Kaspresslaberl und -knödel

Die Kaspressknödel sind momentan ja wieder modern, aber ich begnüge mich meist mit Kaspresslaberl. Das ist das Gleiche wie Knödel, aber eben als Laibchen geformt, damit ich sie braten statt kochen kann.
Milch und Eier mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss versprudelt und über die Semmelbröckerl gegossen. Ev. gehackte Petersilie und Zwiebel dazu und leicht andrücken. Rasten lassen, Mehl dazu – fertig ist die Masse für Semmelknödel. Je nach Belieben kann man nun verschiedene Käsesorten hinein reiben und dann Knödel formen und in Suppe kochen oder eben als  Laberl in der Pfanne heraus braten. Als nächste Erweiterung kann man in die Kaspressmasse Selchfleisch oder geräucherte Wurst hinzu geben. Läst man den Käse weg hat man so genannte Waldviertler. Übrugens verwenden die meisten harten Käse für Kaspressknödel, aber auch weicher Blauschimmelkäse ist geeignet.
So das war Teil 1 meiner kleinen Knödelkunde, nächstes mal notiere ich mir etwas zu Wurst- und Fleischknödel mit leckern Saucen.

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EDV für Dummies

oder „Apps und andere moderne Wunder“.
Um elektronisch Daten verarbeiten zu können benötigt man Maschinen. Von Großrechnern, ja die soll es auch noch geben, Midrange-Rechnern, ja, auch AS/400 ähnliche Dinge laufen noch, will ich hier genau so wenig sprechen, wie von Clouds, Cluster, Crids und Amöben oder Smartphones. Hier wundere ich mich nur einmal mehr über die Abzocke von professionellen und privaten PC-Benutzern.
Wenn sich heute jemand einen PC kauft, ist meist Windows vorinstalliert, oder es wird dem Kunden separat dazu verkauft. Wer sich ein Windows kauft, muss sich zwangsläufig auch viele andere Programme kaufen, denn ohne Firewall, Antivirus, DVD-Brennsoftware usw. wird man mit Windows nicht viel anfangen können. Für jede neue Version darf dann wieder extra bezahlt werden und die benötigt man ja unbedingt, zum Email schreiben oder um auf FaceBook Kommentare abzugeben. Für die meisten Leute die ich kenne, würde einer der ersten PC’s, die auf dem Markt kamen, völlig ausreichen. Online-Spieler, Foto- und Videobearbeiter sind da natürlich ausgenommen, aber einige von meinen Bekannten spielen nur ein paar mal, damit sie einen Grund haben, sich einen Superrechner zu kaufen, danach würde für ihre Tätigkeiten am PC auch ein Commodore 64 genügen.
Na gut, das hatten wir hier ja schon oft gehört und auch über die kriminellen Raubkopierer, die illegale Software verwenden, statt sich ein kostenloses, quell-offenes Linux zu installieren habe ich schon öfter geschrieben.
Jetzt sind mir diverse Kurse und Ausbildungen ins Auge gesprungen. Da zahlen Leute Unsummen, von einigen hundert bis zu mehreren tausend Euros dafür, dass sie sich eine alte Doku zu einer Software vorlesen lassen. Für Kurse zu freien Open-Source-Produkten, Programmiersprachen und Datenbanken, obwohl es rfc’s, recommendations, specification und Dokumentationen gibt. Die sind kostenlos erhältlich und immer am neuesten Stand der Dinge. Für jede neue Version einer Programmiersprache oder Datenbank erhält man mit dem Erscheinen die zugehörige Dokumentation.
Auch über Tutorials und Bücher dazu wundere ich mich manchmal, obwohl ich selbst schon welche kaufte. Ja, es ist einfach ein gutes Gefühl ein Buch mit über 1000 Seiten in der Hand zu halten und auf diese Art, die sonst kostenlose Dokumentation zu lesen, denn meist ist sie mit Schwänken aus dem Leben des Autors aufgelockert. Für manche mag es eben unheimlich wichtig sein, zu wissen, dass Ruby der Zucker ist, unter den ProgSpr und dass man eine Tasse Kaffee (oder 10 Liter Tee) trinkt, während der Java-Kompilation vom ersten „Hello World“ mit Eclipse, denn ohne IDE wird’s meist sowieso nix. Leider wissen manche ausgebildete App-Entwickler nach ihrem Abschluss mit Auszeichnung noch immer nicht, dass sie ganz gewöhnliche Anwendungsprogrammierer (app kommt von application, was soviel wie Anwendung bedeutet, liebe Dummies) sind, wie es sie schon seit den ersten Anwendungsprogrammen auf den 286er gab. Ich will Anwendungsprogrammierer auf keinen Fall unter Systemprogrammierer stellen, ganz im Gegenteil, die operieren ja sogar eine Schicht höher, aber App-Designer, App-Entwickler, App-Analytiker und App-Ingenieure sind mir suspekt. Bin ja nur gespannt, wann sich das erste Dummy App-AnwendungsprogrammiererIn für x-Anwendungen nennt. Aber verdenken kann ich es keinem, so ist das nun mal in unserer Welt. Ein Brainstorming (heute ist übrigens der Shitstorm viel moderner) verschafft dem Internet Versionsnummern und beginnt bei Web 2.0, obwohl es eigentlich ein Beta 0.1 ist, aus einem Http-Request wird Ajax und aus dem Rindsbraten meiner Urgroßmutter das „Boeuf à la mode – Prince Eugène“ oder aus der Palatschinke ein „Crêpes réchauffer et séduisant, rempli de confiture d’abricot trop sucrée avec sucre glace“. Na warum eigentlich nicht? Und da kann man dann schon ein bisserl mehr verlangen, denn immerhin muss der Kellner den Namen der Speisen ja auch lernen.
Alles gut und schön, aber wie kann man einen teuren Kurs besuchen um eine Markup-, Script- oder Programmiersprache zu erlernen? Ich wollte zu solchen Leuten eigentlich keinen näheren Kontakt und sie auch nicht genauer befragen, aber ich habe Besucher solcher Kurse dann doch kurz befragt, welches Betriebssystem (OS) sie dazu benutzen. Ich war nicht besonders überrascht darüber, dass manche behaupteten, sie verwenden kein OS, andere wussten nicht genau was das ist. Wieder andere meinten es ginge wohl um die Version von Windows, womit sie ja schon verdammt nahe dran waren. Ich wollte es nicht so genau wissen und hätte mir eigentlich nur Bezeichnungen für ihr OS gewünscht, aber die zwei lustigsten Antworten muss ich mir doch notieren. Ein angehender C++-Programmiere gab seine Befehle in die CMD ein und hielt diese nicht nur für das OS, sondern auch für IDE bzw. für Compiler, Linker und Editor. Das war für mich so ziemlich der Lustigste, aber ein JAVA-Experte stand ihm nicht viel nach, als er belehrend behauptete, dass JAVA Betriebssystem unabhängig sei und er daher keines benötigt zum Programmieren. Wow, das ist ja echt schräg. Ich habe da ja so einiges dazugelernt, vielleicht sollte ich mich auch für so einen Kurs oder einen PC-Führerschein einschreiben lassen.

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Ukraine: Frau Merkel bespricht sich mit Herrn Obama

Frau Merkel hat es wieder einmal genau auf den Punkt gebracht, indem sie meinte, sie könne sich nicht vorstellen, dass man so viele Waffen in die Ukraine liefern könnte, dass dies Herrn Putin beeindruckte. Genau so ist es auch, außerdem hat die Ukraine vorbildliche Abrüstung geleistet, schließlich war sie vor 20 Jahren die drittgrößte Atommacht der Welt. Da wäre es ja wahnwitzig jetzt auf John Kerry zu hören und die Ukraine wieder aufrüsten zu wollen. Leider wurde durch die rasante NATO-Osterweiterung Russland zu sehr unter Druck gesetzt. Zitiere dazu aus Wikipedia NATO-Osterweiterung:

Die Entscheidung der Regierung Clinton, die NATO bis zu den Grenzen Russlands zu erweitern, wurde von dem Historiker und Diplomaten George F. Kennan 1997 als „verhängnisvollster Fehler der amerikanischen Politik in der Ära nach dem Kalten Krieg“ beurteilt, weil „diese Entscheidung erwarten lasse, dass die nationalistischen, antiwestlichen und militaristischen Tendenzen in der Meinung Russlands entzündet werden; dass sie einen schädlichen Einfluss auf die Entwicklung der Demokratie in Russland haben, dass sie die Atmosphäre des Kalten Krieges in den Beziehungen zwischen Osten und Westen wiederherstellen und die russische Außenpolitik in Richtungen zwingen, die uns entschieden missfallen werden.“

Am 1. MÄRZ 2014 schrieb Manlio Dinucci Wie die NATO die Ukraine untergraben hat und man muss wohl zugeben, dass da etwas dran ist. Ebenso im Artikel Russland und die Europäische Union – Geschichte einer Zerrüttung am Beispiel der Ukraine von Palko geschrieben am 09.05.14. Hier erlaube ich mir den Schluss zu zitieren:

Es muss endlich anerkannt werden, dass die politische und militärische Zuordnung der Ukraine legitime Sicherheitsinteressen Russlands berührt. Teil dieser Anerkennung hat die Garantie zu sein, dass die Ukraine nicht Mitglied der NATO wird. Die EU muss ihr Verhältnis zu Russland unter der Prämisse neu definieren, dass Sicherheit in Europa nicht gegen oder ohne Russland, sondern nur mit Russland gewährleistet werden kann.

Zum Schluss weise ich noch auf Überlegungen zum Ukraine-Konflikt von Andreas Buro hin.

Bleib nur zu hoffen, dass Die Ultrarealistin Merkel als Vermittlerin in der Ukraine-Krise erfolgreich ist.

Natürlich gibt es dazu auch andere Artikel, wie auf die Welt, wo Torsten Krauel meintAngela Merkel, die alternativlose Diplomatin

In der Ukraine-Krise verlangt die Kanzlerin von Kiew de facto die vorläufige Kapitulation vor militärischen Tatsachen.

Und er findet es „unerfindlich“, welche glaubhafte Gegenleistung Putin dafür bringen könnte.
Die tagesschau.de schreibt Martin Ganslmeier Ukraine-Diplomatie im Weißen Haus

Die Ukraine wird Hauptthema beim heutigen Besuch von Kanzlerin Merkel bei US-Präsident Obama sein. Beide lehnen Waffenlieferungen an die Ukraine ab. Doch der Druck auf Obama wächst. Das könnte einen Keil zwischen USA und Europa treiben. …

Ich bin jedenfalls überzeugt davon, dass es nur eine vernünftige Lösung geben kann und die muss „Verhandlungen“ zwischen Putin und Poroschenko heißen mit Vermittlungen von EU und USA. Es ist eine neuer Istzustand gegeben und nur wenn Putin mit den Verhandlungsergebnissen einverstanden ist, wird Ruhe in der Ukraine einkehren. Ich denke, es ist an der Zeit, dies tatsächlich anzustreben, denn es gab bereits viele Tote, wobei kein einziger wegen dieser Diskrepanzen sterben sollte.

Schluss mit dem Krieg und mit Waffenlieferungen, sondern erreicht endlich einen dauerhaften Waffenstillstand, der auch eingehalten wird, um die nötige Zeit für Verhandlungen zu finden.


Artikelbild: AP, Merkel, Putin, Hollande und Poroschenko im Oktober in Mailand

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DSDS

Ich hatte keine Wahl und musste mir DSDS vor zwei Wochen ansehen. Heute sah ich, dass es wieder läuft und wurde daran erinnert. Zur Jury: Dieter Bohlen kannte ich natürlich, ich meine, wer kennt den nicht und den Namen Heino hatte ich auch schon gehört. Ich bin kein Fan von irgend jemand und schon gar nicht von jemanden aus der Unterhaltungsbranche, obwohl ich die österreichischen Kabarettisten schon ganz gerne sehe. Herr Bohlen hat bestimmt ausgezeichnete Fähigkeiten, wenn es darum geht, ob man aus einem Kandidaten einen SS machen kann.
Zu den Kandidaten: Es war grauenhaft, einfach furchtbar schrecklich, was ich da gesehen und gehört habe – wildestes Karaoke aus dem Stegreif von großteils völlig untalentierten, unmotivierten und unvorbereiteten Kandidaten. Im Vergleich zu Voice of Germany, Go to Dance oder gar The Voice Kids sind zumindest die DSDS-Castings reine Zeitverschwendung für Kandidaten, Jury und das Publikum. Bei mir wären bei dem Casting, das ich vor zwei Wochen sah nur 2 Kandidaten weiter gekommen, wobei eine Dame gut und ein Mädchen sehr gut war. Ein Mann hätte es womöglich auch noch verdient, aber seine Stimme mochte ich nicht, was natürlich Geschmackssache ist. Gut es sind nur Auditions, aber so etwas sollte man dem Publikum nicht zumuten. Bei Voice of Germany, Go to Dance und The Voice Kids habe ich keinen einzigen Kandidaten gesehen, der für mich Zeitverschwendung war. Da hatten alle Teilnehmer von Anfang an Talent und waren sehr gut vorbereitet, dagegen ist DSDS nicht einmal ein schlechter Jux. Vielleicht ist das Finale ja sehenswert, aber ein weiteres Casting würde ich mir nicht freiwillig ansehen.

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Ukraine: Von der drittgrößten Atommacht der Welt zum Spielball zwischen Ost und West

Auf Wikipedia lese ich:

„Nach der Unabhängigkeit wurde die Ukraine aus der Hinterlassenschaft der Sowjetunion mit 130 Interkontinentalrakete UR-100N (SS-19) und 46 vom Typ RT-23 (NATO-Codename: SS-24) zur drittgrößten Atommacht der Welt. Am 2. Juli 1993 erfolgte in einer Grundsatzerklärung offiziell der Verzicht auf die Atomwaffen und das die Ukraine zukünftig atomwaffenfrei sein soll. Am 15. Juli 1993 beginnt der Abbau der auf dem ukrainischen Territorium stationierten Interkontinentalraketen vom Typ UR-100N (NATO-Codename: SS-19). Die Raketen wurden zur Verschrottung nach Russland gebracht. Die Sprengköpfe blieben anfangs noch in der Ukraine bis der Nachfolgestatus der Sowjetunion und Russlands in Bezug auf die Atomwaffen international geklärt war. Die Ukraine forderte für ihren Verzicht auf Atomwaffen von den Atommächten Sicherheitsgarantien für ihr Land und finanzielle Unterstützung.
Am 14. Januar 1994 unterzeichneten die Präsidenten Russlands, der Ukraine und der Vereinigten Staaten von Amerika das Abkommen über die Vernichtung der auf ukrainischem Staatsgebiet stationierten Atomwaffen, womit der nicht-nukleare Status der Ukraine endgültig bestätigt wurde. Im Gegenzug erhielt die Ukraine Sicherheitsgarantien von Russland und den USA. Dazu gehörte die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit, Souveränität und territorialen Integrität sowie die Zusage keine Atomwaffen gegen sie einzusetzen…..“

Das stimmt mich nachdenklich, denn wie wurde die Abrüstung belohnt und was ist mit den Sicherheitsgarantien durch Russland und den USA?
Leider hat die Ukraine damals nicht darauf bestanden, für die Abrüstung in die NATO aufgenommen werden zu müssen. Jetzt bezeichnet man die Ukraine als Freund, aber sie sind keine Verbündeten. Es ist der schlimmste Schlag gegen die internationale Abrüstung, denn nun sieht jeder, was passiert, wenn man seine Waffen aufgibt. Jetzt ist die Krim weg und in der Ost-Ukraine tobt der Bürgerkrieg. Falls die USA tatsächlich Waffen in die Ukraine schickt ist das nur Öl ins Feuer gießen. Die einzige sinnvolle Möglichkeit ist, Putin und Poroschenko mit Zuckerln und Drohungen an den Verhandlungstisch zu ketten, bis sie eine Lösung finden.

Weblinks:
Ukrainische Volksrepublik
Ukraine-Konflikt: Hoffnungsschimmer nach „konstruktiven Gesprächen“
Von der Leyen geißelt Russlands „unerklärten Krieg“
John McCain wirft Merkel Appeasement-Politik vor
Bloß nicht ins Wettrüsten stolpern
15 Jahre atomwaffenfreien Status: Erfahrungen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine
Geschichte der Ukraine

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