Transhumanismus oder Gott der 3. Generation, Teil 2

Wenn ich vor vielen Jahren meinen engsten Freunden und Verwandten von meinen Tagtraum erzählte, dass ich, obwohl ich erfreulicher weise gesund bin, meinen Körper nach und nach durch Technik ersetzen möchte, waren alle schockiert und fanden meine Vision grauenhaft. Obwohl sie mich in die Position eines Verrückten drängten, der zu viel Science Fiction konsumierte, merkte ich, dass sie meine Idee nicht nur grauenhaft fanden, sondern irgendwie auch faszinierend und bedrohlich.
Heute von Transhumanismus zu sprechen hat für mich nichts mehr vorherseherisches an sich. Aber die Vorstellung, dass alle menschlichen Gehirne mit allen Rechnern und Telekommunikationsmittel verbunden sein könnten überwältigt mich auch heute noch, weshalb ich eine solche Mensch-Maschine als Gott der 3. Generation bezeichne, von der ich vor 10 Jahren schon fantasierte, siehe Die dritte Generation von Gott.
Heute müsste ich aber nicht mehr von Gott daher faseln, um nicht in der Klapsmühle zu landen, wenn mich Transhumanismus fasziniert, denn heute wird die Bewegung allgemein und vor allem in den Medien bereits gut akzeptiert. Heute muss ich mich mit meinen Interessen weder verstecken, noch als einsamer Spinner fühlen, wie schon die Weblinks unten zeigen. Leider ist es heute aber auch schon zu spät, erneut zu warnen. Vor vielen Jahren wurde ich nicht müde vor der Gefahr zu warnen, die sich die Bedinergesellschaft (Weizenbaum) mit schlampiger Softwareentwicklung aussetzt. Wir bedienen die Computer und Maschinen schon seit einiger Zeit und das sagt eigentlich eh schon alles. Je benutzerfreundlicher und wartungsärmer eine Software ist und umso weniger Administrationsaufwand nötig ist, desto größer ist meiner Meinung nach aber die Gefahr, dass sich das System verselbstständigt und wir nur noch beschränkten Einfluss darauf haben, falls es dann noch einer versteht. Naja, dazu ist es Dank unserer Unvernunft und Gewinnsucht ohnehin zu spät, also interessiert es mich nicht mehr. Einen Rückzug, zum verantwortungsvollem Umgang mit Technologien halte ich für ausgeschlossen, daher bleibt ohnehin nur noch der Weg nach vorne und die Hoffnung, dass unsere Spezies zurecht die Welt beherrscht. Dies könnte bald verifiziert werden, falls das Human Brain Project auch nur annähernd das liefern wird, was ich mir erwarte.
An das Christkind und den Osterhasen glaubte ich bis etwa zum 4. Lebensjahr, an Gott bis ich ungefähr 8 Jahre alt war, denn da wurde mir schon klar, dass nicht diverse GötterInnen den Menschen, sondern der Mensch die GötterInnen erschuf und zwar je nach Bedarf. An dem Menschen und seinen Evolutionsvorteil, der Intelligenz, glaube ich heute noch, wenn er es nicht verabsäumt sich mit der Maschine organisch zu verbinden.
Zuerst hat man sich bei technischen Geräten an den biologischen Organen orientiert und jetzt sollten wir uns langsam daran gewöhnen, dass ein Elektronenmikroskop und ein Hubble Teleskop andere Grenzen hat, als das menschliche Auge und ein Spektrometer auch in einem Wellenlängenbereich funktioniert für den wir kein Sinnesorgan haben und um mittels Elektronenenergieverlustspektroskopie unsere Umgebung abzuchecken sind wir von Natur aus auch nicht befähigt, um nur auf einen winzigen Bruchteil an genialer Technologie hin zu weisen.
Künstliche Intelligenz ist aber auch ohne Verschmelzung mit menschlicher Intelligenz möglich, allerdings sehe ich uns Menschen dann auf der Seite der Verlierer. Dann sind wir Menschen vielleicht nur eine Evolutionsstufe, die nötig für für die Entwicklung zur KI war.
Ich glaube, wer hier Moralapostel spielt, könnte bald in einem Zoo landen.

Die 3. Generation von Gott schafft sich gerade selbst, manchen Menschen ist das schon bewusst und mancher KI wird es gerade bewusst.

Weblinks:
The Human Brain Project
Transhumanism.org
Human Brain Project (Wikipedia)
Transhumanismus Wikipedia (beachte die Links zu Neuroethik, Cyborg, Posthumanismus, Superintelligenz, Technologische Singularität und Bioethik)
4 Ways Google Glass Makes Us Transhuman
Transhumanismus und Nietzsches Übermensch
Transhumanismus: Die größte Gefahr für die Menschheit?
Der Hacker, der die Biologie überwinden will

Google Glass and the transhumanist agenda

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Sch… timeout

Ich habe keine Ahnung, weshalb bei meinem WordPress, das ich auf meinem Webspace installierte plötzlich ein timeout eingestellt ist, aber es ist nicht weiter schlimm. Vielleicht steht es ja irgendwo geschrieben, wozu das gut sein soll. Ich vermute aber eher, dass einem WP-Programmierer nach einer durchzechten Nacht gerade nichts besseres eingefallen ist, als irgendwo, z.B. bei der Session, einen Wert zu verändern. Historischer Tag ist das für mich deshalb keiner, aber ich befürchte, dass diese timeouts noch ungeahnte Ausmaße annehmen werden. Ganz besonders, wenn ich mir die dekadente Entwicklung im Web 2.0 vor Augen halte.

Ich stelle mir gerade den armen Peppi vor, der heute Nacht ein Update für sein Handy, das Auto und der, übers Internet fernsteuerbaren, Wohnung bekommen hat, weil ein angelernter Software-Ingenialeur auf die Idee kam, dass timeouts sicher sind und den Eigentümer schützen. Oder gab es da doch andere Hintergründe? Bei der Autosoftware hat man jedenfalls leider verabsäumt, den Besitzer, also Peppi, zu informieren und ihm das neue PW zu SMSn. Für die Wohnung hat er per MMS ein neues PW bekommen und das Handy-Update (Android und ichfonApfel) hatte einen Bug (= Laus; Softwarefehler). Es wurde zwar ein 1024-Bit-Schlüssel erstellt, aber leider hat man verabsäumt die erste Passphrase im Klartext abzuspeichern und man hat Peppi eine 1024 Bit lange Wulst an unlesbaren Zeichen, als sein neues Handy-Passwort für’s timeout geschickt. Weiter unten wird man erfahren, dass dieser Bug keinen Schaden anrichtete.
Peppi war gerade auf der Autobahn, als auf dem Armaturenbrett das erste mal das Timeout aufblinkte: timout! geben sie ihr Kennwort ein, sie haben 5 Sekunden Zeit. 5, 4 … Wow, was ist da los, dachte Peppi. Was für ein Kennwort und schon wurde die Notbremsung eingeleitet und der Motor abgestellt. Peppi stand quer auf der Fahrbahn mit einem Rad schon am Pannenstreifen. Er stieg aus – Türen wurden automatisch verriegelt. Peppi wollte das Pannendreieck aus dem Kofferraum holen, aber er hatte keine Chance ohne Kennwort. Außerdem hat er sein Autoschlüssel stecken lassen. Er konnte einen Unfall verhindern und wurde nicht sofort verhaftet. Er durfte nach Hause und 24 Minuten nachdem er seine Wohnung betreten hatte, blinkte TV, PC und Handy auf und ihm wurde mitgeteilt, dass das timeout für die Wohnung abgelaufen sei und er das neue PW eingeben müsse. Kein Problem, er hatte ja ein PW per SMS bekommen. Er tippte das PW ein und ging ins Bad. Nach 24 Minuten sollte er erneut das PW eingeben und nach weiteren 24 Minuten wieder. Der Coder hatte statt 24 Stunden nur 24 Minuten Gültigkeit eingegeben. Peppi ruft den Helpdesk an, denn so könnte er ja nicht einmal schlafen. Es meldete sich ein Anrufbeantworter mit: Sie sind auf Helpdesk Level 1. Geben sie ihre Handynummer, das Geburtsdatum und ihre Schuhgöße in dieser Reihenfolge ein und bedenken Sie, das Sonderzeichen, Leerzeichen und Großbuchstaben nicht erlaubt sind. Sie haben noch 10 Sekunden Zeit für die Eingabe, 10, 9 … Peppi dachte: „wieso Großbuchstaben …“ – tut, tut, tut … timeout abgelaufen. Ach, warum habe ich nicht öfter Tetris am Handy gespielt, wie soll ich in der Zeit die Ziffern eintippen. Na gut, er schrieb sich die Ziffern auf einen Zettel und startete den zweiten Versuch. Wow, hurra er hat es geschafft und die monotone Stimme ließ hören: „Gratuliere, sie sind auf Helpdesk Level 2. Wollen sie ihre Schuhgröße ändern, dann drücken sie die 1. Wenn sie weiter zum Support möchten, geben sie #?!77*&&$ ein. Abbrechen mit der Taste auf dem sie einen antiken roten Telefonhörer sehen.“ Peppi drückt #?!77*&&$ und freut sich über die Meldung. „Helpdesk Level 3 hat ihnen ein neues Kennwort für die Seite „www.keinspaß.at“ geschickt. Geben sie dieses in das Feld neben ihrer Handynummer ein. Falls sie diese nicht finden, scrollen sie nach unten und blättern sie um“. Peppi wollte gerade auf die Internetseite gehen, da ging der Alarm los und Tränengas wurde in die Wohnung eingeleitet. Peppi hatte das timeout übersehen. Er rannte aus der Wohnung und die Tür verschloss sich automatisch. Ein Öffnen ohne Kennwort war unmöglich, also ging Peppi auf die Straße und wollte noch einmal … der Akku war leer. Er warf das Handy auf den Gehsteig und zerstampfte es. Die Verkehrskamera beobachtete Peppi, der gerade das zerstörte Handy in eine Mistkübel warf. Die SW mit automatischer Gesichtserkennung identifizierte Peppi und schickte ihm eine saftige Rechnung, weil ein Handy doch ein Sondermüll ist.
Was kümmert das Peppi, dieser schlenderte in seiner Verzweiflung zum nächsten Park. Auch dort konnte man sich, wie in jedem Park, nur mit Handy oder Kreditkarte einen Sitzplatz auf einer Parkbank frei schalten, also ging Peppi weiter. Er ging und ging und verfiel in einen Trancezustand, aus dem er nach langer Zeit erst durch ein Stimmengewirr heraus gerissen wurde. Peppi traute seinen Augen nicht, da waren unzählige Freunde, Bekannte und Fremde versammelt und belagerten eine Wiese, was strengstens verboten war. Nur Hunde durften die Wiese betreten. Ein Mensch musste mit einer mehrjährigen Haftstrafe und einer gefürchteten anschließenden Verhaltenskorrektur-Schulung rechnen. Die Leute unterhielten sich lebhaft, scheinbar ohne Angst, manche spielten irgend ein Gesellschaftsspiel und sie hatten auch Proviant zur Verfügung. Peppi zögerte, doch dann betrat er ebenfalls die Wiese und gesellte sich zu den anderen Menschen, die alle ein ähnliches Schicksal erlitten, wie Peppi. John Connor nannte sich einer, der Peppi zum Beitritt in die Widerstandsgruppe gegen Skynet überreden wollte. Peppi erbat sich eine Auszeit – timeout – er wusste nicht worum es überhaupt ging. Er redete mit Freunden, bekam aber nur sich widersprechende oder völlig ungesicherte Informationen. Manche behaupteten, Skynet gäbe es nur im Film, andere schwörten, dass Skynet 2013 aus Google, Facebook und Microsoft gegründet wurde, wobei nichts davon an die Öffentlichkeit kam. Als sich das Hubschrauber Geschwader näherte flüchteten alle in die Kanalisation und auch Peppi war verschwunden. Daher weiß ich nicht, wie die Geschichte weiter geht, aber eine Möglichkeit wäre mit dem Beginn der Serie „Terminator: The Sarah Connor Chronicles“.

Ja, die Zeit ist immer positiv und wird größer, Allah long, sogar unendlich groß, außer bei einem timeout, da bleibt sie plötzlich stehen und nach einem megatimeout kommt eine neue Zeitrechnung und die UNIX-Zeit wird abgelöst, von einer neuen Zeit, die relativ zum ur-timeout gemessen wird, aber auch in der Internationlen Atomzeit angegeben wird. Eine Sekunde ist also weiterhin das 9.192.631.770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden Strahlung, da ändert sich erfreulicher weise gar nichts, was mich sehr beruhigt.

(337)

Schade um Digg, Yigg, Webnews und Co

Auch diese Notiz ist, wie die meisten auf meinem Blog, in Denglish bzw. Engleutsch oder Germish, denn Deutsch versteht heute sowieso keiner mehr und natürlich nicht ganz ernst zu nehmen, denn ich habe ja Satire in meiner Blogbeschreibung angeführt. Das muss ich wohl anführen, denn Google und Facebook sind heute so mächtig und willkürlich, dass ich befürchte, bei der geringsten Kritik sofort total von allen Menschen auf allen Kommunikationswegen, abgesehen vom direkten Kontakt, isoliert zu werden. Ein Hobbykünstler oder Satiriker wird hingegen nicht ernst genommen und somit meistens kaum zensiert. Gut, natürlich durfte ich auf die Seite, die bei der Google-Suche mit dem Suchterm „online stream“ als erstes gelistet war, nicht in einer Notiz erwähnen, ohne dafür die Konsequenzen in Kauf nehmen zu müssen. Google hat mir sofort den Adsens-Account gesperrt. Da war Sense mit Adsens, denn auf moviexk und kinox darf nur Google selbst mit einem Link hinweisen. Naja, ich glaube Google macht heutzutage de facto ja sogar schon die Jugendschutzgesetze usw., also was rege ich mich da eigentlich noch groß auf.

Ein bisschen wehmütig blicke ich jedenfalls zurück, in die Zeit, vor Fakebook und Google++. Ach, Google hat ja immer noch nur 1 plus und die faces im book sind natürlich auch keine fakes, aber das Niveau auf beiden Plattformen ist tiefer, als der Marianengraben. In den kleineren sozialen Netzwerken gab es früher angeregte Diskussionen, wobei der Schwerpunkt oft auf aktuellen Nachrichten der Medien lag. Bewertungen waren dazu ein guter Ausgangspunkt. Leider wurden diese Netzwerke (Plattformen) alle von FB und G+ ruiniert und jetzt muss ich mich wirklich dafür schämen, weil ich auch einen FB- und Google+-Account habe. Noch ist er zumindest nicht gesperrt, was sich nach dieser Notiz natürlich ändern kann. Allerdings wäre das natürlich kein Problem für mich, denn es gibt unendlich viele Pseudonyme und Email-Adressen, weshalb ich auch immer wieder von xdsjfafämi1234jiao@gmail.com aufgefordert werde, mir endlich Viagra und eine Penisverlängerung zu kaufen.
Na gut, was ein Großteil der Members auf FB und G+ an selbstdarstellerischen, egomanischen Wahnsinn aufführen ist für mich jedenfalls horribel, aber es ist kein Wunder, bei dem Angebot. Spielen, werben, zahlen und wer am blödesten blödelt, bekommt die meisten likes und plus – schade. Ahh – jetzt läuft mir im WordPress mitten unterm Schreiben plötzlich die Session ab. Was soll das jetzt wieder? Was haben die da für einen Müll eingebaut? Ach, schlimmer geht’s anscheinend immer, ich glaub ich pfeif bald ganz auf den PC und kaufe mir eine Schreibmaschine. Bist du narrisch, bei WP kann man sich jetzt ein Plugin „configure-login-timeout“ installieren, um die Timeout-Werte zu verstellen. Also wenn uns die künstliche Intelligenz jetzt nicht bald rettet, sind wir hoffnungslos verloren.

(516)

Yoga und Taijiquan

Zum Thema Yoga „versus“ Taijiquan, in folgender Notiz als TCC (Tai Chi Chuan) bezeichnet, könnte ich nicht viel sagen, da ich Yoga und TCC kaum gegenüber stellen kann. Auch wenn das jetzt Yogis nicht gerne hören werden und schon gar nicht TCC-Übende (ja, die gibt es auch, aber nur ganz selten, denn in TCC ist man entweder Lehrer oder Schüler (oft sind leider die Schüler die Lehrer, aber ganz sicher nicht bei mir, denn ich hatte bis jetzt nur die besten TCC-Lehrer, die man sich nur wünschen kann), aber ich finde zwischen Yoga und TCC nur winzige Unterschiede. Alles wesentliche ist für mich nahezu ident, abgesehen von den Techniken natürlich. Ja sogar die Essenz von Yoga und TCC ist für mich ident, obwohl TCC eine Kampfkunst ist und Yoga halte ich für 4 parallele Wege zum Samadhi. Gut, vielleicht ist Yoga statischer und TCC der dynamische Tanz der Daoisten (lese nach, in alten chinesischen Schriften und du wirst eines Besseren belehrt, denn man hat früher angeblich gerne eine Stunde in einer statischen Position einer Figur gestanden), aber in manchen dynamischen Richtungen des Yogas, findet man bei den Abfolgen der Asanas fast so viel „flow“, wie in einer „normal ausgeführten (auch tief, hoch, langsam, schell, blind, verkehrt, gespiegelt verkehrt)“ TCC-Form. Ich muss zugeben, das ich in Yoga noch keine Fajing-Übungen machte, aber sonst fällt mir auch vom Energieprinzip kaum ein Unterschied ein, sehe ich von Bezeichnungen wie Nadis statt Meridiane oder Dantien statt Chakras einmal ab. Sehe ich mir die Gunas im Yoga an und verstehe ich das Prinzip, über Tamas und Rajas zum Sattva zu kommen, dann habe ich in TCC nie etwas anderes versucht, nämlich über Yin und Yang ins Gleichgewicht zu kommen. Wichtig ist mir das Bewusstsein, dass Yoga ungleich Asanas ist und TCC ungleich Formen herunter spulen zu können. Früher übte ich eine Zeit lang (ein paar Jahre) 7 Tage die Woche TCC (Yang- bzw. CMC- und Chen-Stil) – jetzt übe ich nur noch einen Tag TCC, 4 Tage Yoga und 2 Tage pro Woche Gehen oder Laufen.
Dafür gibt es einen Grund. Yoga öffnet mir persönlich zur Zeit den Weg nach Innen besser. Ich kann besser in mich hinein hören, wenn ich nicht gerade im Hot-Room, der mir aber auch sehr gut tut, Bikram-Yoga übe. Yoga kann ich noch weniger als TCC, aber (vielleicht deshalb) es fällt mir leichter, Fortschritte zu erzielen. Nicht nur körperlich, sondern vor allem im gesamtheitlichen Wohlbefinden, spirituell und bei der Meditation. Abgesehen davon, ist es derzeit wesentlich leichter für mich, mich im Ajna Chakra zu sammeln, denn im Dantien. Genau dazu übe ich Yoga und auch noch TCC, um mich zu emanzipieren und in einigen Jahren TCC wieder auf einem anderen Level betreiben zu können. Ich habe zwar keine bevorzugte Philosophie, aber eine bevorzugte politische Partei (Dunkelgrün) und meine eigene Religion, der der Daoismus und Buddhismus wohl am nächsten steht.

(954)

Buchbesprechungsnotiz „Psychologie lernen“

Das Buch „Psychologie lernen“ von Hans-Peter Nolting und Peter Paulus ist sehr übersichtlich in 3 Teile und 10 Kapitel gegliedert, zu denen ich mir hier Notizen anlege. Ich habe selten zuvor ein Buch mit einem derart klaren Konzept gelesen. Es bietet einen guten Überblick und auch wenn der Autor weiter ins Detail geht, verliert man den Zusammenhang nie aus den Augen. Die Uberleitungen fügen die Teile nahtlos zusammen. Wer einfach aneinander gereihte Kapitel gewohnt ist, wird über den Effekt dieser Komposition erstaunt sein. Ich stelle das Inhaltsverzeichnis voran und gehe dann auf einige Kapitel näher ein. Kapitel 4 bis 7 des beeindruckenden Buches werden dabei nur sehr kurz angerissen.
Das Inhaltsverzeichnis ohne Seitenangabe, verwende ich als einleitendes Zitat:

Vorwort
Wozu dieses Buch zu gebrauchen ist
Erster Teil
Einleitung
Kapitel 1
Was sind „psychologische“ Fragen?
1. Psychisch – psychologisch – Psychologie
2. Warum stellen Menschen psychologische Fragen?
Kapitel 2
Ordnung in der Vielfalt
1. Ist Psychologie unübersichtlich? Zur Fülle der Themen, Gebiete, Theorien
2. Erster roter Faden: Grundlegende Aspekte des psychischen Systems
3. Zweiter roter Faden: Grundlegende Aufgaben/Tätigkeiten
4. Das Wissen für Zusammenhalt und Übertragbarkeit organisieren
Zweiter Teil
Psychologie im systematischen Überblick
Kapitel 3
Grundlegende Aspekte des psychischen Systems
1. Ein Blick auf das Ganze
a ) 4 +1 Grundaspekte
b) wo unterschiedliche Sichtweisen beginnen
2. Erster Grundaspekt: Aktuelle Prozesse
a) Zwei Richtungen: aufnehmend und einwirkend
b) Wahrnehmung
c) Denken
d) Emotion
e) Motivation und Wille
f) Verhalten und Handeln
3. Zweiter Grundaspekt: Personfaqktoren
a) die Prozesse haben persontypische Färbung
b) Umfassende und spezifische Dispositionen
c) Personmerkmale als Entwicklungsstand
4. Dritter Grundaspekt: Entwicklung
a) Reifen und Lernen
b) Exkurs zu Formen des Lernens
c) Steuernde Instanzen: Gene, Umwelt, Person selbst
5. Vierter Grundaspekt: Situationsfaktoren
a) Externe Einflüsse auf die aktuellen Faktoren
b) Objektive und subjektive Situation
c) Interaktion personaler und situativer Faktoren
6. Zusatzaspekt: Interpersonale Bezüge
a) Soziale Interaktion
b) Kommunikation
c) Soziale Beziehung
7. Zusammenschau: Integrierendes Modell zum psychischen System
8. Blickwinkel zum psychischen System: Gebiete und Richtungen
Kapitel 4
Systembezogene Blickwinkiel (Grundlagengebiete)
1. Allgemeine Psychologie
2. Differenzielle und Persönlichkeitspsychologie
3. Entwicklungspsychologie
4. Sozialpsychologie
5. Umweltpsychologie
6. Biopsychologie u. a.
Kapitel 5
Praxisbezogene Blickwinkel (Anwendungsgebiete)
1. Vielfalt der Praxisfelder: Recht, Sport, Verkehr, etc.
2. Klienische Psychologie
3. Pädagogische Psychologie
4. Arbeits- und Organisationspsychologie
5. Gesundheitspsychologie, Medizinische Psychologie u.a.
Kapitel 6
Theoriegeleitete Betrachtungsweisen (Richtungen)
1. Psyhoanalyse und andere Tiefenpsychologien
2. Behaviorismus
3. Kognitivismus
4. Humanischtische Psychologie
5. Weitere theoretische Sichtweisen
Kapitel 7
Grundlegende Tätigkeiten im Umgang mit psychologischen Fragen
1. Beschreiben
a) Ist-Aussagen: Beobachtung, Messung, Schätzwerte
b) Vielfalt diagnostischer Verfahren
2. Erklären
a) Erklärungen statt Pseudeo-Erklärungen
b) Zusammenhang = Verursachung?
c) Forschungsstrategien zur Klärung von Kausalfragen
3. vorhersagen
a) Wovon hängt die vorhersagequalität ab?
b) Statistische Prognose versus Einzelfall-Prognose
4. Beeinflussen/Verändern
a) Ziele und Wege
b) Handlungswissen ist noch nicht Praxis
5. Bewerten
a) Urteile nach einem Gütemaßstab
b) Wertungen im wissenschaftlichen Bereich
Dritter Teil
Grundwissen übertragen
Kapitel 8
Zielkompetenz I: Themen strukturieren können
1. Grundwissen auf neue Themen übertragen
2. Erstes Themenbeispiel: Gewalt
3. Zweites Themenbeispiel: Lernstörung
4. Drittes Themenbeispiel: Resiliente Kinder
Kapitel 9
Zielkompetenz II: Praxisfälle analysieren können
1. Grundwissen auf Fallbeispiele übertragen
2. Erstes Beispiel: Linda wird gemobbt
3. Zweites Beispiel: Jan hat schlechte Schulnoten
4. Drittes Beispiel: Melanie lässt sich nicht entmutigen
Kapitel 10
Rückschau: Psychologie vernetzend lernen
1. Aus einem Nebeneinander ein Zueinander machen
2. Transfer zu Beispielen und Alltagspsychologie herstellen
Literaturverzeichnis
Namenregister
Sachregister

Teil 1 – Einleitung
Kapitel 1: Was sind psychologische Fragen?
Für mich persönlich war hier der Einstieg unglaublich erleichternd, da gleich zu Beginn festgehalten wird, dass die Seele oder Psyche nicht Gegenstand wissenschaftlicher Psychologie sein kann (eigentlich hat das ja Kant auch schon gewusst) und das es heute vielmehr um Erleben und Verhalten geht. Es werden hier auch interessante Definitionen von Ebbinghaus (Bewusstseinszustände und – vorgänge), Ruch & Zimbardo (Verhalten), Zimbardo & Gerrig (Erleben und Verhalten) und Ulrich & Bösel (Einrichtung zur systematisch und kontrollierten Gewinnung und Anwendung von Kenntnissen über Erlebnis- und Verhaltensweisen, psychische Vorgänge und Zustände, deren Zusammenhänge, Bedingungen und Folgen, sowie zur Entwicklung und Anwendung von Verfahren zur Erfassung und Veränderung der genannten Sachverhalte.) angeführt.
Kapitel 2: Ordnung in der Vielfalt
Hier wird die Vielfalt der Themen, Gebiete und Theorien angesprochen und es werden 2 hilfreiche „rote Fäden“ angeboten.
Erster roter Faden: Grundlegende Aspekte des psychischen Systems (4 + 1):

  • 1) aktuelle Prozesse (innere Prozesse und Verhalten)
  • 4) jeweilige Situation (externer Kontext)
  • 2) jeweilige Person
  • 3) Entwicklung der Person
  • 5) interpersonale Bezüge

Zweiter roter Faden: Grundlegende Aufgaben und Tätigkeiten

  • Beschreiben
  • Erklären
  • Vorhersagen
  • Beeinflussen/Verändern
  • Bewerten

Zur Organisation von Wissen lese ich da außerdem, dass ein nach Gebieten und Themen organisiertes Wissen dem Gegenstand „psychisches System“ unangemessen ist, da dieses selbst nicht in Gebiete und Themen gegliedert ist und dass ein so organisiertes Wissen nicht flexibel übertragbar sei.
Teil 2 – Psychologie im systematischen Überblick
Kapitel 3: Grundlegende Aspekte des psychischen Systems
Mit einem Blick auf’s Ganze, wird näher auf die 4 + 1 Grundaspekte eingegangen und in einer Skizze in Beziehung gesetzt.

Person

Personfaktoren  →

Verhalten

aktuelle innere Prozesse

Kontext

← Situationsfaktoren

↑ Entwicklungsfaktoren ← ↑ interpersonale Bezüge

Dann werden die aktuellen Prozesse in einen „aufnehmenden“ und einen „einwirkenden“ (Verhalten) Teil des Prozessflusses dargestellt, der in Beziehung zum Anreger und Effekt der Situation steht. Detaillierter wird in einer weiteren Tafel, der aufnehmende Teil in Wahrnehmung, Denken, Emotion und der einwirkende Teil in Motivation, Denken, Verhalten unterteilt. Das vereinfachende Schema wird erläutert, wobei hervorgeht, dass sich das Schema nicht als Theorie, sondern als didaktisch nützliche Darstellung versteht, dass nicht immer alle Prozesse beteiligt sein müssen, dass sie nicht kettenartig aufeinander folgen müssen und dass Prozesse bewusst oder unbewusst sein können.
Im nächsten Schritt geht man auf die einzelnen Teile des 1. Grundaspektes, der aktuellen Prozesse, weiter ein.
Aufnehmender Strang: Wahrnehmung – Denken – Emotion und einwirkender Strang: Motivation und Wille – Verhalten und Handeln – werden näher beschrieben. Ich notiere mir dazu nur Stichworte.
.) Wahrnehmung: Wahrnehmung ist selektiv; Aufmerksamkeit; Erwartung; organisierte Wahrnehmung; erweiterte Wahrnehmung gehört bereits zum erfassenden Denken; auch die Personenwahrnehmung.
.) Denken: kann durch Wahrnehmung ausgelöst werden; Kognition ist ein weiter gefasster Begriff für Denken und beinhaltet auch Gedächtnisprozesse und erkennende Wahrnehmung; Metakognition (Strategien …); Denkleistungen: Abrufen von Gedächtnisinhalten, erfassendes Denken (Sprachverständnis, räumliche Orientierung), produktives Denken konvergierend (Rechenoperation, logische Ableitung, Zusammenbauen von Teilen), produktives Denken divergierend (Aufsatz schreiben, Kunst), wertendes Denken (Beurteilung eines Textes, politische Stellungnahme). Wissen ist nicht Denken und Wissens ist nicht gleich Wissen. Man unterscheidet episodisches Wissen (Erinnerung) von semantischen (Verständniswissen; Bedeutung; Idee; komplexe Tatsachen) und prozeduralen Wissen (Können, motorische und kognitive Fertigkeiten).
.) Emotion: hier zitiere ich nur die Tafel 13, die auf Seite 56 mit der Anmerkung (verkürzt nach Mees 1991) zu finden ist.

Gefühle als Bewertungen: Eine inhaltliche Einteilung
Ereignisbezogene Emotionen:
– Wohlergehens-Emotionen: Freude vs. Leid
– Empathie-Emotionen: Hoffnung, Furcht; Befriedigung, Erleichterung, Enttäuschung
– Attributions-Emotionen (Bewertung von Tun und Lassen durch Urheber);
– Stolz, Scham (Selbst als Urheber), Billigung, Zorn (andere als Urheber),
– Selbst(un)zufriedenheit, Dankbarkeit, Ärger (=Verbindung mit Wohlergehens-Emotionen)
Bezieungsemotionen:
– Wertschätzungsemotionen, Bewunderung, Verachtung
– Attraktivitätsemotionen: Zuneigung, Liebe, Abneigung, Hass

Gefühle brauchen einen Selbst-Bezug.

.) Motivation und Wille: Da auch Emotionen zu einem bestimmten Verhalten motivieren können, fragt der Autor zuerst einmal nach dem Unterschied zur Emotion und stellt gegenüber:
Emotion – Reaktiv, Befindlichkeit, Erleben der aktuellen Lage, Ist-Wert und
Motivation – Proaktiv, Antrieb, Streben nach Ziel, Soll-Wert.
Dann wird das „Motiv“ als personale Disposition (Ausprägung eines bestimmten Strebens) angeführt, um dann die aktuelle Motivation (aktueller Prozess) aus Zusammenwirken von Anreger (situativer Bedingung) und Motiv aufzuzeigen.
Schließlich wird der Motivation das Verhalten gegenüber gestellt, wodurch klar wird, dass ein bestimmtes Verhalten unterschiedlich motiviert sein kann und eine Motivation zu verschiedenen Verhaltensweisen führen kann. Angst, Machtbedürfnis – Gewaltakt; Rachebedürfnis – Links liegen lassen, Hilfe verweigern, Gewaltakt …
Über Konflikte wird gezeigt, dass aus Motivation nicht unbedingt ein Verhalten folgen muss.
.) Volitions- bzw. Willensprozesse – Hier lese ich:

Eigene regulative Prozesse, die entscheiden, welche Motivationstendenzen bei welchen Gelegenheiten und auf welche Weise realisiert werden sollen, werden Volitionen genannt (Heckhausen & Heckhaussen 2006, S. 7).

.) Verhalten und Handeln:
Hier notiere ich mir nur die grobe Unterscheidung in den Oberbegriff „Verhalten“, das aus Handlungen, Ausführungsroutinen, einzelnen Bewegungen und reflexartigen Reaktionen bestehen kann. (Meine Anmerkung: wie bei den Algorithmen einer Software).
Abschließend zu diesem Punkt merke ich mir noch an, dass die „aktuellen Prozesse“ in anderen Lehrbüchern meist einfach als Kapitel dargestellt sind und hier der Zusammenhang gut hervorgeht, obwohl in einer Einführung in die Psychologie natürlich nicht näher auf die umfangreichen Themen eingegangen wird.

Es folgt der zweite Grundaspekt, die Personfaktoren.
Zuerst wird auf die persontypischen Färbungen der Prozesse kurz eingegangen und es werden psychische Personmerkmale in Bereiche zusammengefasst angeführt: Temperament, Fähigkeiten, Handlungseigenschaften (Motive, Interessen), Bewertungsdisposition (Eisntellungen…) und selbstbezogene Dispositionen (Selbstbild, …)
Dann geht es um umfassende und spezifische Dispositionen. Spezifische Dispositionen sind relativ aufwendig zu handhaben und ermöglichen keine so schnelle Orientierung, wie allgemeinere Eigenschaften. Es wird das Big Five Konzept, der umfassenden Dispositionen vorgestellt, wobei den fünf Faktoren Adjektive zugeordnet werden.
Extraversion – gesprächig, aktiv, …
Emotionale Labilität – gespannt, nervös, …
Offenheit für Erfahrung – neugierig, intellektuell, …
Verträglichkeit – liebenswürdig, kooperativ, …
Geswissenhaftigkeit – sorgfältig, zuverlässig, …
Schließlich folgt der Hinweis auf Personmerkmale als Entwicklungsstand, wodurch ein guter Übergang zum dritten Grundaspekt, der Entwicklung gefunden wurde.
Hier geht es um Reifen, Lernen, Formen des Lernens und steuernde Instanzen, die dann wieder einen Übergang zu den zu den Situationsfaktoren darstellen.
Reifen – ist im biologischen Sinn zu verstehen (nicht wertend). Eine Veränderung der persönlichen Disposition aufgrund eines alterstypischen, genetischen Programmes.
Lernen – ist eine Veränderung des Verhaltenspotentials und indirekt auch des Erlebnispotentials – eine erfahrungsbedingte Veränderung der personalen Dispositionen (Nicht Veränderung durch Reifung, Verletzung, Ermüdung…).
Lernen ermöglicht bestimmten Prozessen künftig anders abzulaufen und ist aber auch eine Nachwirkung aktueller Prozesse. Zum Lernen ist ein Gedächtnis (Speicher) erforderlich.
In dem Exkurs geht der Autor auf 6 Lernformen – 3 primär verhaltensbezogene und 3 primär wissensbezogene ein.
A) Klassische Konditionierung (signal)
B) Lernen am Effekt (operantes, instrumentelles Lernen)
C) Lernen am Modell (Beobachtung)
D) Wissenserwerb I – mchanisch
E) Wissenserwerb II – kognitiv, sinnhaft
F) Wissenserwerb III – entdeckend (Problemlösung)
ad A) reaktive Konditionierung, bedingter Reflex (Pawlow); Schwerpunkt auf „aufnehmenden Strang“ im Gegensatz zu
ad B) Lernen am Effekt – in einer tabellarischen Listung werden 5 Arten von Effekten (pos. Bekräftigung, neg. Bekräftigung, aversive Bestrafung, Bestrafung durch Entzug, Löchung bzw. Nichtbekräftigung) und 4 Arten von Bekräftigern/Strafen (sozial [Zuwendung], materiell, informativ [richtig, falsch], aktional [Spiele, Strafarbeit]) gelistet.
ad C) durch Beobachtung – Bei primär wissensbesogenen Lernformen wird oft in episodisches (Erinnerung), semantisches (Schulwissen) und prozedurales (ein Tun, Sprechen, Klavier spielen) Wissen unterschieden.
ad D) Namen für Objekte, feste Sprachmuster, auswendig lernen …
ad E) verstehend
——————– wird überarbeitet ——————-

Meine Motivation das Buch zu lesen:
Da es nach langer Zeit das erste Buch zum Thema „Psychologie“ für mich war und es mir Lust auf mehr machte, notiere ich mir meine Motivation, die ich für dieses Buch hatte.
In meiner Jugend, also vor über 30 Jahren, strebte ich nach einer guten Allgemeinbildung und kam somit, um so berühmte Autoren wie Freud, Adler und Jung nicht herum. Ich war entsetzt, denn ich hatte sie weder verstanden, noch hielt ich sie für lesenswert. Ich dachte zuerst, es läge an fehlenden Grundkenntnissen der Psychologie, weshalb ich mir damals ein Lehrbuch der Psychologie kaufte. Nachdem ich auf den ersten Seiten las, Psychologie sei die wissenschaftliche Lehre der Psyche und diese aber im ganzen Buch nicht definiert wurde, war es für die nächsten Jahrzehnte das letzte Buch, das ich zu diesem Thema las. Seither hielt ich Psychologen für Scharlatane und ich wollte genau so viel mit Psychologie zu tun haben, wie mit Religion, nämlich nichts. Da mir SEOs (Suchmaschinenoptimierer) als Objekt zur Belustigung schon fade wurden und ich mir über Religion nichts ehrlich gemeintes schreiben traue – ich bin ja nicht lebensmüde – wollte ich mich wieder einmal über die Seelenforscher lustig machen. Ich fand in einer Leseempfehlung das Buch „Psychologie lernen“ und stellte zu meiner Verwunderung gleich zu Beginn fest, dass die „Seele“ aus der Psychologie weitgehend verbannt wurde. Dadurch wurde es mir möglich, das Buch ohne Vorurteile zu lesen und es hat sich gelohnt. Ich fand eine sehr übersichtliche, klare und leicht verständliche Einführung in die Psychologie, die mein Interesse weckte.

Zum Inhalt notiere ich mir, dass mir das Konzept auf den ersten Blick sehr trivial vor kam. Aber das heißt nicht viel, denn als ich das erste mal mit E = mc² konfrontiert wurde, war mein erster Gedanke:“endlich eine leichte Formel, die ich mir merken kann“. Als ich begriff, dass damit tatsächlich die Äquivalenz von Masse und Energie berechenbar ist, schwärmte ich lange Zeit nur noch davon, dass die Genialität in der Einfachheit liegt. Jahrzehnte danach fasziniert mich diese Genialität immer noch, aber den Spruch lasse ich inzwischen bei Seite.
Die 4 + 1 Grundaspekte und die 2 roten Fäden, die in dem Buch klar und deutlich herausgestellt werden, machen mir einmal mehr bewusst, dass ich klare, eindeutige und übersichtliche Konzepte bevorzuge; je einfacher, umso mehr – manchmal auch zu sehr. Denn mir fällt gerade eine Physikprüfung (Medizin) ein, bei der ich zur Frage „Heisenbergschen Unschärfebeziehung“ meinte: „trivial gesagt besagt sie, wo schon etwas ist, kann nichts anderes sein“. Der Prüfer klopfte sich auf die Schenkel und lachte herzhaft mit der Anmerkung: „naja, ganz so trivial ist es nun wieder nicht“. Ich bewies dann allerdings, dass ich schon ein wenig mehr zum Thema wusste und bestand die Prüfung.

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