Verzeichnisstruktur

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/ (Root)
Erste Verzeichnisebene; entspricht in der Regel der Bootpartition und enthält neben den im Folgenden genannten Unterverzeichnissen auch symbolischen Verknüpfungen für initrd.img und vmlinuz (siehe /boot)

/bin
Von: binaries (Programme); muss bei Systemstart vorhanden sein; enthält für Linux unverzichtbare Programme; diese Programme können im Gegensatz zu /sbin von allen Benutzern ausgeführt werden; /bin darf keine Unterverzeichnisse enthalten.

/boot
Muss bei Systemstart vorhanden sein; Enthält zum Booten benötigte Dateien. Beispiele: Kernel „vmlinuz-versionsnummer-generic“ (für Desktopsysteme), „vmlinuz-versionsnummer-server“ (für Serversysteme), „vmlinuz-versionsnummer-virtual“ (für virtuelle Maschinen), initiale Ramdisk „initrd.img-versionsnummer-generic“/“-server“/“-virtual“ und das Programm für den Memorytest memtest86.bin

Unterverzeichnis(se):

/boot/grub: Enthält Dateien der Bootloader GRUB 2 und GRUB
/boot/efi: Enthält EFI-Programme – nur bei eingesetztem und aktiv genutztem EFI
/dev
Von: devices (Geräte); muss bei Systemstart vorhanden sein; enthält alle Gerätedateien, über die die Hardware im Betrieb angesprochen wird; Gerätedateien für Hot-Plug-Systeme (z.B. USB, IEEE1394) werden von udev erstellt

/etc
Von: et cetera („alles übrige“), später auch: editable text configuration (änderbare Text Konfiguration); muss bei Systemstart vorhanden sein; enthält Konfigurations- und Informationsdateien des Basissystems. Beispiele: fstab, hosts, lsb-release, blkid.tab; hier liegende Konfigurationsdateien können durch gleichnamige Konfigurationsdateien im Homeverzeichnis überlagert werden. Beispiel: bash.bashrc

Unterverzeichnisse u.a.:

/etc/default: Enthält u.a. die Konfigurationsdatei grub
/etc/grub.d: Enthält Skripte für Grub_2
/etc/opt: Verzeichnisse und Konfigurationsdateien für Programme in /opt
/etc/X11: Verzeichnisse und Konfigurationsdateien des XServer; Beispiel: xorg.conf
/etc/network: Verzeichnisse und Konfigurationsdateien des Netzwerkes: Beispiel interfaces
/etc/init.d: Enthält Start- und Stopskripte; Siehe Dienste
/etc/sgml: Konfigurationsdateien für SGML (optional)
/etc/xml: Konfigurationsdateien für XML (optional)
/home
Von: home-directory (Heimatverzeichnis); enthält pro Benutzer ein Unterverzeichnis; jedes Verzeichnis wird nach dem Anmeldenamen benannt; ausführlicher Artikel: Homeverzeichnis

/lib
Von: libraries (Bibliotheken); muss bei Systemstart vorhanden sein; enthält unverzichtbare Bibliotheken fürs Booten und die dynamisch gelinkten Programme des Basissystems; mindestens notwendige Dateien bzw. symbolische Verknüpfungen: libc.so.* (C-Bibliotheken), ld* (Bibliotheksdaten: Versionen, Zugriffspfade,…)

Unterverzeichnisse u.a.:

/lib/modules: Kernelmodule
/lib/udev: Bibliotheken und Programme für udev
/lib/linux-restricted-modules: Speicherort für eingeschränkte Treiber (z.B. Grafikkarte); siehe restricted-manager
/lost+found
(verloren und gefunden); Dateien und Dateifragmente, die beim Versuch, ein defektes Dateisystem zu reparieren, übrig geblieben sind. Das Verzeichnis ist auf Partitionen mit reiserfs oder xfs nicht vorhanden. Siehe auch Datenrettung.

/media
Für (Speicher-)Medien. Enthält Unterverzeichnisse, welche als mount- oder Einhängepunkte für transportable Medien wie z.B. externe Festplatten, USB-Sticks, CD-ROMs, DVDs und andere Datenträger dienen. Ubuntu legt hier auch die Einhängepunkte für Partitionen an. Unterverzeichnisse sind u.a.:

/media/floppy: Einhängepunkt für Disketten
/media/cdrom0: Einhängepunkt für CD-ROMs
Ab Ubuntu 12.10 wurde die Verwendung des Benutzernamens eingeführt. Beispiele:

/media/BENUTZERNAME/floppy: Einhängepunkt für Disketten
/media/BENUTZERNAME/cdrom0: Einhängepunkt für CD-ROMs
/mnt
Von: mount (eingehängt); normalerweise leer; kann für temporär eingehängte Partitionen verwendet werden. Für Datenträger, die hier eingehängt werden, wird im Gegensatz zu /media kein Link auf dem Desktop angelegt (gilt nur für GNOME).

/opt
Von: optional; ist für die manuelle Installation von Programmen gedacht, die ihre eigenen Bibliotheken mitbringen und nicht zur Distribution gehören; siehe /opt; Speicherort für selbst erstellte Programme siehe /usr/local in /usr

/proc
Von: processes (laufende Programme); muss bei Systemstart vorhanden sein; enthält Schnittstellen zum aktuell geladenen Kernel und seinen Prozeduren; Dateien lassen sich mittels cat auslesen; Beispiele: version (Kernelversion), swaps (Swapspeicherinformationen), cpuinfo, interrupts, usw.;

Unterverzeichnisse u.a.:

/proc/Nummern: Jedes Programm mit Prozessnummer als Verzeichnisnamen; darin z.B. die Datei status, die Auskunft über den Prozess liefert (Programmname, Nummer, Speichernutzung,…)
Experten-Info:
/proc ist im eigentlichen Sinne kein Verzeichnis, sondern ein spezielles, virtuelles Dateisystem vom Typ „proc“, welches lediglich Schnittstellen zu Kernelprozeduren beinhaltet.

/root
Ist das Homeverzeichnis des Superusers (root). Der Grund, wieso sich das /root-Verzeichnis im Wurzelverzeichnis und nicht im Verzeichnis /home befindet, ist, dass das Homeverzeichnis von Root immer erreichbar sein muss, selbst wenn die Home-Partition aus irgendeinem Grund (Rettungs-Modus, Wartungsarbeiten) mal nicht eingehängt ist.

Hinweis:
Programme, die per gksudo bzw. kdesudo – nicht aber sudo – ausgeführt werden, bekommen dieses Verzeichnis als Heimatverzeichnis zugewiesen. Dies hat z.B. Auswirkungen auf zu installierende Programme oder gelöschte Dateien (diese findet man dann unter /root/.local/Trash)

/run
Die Benutzung dieses Ordners wurde erst mit Ubuntu 11.10 eingeführt und dient als Ersatz für bisher verwendete Ordner:

/run (bisher: /var/run, siehe auch /var)
/run/lock (bisher: /var/lock)
/run/shm (bisher: /dev/shm, siehe auch /dev)
/sbin
Von: system binaries (Systemprogramme); muss bei Systemstart vorhanden sein; enthält alle Programme für essentielle Aufgaben der Systemverwaltung; Programme können nur vom Systemadministrator (root) oder mit Superuserrechten ausgeführt werden; Beispiele: shutdown (Herunterfahren), make2fs, lsmod (Kernelmodule)

/srv
Von: services (Dienste); Verzeichnisstruktur noch nicht genau spezifiziert; soll Daten der Dienste enthalten; unter Ubuntu in der Regel leer.

/sys
Von: system; im FHS noch nicht spezifiziert; erst ab Kernel 2.6. im Verzeichnisbaum enthalten; besteht ebenso wie /proc hauptsächlich aus Kernelschnittstellen

Experten-Info:
/sys ist im eigentlichen Sinne kein Verzeichnis, sondern ein spezielles virtuelles Dateisystem vom Typ „sysfs“, welches ebenso wie /proc lediglich Schnittstellen zu Kernelprozeduren beinhaltet.

/tmp
Von: temporary (temporär); enthält temporäre Dateien von Programmen; Verzeichnis soll laut FHS beim Booten geleert werden.

/usr
Von: user (siehe: Herkunft); enthält die meisten Systemtools, Bibliotheken und installierten Programme; der Name ist historisch bedingt – früher, als es /home noch nicht gab, befanden sich hier auch die Benutzerverzeichnisse;

Hinweis:
Da für die (De-)Installation von Programmen die Paketverwaltung verantwortlich ist, sollte dieses Verzeichnis (abgesehen von /usr/local) nur von der Paketverwaltung angetastet werden.

Unterverzeichnisse u.a.:

/usr/bin : Anwenderprogramme; Hier liegen die Desktopumgebungen und die dazu gehörigen Programme, aber auch im Nachhinein über die Paketverwaltung installierte Programme, wie Audacity. Hier liegen aber nicht die manuell installierten Programme (die in /opt installiert werden).
/usr/include : Header-Dateien für C-Programme (nur für Programmierer interessant)
/usr/lib : Bibliotheken
/usr/local : Das Verzeichnis /usr/local enthält noch einmal die gleiche Verzeichnisstruktur wie /usr und ist für Programme gedacht, die man an der Paketverwaltung vorbei installieren möchte, z.B. selbst kompilierte Programme. Bei einem neu installierten Ubuntu enthält es höchstens leere Ordner.
/usr/sbin : für Linux nicht unbedingt notwendige Systemprogramme; Beispiel: dmidecode
/usr/share : im Gegensatz zu /var für statische, sich nicht ändernde Dateien; ist Architektur unabhängig, nicht aber vom Betriebssystem (z.B. können sich „Ubuntu 8.10 i386“ und „Ubuntu 8.10 amd64“ dieses Verzeichnis teilen, aber nicht „Ubuntu 8.10“ und „Ubuntu 9.04“)
/usr/share/applications : Programmstarter, die für Anwendungsmenüs genutzt werden
/usr/share/man : Manpages
/var
Von variable (variabel); enthält nur Verzeichnisse; Dateien in den Verzeichnissen werden von den Programmen je nach Bedarf geändert (im Gegensatz zu /etc); Beispiele: Log-Dateien, Spielstände, Druckerwarteschlange

Unterverzeichnisse u.a.:

/var/log : Alle Log-Dateien der Systemprogramme; Beispiele: Xorg.0.log (Log-Datei des XServer), kern.log (Logdatei des Kernels), dmesg (letzte Kernelmeldungen), messages (Systemmeldungen); Siehe auch Logdateien
/var/games : Spielstände von Linuxspielen
/var/run : Dateien, die den Zustand des Gesamtsystems speichern; Inhalt wird bei jedem Booten gelöscht und neu geschrieben (siehe auch /run)
/var/tmp : Daten, die bei einem Reboot zwischengespeichert werden müssen (nicht verlorengehen sollen)
/var/www : Im FHS nicht vorhanden, bei Ubuntu das „document root“ des Webservers Apache
/var/spool : Druckaufträge[:en]/ (Root)
Erste Verzeichnisebene; entspricht in der Regel der Bootpartition und enthält neben den im Folgenden genannten Unterverzeichnissen auch symbolischen Verknüpfungen für initrd.img und vmlinuz (siehe /boot)

/bin
Von: binaries (Programme); muss bei Systemstart vorhanden sein; enthält für Linux unverzichtbare Programme; diese Programme können im Gegensatz zu /sbin von allen Benutzern ausgeführt werden; /bin darf keine Unterverzeichnisse enthalten.

/boot
Muss bei Systemstart vorhanden sein; Enthält zum Booten benötigte Dateien. Beispiele: Kernel „vmlinuz-versionsnummer-generic“ (für Desktopsysteme), „vmlinuz-versionsnummer-server“ (für Serversysteme), „vmlinuz-versionsnummer-virtual“ (für virtuelle Maschinen), initiale Ramdisk „initrd.img-versionsnummer-generic“/“-server“/“-virtual“ und das Programm für den Memorytest memtest86.bin

Unterverzeichnis(se):

/boot/grub: Enthält Dateien der Bootloader GRUB 2 und GRUB
/boot/efi: Enthält EFI-Programme – nur bei eingesetztem und aktiv genutztem EFI
/dev
Von: devices (Geräte); muss bei Systemstart vorhanden sein; enthält alle Gerätedateien, über die die Hardware im Betrieb angesprochen wird; Gerätedateien für Hot-Plug-Systeme (z.B. USB, IEEE1394) werden von udev erstellt

/etc
Von: et cetera („alles übrige“), später auch: editable text configuration (änderbare Text Konfiguration); muss bei Systemstart vorhanden sein; enthält Konfigurations- und Informationsdateien des Basissystems. Beispiele: fstab, hosts, lsb-release, blkid.tab; hier liegende Konfigurationsdateien können durch gleichnamige Konfigurationsdateien im Homeverzeichnis überlagert werden. Beispiel: bash.bashrc

Unterverzeichnisse u.a.:

/etc/default: Enthält u.a. die Konfigurationsdatei grub
/etc/grub.d: Enthält Skripte für Grub_2
/etc/opt: Verzeichnisse und Konfigurationsdateien für Programme in /opt
/etc/X11: Verzeichnisse und Konfigurationsdateien des XServer; Beispiel: xorg.conf
/etc/network: Verzeichnisse und Konfigurationsdateien des Netzwerkes: Beispiel interfaces
/etc/init.d: Enthält Start- und Stopskripte; Siehe Dienste
/etc/sgml: Konfigurationsdateien für SGML (optional)
/etc/xml: Konfigurationsdateien für XML (optional)
/home
Von: home-directory (Heimatverzeichnis); enthält pro Benutzer ein Unterverzeichnis; jedes Verzeichnis wird nach dem Anmeldenamen benannt; ausführlicher Artikel: Homeverzeichnis

/lib
Von: libraries (Bibliotheken); muss bei Systemstart vorhanden sein; enthält unverzichtbare Bibliotheken fürs Booten und die dynamisch gelinkten Programme des Basissystems; mindestens notwendige Dateien bzw. symbolische Verknüpfungen: libc.so.* (C-Bibliotheken), ld* (Bibliotheksdaten: Versionen, Zugriffspfade,…)

Unterverzeichnisse u.a.:

/lib/modules: Kernelmodule
/lib/udev: Bibliotheken und Programme für udev
/lib/linux-restricted-modules: Speicherort für eingeschränkte Treiber (z.B. Grafikkarte); siehe restricted-manager
/lost+found
(verloren und gefunden); Dateien und Dateifragmente, die beim Versuch, ein defektes Dateisystem zu reparieren, übrig geblieben sind. Das Verzeichnis ist auf Partitionen mit reiserfs oder xfs nicht vorhanden. Siehe auch Datenrettung.

/media
Für (Speicher-)Medien. Enthält Unterverzeichnisse, welche als mount- oder Einhängepunkte für transportable Medien wie z.B. externe Festplatten, USB-Sticks, CD-ROMs, DVDs und andere Datenträger dienen. Ubuntu legt hier auch die Einhängepunkte für Partitionen an. Unterverzeichnisse sind u.a.:

/media/floppy: Einhängepunkt für Disketten
/media/cdrom0: Einhängepunkt für CD-ROMs
Ab Ubuntu 12.10 wurde die Verwendung des Benutzernamens eingeführt. Beispiele:

/media/BENUTZERNAME/floppy: Einhängepunkt für Disketten
/media/BENUTZERNAME/cdrom0: Einhängepunkt für CD-ROMs
/mnt
Von: mount (eingehängt); normalerweise leer; kann für temporär eingehängte Partitionen verwendet werden. Für Datenträger, die hier eingehängt werden, wird im Gegensatz zu /media kein Link auf dem Desktop angelegt (gilt nur für GNOME).

/opt
Von: optional; ist für die manuelle Installation von Programmen gedacht, die ihre eigenen Bibliotheken mitbringen und nicht zur Distribution gehören; siehe /opt; Speicherort für selbst erstellte Programme siehe /usr/local in /usr

/proc
Von: processes (laufende Programme); muss bei Systemstart vorhanden sein; enthält Schnittstellen zum aktuell geladenen Kernel und seinen Prozeduren; Dateien lassen sich mittels cat auslesen; Beispiele: version (Kernelversion), swaps (Swapspeicherinformationen), cpuinfo, interrupts, usw.;

Unterverzeichnisse u.a.:

/proc/Nummern: Jedes Programm mit Prozessnummer als Verzeichnisnamen; darin z.B. die Datei status, die Auskunft über den Prozess liefert (Programmname, Nummer, Speichernutzung,…)
Experten-Info:
/proc ist im eigentlichen Sinne kein Verzeichnis, sondern ein spezielles, virtuelles Dateisystem vom Typ „proc“, welches lediglich Schnittstellen zu Kernelprozeduren beinhaltet.

/root
Ist das Homeverzeichnis des Superusers (root). Der Grund, wieso sich das /root-Verzeichnis im Wurzelverzeichnis und nicht im Verzeichnis /home befindet, ist, dass das Homeverzeichnis von Root immer erreichbar sein muss, selbst wenn die Home-Partition aus irgendeinem Grund (Rettungs-Modus, Wartungsarbeiten) mal nicht eingehängt ist.

Hinweis:
Programme, die per gksudo bzw. kdesudo – nicht aber sudo – ausgeführt werden, bekommen dieses Verzeichnis als Heimatverzeichnis zugewiesen. Dies hat z.B. Auswirkungen auf zu installierende Programme oder gelöschte Dateien (diese findet man dann unter /root/.local/Trash)

/run
Die Benutzung dieses Ordners wurde erst mit Ubuntu 11.10 eingeführt und dient als Ersatz für bisher verwendete Ordner:

/run (bisher: /var/run, siehe auch /var)
/run/lock (bisher: /var/lock)
/run/shm (bisher: /dev/shm, siehe auch /dev)
/sbin
Von: system binaries (Systemprogramme); muss bei Systemstart vorhanden sein; enthält alle Programme für essentielle Aufgaben der Systemverwaltung; Programme können nur vom Systemadministrator (root) oder mit Superuserrechten ausgeführt werden; Beispiele: shutdown (Herunterfahren), make2fs, lsmod (Kernelmodule)

/srv
Von: services (Dienste); Verzeichnisstruktur noch nicht genau spezifiziert; soll Daten der Dienste enthalten; unter Ubuntu in der Regel leer.

/sys
Von: system; im FHS noch nicht spezifiziert; erst ab Kernel 2.6. im Verzeichnisbaum enthalten; besteht ebenso wie /proc hauptsächlich aus Kernelschnittstellen

Experten-Info:
/sys ist im eigentlichen Sinne kein Verzeichnis, sondern ein spezielles virtuelles Dateisystem vom Typ „sysfs“, welches ebenso wie /proc lediglich Schnittstellen zu Kernelprozeduren beinhaltet.

/tmp
Von: temporary (temporär); enthält temporäre Dateien von Programmen; Verzeichnis soll laut FHS beim Booten geleert werden.

/usr
Von: user (siehe: Herkunft); enthält die meisten Systemtools, Bibliotheken und installierten Programme; der Name ist historisch bedingt – früher, als es /home noch nicht gab, befanden sich hier auch die Benutzerverzeichnisse;

Hinweis:
Da für die (De-)Installation von Programmen die Paketverwaltung verantwortlich ist, sollte dieses Verzeichnis (abgesehen von /usr/local) nur von der Paketverwaltung angetastet werden.

Unterverzeichnisse u.a.:

/usr/bin : Anwenderprogramme; Hier liegen die Desktopumgebungen und die dazu gehörigen Programme, aber auch im Nachhinein über die Paketverwaltung installierte Programme, wie Audacity. Hier liegen aber nicht die manuell installierten Programme (die in /opt installiert werden).
/usr/include : Header-Dateien für C-Programme (nur für Programmierer interessant)
/usr/lib : Bibliotheken
/usr/local : Das Verzeichnis /usr/local enthält noch einmal die gleiche Verzeichnisstruktur wie /usr und ist für Programme gedacht, die man an der Paketverwaltung vorbei installieren möchte, z.B. selbst kompilierte Programme. Bei einem neu installierten Ubuntu enthält es höchstens leere Ordner.
/usr/sbin : für Linux nicht unbedingt notwendige Systemprogramme; Beispiel: dmidecode
/usr/share : im Gegensatz zu /var für statische, sich nicht ändernde Dateien; ist Architektur unabhängig, nicht aber vom Betriebssystem (z.B. können sich „Ubuntu 8.10 i386“ und „Ubuntu 8.10 amd64“ dieses Verzeichnis teilen, aber nicht „Ubuntu 8.10“ und „Ubuntu 9.04“)
/usr/share/applications : Programmstarter, die für Anwendungsmenüs genutzt werden
/usr/share/man : Manpages
/var
Von variable (variabel); enthält nur Verzeichnisse; Dateien in den Verzeichnissen werden von den Programmen je nach Bedarf geändert (im Gegensatz zu /etc); Beispiele: Log-Dateien, Spielstände, Druckerwarteschlange

Unterverzeichnisse u.a.:

/var/log : Alle Log-Dateien der Systemprogramme; Beispiele: Xorg.0.log (Log-Datei des XServer), kern.log (Logdatei des Kernels), dmesg (letzte Kernelmeldungen), messages (Systemmeldungen); Siehe auch Logdateien
/var/games : Spielstände von Linuxspielen
/var/run : Dateien, die den Zustand des Gesamtsystems speichern; Inhalt wird bei jedem Booten gelöscht und neu geschrieben (siehe auch /run)
/var/tmp : Daten, die bei einem Reboot zwischengespeichert werden müssen (nicht verlorengehen sollen)
/var/www : Im FHS nicht vorhanden, bei Ubuntu das „document root“ des Webservers Apache
/var/spool : Druckaufträge[:]

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