Das darf nur Google

(Last Updated On: 6. April 2014)

Kann sein, weil nur Google es kann.
Wie dem auch sei, jedenfalls liebt Google den Müll und bestimmt was recht und/oder schlecht bzw. gut und/oder unrecht ist.
Wer sich hier eine Recherche über Gesetzesübertretungen oder Klagen gegen Google erwartet, wird enttäuscht, denn ich schreibe mir heute nur zwei kleine einfache Beispiele aus meiner eigenen Erfahrung auf.
Ich betrieb von 2000 bis 2010 beruflich eine Internetanwendung und hatte dazu u. a. von 2000 bis 2006 mittels einem perl-script auch Müll aus dem Internet angesammelt. Es gab da Einträge von Fleischereien und Papierfabriken in einer Hotellistung und auch vier-, fünffache Einträge waren keine Seltenheit. Aber alles war automatisiert und ich hatte einige hunderttausend dynamische Seiten, die ich als statische ausgab. Täglich kamen etwa 10.000 verschiedene Besucher von Google, die ich dort hin lenken konnte, wo ich sie eben haben wollte. Dann wurde mir der Müll peinlich und ich richtete mein ganzes Augenmerk auf Datenpflege. Es gab dann zwar immer noch 10.000 – 20.000 Seiten, aber die Daten waren alle verifiziert und aktuell. Ich hatte endlich eine gute Qualität erreicht und rechnete dadurch mit noch mehr Zugriffen. Doch die sanken innerhalb von wenigen Tagen auf 300 bis 400 und so bleib es monatelang. Dann lies ich das Projekt auslaufen und kontrollierte die Zugriffe nicht mehr.
Hier auf diesem Blog hatte ich eine ungewollte Eintagsfliege unter den Notizen. Als kino.to gesperrt wurde schrieb ich einen Artikel „Alternativen zu movie2k und kino.to“ und mein Blog bekam plötzlich Performance-Probleme, weil ich tagelang einige tausende, auch bis zu 10.000 Zugriffe hatte. Mein Artikel landete in den Serps an Stelle 1, sogar vor den Portalen, die von mir gelisteten wurden und die Online-Streams oder Direktlinks auf solche anboten. Was geschah dann? Innerhalb von Tagen erhielt ich prompt eine Email von Google, dass meine AdSense-Einbindung gesperrt wurde, weil ich gegen die Richtlinien von Google verstoßen hätte. Der Artikel verschwand kurze Zeit überhaupt aus dem Index und ist jetzt veraltet, zerstört und wieder irgendwo im Index. Interessanter weise konnte man aber alle Seiten, auf die ich einen Link in dem Artikel setzte, mit Google finden. Nicht nur finden, sondern sie waren z.B. mit Suchbegriffen wie „online stream“ auf den ersten Seiten der Suchergebnisse von Google. Ok, sie müssen sich ja nicht an ihre eigenen Richtlinien halten, denn sie haben es offensichtlich seit langem nicht mehr nötig. Mich interessieren hier sowieso keine Zugriffe, aber ich halte es insofern für bedenklich, weil ich dadurch sah, dass man kein Vertrauen in die Inhalte der Suchergebnisse haben kann und sowieso jede Transparenz bei Google möglichst vermieden wird. Es ist unwesentlich, was Politiker oder Staaten in ihrem Rechtssystem festlegen, wenn Google z. B. befindet online-streaming ist verboten, dann findet kein einziger Mensch auch nur mehr einen einzigen Stream. Wenn Google z.B. aber meint es ist legal und toll, dann wird es gekauft, einverleibt und zu Geld gemacht.
Jahrelang habe ich auf viele Fragen geantwortet: „was fragst mich, tipp es doch in Google ein“, heute sage ich: „finger weg von Google, denken wir selbst nach“ und betreiben wir dann Recherche unter Nutzung von duckduckgo, denn die spionieren uns nicht aus.
Schadenfreude ist ja auch eine Freude und die kommt bei mir auf, wenn ich daran denke, dass Microsoft mit der Suche nie eine Chance gegen Google hatten, egal was auch immer sie versuchten und Google hat nie eine Chance gegen Facebook am Sektor Social Media. Und das sagt einer, der FB für eine riesige Müllhalde hält, aber trotzdem einen Account hat, weil eben fast jeder einen hat. So, heute habe ich mich schon über Google, FaceBook und WordPress ausgelassen und Twitter bleibt ausnahmsweise einmal verschont, das war aber eh schon oft genug dran.

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Ein Gedanke zu „Das darf nur Google“

  1. Ja, das darf auch eben nur Google Google, street view, WLAN und ich: Man darf alles und jeden fotografieren und ohne Genehmigung veröffentlichen. Jetzt habe ich erst den Kommentar von Max dort gelesen, der mir heute erst ein Schmunzeln entlockt:

    Die “bedroom view” als Ergänzung zu Googles street views findest du auf youporn und Co.

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