Lifelogging und Healthscore

Eigentlich war ich lange Zeit der Ansicht, dass ich mich um die Daten über mich im Netz nicht kümmern muss, da ich ja nichts zu verbergen hätte. Inzwischen finde ich die Entwicklung allerdings schon bedenklich. Nicht die Selfie- und Belfie-Kultur [ein Belfie ist übrigens ein Selbstportrait („Selfie“) des eigenen Hinterns („butt“)], denn dieser Trend ist wirklich nur für den A…, sondern das Motto von Google (ihr gebt uns eure Daten, wir geben euch Konnektivität), Lifelogging und Healthscore bereitet mir Sorge. Und das mir, obwohl ich sogar zum Transhumanismus neige, siehe z.B. Transhumanismus oder Gott der 3. Generation, Teil 2.
Aber wenn Lifelogger wesentliche Elemente unserer menschlichen Existenz eliminieren wollten, etwa das Recht auf Vergessen, Zufall, Intuition und Geheimnis und der Mensch genormt und auf Linie gebracht werden, dann wird es unheimlich.
Wörtliches Zitat aus Vermessenes Leben:

Lifelogging diene der Effizienzsteigerung und „technischen Rationalisierung unseres Lebens“, Prinzipien des Kapitalismus würden somit ins Privatleben übertragen. Darin sieht der Autor auch die eigentliche Gefahr dieser Bewegung.
Solange man das Ganze noch als persönliche Spielerei abtun könne, mag es angehen. Problematisch werde es aber, wenn alle Unangepassten, Schlecht-Vermessenen aussortiert werden, etwa wenn Dicke oder Raucher im Gesundheitswesen benachteiligt werden. So weit sind wir davon vielleicht gar nicht mehr entfernt.

Huch, und Vermessenes Leben (3sat Video Nano) zeichnet kein freundlicheres Bild, als Gesundheits-Check rund um die Uhr (3sat Video Nano).
Mensch, wohin gehst du? Naja, vielleicht findet man bei der CES 2015 eine Antwort.

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