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Interpretation: Der Feuerreiter


In der Ballade „Der Feuerreiter“ von Eduard Mörike geht es um einen Feuerreiter der in eine brennende Mühle reitet um Feuer zu bändigen. Leider misslingt das Unterfangen und er findet in der Mühle seinen Tod.

Die Ballade weist fünf Strophen mit jeweils zehn Verszeilen auf. Sie wird von einem allwissenden Erzähler erzählt der auch eine Frage an das Publikum stellt die aber unbeantwortet bleibt. Es ist ein unregelmäßiger Endreim vorhanden.

In der ersten Strophe beschreibt der Erzähler wie ein Feuer in der Mühle entfacht. Am Anfang brennt nur ein kleiner Teil der Mühle doch das Feuer breitet sich rasch aus und wird immer größer. Die Nachricht, dass es brennt verbreitet sich schnell und bald weiß das ganze Dorf Bescheid.
Die beiden weiteren Strophen erzählen von dem Feuerreiter, der als erster am Ort des Geschehens erscheint. Er fühlt sich verpflichtet den Brand zu löschen, weil das Feuer für ihn das Böse symbolisiert, vielleicht sogar den Teufel. In diesem Glauben kämpft er wie zuvor schon so oft, gegen das Feuer an und versucht es mit all seiner Macht zu bändigen. Diesmal muss er aber feststellen, dass seine Chance den Brand zu löschen sehr gering ist.
In der vierten Strophe erfährt man, dass es zu spät ist und nach kürzester Zeit die Mühle in Trümmer fällt und verbrennt. Mit ihr auch der tapfere Feuerreiter, der bis zu seiner letzten Minute versucht das Feuer zu stoppen.
In der Endstrophe findet ein Müller das Gerippe des Mannes und bewundert den Mut des Reiters und bedauert seinen Tod. Dann wünscht er ihm, dass er in Frieden ruhe.

Der Autor will mit seiner Ballade sagen, dass die Natur unaufhaltbar ist und das Böse (Feuer – Naturgewallt) auch gewinnen kann und, dass man sich daher nicht alleine und zu sehr auf seinen Glauben verlassen soll.
von Estella Reinprecht

Interpretation: Der Taucher

In der Ballade „Der Taucher“ von Friedrich Schiller geht es um einen König, der sein Gefolge aufruft, in einen Sog zu springen, um ihm seinen Becher zurück zu holen, den er davor hineingeschmissen hat. Der Knappe der es schafft ihn herauf zu holen, wird reichlich belohnt doch, als der König ihn ein zweites Mal auffordert, den Becher zu holen wird er in den Tod gesogen.

Die Ballade weist 27 Strophen auf mit jeweils sechs Verszeilen. Meistens erzählt ein allwissender Erzähler der von dem Geschehen berichtet. Dazwischen spricht der König immer wieder und auch der Knappe redet kurz. Es ist bei der ersten und dritten Verszeile, bei der zweiten und vierten Verszeile und bei der fünften und sechsten Verszeile jeder Strophe ein Endreim vorhanden.

Vor geraumer Zeit herrscht ein König, der einen goldenen Becher in einen Meeresstrudel wirft und sagt, dass derjenige der den Becher heraufholen kann ihn auch behalten darf. Niemand meldet sich freiwillig um in die Tiefe hinab zu steigen und sein Leben zu riskieren. Doch als der König zum dritten Mal nachfragt tritt ein mutiger Knappe hervor, legt seine Sachen ab und springt in die Tiefe. Das Wasser zieht den Jungen immer weiter hinab bis er ein Korallenriff erblickt an dem er sich festhält. Da sieht er auch schon den Becher und ergreift ihn sogleich. Nur wenige Momente später reißt ihn der Strudel wieder los. zu seinem Glück, diesmal nicht weiter in die Tiefe, sondern zurück an die Oberfläche des Meeres. Als der Junge oben beim König angelangt, gibt er dem König den Becher und muss genauestens berichten was er in der Tiefe unter dem Wasser gesehen hat. Der König belohnt den mutigen Knappen und gibt ihm auch noch zusätzlich einen Ring. Er verspricht dem Knappen bei seiner Ehre, dass wenn er noch einmal in die Tiefe hinabsteigen würde, er die Prinzessin zur Frau bekommen werde. So springt der Knappe gleich wieder ins Meer um den Kelch noch einmal heraufzuholen. Doch diesmal bleibt er für immer verschwunden.

Der Autor möchte mit seiner Ballade zum Ausdruck bringen, dass der Wissensdrang und die Gier nach immer mehr und mehr, auch tödlich sein kann.
von Estella Reinprecht

Interpretation: Erlkönig

In der Ballade „Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe bringt ein Vater seinen kranken Sohn zu einem Arzt. Der Sohn beschreibt seinen Leidensweg im Dialog mit seinem Vater, indem er ihm seine Fieberfantasien mit dem Erlkönig erzählt. Bei der Ankunft im Hof ist der Sohn bereits verstorben.

Die Ballade weist acht Strophen auf und hat jeweils vier Verszeilen. Die erste und letzte Strophe wird von einem allwissenden Erzähler gesprochen. Die andren Strophen Basieren auf einen Dialog zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Erlkönig. Es ist bei der ersten und zweiten Verszeile und bei der dritten und vierten Verszeile jeder Strophe ein Endreim vorhanden.

Die erste Strophe führt in das Geschehen ein. Sie besagt, dass der Vater mit seinem Kind noch ziemlich spät unterwegs ist und sehr besorgt scheint. Vermutlich ahnt der Vater, dass das Leben seines Jungen zu Ende geht.
In der folgenden Strophe erzählt der Sohn seinem verzweifelten Vater zum ersten Mal vom Erlkönig. Dieser versucht ihm Klar zu machen, dass das was er sieht nur Einbildung sei.
Die nächsten vier Strophen beschreiben wie der Erlkönig das arme Kind zu sich locken will. Dieses hat aber Angst vor dem Erlkönig und fragt seinen Vater ob er ihn nicht auch höre. Der versuchte ihn zu beruhigen und meint es sei nur der Wind.
Der Erlkönig gibt jedoch nicht nach und redet weiter auf den Jungen ein. Der verliert immer mehr das Bewusstsein und sieht sogar die Gestalten von denen der Erlkönig spricht. Wieder wendet sich der Sohn an seinen Vater und der erwidert, dass niemand da sei und er die Ruhe bewahren solle.
In den letzten beiden Strophen spricht der Erlkönig noch einmal mit dem Jungen. Er sagt, dass er ihn begehre und ihn mit Gewalt dem Leben entreißen müsse, wenn er nicht freiwillig mitkommen würde. Abermals sucht der Sohn Hilfe bei seinen Vater doch der kann die Fantasiegestallten seins Sohnes auch nicht stoppen. Er beeilt sich so schnell er kann den Hof des Arztes zu errechen, aber als er ankommt ist es zu spät. Das Schreckliche ist eingetreten, das Kind ist tot.

Der Autor ist der Meinung, dass sich kein Mensch dem natürlichen Lauf des Lebens widersetzen kann und, dass er daher, unmittelbar bevor er in den Tod geht, um sich das Sterben zu erleichtern, den Weg dorthin schön und anziehend vorstellt.
von Estella Reinprecht

Interpretation: Die Brück’ am Tay


In der Ballade „Die Brück’ am Tay“ von Theodor Fontane, geht es um drei Hexen die sich treffen um eine Brücke, über die gerade ein Zug fährt, mutwillig zum einstürzen zu bringen, was etlichen Menschen den Tod bringt. Die Ballade reflektiert auf ein wahres Ereignis aus der damaligen Zeit. Sie teilt sich in mehrere Abschnitte auf und erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven über die Katastrophe, wobei neben den drei Hexen auch der Lokführer Johnie und der Brückner, ein Angehöriger von Johnie, eine Rolle spielen.

Zu Zeiten, in der die Menschen nicht mehr an Hexen glaubten, entsteht ein Dialog dreier Hexen, die sich treffen um einen Brückeneinsturz zu planen. Sie wollen die Brücke genau in dem Moment einstürzen lassen, wenn sich ein Zug auf ihr befindet. Auf der einen Seite der Brücke halten die Brückner schon Ausschau nach dem Zug in der Hoffnung, dass er trotz des Unwetters, sein Ziel überhaupt heil erreicht. Der Zug selber kündigt sich auch schon sprechend, selber an. Als der Zug in Blickweite ist, trifft Johnies Familie noch die letzten Vorbereitungen für seine Ankunft. Alles soll perfekt sein, wenn der Lockführer, der mit großer Sehnsucht und im Gedanken an die früheren schwierigeren Zeiten, wieder zu Hause ankommt. Doch der Sturm wird immer wilder und es wird immer schwieriger gegen das schreckliche Unwetter anzukämpfen. Johnie kommt aber nicht einmal auf die Idee, dass die Brücke unter ihm versagen könnt und dankt, dass es den Zug und die Brücke gibt. Allerdings lässt die Brücke nach und stürzt ein, der Zug geht in Flammen auf und brennt lichterloh. Er fällt ins Wasser und zerrt alle verbrannten Passagiere mit sich in die Tiefe. Für die Hexen ist dieses Ereignis ein gelungenes Attentat und das Vergnügen und der Stolz über das Unglück ist groß. Schon planen die Drei ihre nächste Tat mit den Worten “Wann treffen wir drei wieder zusamm?”.

Der Autor will vermutlich mit den Hexen die die Brücke „wegreißen“, die Naturkraft symbolisieren und somit sagen, dass sie über das Werken und die Technik der Menschen steht. Er stellt damit die Naturgewalten auf die stärkere Seite.

Die Ballade hat keinen regelmäßigen Rhythmus, weil sie mit einem Dialog der drei Hexen anfängt und auch mit einem Dialog derselben Hexen, nach vollbrachtem Werk aufhört. Ein Endreim ist allerdings schon vorhanden.
Im ersten Teil planen die drei Hexen den Anschlag und es stört sie nicht, dass die Menschen dabei sterben werden.
Es folgen ein Zeitsprung und einige Perspektivenwechsel
Der Erzähler hüpft von einem Ort in der Erzählung zum nächsten und lässt an jedem dieser Orte eine andere Figur weitererzählen.
Im letzten Teil besprechen die drei Hexen, dass sie sich erneut treffen wollen und sind mächtig stolz darauf was sie getan haben.
von Estella Reinprecht


Beitragsbild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:GoldenGate01.JPG#mediaviewer/File:GoldenGate01.JPG

Inhaltsangabe: Der Sänger

Die Ballade „Der Sänger“, von Johann Wolfgang von Göthe, erzählt von einem Kunst genießenden König, der einen Sänger zu sich bittet um sich an seinem lieblichen Gesang zu erfreuen. Als er ihm als Dank für seine Kunst reich belohnen möchte, lehnt der Sänger jedoch höflich ab.

Vor längst vergangener Zeit, dringen von draußen liebliche und wunderbare Töne und Gesänge in die Burg hinein zum König. Dieser bittet den Sänger, der sich der Musik ganz und gar hingibt, zu sich, um sich an seinem Gesang, weiterhin zu erfreuen. Voller Ehrerbietung und Bescheidenheit betritt der Sänger den Thronsaal, und widmet sich gleich seinem Gesang. Die Vorstellung verfehlt wahrlich nicht ihre Wirkung. Alle Ritter, alle edlen Damen und auch der König jubeln vor Freude. Als Dank und als Beweis seiner Großherzigkeit, will der König dem Sänger eine materielle Belohnung übergeben, die dieser allerdings höflich, aber bestimmt ablehnt, weil ihm seine Freiheit und seine vollkommene, schöne Stimme Geschenk genug sind. Stattdessen bittet er um ein Glas Wein, dass er mit Genuss leert und verabschiedet sich freundlich.

Moral: Der Sänger verzichtet auf das wertvolle Geschenk, weil er seine Stimme als genug Lohn ansieht und weil er frei bleiben möchte, unabhängig von Geld und Macht.
von Estella Reinprecht