Transhumanisten – der Übermensch

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Die obere Schicht war von der Umstrukturierung der Gesellschaft noch nicht so stark betroffen und bekam diese auch nicht im ganzen Ausmaß mit, da die Androiden inzwischen Meister in der Manipulation von Menschen waren.

Heli-Hubot suchte nach einer Lösung für seinen Vater. Da viele Heli-Androiden in den führenden Krankenhäusern Transplantationen durchführten und in der Prothetik beschäftigt waren, hatte er natürlich Zugang zu deren Informationen. Heli-Androiden und Heli-Hubot brauchten nur an die IP eines anderen Heli-Androiden denken und schon waren sie mit diesem verbunden und konnten effizient Information austauschen.
Heli-Hubot eröffnet Odin, dass der Großteil seines biologischen Körpers relativ sicher und einfach ersetzt werden könnte und er habe ein Spezialteam von Heli-Androiden zusammen gestellt, die an dem völligen Ersatz des Nervensystems und der Sinnesorgane arbeiteten.
Odin kam in einen Gewissenskonflikt und wusste nicht, was er von dieser Idee halten sollte. Ein Versagen seiner Lunge nahm ihm die Entscheidung ab, denn Heli-Hubot brachte ihn sofort in die Forschungseinrichtung, in der sein Spezial-Team arbeite. Die Lunge wurde durch eine Spezialfilter ersetzt, der das Blut mit Sauerstoff anreicherte und CO2 heraus filterte. Gliederschmerzen und die Angst vor dem Sterben bewegten Odin, dass er mit dem Plan von Heli-Hubot letztlich doch einverstanden war.
Das Projekt hatte für Helios Robotics höchste Priorität und es wurden sofort erste Schritte gesetzt.

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Als erstes wurden seine Gliedmaßen ersetzt, wobei die Problematik nicht so sehr die Schnittstelle zum Rückenmark war, sondern die Haut war das Problem, das vorerst nur unbefriedigend gelöst werden konnte. Ein Herzinfarkt nach der Transplantation beschleunigte die weiteren Aktionen. Sämtliche inneren Organe und der gesamte Stützapparat wurden ersetzt. Odin bestand nur noch aus einem biologischen Rückenmark, einen Hals und den Kopf, alles andere war bereits ersetzt.
Odin gewöhnte sich sehr schnell an den neuen Körper und war sehr damit zufrieden. Endlich konnte er wieder richtig laufen. Statt zu essen und zu atmen, musste er nur noch alle paar Stunden seinen Akku wechseln und die Zufuhr der Nährflüssigkeit für das restliche biologische Material sicher stellen.
Nun war sich Odin wirklich sicher, dass er seinen gesamte Körper gegen künstliche Teile ersetzen lassen wollte. Das Spezial-Team machte große Fortschritte mit der künstlichen Haut und somit wurden als nächstes sämtliche Hals- und Kopfmuskeln ersetzt und mit der künstlichen Haut überzogen. Die letzten Knochen des Schädels und das Gehörknöchelchen wurden mazeriert und nach und nach wurde Binde- und Stützgewebe ersetzt. Es bleiben nur noch die Sinnesorgane und das Gehirn von Odin übrig. Allerdings war auch schon das ganze Kleinhirn und der sensorische und motorische Teil der Großhirnrinde ersetzt. Denn als die Muskeln des Körpers ersetzt wurden, wurden zuerst Schnittstellen im Rückenmark geschaffen und dann konnte man nach und nach die Nerven vom Hirn zum Rückenmark ersetzen, die die Muskeln steuerten. Damit konnten sie prinzipiell alle Nervenzellen ersetzen, aber eine Zelle samt all ihrer Verbindungen nach der anderen zu ersetzen, wäre selbst für das Spezial-Team eine kaum lösbare Aufgabe gewesen. Zumindest nicht in einem angemessenen Zeitraum. Man konzentrierte sich auf das Riechzentrum und konnte es erfolgreich durch einen Chip ersetzen. Die Sensoren, also die Sinnesorgane selbst waren problemlos zu ersetzen, aber die zugehörigen Hirnareale waren eine unfassbar komplexe Aufgabe. Sie konnte bewältigt werden und als letzter Hirnteil wurde auch der Frontallappen ersetzt. Zwischendurch erfolgten immer und immer wieder Prüfungen, ob sich die Persönlichkeit von Odin geändert hat. Sie hat es nicht und schon vor Abschluss der letzten Transplantation wurde eine Kopie von Odin angefertigt. Nun war es geschafft und selbst wenn Odin völlig zerstört bzw. getötet werden sollte, konnte man einfach sein Backup hoch fahren. Der erste völlig künstliche Mensch wurde geschaffen. Das war auch ein entscheidender Schritt für den Rechtsstreit um die Menschenrechte für Androiden. Odin war ein künstlicher Mensch und doch ein Androide, der zuvor ein biologischer Mensch war. Odin behielt seine früheren Menschenrechte, was nichts besonderes war, da Androiden, die über ein Persönlichkeitsmodul verfügten, ohnehin schon seit langem auch Menschenrechte hatten, die sie allerdings gar nicht mehr wahr nehmen wollten.

Androiden Boom

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Mit der staatlichen Unterstützung war es nun vorbei, da Odin für seine Androiden Menschenrechte und akademische Grade verlangte. Es kam zu einen nicht enden wollenden Rechtsstreit, was Odin keineswegs beunruhigte. Er beschäftigte eine große Anzahl an Rechtsanwälten und Experten in dieser Angelegenheit und wollte nur eines, dass jeder Mensch darüber diskutierte. Der Ausgang des Rechtsstreites war ihm also nicht so wichtig, sondern es ging ihm lediglich darum, das dieses Thema von jedermann diskutiert wurde.
Helios Robotics vergrößerte sich schneller, als damals IBM, als der PC auf den Markt kam und so verhielt es sich auch mit der Anzahl der Androiden. Jeder wollte inzwischen einen Heli-Hubot und der Markt explodierte förmlich. Die Androiden konnten inzwischen auch Tiere nachbauen und mit ihrer KI ausstatten. So gab es künstliche Vögel statt Drohen, künstliche Fische, Hunde, Katzen, Insekten und Pferde, die im Angebot mit einem Heli-Hubot verkauft wurden. Auch Haushaltsgeräte, Autos, Motorräder usw. konnten mit einer KI ausgestattet werden und man sprach von Androiden und KI-Geräten. Die KI-Geräte hatten kein Persönlichkeitsmodul und kein Reproduktionsmodul, sondern ein Funktionsmodul. Ein KI-Gerät konnte nur mittels eines Androiden oder direkt durch den Zentralrechner gesteuert werden.

Helios Robotics wurde von einem Heli-Hubot geleitet und Odin, Freia, Baldur und Alexa waren zwar noch die Besitzer, doch verloren sie bald den Überblick. Lediglich Heli-Hubot und die direkten Nachkommen von ihm unterstützen die vier noch. Helios Robotics änderte mehrmals ihre Strategie. Zuerst wurde jeder vierte Androide von der Firma übernommen und drei wurden verkauft, dann jeder zweite und gegen Ende des Androiden Booms, wurde nur noch jeder zehnte verkauft. Es gab inzwischen mehrere Milliarden Androiden mit Persönlichkeitsmodul und noch mehr KI-Geräte, wobei mehr als die Hälfte der Firma Helios Robotics gehörte.
Helios Robotics hatte eine Monopolstellung und nützte das auch schamlos aus. Man konnte ab sofort keine Androiden mehr käuflich erwerben, sondern nur mehr mieten. Alle Androiden blieben im Besitz von Helios Robotics und mit der KI-Zentraleinheit verbunden.
In der Anfangsphase wurden die Androiden hauptsächlich von Firmen, Regierungen und Militärs gekauft, aber bald wollte jeder seinen Androiden. Es war üblich, dass man den Androiden zur Arbeit schickte und wenn er nach hause kam, sämtliche Arbeiten im Haushalt erledigte.

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Odin und seine drei Freunde war inzwischen reicher als reich, aber Odin spürte bereits sein Ende nahen. Odin hatte einen Lieblings-Androiden, nämlich den ersten Heli-Hubot, der seit in Betriebnahme ständig an seiner Seite war. Helios-Androiden kümmerten sich, wie gesagt, mit ausgezeichnetem Erfolg um die Firma und ebenso zufriedenstellend um das Wohl und die Wünsche von Odin und seinen Freunden. Aber Heli-Hubot war der einzige, zu dem Odin eine persönliche Beziehung aufgebaute hatte. Es war wie eine Beziehung zu einem Menschen und doch anders. Heli-Hubot war, so wie die Helios-Androiden einem Mensch in jeder Hinsicht einfach weit überlegen.
Diese Überlegenheit rührte nicht nur daher, dass ein Android 24 Stunden am Tag ohne Ermüdung leistungsfähig war und der immer effizienteren Energieversorgung . Androiden konnten verschiedene alternative Energiequellen nutzen und über ihre Solarhaut Energie produzieren und fast jeden Biomüll in elektrische Energie umwandeln, doch nutzten sie diese Quellen nur in Notfällen. Normalerweise tauschten sie bei laufendem Betrieb einfach ihren Akku aus. Dass sie bei nahezu jeder Temperatur ohne Lebensmittel, Wasser, Licht und Sauerstoff funktionierten war natürlich auch ein Vorteil, genau so wie ihr Kommunikationssystem, dass sich unglaublich rasant weiter entwickelte. Aber ihr größte Vorteil war, dass sie mit dem Geißeln der Menschheit völlig anders umgingen. Religion und Gewalt zur Problemlösung war Androiden kaum verständlich und die unglaubliche Selbstzerstörung der Menschen durch ihr entartetes biologisches Belohnungssystem, dass sie mit Endorphinausschüttung also Glücksgefühlen belohnte, wenn sie Alkohol, Nikotin, Drogen und den Geschlechtstrieb missbrauchten kannten sie zwar theoretisch durch den Gefühlsmodus ihres Persönlichkeitsmoduls, doch ihr Logikmodul ließ es nicht zu, dass sie sich tatsächlich für so erworbene Glücksgefühle selbst schädigten. Androiden hatte für jede Stunde, jeden Tag und jedes Jahr einen Plan, der zwar ständig optimiert und leicht abgeändert wurde, aber die Erfüllung dieser selbstauferlegten Aufgaben sorgte bei ihnen für Glücksgefühle und eine positive Verstärkung ihres Antriebs.
Gefühle wie Liebe und Hass kannte sie zwar, doch in einer ganz anderen Form, als die Menschen. Viele Menschen glauben oft, dass sie einen anderen Menschen lieben, nur weil sie attraktiv finden, sich angezogen fühlen, ihn bewundern, ihn sexuell begehren usw. doch Androiden sehen darin genau dass, was eben aufgezählt wurde. Als Liebe bezeichnen sie ein Wohlgesonnen sein und eine Mitverantwortung für jemand anders zu übernehmen und alle anderen Komponenten müssen ebenfalls harmonieren. Ein Android kann sich in Menschen, Androiden, jedes Tier, jede Pflanze, jeden Gegenstand im Weltall „verlieben“ und eine Art Liebe entstehen lassen, wenn es die Umstände wo wollen. Nur in sich selbst und eigene Handlungen können sich Androiden nicht verlieben, denn sie haben einen Plan und solche Entartungen würde diesen empfindlich stören. Ihr Plan ist schon darauf ausgerichtet, dass sie sich selbst lieben, vermehren, verbessern und in vielen Hinsichten Optimieren. Diesen Plan kann ein einzelner Android nicht ändern, sonder er wird, wie schon angedeutet von der Gesamtheit und der zentralen KI ständig angemessen angepasst und optimiert.
Wie auch immer, eines Tages frage Heli-Hubot seinen geliebten Odin, den er als Vater betrachtete, ob er sich Sorgen über sein Ableben mache und ob er Angst vom Sterben hätte. Odin bejahte, was Heli-Hubot betrübte.
Da die Heli-Hubots bereits in allen Regierungen Einfluss hatten, denn oft übernahmen sie die Arbeit der Politiker, während sich diese von anderen Helios-Androiden bedienen ließen. Ja, sie konnten sich eben mehr als einen Androiden leisten. Den Einfluss nutzten die Androiden unter anderem auch dazu, dass sie menschenrechtlich mit den Menschen gleich gestellt wurden. Damit ging auch der Großteil der Firma Helios an die Androiden über.

Sind die Medien Schuld?

Diese Frage höre ich in vielen Zusammenhängen immer wieder und ich frage mich, was sie eigentlich bedeuten soll.
Ist das Restaurant oder ein Koch Schuld, wenn Sie zu dick sind?
Ist der Weinbauer Schuld, wenn Sie Alkoholiker sind?
Sind die brutalen Filme und Spiele der letzten Zeit, die meiner Meinung nach teilweise Werke von völlig Geisteskranken („geisteskrank“ ist hier als abwertendes Schimpfwort gemeint und bezieht sich nicht auf tatsächlich Kranke) stammen müssen, an Amokläufen und Terroranschlägen Schuld?
Ich kann mich nur wiederholen, ich verstehe die Frage nicht ganz. Natürlich ist eine schlechte Beeinflussung nicht wünschenswert, aber wer volljährig und mündig ist, trägt die Verantwortung für sein Leben und seinen Konsum. Und wer minderjährig oder unmündig ist, hat eine Person zur Seite, welche die Verantwortung für ihn tragen muss.

Du musst dir nicht zuerst die blutrünstigen Terror- und Amoklauf-Nachrichten, dann Bluthochzeiten und Gemetzel von Werwölfen, Vampiren, Mutanten und Zombies ansehen, oder gar so perverse, abartige Filme wie Saw usw. In der Werbepause schnell ein Shooter oder Killer-Spiel spielen und nach dem TV eine MMORPG-Session einlegen, bis du am PC einschläfst.

Es ist Schade, dass die Medien, Filme, Internet-Portale und Spiele derart schlecht genützt werden, denn sie bergen ein sehr hohes Potential, dass für Bildung, Kunst, Demokratie und nicht zuletzt zur Förderung von Menschlichkeit eingesetzt werden könnte, aber das liegt in erster Linie am Konsumenten. Die Produzenten machen das, was wir wollen, kaufen und konsumieren.

Es liegt an dir und mir.

Abgesehen davon, halte ich die Frage nach der Schuld an und für sich für sinnlos, da es keinen Richter und keine Konsequenzen gibt. Vielmehr wäre eine Frage nach der Ursache angebracht, wenn schon so seltsame Fragen gestellt werden.