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Darabos – Militär, Offiziere, Rekruten und die Meinungsfreiheit

Auf orf.at liest man zu Darabos Plänen:

Sieben verschiedene Modelle hat Verteidigungsminister Norbert Darabos heute vorgelegt. Sein Favorit ist eine Mischung aus Berufsheer und Miliz. Die Opposition und viele Militärs stehen nicht hinter Darabos Plan. Und die ÖVP steht auf der Bremse.

Siehe dazu auch ZIB 24 – 17.01.2011 00:00 Uhr und Abschaffung der Wehrpflicht – Verteidigungsminister Darabos stellt Modelle vor.
Ob man nun einverstanden ist mit einem Modell oder nicht, ich bin zwar kein Fan von Darabos, aber seine Pläne halte ich für gute Arbeit. Bessere Arbeit, als die der Grünen, die die Wehrpflicht schon zur Debatte stellten, bevor sie noch einen Schritt ins Parlament setzten durften (deshalb habe ich sie auch ein einziges mal gewählt). Was haben sie jetzt zu bieten, zitiere aus Wehrpflicht von Peter Pilz (SAMSTAG, 22. JÄNNER 2011):

Das Parlament hat gezeigt: Die Debatte ist völlig offen. Nur zwei Parteien haben eine klare Position. Die FPÖ will am alten Panzermilitär festhalten. Und wir haben über die letzten Jahre ein Konzept für eine radikale Reform entwickelt, in dem die Wehrpflicht keinen Platz hat.

In der Debatte zeigt sich, wer ernsthaft nach Losungen sucht – und wer sich populistisch nach wechselnden Winden richtet.

Faymann, Pröll, Häupl, Darabos – das sind die politische Fahnen, die immer dann, wenn sich die andere Partei dreht, eine taktische Gegendrehung versuchen. Von der Sache haben sie alle keine Ahnung. Für sie ist auch die Sicherheitspolitik ein Ort, an dem man vor allem eines versucht: dem anderen ein Bein zu stellen.

Also nur mehr parteipolitisches, dümmliches Hickhack (wir sind die Guten, alle anderen die Bösen) und Blablabla….

Darabos für schwedisches Modell zeigt seine Tendenzen. Wenn Darabos „personelle Konsequenzen“ in Betracht zieht falls sich Offiziere gegen ihn stellen, weil sie ihre Pfründe schüzen wollen, dann wird das nicht nur als Drohung, undemokratisch, verfassungswidrig und geradezu stalinistisch bezeichnet, sondern ich lese dazu sogar:

FPÖ: Fichtenbauer: Darabos agiert als Kleindiktator und Verfassungsbrecher
Wien (OTS) – Empört reagiert der freiheitliche Wehrsprecher NAbg. Dr. Peter Fichtenbauer auf die Drohungen von Verteidigungsminister Darabos gegenüber seinen Generälen: „Es sollte bekannt sein, dass jeder Minister sein Gelöbnis ablegt, sein Amt gemäß der Verfassung und getreu den Gesetzen auszuüben. Die Verfassung sieht die allgemeine Wehrpflicht vor. Es ist gesetzlich legitim für eine Änderung zu argumentieren. Aber Offizieren, die das verfassungsrechtlich geschützte Recht der Meinungsfreiheit für sich in Anspruch nehmen und die gegebene Verfassungslage beiehalten wollen, mit Hinauswurf, Absetzung oder sonstigen Konsequenzen zu drohen, bleibt sonst nur Diktatoren aller möglichen Schattierungen vorbehalten. Die Einschränkung der Meinungsfreiheit ist nur möglich, wenn sie das Amtsgeheimnis betrifft, aber nicht im Rahmen einer politischen Debatte.“

Gut, die kennen sich nur bei Diktaturen und totalitären Systemen aus, wovon sollten sie also sonst sprechen, trotzdem sollte man sie für diese Aussage verklagen.

Meine Meinung zu diesen parteipolitischen Wahnsinn:
Rekruten, nehmt euch ein Beispiel an euren Generälen und Offizieren. Hinterfragt jeden Befehl und beruft euch auf Meinungsfreiheit!
Rechnet aber dafür nicht mit einem Orden und die FPÖ wird euch dann vielleicht als terroristische Freischärler und Söldner (ohne Sold) bezeichnen, oder eben als Schergen Stalins, wie es eben ihrer einseitigen, beschränkten Diktion entspräche.

Weiteres Zitat aus Militär in Österreich:

Das österreichische Bundesheer als bewaffnete Streitmacht der Republik Österreich ist Teil der österreichischen Bundesverwaltung und steht gemäß Artikel 80 B-VG – de iure – unter dem Oberbefehl des Bundespräsidenten und – de iure und de facto – der Befehlsgewalt und, soweit diese nicht dem Bundespräsidenten obliegt, der Verfügungsgewalt des Bundesministers für Landesverteidigung. Der Bundesminister für Landesverteidigung übt die Befehlsgewalt über die Dienststellen des Bundesheeres grundsätzlich durch deren Kommandanten und Leiter aus.

Umfrage:

Wer hat in Österreich nach dem Bundespräsidenten die höchste Befehlsgewalt?

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Weitere Weblinks:
Verpflichtendes Sozialjahr? Für Darabos undenkbar
Darabos auf Konfrontationskurs mit Offizieren
Darabos soll zurücktreten
Lebenslauf von Verteidigungs- und Sportminister Norbert Darabos
Salzburgs Militärchef kritisiert Minister

FPÖ – die Türkenbelagerung und Maria Vassilakou

In der Presse lese ich gerade:

„Wannst dem Mustafa ane aufbrennst, kriagst a Hasse spendiert“, sagt Heinz Christian Strache zu einem Kind in einem FPÖ-Comic, das die Türkenbelagerung thematisiert. „Verhetzung“, heißt es dazu von den Grünen.

Ob von 1529, 1683 oder einer dritten Türkenbelagerung – von der ich aus FPÖ-Kreisen weiß – ausgegangen wird, kann ich nicht erkennen und ich will es auch gar nicht wissen, denn sobald H.C. Strache damit in Verbindung zu bringen ist, kann es sich nur um ein schlechtes Comic, eigentlich mehr um ein FPÖ-Tragic, handeln. Die FPÖ ist ohnehin eine einzige Tragödie für Österreich und mit ihren neuen Parteistatuten, „Sagen aus Wien“ ist der Versuch mittels einem komischen Element zur Tragikomödie zu werden bestimmt nicht gelungen. Sie bleibt ein jämmerliches, schändliches Drama. FPÖ – die Türkenbelagerung und Maria Vassilakou weiterlesen

Die „Kaiserin“: Francesca geht bei FPÖ-Sieg ins Exil

So zeigt sich Heute heute

So zeigt sich Heute heute

und da heißt es:
„Falls die FPÖ wieder in die Regierung kommt, wird das Land isoliert sein. Ich glaube, es würden sogar einige Leute aus Österreich weggehen, darunter wahrscheinlich auch ich.“ – Dieser Satz von Francesca Habsburg im aktuellen „profil“ ist für viele politische Beobachter bemerkenswert. Immerhin will so die Gattin des – theoretischen – Thronfolgers Karl als erstes Mitglied des Habsburger-Clans seit 1918 direkten Einfluss auf Österreichs Innenpolitik nehmen. Die Kunst-Expertin (50) setzt bei ihrer Exil-Drohung noch nach: „Die Agitation dieser Partei (Anm.: FPÖ) ist unerträglich, weil doch gerade die Heterogenität der Bevölkerung Österreichs den Reiz ausmacht.“ … weiter lesen

Meine Meinung dazu:
Falls uns die „Kaiserin“ tatsächlich helfen sollte der Isolation entgegen zu wirken und nicht ins Exil flüchtet (bzw. von Strache verbannt wird) wird die Politik wieder interessant, denn Francesca Habsburg kennt sich nicht nur in der Kust aus
Kaiserliche Hoheit lassen bitten oder Die letzte Kaiserin, sondern Francesca Anne Dolores Freiin Thyssen-Bornemisza de Kászon et Impérfalva hat auch politisch und menschlich etwas zu bieten, wovon man in der FPÖ nicht einmal träumen kann. Ich verstehe ihre Aussage nur als rhetorischen Hinweis auf ihre Einstellung und politische Haltung und befürchte nicht, dass sie tatsächlich „Ö“ verlassen könnte, wie es auf oe24.at so interessant dargestellt wird.

Weitere Weblinks und Hinergrundinformation:
Francesca Habsburg könnte Ö verlassen
Paneuropa Bewegung
Otto von Habsburg
Karl Habsburg-Lothringen
Otto von Habsburg Auszeichnungen (oder Nachhilfe in Zeitgeschichte für Strache)