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Von Kleiderbügeln und Smartphones

Ich könnte auch viele andere Produktpaare nehmen, aber für heute entschied ich mich für Kleiderbügel und Smartphones.
Also, ich bin ja nicht der einzige Mensch auf dieser Welt, der Kleiderbügel verwendet. Ich war mir aber nicht mehr ganz sicher, ob ich ihn richtig verwende, da ich mich bei 499 von 500 Kleiderbügeln ähnlich anstellte, wie man es von Dick und Doof erwarten könnte. Rauf hängen, die Hose fällt runter – gesenkter blick auf den Boden – aufheben und nun folgen die witzigen Wiederholungen bis ich die Hose endlich auf einen Sessel werfe.
Ich ging in Kleidergeschäfte, um festzustellen, dass die die gleichen Kleiderhäcken haben und die Hose genau so aufhängen, wie ich es versuchte, nur meist ohne Gürtel. Meine Damen und Herren in welcher verblödeten Idiotengesellschaft leben wir eigentlich, wenn ich von 500 Produkten 499 selbst fertigstellen muss, indem ich ein raues Klebeband auf die Büglelstange klebe. Gut es kostet nicht viel und ist schnell gemacht, aber die Hersteller könnten mit dem gleichen Material und der gleichen Technik von vornherein ein brauchbares Produkt ohne Mehraufwand herstellen, wenn sie statt einer glatten Oberfläche eine raue wählen würde. Arbeiten da im Produktionsentwurf nur Ingeneurinnen die keine Hosen sondern ausschließlich Miniröcke tragen? Neben den geniale Wunder der Technik, da gäbe es viele aufzuzählen, ohne auf Flugzeuge, Nano-, Weltraum-, oder Waffentechnologie zurückgreifen zu müssen, gibt es Unmengen einer unglaublichen Vielfalt von Müll. Am besten wirft man ihn gleich mit der Verpackung in den Sondermüll, ohne diese – die übrigens auch ein Grund zur Sorge sind – zu öffnen.
Ich besitze sogar solche Wunder, wie mein Smartphone eines ist. Einen 3d-Drucker kann ich mir auch schon leisten (und damit kann ich mir dann selbst von vornherein brauchbare Kleiderbügel herstellen), aber die Kleiderbügel und unzählige andere Gebrauchsgegenstände muss ich selbst fertigstellen, oder grobe Veränderungen durchführen, damit man den Dreck benutzen kann. Der eine Kleiderbügel von etwa 500, die besitze, ist übrigens sehr alt, auf Massivholz mit einer Hosenbremse aus Stoff, die aufwendig in die Bügelstange eingearbeitet wurde. Das unnütze Plastikzeug von heute hat hingegen teilweise sogar seitlich Längsrillen in der Bügelstange (die Blüte der Idiotie), aber die Fläche, auf der die Hose hängt, ist aalglatt. Wie gesagt, ich könnte unzählige ähnliche Produktpaare nennen, was mir wirklich Sorge bereitet. Verblödet der Mensch wirklich bald total? Sind wir bald nicht mehr lebensfähig, falls uns die Produkte auf der Smartphonseite nicht retten?
Aber was erwarte ich eigentlich, die meisten Menschen sind ja auch zu dumm, um Pendeltüren zu benutzen.

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