die Seele tun, sollte mit dem Körper doch etwas schief laufen und eventuell einen längeren Aufenthalt in der Hölle abwenden. Außerdem hat dieser natürlich auf einer ganz anderen Ebene den wahrscheinlich effektivsten Zugriff auf ihre Psyche oder Seele und er kann mit der Auferlegung von ein paar „Vater unser“ oder Rosenkranz Bußgebeten und einer sanften Besprühung mit Weihwasser noch dazu eine homöopathische Meditations-Therapie anbieten.

Ich konnte alle Phasen nach Herbert Freudenberger beobachten:

  1. Drang, sich selbst und anderen etwas beweisen zu wollen. –
    Sie wollte unbedingt jede Spielmaus erwischen.
  2. Extremes Leistungsstreben, um besonders hohe Erwartungen zu erfüllen. –
    Das war ganz eindeutig gegeben.
  3. Überarbeitung mit Vernachlässigung anderer persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte. –
    Nicht einmal Kuscheleinheiten hat sie geleistet. Ich habe mich wirklich schon gefragt, wozu ich eine Katze habe.
  4. Überspielen oder Übergehen der inneren Probleme und Konflikte. –
    Ist ihr anfänglich noch recht gut gelungen, aber nach einigen Tagen täglich ein paar Stunden frustrierenden Mäusefangstress, konnte ich ihr den inneren Konflikt schon am Fell ansehen.
  5. Zweifel am eigenen Wertesystem und ehemals wichtigen Dingen wie Hobbys und Freunden. –
    Nicht einmal wenn “ich” die Mäuse wegzog reagierte sie noch freudig. Natürlich begann sie an ihremWertesystem zu zweifeln, wenn sie nämlich endlich eine Maus erwischte, die sie ihres Triebes wegen jagen musste, konnte sie die Kunststoffmaus nicht fressen. Das ist doch kein Spiel, sondern gemein und frustrierend.
  6. Verleugnung entstehender Probleme, zunehmende Intoleranz und Geringschätzung Anderer. –
    Sie schlich sich davon und wandte sich geringschätzig von uns ab, ohne sich auch nur einmal umzudrehen.
  7. Rückzug und Vermeidung sozialer Kontakte auf ein Minimum. –
    Sie versteckte sich. Da wurde es schon einigermaßen traurig und bedenklich.
  8. Offensichtliche Verhaltensänderungen, fortschreitendes Gefühl der Wertlosigkeit, zunehmende Ängstlichkeit. –
    Ja, sie lief den Spielmäusen nicht mehr nach, sondern sogar davon.
  9. Depersonalisierung durch Kontaktverlust zu sich selbst und zu Anderen, das Leben verläuft zunehmen „mechanistisch“. –
    Mit bedauern musste ich auch diese Phase miterleben.
  10. Innere Leere und verzweifelte Versuche, diese Gefühl durch Überreaktionen zu überspielen (Sexualität, Essgewohnheiten, Alkohol und Drogen). –
    Fresssucht machte sich breit und die Wasserschüssel war ständig leer. Einmal urinierte sie sogar neben das Kisterl.
  11. Depression mit Symptomen wie Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Perspektivlosigkeit. –
    Ganz offensichtlich und ausgeprägt war die Gleichgültigkeit, aber auch Erschöpfung nahm ich war.
  12. Erste Selbstmordgedanken als Ausweg aus dieser Situation; akute Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs. –
    Sie hat sich sehr gefährlich auf das Fensterbrett gewagt, was ich vor dem Spiel mit den Mäusen nie beobachtet hatte. Hoffentlich stürtzt sie sich nicht doch noch eines Tages hinunter.

Natürlich ist das nicht lustig, sondern traurig, genau so wie folgendes Zitat aus Wikipedia zu der neuen Modekrankheit des Ausbrennens ohne Feuer:

Dazu wurden nach David Myers einige Tierexperimente durchgeführt, deren Erkenntnisse auch auf Menschen übertragbar sind.[24] In einem Experiment wurden jeweils zwei Ratten dem gleichen Stress durch leichte Elektroschocks ausgesetzt. Das eine Tier hatte die Möglichkeit, die Stromschläge abzustellen, das andere aber nicht. Das Ergebnis: Die „hilflosen“ Ratten hatten eine signifikant ausgeprägte Immunschwäche und waren wesentlich anfälliger für Krebserkrankungen als die Tiere, die „glaubten“, sie könnten etwas gegen den dauerhaften Stress tun – obwohl beide Testgruppen der gleichen Belastung ausgesetzt waren.

Dabei haben weder die hilflosen, noch die sich zu helfen wissenden Ratten eine Ahnung von atomaren Bedrohung, Endlagerung ….. trotzdem kann man sie mit Stromstößen sogar krebskrank machen. Die geniale wissenschaftliche Erkenntnis: „die hilflosen Ratten signifikant leichter“. Interessant, wirklich eine geniale Welt mir einer genialen Wissenschaft und genialen Krankheiten. Ich werde höchstens krank von den geschäftstüchtigen, wissenschaftlichen Seelenheilern, die zwar die Psyche kennen, analysieren, in der Psychologie studieren und der Psychiatrie heilen, aber nicht einmal definieren können.
Sie wissen zwar nicht was sie studieren und was sie heilen können und sie wissen auch nicht einmal wie die Seele oder Psyche aussieht, wenn sie gesund ist, aber sie wissen jedenfalls, dass sie kassieren können, für die Behandlung der Ausgebrannten.
Oh, jetzt ist mir eine Glühbirne ausgebrannt, ich kann mir leider nichts mehr über das Boreout-Syndrom notieren. Nein, da hat nicht ein Besoffener Burnout-Syndrom falsch geschrieben. Das Burnout-Syndrom kann ähnliche Symptome wie das Boreout-Syndrom aufweisen. Dieser Begriff kommt aus dem englischen bore = langweilen und bezeichnet den Zustand beruflicher Unterforderung und Unzufriedenheit. Dieser Zustand kann von gleichzeitig hoher Geschäftigkeit und reduzierter Leistungsfähigkeit sowie emotionaler Erschöpfung begleitet sein, liest man ebenfalls auf Wikipedia.

Das Iostasie-Syndrom postuliere ich gerade jetzt. Es ist ganz furchtbar schlimm und tritt auf, wenn Menschen weder über- noch unterfordert sind. Sie können dann weder Höhen noch Tiefen erleben, keine Angst und keine Freude empfinden. Sie sind so absolut mittelmäßig, dass sie nicht einmal noch zum Selbstmord fähig sind und das schlimmste an Ihnen ist: „sie brauche keine Medikamente und können kaum behandelt werden“. Ich befürchte, dass die Wirtschaft großen Schaden erleiden könnte und wir unweigerlich in die nächste Weltwirtschafts- und Finanzkrise schlittern, wenn sich diese Krankheit verbreitet.

Nun, was soll ich aber nur mit meiner armen, kranken Katze machen? Kennt vielleicht nicht doch jemand einen vertrauenswürdigen Katzenpsychiater oder einen wirklich guten Katzenpsychotherapeuten? Geld spielt in diesem Fall keine Rolle, es geht ja schließlich um die psychische Gesundheit meiner Katze.

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Tai-Chi ohne Chi ist westlicher Tai-Blödsinn

75973_10151358166629665_1136344111_nund dafür sollte man wirklich nicht Kampfkünste wie Tai Chi Chuan, Bagua, Hsing-I und die Seidenfadenübungen missbrauchen, sondern ganz einfach in der Kraft-, Folter- oder eben in einer wissenschaftlich (westliche Wissenschaft) korrekt arbeitenden, physiologischen Experimentierkammer an die Geräte und Messinstrumente hängen und sich meinetwegen zu Tode schinden (lassen). Aber bei einer Seidenfadenübung für Tai Chi Chuan, Bagua und Hsing-I zu fordern, dass alle esoterischen, missverständlichen und unwissenschaftlichen (natürlich handelt es sich, um die einzige Wissenschaft die der Kommentator kennt und die ist westlich) Termini eliminiert werden sollen, ist wohl so ziemlich das Dümmste, was mir je begegnet ist. Das wäre fast so, als würde der Papst plötzlich behaupten, dass es keine Gott gibt, oder Nietzsche von der Kanzel predigen. Es ist einfach total verrückt.
Die exaktesten westlichen Naturwissenschaften haben in ihrer Terminologie einen Sauhaufen, dass mir die Grausbirne aufsteigt. Psychologen und Psychiater können die Psyche nicht definieren, Dermatologen behandeln die ganze Cutis (aber Cutikologe klingt nicht so toll) und in der Physik, Mathematik …. eigentlich in jeder wissenschaftlichen Fakultät findet man eine historisch gewachsene Terminologie. Ich kann also ganz einfach und allgemein bleiben und muss keine String-Theorien, Branen, hypothetische Schwerkraftteilchen, Parallelwelten und …. ins Feld führen. Darüber hinaus geben Ärzte sogar das Körpergewicht in kg an, aber aus Tai Chi will jemand Chi, Sung (Song) und Dantian verbannen. Ich schreibe mir das nicht auf, weil ich mich darüber ärgere, sondern weil ich es unfassbar finde wie einfältig und selbstherrlich manche Ignoranten anderer Kulturen doch sein können, siehe z. B die Kommentare auf https://www.youtube.com/watch?v=eltVM5A89lM

Naja, eigentlich hielt ich nur Ausschau nach neuen Seidenfaden-Videos und obiges ist auch nicht das beste, von denen die ich heute neu gefunden habe.

Dabei ist Chi meiner Vorstellung nach wirklich nicht sehr esoterisch, sondern schlicht und einfach die Lebensenergie, die einen toten Menschen von einen lebenden unterscheidet. Ach ja, wie nennt man den diesen Unterschied exakt wissenschaftlich schnell wieder? Entfleuchte Seele. vielleicht?

Naja, was solls, es handelt sich ja nicht nur um einzelne, durchgeknallte Individuen, – ich lese gerade den Titel vom neuen Profil, der da lautet: „Die Wissenschaft sucht Gott und findet ihn nicht!“ sondern, ich möchte fast sagen: „Die spinnen, die Menschen.“
Zuerst unterscheiden sie in Wissen und Glauben, sagen dass man Wissen nicht durch Galuben erlangen kann (weiß jeder Taferlklassler, der geglaubt hat, er kann ohne zu lernen, wissen sie er eine Matheaufgabe löst) und dass Glauben wissenschaftlich weder verifiziert noch falsifiziert werden können kann, da es sich sonst ja um keinen Glauben, sondern um Wissen handeln müsste. Trotzdem entblödet man sich nicht wissenschaftlich nach Gott zu suchen, amen. Vor hunderten Jahren, als man schon wissenschaftlich nach der Seele, Gott und alle möglichen und unmöglichen eigentlich per definitionem wissenschaftlich ausgeschlossenen Gegenständen der seriösen Wissenschaften suchte war die Kirche noch sehr mächtig und das Kommunikationssystem recht bescheiden, weshalb ich das verstehe, doch heute sollten sie sich endlich einig werden, was Wissenschaft ist und was Gebet. Oder ist das ohnehin längst geklärt und ein paar Zurückgebliebene, wollen immer wieder eine neue Diskussion zu diesen sinnlosen, widersprüchigen und falsch gestellten Fragen erzeugen, um die Aufmerksamkeit durch ausgesprochene, seltene Dummheit zu erlangen.

Weblinks:
Seiden-Übungen
Die Seidenübungen im Chenstil Taijiquan

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