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Sektenalarm in Schwarzkollm

Im Koselbruch und in deren Umgebung wurden in letzter Zeit, meistens in Neumondnächten, aber letztens sogar in der Osternacht bemerkt, dass Lehrjungen der bekannten Mühle, die oft mit vielen Sagen verbunden wird, in der Nacht umherwandern. Runenähnliche Zeichen und auch Pentagramme wurden in Hölzer und Böden geritzt. Polizei und Sachverständige ermitteln nun in dieser Sache, denn es gibt Zeugen dieser Ereignisse, die von seltsamem Vorfällen berichteten, in denen die Lehrjungen immer wieder erwähnt wurden.

In der Osternacht waren die Mädchen, wie jedes Jahr, unterwegs um Wasser aus der Quelle zu holen, um ihren jährlichen Osterbrauch der “Reinwaschung“ auch dieses Jahr wieder zu vollbringen.
„Dieses Jahr seien sie zwei Lehrlingen aus der Mühle, die Pentagramme auf der Stirn und Fackeln in den Händen trugen, begegnet. Sie sollen die Mädchen ziemlich eigenartig angesehen haben, doch sie konnten deren Bedeutung nicht deuten.“, so eines der Mädchen.
Die gleichen Lehrlinge gaben sich ein paar Tage davor als Viehverkäufer in der Stadt aus und brachten so, einen anderen Viehhändler um sein Geld. Der Ochse soll sich laut Zeugen in einen Raben verwandelt haben. Seltsamerweise wurden auch in der Umgebung der Mühle immer wieder 12 gleiche Raben gesichtet. Vor einiger Zeit ist außerdem noch etwas Unerklärbares passiert. Soldaten waren in der Mühle, weil sie einen warmen Schlafplatz für die Nacht und etwas zu Essen brauchten. Da unter den Soldaten auch ein General war, musste natürlich alles vom Feinsten hergerichtet werden. Den Soldaten gefiel es dort in der Mühle natürlich recht gut und, weil die Lehrlinge gar so höfflich und so zuvorkommend wirkten, bot der General ihnen an, den Dienst in der Armee anzutreten. Die Lehrlinge stimmten zu und machten sich am frühen Morgen auf gemeinsam mit den Soldaten auf den Weg. Die Soldaten fühlten sich allerdings Grotten schlecht und hatten fürchterliche Bauchschmerzen. Das sorgte zu Belustigung der Gesellen. Doch kurz bevor sie im Lager ankamen begannen die Gesellen und die Soldaten die Hymne des Feindes zu singen. Die Soldaten behaupten starr, dass sie gegen ihren eigenen Willen gesungen hätten und dieser Vorfall nur durch Zauberei erklärt werden könne.
Psychologen vermuten jetzt, dass die Lehrjungen einer Sekte angehören deren Sektenmeister niemand anders als der Mühlmeister sein soll. Das Ritual der Sekte besagt, dass jeder der ihr beitritt meint er hätte einen Packt mit dem Teufel und daher übernatürliche Kräfte. Einige der Lehrjungen würden laut führenden Expertenmeinungen dringend psychologische Unterstützung benötigen. Ausnahmslos alle lehnen aber jeglichen Kontakt und somit auch Unterstützung kategorisch ab. Die Angst und der Wunsch die Sekte zu verlassen steht ihnen aber ins Gesicht geschrieben. Es wird angenommen, dass der Sektenmeister, die Jungen erpresst. Mit Aussagen von den Beteiligten ist nicht zu rechnen.

Zweckdienliche Hinweise erbitten wir an die die Polizeidienststelle von Schwarzkollm.
von Estella Reinrecht

Inhaltsangabe: Des Sängers Fluch


Die Ballade „Des Sängers Fluch“, von Ludwig Uhland, erzählt von einem tyrannischen König, der Schrecken verbreitet und einen jungen Sängerburschen, mit dem Vorwand, dass er sein Volk und seine Frau verführt haben soll, tötet. Als Strafe, legt der Gefährte des Jünglings einen bösen Fluch über das Schloss und den König, der ihn und sein Reich in Trauer und Vergessenheit bringt.

In historischen Zeiten, herrscht ein König, der so jähzornig und unberechenbar ist, dass seine eigenen Krieger, in Furcht vor ihm leben. Es machen sich zwei Sänger auf den Weg, um den König, mit den schönsten Liedern, zu erfreuen um so sein steinernes Herz zu erweichen. Noch ahnungslos in welche Gefahr sie sich begeben, eilen sie voll Mut und Zuversicht in den hohen Säulensaal. Dort angekommen beginnen sie zu singen. Die Begeisterung im Publikum ist groß und auch die Königin jubelt vor Freunde den Sängern zu. Die Freude ist aber nicht auf der Seite der Königs. Der zückt rasend vor Eifersucht sein Schwert und ersticht den jüngeren Sänger. Trauer breitet sich aus und der Gefährte des Burschen nimmt sein Instrument und zertrümmerte es beim verlassen des Schlosses an einer Säule. Dann fängt er an zu schreien und verflucht das Schloss und den König. Der Fluch tritt ein und das Schloss verfällt, Ödnis breitet sich aus und der Namen des Königs gerät in Vergessenheit.
von Estella Reinprecht

Lias und Azrail

Lias schrie nach Hilfe. Er wusste, dass ihn niemand hören würde und er höchstens seinen Verfolger noch mehr erregte, ihm die Seele aus dem Leibe zu entreißen. Lias, ein Junge im alter von ca. 14 Jahren, startete einen letzten Versuch, seinen Verfolger Azrail, den Engel des Todes abzuhängen. Wenn er an seine letzte Begegnung, mit Azrail dachte, zweifelte er daran, diesmal wieder lebend zu entkommen. Er wusste er müsse es schaffen, den kleinen unscheinbaren Buchladen zu erreichen, bevor Azrail ihn erwischen würde. Kaum im Stande, einen klaren Gedanken zu fassen rannte er los. Schon nach kurzer Zeit spürte er, wie erschöpft er war, doch seine Angst war größer, als jedes andere Gefühl. Verzweiflung stieg in ihm auf. Der Buchladen war noch zwei Straßen entfernt und Azrail kam bereits gefährlich nahe. Lias nahm seine letzte Kraft zusammen und sprintete auf sein Ziel zu. Er hatte den Buchladen erreicht, riss die Tür auf und rannte nach hinten, zu dem Regal, wo er das Buch über Azrail wusste. Er nahm das schwere Buch und öffnete es hastig. Sofort stieg der Geruch von Tod und Verderben daraus empor. Das Buch erzählt nicht nur von der Geschichte des Azrail, sondern, auch wie man ihn für eine Nacht in sein Reich zurück schicken kann….
Ein Schauer überlief Lias während er bestimmt Kapitel dreizehn, mit der Überschrift „Schutz vor dem Azrail“ aufschlug. Lias wartete darauf, dass der Todesengel endlich vor ihm stehen bliebe. In nur ein paar Sekunden, war es auch schon so weit und er las ihm den Spruch, der sein Leben für 24 Stunden verlängern konnte laut vor:

„Oh du Engel der Nacht, das Licht musste weichen
dem eiskalten Tod, du hast versucht zu gleichen.
Im Schutz der Dunkelheit dein Meer aus Blut sich breitet
nur Angst und Hass sich weitet.

Ein Ende für diese Nacht ich dem Grauen setz
und den Engel des Todes verletz
indem ich Glaube an das Licht
und so ich die Angst vernicht“

Lichtstrahlen durchbohrten den Finsternisengel und mit letzter Kraft schrie er, dass er sich an Lias, für diese Tat, rächen werde, sobald die nächste Nacht anbräche. Als der erste Schock überstanden war, kamen Lias tausend Fragen in den Sinn, die unmöglich zu beantworten schienen. Lag es an ihm, dass Azrail ihn schon zweimal aufgesucht hatte und versuchte ihn seiner Seele zu berauben? Existiere Azrail überhaupt in Wirklichkeit, oder spiele ihm das Unterbewusstsein nur einen üblen Streich? … Er nahm das Buch und versuchte sich, noch mehr nach Azrail, dem Todesengel zu erkundigen, um Antworten auf seine unzähligen Fragen zu finden. Kurz darauf fiel er aber in einen tiefen Schlaf und er erwachte erst am Morgen wieder.
Ob all dies nur ein Traum, eine Einbildung oder die Realität war, weiß Lias natürlich nicht mehr. Nach der nächsten Nacht wird das Rätsel aber bestimmt gelöst sein nur wer weiß, ob es dann nicht schon zu spät sein wird…
von Estella Reinprecht

Der geniale Wissenschafter Thales

Der zu beschreibende Thales wirkt auf den ersten Blick chaotisch, eingebildet und arrogant. Erst wenn man ihn näher kennen lernt, wird einem bewusst, wie falsch der Ersteindruck von ihm ist.

Thales ist ein alter, knochiger Mann, hat ein schmales Gesicht, das mit einem langen weißen Bart verziert ist und kurze, weiche, dünne Haare, die ihn noch älter scheinen lassen. Thales trägt auch nicht wie andere Menschen in seinem Zeitalter eine Toga, er bevorzugt eine Hose. Die Hose trägt auch dazu bei, dass er viel schneller und geschickter unterwegs ist als andere. Er selber nützt dies, um nachher sogar eines seiner selbsterfundenen Geräte in Gang zu setzen. Thales spricht meist abgehackt, also mit vielen Ähs und Ahs. Wenn er dann auch noch mit den Augen andauernd zwinkert, macht das einen ziemlich nervös. Sein verschmitztes Lächeln passt aber perfekt in sein Gesicht. Thales ist ein besessener Wissenschafter und arbeitet nächtelang mit Nervenstärke, die auf Eifer basiert. Wegen der Götter ist er sich nicht so ganz im Klaren. Eines weiß er aber, eines Tages wird es so weit sein, dass die Menschen es nicht mehr nötig haben, sich von den Göttern schikanieren oder demütigen zu lassen. Er selbst setzt alles auf Spiel nur um zu beweisen, dass Menschen auch ohne die Götter leben können. Er beobachtet jeden Vorgang, jedes Ereignis ganz genau und macht sich dazu wissenschaftliche Skizzen und schreibt lange ausschweifende Aufsätze. Ein weiterer Beweis, dass er keine Götter braucht, ist seine neueste Erfindung. Es ist ein Atomreaktor, mit dem er die ganze Welt zerstören könnte. So ergibt es sich auch, dass er der erste Wissenschafter der ganzen weiten Welt ist. Eine andere Erfindung zum Beispiel ist ein elektromagnetisches Fahrrad, auf dem sichtbar wird, wie viel Kondition Thales in Wirklichkeit hat. Auch das Instant-Essen soll eine Erfindung von Thales sein. Er allerdings nennt es die „Nahrung der Zukunft“. Obwohl Thales meist mit den Gedanken ganz wo anders ist, hat er am Ende immer, den rettenden Einfall. Er weiß am Ende zum Beispiel, wie er den Missbrauch von dem Atomreaktor ins Gute wenden könnte und das Chaos wieder zurück in sein Reich schicken kann.

Alles in allem wirkt Thales eher arrogant und angeberisch als schlau. Man sieht ihm seine Torheit nicht an.
von Estella Reinprecht