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Liu He – die sechs Harmonien im Taijiquan

Im Taijiquan spielen die sechs Harmonien eine wesentliche Rolle. Man kann sie auffassen als Harmonisierung von:
1) des Körpers und des Herzens/des Verstandes (Xin/shénzhì),
2) Herz/Verstand und Absicht (yi),
3) Absicht und Qi/Energie,
4) Qi und Geist (shen),
5) Geist und Bewegung (jin) und
6) Bewegung und Leere. Leere ist hier ein ruhiger, eigenbewegungsloser Zustand, der erreicht wird wenn man automatisch einem Körper (einer Bewegung) „folgt“ (anhaftet).
Nach nach Meister Wu Yi-Hui und seinem 六合八法拳 liù hé bā fǎ quán, der Kampfkunst der sechs Harmonien und acht Methoden.
Häufig findet man im Taijiquan auch eine Aufteilung in drei äußere und die drei innere Zusammenschlüsse bzw. Harmonien (wai san he) und (nei san he) vor. Die sechs Harmonien spielen in Taijiquan jedenfalls eine annähernd wichtige Rolle, wie die eigentliche Essenz des Taijiquan, die 13 Komponenten, die sich wiederum aus 5 Schritten bzw. Bewegungsrichtungen (wu bu) und 8 Grundprinzipien (Toren) zusammen setzen.
Die 3 äußeren Zusammenschlüsse (Harmonien) sind leicht erklärbar und es gibt kaum unterschiedliche Interpretationen:

  1. Schultern und Hüfte verbinden
  2. Ellbogen und Knie verbinden
  3. Hände und Füße verbinden

heißt es auch immer wieder bei der „stehenden Säule“. Es wurden einfach die wesentlichsten Gelenke als Anhaltspunkte heraus genommen, um es den Übenden leichter zu machen, jeden Punkt des gesamten Körpers mit dem Dantian zu verbinden. Ist jeder Punkt mit dem Dantian verbunden, so ist auch jeder Punkt mit jedem verbunden und wenn sich irgend ein Körperteil bewegt, wirkt sich das auf den gesamten Körper aus. Diese Verbundenheit ist normalerweise zwar nur introspektiv und subjektiv erfassbar, aber im Tui Shou (Schiebende Hände, Push Hands) werden Ecken, Verspannungen und Nicht-Verbundenheit durch den Partner recht leicht deutlich. Durch verbundenes Gewebe kann Energie strömen und es fühlt sich entspannt, aber nicht schlaff, warm und angenehm an. Zu beachten ist, dass eine noch so gute Verbindung zum Beispiel zwischen Schultern und Hüfte (mit dem Dantian) nicht viel nützt, wenn am Ellenbogen oder Handgelenk die Energie blockiert wird, da dann der Kreislauf unterbrochen ist.

Die drei inneren Zusammenschlüssen kurz und bündig:
Shen (Geist und Yi (Intension/Vorstellung)
Yi und Chi (Energie)
Qi und Jin (Kraft)

Dazu noch zwei Videos zum Thema „6 Harmonien“:
Liu He Men – Liu He Quan

Shaolin 6 Harmony (Liu He) Gong – 少林六合功

Weblinks mit Kurzzitaten:
Liu He -Die sechs Harmonien nach Dai Long Bang

1. Die Hände sind mit den Füssen verbunden,
2. die Schultern mit den Hüftgelenken,
3. die Ellbogen mit den Knien.
4. Das Herz steht in direkter Beziehung zum yi (Intention),
5. das yi mit dem qi und
6. ist das qi mit der Kraft verbunden.

Liuhe Bafa – denn nichts ist weicher als das Wasser …

Liuhe Bafa (sechs Harmonien/Verbindungen – acht Methoden), auch – wegen seiner fließenden und wellenartigen Bewegungen – Wasserstilboxen (genauer: Faustform der Wasserwellen, Huilangquan) genannt, ist die Bezeichnung für eine exquisite und ausgesprochen seltene innere Kampfkunst; soweit z.Zt. bekannt, bewegt sich die Anzahl der Liuhe Bafa-Schulen in ganz Deutschland im einstelligen Bereich.

Liu He Ba Fa Blog

Liu He Ba Fa (sechs Harmonien – acht Methoden, auch Wasserstilboxen oder Xin Yi Liu He Ba Fa genannt) ist die Bezeichnung für eine im Westen noch wenig bekannte innere Kampfkunst. Der Legende nach soll Liu He Ba Fa von dem daoistischen Mönch Chen Tuan (aka Chen Bo, Chen Xi Yi), der auf dem heiligen Berg Huashan lebte während der Song-Dynastie (960-1279 n.Ch.) entwickelt worden sein. Andere Quellen sagen, dass Wu Yi Hui diese Kampfkunst Aufgrund intensiver Forschung entwickelt hat.

Die 6 Harmonien
neì sān hé – Die drei inneren Harmonien

1. xīn yǔ yì hé – Harmonie von Herz und Wille

2. yì yǔ qì hé – Harmonie von Wille und Qi

3. qì yǔ lì hé – Harmonie von Qi und Kraft

Der Weg der Stehenden Säule
A Brief Discussion of Liu He Ba Fa by Xiaoling Liu

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