Linux hat wirklich massive Probleme

Ich bin seit 1992 ein Linux-Prediger und war wirklich ein treuer Fan, der einiges in Kauf nahm und auch brav seine Beiträge für Linux geleistet hat. Von der ersten Slackware Version über SuSe, Mandrake, Red Hat bzw. Fedora und vor allem Debian und seit langem Ubuntu, ist letzteres meine erste Wahl am Desktop.

Was mache ich am Desktop mit einem Betriebssystem? Quasi nichts, es soll mir die Basis für die Anwendungsprogramme sein. Leider gibt es kaum Anwendungssoftware, die in der Produktion eingesetzt werden können. Ja, einzelne Teile wie ein Webserver, Datenbanken, Email-Server sind ausgezeichnet, sicher und wirklich ganz hervorragend. Doch ein Betrieb benötigt eine ERPS (Enterpise Ressource Plannig Software) oder entsprechende Anwendungssoftware für Buchhaltung, Lohnverrechnung, Planung, Fertigung, Verkauf …. Ohne dieser Software ist das Betriebssystem, sei es noch so gut und sicher, quasi wertlos.

Als privater Nutzer konnte ich bislang immer irgendwie Lösungen finden und somit, mit einer brauchbaren, kostenlosen Open Source Software auskommen. Ich sage euch, ich bin noch „Kernel backen“ und „kompilieren“ gewöhnt, also kann ich mir wirklich in fast jeder Situation helfen. Trotzdem ist irgendwo eine Grenze. Wenn ich ein Programm wie Anki, nach einer Stunde noch immer nicht unter Ubuntu zum Laufen bringe, dann lasse ich es und starte Fedora. Verflixt und zugenäht auch dort gibt es Qt-Bindungs Probleme und Module werden nicht gefunden, die man nicht so nachinstallieren kann, damit dieses Anki wieder läuft, obwohl ich es vor den letzten Updates jahrelang benutzte.
Langsam wird es mir wirklich zu blöd und ich starte Windows. Anki installiert und es funktioniert.

Liebe Linux Gemeinde, es ist eine absolute Schande was ihr in den letzten Jahren zusammen pfuscht. Macht aus der Hundertschaft an Distributionen eine einzige und seht zu, dass diese endlich einwandfrei funktioniert und dass dafür auch OSSW auf den Markt kommt, mit der auch Firmen etwas anfangen können.
Ich bin stink sauer und stelle zumindest für die nächsten Tage in meinem Bootmanager (Grub 2) Windows als Default-System ein.

Es geht mir ja nicht nur um Anki, aber bei OpenOffice bzw. Libre Office (wir brauchen ja unbedingt zwei Office Versionen, damit dann keine funktioniert) ist es das Gleiche wie bei Gimp und Co. Nach einem Vierteljahrhundert Linux-Treue muss ich sagen: „Es reicht mir“!

Bildquelle: httpss://www.heise.de/newsticker/meldung/Linux-4-4-wird-Storage-und-Netzwerk-Performance-verbessern-2921404.html

2 Gedanken zu „Linux hat wirklich massive Probleme“

  1. Hallo, das obige kann ich nicht so unterstreichen!
    Wer einen Betrieb hat, mit dem er Geld verdienen muß, der sollte auch für die Software Geld ausgeben. Ob das Red Hat oder Microsoft ist oder noch etwas anderes ist, das ist zweitrangig. Es darf keine Ausfälle geben und wenn, müssen diese beherrschbar sein und nicht den Betrieb lahmlegen!
    München hat es durchgezogen, eine Stadtverwaltung benutzt Open Source und das trotz massiver Störenfriede.
    Privat hat jeder andere Bedürfnisse. Ich brauche etwas für Fotos, Musik und fürs Privatbüro. Linux hat alles für mich.
    In 5 Minuten habe ich MX16 (Debian) installiert, mit allen Treibern für Grafik, Audio und Internet; eine komplette Bürosoftware ist auch dabei (ohne lästiges Freischalten).
    Anstatt Lightroom für die Fotobearbeitung unter Microsoft benutze ich Darkroom kostenfrei (nach Meinung etlicher Fotografen besser als Lightroom, auch meine Meinung nachdem ich Lightroom unter Windows hatte).
    Und so könnte ich das Thema fortsetzen…
    Ich bleibe bei Open Source ohne Virenscanner und Maleware!
    Herzliche Grüße, oldmcsam

    1. Mit einem Aktiv-Passiv Cluster (Peacemaker) kann man schon ein ganz gutes, sehr billiges OS-System erstellen, das sehr ausfallsicher ist, aber OpenStack ist sogar für die NASA und CERN gut genug. Ich kann mir nichts besseres vorstellen, aber was nützt es? Leider muss ich bei meiner Aussage und Ansicht bleiben, denn ohne entsprechende Anwendungssoftware für die Produktion kann man mit dem tollen Systemen leider nichts anfangen. Wo ist ein OpenERP, das man wirklich verwenden und weiter empfehlen kann? Odoo habe ich schon wieder vergessen, da man in den neuen Versionen nicht einmal mehr ein Geschäftsjahr einstellen kann im Buchhaltungsmodul. Außerdem müsste die SW an die jeweiligen Gesetzte der jeweiligen Länder angepasst werden. Lohnverrechnung mit Odoo? Vergiss es. Hotel- oder Restaurantverwaltung mit Odoo? Vergiss es, die Module sind ein absoluter Käse und völlig unbrauchbar. Wo ist also die Open Source Anwendungssoftware, die in der Produktion eingesetzt werden kann?
      LG, und ja, privat bleibe ich auch bei Open Source, denn da habe ich Zeit für Spielereien.

      PS: Hab’s ja im Artikel erwähnt, Datenbank, Web- und Email-Server sind genau so hervorragend wie die div. Distributionen von Linux und BSD, aber das reicht nicht für eine Firma, außer für reine Online-Firmen und Webentwickler. Nennt mir irgend einen Betrieb, der eine Anwendungssoftware verwendet, die auf Linux läuft. Das uralte Fidelio (Hotelverwaltungssoftware), das auf UNIX lief, wird vermutlich nicht mehr erhältlich sein. Als sie vor 15 bis 20 Jahren umstellten, auf nur mehr unter Windows, meinte die Generalvertretung für Österreich, es gäbe keine Fachkräfte für Linux, daher wird die Version nicht weiter entwickelt. Das ist das einzige Beispiel das ich kenne, wo es wenigstens schon einmal eine Anwendungssoftware auf UNIX gab, die man verwenden konnte – natürlich nicht kostenlos und auch nicht Open Source, aber wenigstens auf UNIX und nicht auf Windows. Also, wo ist die OS-Anwendungssoftware für Betriebe?

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