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Yi (Shen), Jin (Ting Jin), Xin, Jing, Chi

Ich habe zu den inneren Methoden und zu Chi schon einige Artikel geschrieben und wahrscheinlich werden auch noch mehrere Notizen folgen müssen, obwohl mit das Thema nicht besonders am Herzen liegt. Verglichen zu den Praktiken, Techniken und Umsetzungen der TCC Prinzipien und deren Verifikation mittels push hands ist das Thema „Chi“ für mich sehr langweilig, aber es ist irgendwie unumgänglich.
Ich meine zwar, dass taoistische oder buddhistische Mönche, sowie TCC-, Gigong- oder allbemein Kung Fu-Praktizierende sicher niemand Rechenschaft schuldig sind über ihre Prinzipien und Geheimnisse bzw. wie sie das nur machen und schon gar kein naturwissenschaftlicher Beweis (westliche Naturwissenschaft) zu erbringen ist und wer seine Lebensenergie nicht spüren kann und wer sich nicht bewusst werden kann, dass er lebt, dem werden vermutlich die Ergebnisse von Akkupunktur oder die Aufzeichnungen von Wärmebildkaneras bei Chi-Demonstrationen auch nicht mehr weiter helfen. Diese Demonstrationen halte ich übrigens für sehr unangebracht und unnötig, ich finde sie widersprechen sogar einigen taoistischen Grundregeln. Das Tai Chi als das Gebet der Taoisten angesehen werden kann und auch eine Bewegungsmeditation ist wird wohl niemand bezweifeln.
Also an anderer Stelle habe ich schon über Yi, Jin, Xin, Jing, Chi gesprochen und ich werde bei Gelegenheit unter dem Schlagwort (Tag) „Methoden“ wieder darauf zurück kommen.
Eines sei aber hier noch erwähnt, Erle Montaigue meint in einem seiner unzähligen, hervorragenden Videos, wenn ihm jemand mit „pushes ohne Berührung“ kommt, schmeißt er ihn hinaus. Die Einstellung gefällt mir. Ich kann zu solchem Schabernak zwar schon lachen, solange sich nicht ein Meister dafür hergibt, das würde mich nicht belustigen, sondern eher traurig stimmen.
In anderen Kampfkünsten ist es übrigens überhaupt verpönt wenn Schüler und Meister unter dem 3ten Dan sich über die spirituelle Komponente Gedanken machen. Man ist der Meinung, zuerst sollte man einmal die Techniken perfekt beherrschen und verinnerlicht haben, bevor man sich mit der spirituellen Komponente beschäftigt.
Wie dem auch sei, ich habe jedenfalls schon einige Menschen kennen gelernt, die mit einer recht seltsamen Erwartung Tai Chi begonnen haben. Man weiß, dass es zur Selbstverteidigung erst nach Jahren konsequentem Training zu gebrauchen ist (daher ist es nicht unbedingt zu empfehlen, wenn jemand schnell eine Selbstverteidigung erlernen möchte) und das der gesundheitliche Aspekt nur zum Tragen kommt (wie bei Qigong) wenn man täglich übt. Viele Experten der TCM behaupten sogar, es müssten mindestens an die 2 Stunden täglich sein, wenn es für medizinische Zwecke genutzt werden soll. Zur Prophylaxe und zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens genügen aber bestimmt auch kürzere tägliche Übungseinheiten.
Nur
um den „Chi“ ranken sich mysteriöse Gerüchte, was ich nicht verstehe, denn man glaubt der Dame mit den Lockenwicklern im Haar doch auch nicht, wenn Sie behauptet, Sie würde immer mit dem Waschmittel Blitzo waschen, denn es ist das einzige und beste und sie wird ihr Leben lang dabei bleiben und damit glücklich und zufrieden sein. Beim „Chi“ ist es manchmal so ähnlich, ich habe lange, frustrierte Gesichter gesehen, weil sich nach 3 Stunden üben in 3 Wochen die Zauberkraft noch immer nicht so richtig bemerkbar machte.
Da fällt mir gerade ein, mein Tai Chi Lehrer wurde von einem Schüler gefragt, was das sei, er spüre Wärme im der Hand. Mein TCC- Lehrer meinte: „wenn du Wärme spürst, dann ist es Wärme!“ Er lässt sich eben nicht zum Kasperlmachen,, auch wenn er dadurch einen Schüler verliert. Obwohl er uns ganz selbstverständlich, so als wäre es das normalste und einfachste der Welt, Chi im Dantiansammelnn lässt usw. Wenn ihr nichts spürt, wenn ihr keinen Druck spürt, wenn ihr keine Kraftwelle spürt usw., spielt das keine Rolle, tut einfach solange so, als ob, bis ihr es tatsächlich merkt. Bahnung(neurollogischer Terminu), Sensiibiisierung – ich hhabe keine Ahnung, aber es funktioniert.

Über die jin-Kraft des Taijiquan

Ein Artikel von Von Ma Hailong, übersetzt von Dr. Lukas Kasenda

Im alltäglichen Chinesisch steht jin für Kraft und Stärke. Als Ausdruck in der Theorie des Taijiquan enthält dieser Begriff jedoch zwei Aspekte, nämlich den des Verständnisses für innere Arbeit und den der Kraft. Diese beiden Aspekte hängen eng miteinander zusammen und können demnach nicht getrennt betrachtet werden. Unter dem Aspekt des Verständnisses für innere Arbeit ist jin als „Verstehen der jin-Kraft (dongjin)“ und „Sammeln der jin-Kraft (xujin)“ zu verstehen. Unter dem Aspekt der Kraft ist jin als peng, lü, ji, an, cai, lie, zhou und kao zu verstehen, den vier Geraden und Diagonalen des bagua. Die Art der Beziehung dieser beiden Aspekte ist Grundlage (ti) und Anwendung (yong). Im folgenden sollen nun einige Beispiele zur jin-Kraft erläutert werden.

1) Verstehen der jin-Kraft (dongjin)

Im „Klassiker des Taijiquan (Taijiquan jing)“ heißt es: „Durch Erlernen und ständiges Üben der Techniken wird man nach und nach das Verstehen der jin-Kraft erlangen. Dem Verständnis der jin-Kraft folgt allmählich die Erleuchtung. Ohne beharrliche Anstrengung kann man aber nicht zur plötzlichen Einsicht gelangen.“ (vgl. Taijiquan-Lilun 2)

Die Fähigkeit des Verstehens der jin-Kraft beschränkt sich nicht nur auf die Hände und Arme ….

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