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Religionsfreiheit und Demokratie in Österreich: Eine Volksabstimmung wäre gefragt!

Vor Jahren träumte ich von der „direkten Demokratie“, an der alle wahlberechtigten Staatsbürger mittels moderner Kommunikationstechnologie unmittelbar beteiligt wären und den derzeitigen politischen Apparat großteils überflüssig werden ließe, bzw. wir diesen nur mehr als Kontrollorgan bräuchten. Aber heute fürchte ich um jede Demokratie eines Staates, der sich durch die Religionsfreiheit untergraben lässt und Interessensgruppen zulässt, die sich gegen die Grundlagen der Demokratie aussprechen und dagegen ankämpfen. Dabei sei angemerkt, dass man zwischen vielen Formen der Demokratie unterschiedet. Es ist mir unverständlich, wie ein demokratischer Staat eine Religon anerkennen kann, die die demokratischen Grundlagen (Rechtsordnung) und eine Gewaltentrennung nicht akzeptieren.
Warum schafft sich ein demokratischer Staat seinen eigenen Feind?
Ich denke nicht, dass die Österreicher heute der Anerkennung einer derartigen Religion zustimmen würden. Daher sollte per Volksabstimmung neu entschieden werden, welche Religionen in Österreich anerkannt werden und welche verboten werden.
Zitiere aus der Wikipedia die Anerkannte Religionsgemeinschaften in Österreich:

Müssen wir uns im 21. Jhdt wirklich auf Anerkennungen aus dem 19.Jhdt stützen? Da könnten wir uns ja gleich auf das Ius civile des Römischen Reiches berufen. Ich finde, dass eine neue Volksabstimmung über Religionsfreiheit, Anerkennung und Verbote von Religionen eine wichtige, wesentliche Grundlage für eine Demokratie wäre, die heute funktionieren soll. Wenn moderne Kommunikationsmittel schon nicht für eine direkte Demokratie eingesetzt werden können und die Zeit für eine Weiterentwicklung der Demokratie noch nicht reif ist, dann sollten wir uns wenigstens das nicht zerstören lassen, was *1wir seit 1918 bzw. 1945 erreicht haben.
Ich habe mit Kirchen statt Wirtshäuser! schon satirisch darauf hin gewiesen, dass ich es für nicht sinnvoll halte, wenn, wie seit 1998 möglich, religiöse Vereine als Rechtsperson anerkannt werden.
Man gründe einen religiösen Verein, wie die Kopimisten, missbraucht die Glaubensfreiheit und untergräbt die Demokratie und ihr Rechtssystem – so, kann und darf es nicht geschehen, meiner Meinung nach.

Wenn Satire nichts mehr nützt, dann frage ich eben direkt:
Brauchen wir eine aktuelle Volksabstimmung über Religionsfreiheit?

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Mir geht es nicht nur um religiöse Vereine oder den Islam, sondern auch um subversive Machenschaften christlicher Wissenschaftsinstitutionen, die immer wieder versuchen, eine theoretische Grundlage gegen die Gewaltentrennung zu finden, und sei es nur mit der Wiedereinführung der Seele, als Entität in der Psychologie, obwohl fast alle international anerkannten Psychologen den Begriff „Seele“ in der Psychologie als entbehrlich erachten (eine Liste mit Hunderten Professoren verschiedener Universitäten, die dazu in aktuellen Lehrbüchern stehen, kann ich bei Bedarf erstellen).

Ich denke, wir sollten darauf achten, dass uns unsere Demokratie erhalten bleibt, wenn wir sie vielleicht momentan schon nicht weiter entwickeln können. Dazu gehört, meiner Meinung nach, dass man demokratiefeindliche Vereine und Gemeinschaften nicht akzeptiert und legalisiert.

Menschenrechte sind natürlich wichtig, aber da sollte man in erster Linie Entwicklungshilfe leisten und nicht auf sein Recht „gegen den Wind pinkeln zu dürfen“ pochen, wenn anderen Menschen auf dieser Welt (da ich mich in erster Linie als Mensch sehe und dann erst als Österreicher, EU-Bürger, Wiener, Mann, Grüner, Atheist, Weißer, Deutschsprachiger, Koch oder Informatiker usw., geht mich auch jeder Mensch auf dieser Welt etwas an), direkt und unmittelbar das Recht auf (Über-)Leben verwehrt wird.

Freiheit ist natürlich wichtig, aber da sollte uns die Freiheitliche demokratische Grundordnung wichtiger sein, als die individuelle Freiheit, oder Religionsfreiheit, denn sonst sehe ich die Grundfesten der Demokratie gefährdet.

Jetzt, hier und heute, in friedlichen, politisch stabilen Zeiten, hätten wir die beste Gelegenheit dazu, die Pfeiler der Demokratie zu stärken. Wenn es erst einmal brennt, ist es zu spät, dann muss man zuerst löschen! Demokraten (hier sind natürlich Anhänger der Demokratie gemeint) sollten ihre Aufgabe weiterhin unbedingt ernst und wichtig nehmen und nicht unachtsam werden, nur weil wir fast 70 Jahre lang von paradiesischen Zuständen verwöhnt werden, was die Demokratie betrifft. Ich denke es ist sehr gefährlich, wenn man denkt: „ach, was soll’s, uns geht es gut, alles soll bleiben, wie es ist“, denn das ist nicht möglich. Alles ändert sich ständig und wenn wir heute unachtsam sind und uns auf Gesetze aus längst vergangener Zeiten verlassen, kann es morgen vielleicht schon zu spät sein, um diese noch ändern zu können.

Weblinks:
Religionsfreiheit in Österreich
Amnesty International
Religionsfreiheit und Schutz religiöser Minderheiten
Themendossier Islam und Menschenrechte
Spannungsfelder
Islam in Europa


*1 Mit wir sind natürlich alle wahlberechtigten österreichischen Staatsbürger, seit 1918 bzw. 1945 gemeint und besonders unsere Legislative und Parteien.

Artikelbildquelle: Dieses Werk ist gemäß dem Österreichischen Urheberrechtsgesetz gemeinfrei.

Rechte für Roboter? – Ich bin, was ich speichere! – Wollt ihr tatsächlich Daten schützen?

Zuerst dachte ich ein wieder einmal ein wenig darüber nach, was eigentlich einen Menschen ausmacht. Da half mir mein Spruch:
„Willst du wirklich wissen wer du bist, frage deine Tc-Lymphocyten. Falls sie dir antworten, vergiss nicht, mir darüber zu berichten. Ha Ha!“ auch nicht weiter. Über Persönlichkeit, Leben und diverse Formen des Lebens (künstlich, natürlich, künstlich geschaffenes natürliches Leben, natürlich erzeugtes künstliches Leben usw. …, dachte ich hier ja auch schon öfter schriftlich nach. Normalerweise kreise ich immer um das Fließgleichgewicht und folgere, dass man das ist, was man isst, bzw. aufnimmt, wenn man von einem bestimmten Status Quo der Hardware (biologische Lebensform) ausgeht. Das ist leicht erweiterbar. Jedem ist klar, dass man von seiner Umgebung anzieht und mit ihr in einer Wechselbeziehung steht, auch den Einfluss der Erziehung und Schulbildung vergesse ich natürlich nicht und vor allem die Medien und den Informationsfluss. Über du bist was du liest kam ich dann heute einen Schritt weiter, denn ich denke, du bist, was du speicherst (bzw. ich bin, was ich speichere). Die Reize werden gefiltert, aufgenommen und bewertet (retikuläre Struktur, limbisches System …) und dann wird erst entschieden, was gespeichert wird und was verworfen wird. Das wiederum bestimmt, was du in Zukunft heraus filterst, aufnimmst und wie du es bewerten wirst. Das bestimmt im Endeffekt aber auch, was du liest, wohin du dich begibst, was du eben machst, trinkst, isst usw., also sprach Helmeloh, ich bin, was ich speichere.

Zu solchen Gedanken, passte mir der Artikel der Presse „Juristen fordern Gesetze für Roboter“ recht gut, weshalb ich ihn las. Dabei erinnerte ich mich als erstes, dass man im Dezember 2009 schon ein wenig fortschrittlicher schrieb, siehe „Debatte: Rechte für Roboter?„. Naja, vielleicht bekommen die Journalisten schon ein wenig Angst und versuchen daher heute die künstliche Intelligenz eher als lächerliche Spielerei abzutun, denn jetzt schreibt man einleitend:

Wenn ein Roboter lernfähig ist, haftet dann im Schadensfall der Besitzer oder der Hersteller? Fragen wie diese waren Thema einer dreitägigen Konferenz.

2009 hingegen:

Die Menschwerdung der Roboter? Der Ethiker Peter Singer macht sich erste Gedanken darüber, ab wann wir die Gefühle von Robotern ernst nehmen müssen.

Wie dem auch sei, ich zitiere den letzten Absatz aus dem Artikel der Presse (Autor unbekannt) vom 9.05.2012 | 12:56:

„Nicht vermenschlichen“

Andersherum könne sich auch die Forderung ergeben, Roboter bei Fehlverhalten zur Rechenschaft zu ziehen. „Theoretisch könnte man auch einen Roboter bestrafen. Aber Sinn von Strafen ist ja Prävention“, erinnerte der Jurist. „Man sollte hier nicht vermenschlichen, etwa wie im Film ‚I, Robot‘. Das ist Science-Fiction, aber keine seriöse juristische Fragestellung.“

Derzeit drehe sich die Debatte ohnehin weniger um Haftung, sondern mehr um Datenschutz. „Die autonomen Systeme müssen ja ständig Daten von ihrem Gegenüber und der Umgebung aufnehmen. Was passiert damit?“

Quelle: Wikimedia, Manfred Werner - Tsui
Quelle: Wikimedia, Manfred Werner – Tsui

Erstens frage ich mich, ob der Jurist tatsächlich Latein gelernt hat und das Wort „Prävention“ versteht, oder ob er wirklich nur so einfallslos ist und sich nicht vorstellen kann, dass man ein Programm korrigieren (updaten) kann. Ich dachte Windows ist so weit verbreitet, dann müsstet ihr doch wissen, dass ununterbrochen irgend welche Sicherheitspatches und Korrekturen nachgeladen werden müssen. Das könnte doch die Strafe für den Roboter sein, oder? Was ist daran so kompliziert?
Auf den Datenschutz mag ich mich nach wie vor nicht gerne einlassen, da alleine schon die Wortwahl eine Katastrophe ist! Daten benötigen keinen Schutz, denn dafür wird in der objektorientierten Programmierung schon durch Datenkapselung gesorgt. Aber wenn ihr sie unbedingt schützen wollt, dann legt doch einfach ein Backup an. Also diese idiotische Wortwahl stört mich so sehr, dass ich auf das eigentliche Thema gar nicht mehr eingehen möchte, aber was ist mit den Daten der Menschen?
Muss ich mir eine Hirnwindung gerade ziehen lassen, weil ich etwas gehört oder gesehen habe, wovon ein anderer glaubt, dass es seinen Privatbereich, seine Intimsphäre verletzt? Was soll dieser ganze Blödsinn, wenn jemand nicht will, dass irgend etwas mit seinen „Daten“ (Schuhgröße, Blutgruppe, Hausnummer im Jahre Schnee, benutzte Zahnpasta etc.) passiert, dann soll er sie doch einfach nicht her geben!
„Missbrauch anvertrauter Daten“ wäre auch nicht gerade sinnvoll, denn Daten kann man auch nicht missbrauchen, oder misshandeln, sondern höchstens löschen, speichern und bearbeiten. Aber „Bestimmungen für die Verwendung von Daten“ wäre mir ein verständliches Thema. Datenschutz ist mir einfach zu blöd, denn ich habe schon einen Backup-Manager. Das ist ja genauso dumm, wie wenn man von „Suchmaschinenoptimierung“ spricht, wenn man „Inhalte für Suchmaschinen“ optimieren möchte.

Eines weiß ich sicher, so ungenau in den Bezeichnungen und der Wortwahl, wird die zukünftige Herrschaftsklasse, also die Cyborgs und Roboter, sicher nicht sein, obwohl es bestimmt noch eine Weile dauern wird, bis die ersten Maschinen ein Persönlichkeitsrecht erhalten.

Weblinks:
Recht für Roboter
Rechte von Robotern?
Uni Würzburg forscht über Schuld von Maschinen

dada muss ich leben – denke ich

oder
„Ach, wäre ich doch ein Wurm oder kleiner“!
ich habe über meinen eigenen Literaturstil, also den dadaichmuss oft, viel und lange nachgedacht, daher muss ich es beinahe zwangsläufig einmal umgekehrt versuchen und siehe dada, dadamussich festhalten, dass ich dadalebenmuss.
Nicht etwa da da da, sondern hic and|& now +saltamissimerimum (*eine, meiner grecolateinischen Wortschöpfungen mit der Bedeutung: „wir werden am höchsten springen werden müssen“)!
Romanisch ist einfach gleicher, als gleich, es ist variationsreich und mehr als drifaltig (also vielfältig) das Selbe.
Denken ist die schlimmste Sucht, die ich kenne, wenn ich anfange, kann ich nicht mehr aufhören – egal, ob hier, in der Antike, am Wahnsee oder in Großisrael von Meir Kahane.

Falls ich jemals einen Entzug von einer meiner unzähligen, unangenehmen, unreifen, Antisapientessüchte freiwillig durchmachen möchte, dann soll es ein Denkentzug sein, denn Recht ist Unrecht ohne un und Gedanken, tankten im Gehen nur ein stummes, stimmloses „h“.