Wiener Würstchen aus Frankfurt mit nachhaltigem Stockholm-Syndrom am Schwedenplatz

(Last Updated On: 17. Juli 2013)

Wer heute kein ausgebrannter Borderliner ist, braucht schon wirklich  ausgefallenste, skurrile Allergien (aber mit moderner Allergielogie werde ich vielleicht ein anderes mal kreativ), oder er/sie/es (mit „es“ möchte ich darauf hinweisen, dass nicht nur x-Innen, sondern auch Kinder und Tiere ein gewisses Recht auf Aufmerksamkeit durch Sprachverhunzung haben sollten) muss zumindest ein Stockholm-Syndrom vorweisen können, um In zu sein. Borderliner ist heute wirklich die Topmodekrankheit Nummer 1 und jeder, der am Morgen einen Fuß vorsichtig über die Bettkante schiebt, hält sich bereits für nachhaltig gefährdet. Denn das Aufstehen selbst birgt schon ein gewisses Risiko in sich, aber die Folgen …. ergäben einen eigenen Artikel.

Naja, Burnout ist ja auch immer noch aktuell und wenn die Energydrinks weiterhin derart zunehmen, postuliere ich als nächste Topmodekrankheit das BurnIng-Syndrom.

Mit einem ausgeprägtem Stockholm-Syndrom könnte man eventuell als Wiener Würstchen noch am Schwedenplatz Furore machen. Ich meine, die Frankfurter, bzw. die Wiener Würstchen, sind doch in ihrer Haut gefangen, wodurch sie meist kurz vor dem Ablaufdatum eine gewisse Beziehung zum Verkäufer aufgebaut haben. Ich vermute, dass sie auch deshalb platzen, wenn man sie zum Kochen bringt. Die Pariser hingegen – na gut, wer kocht schon eine PariserIn –   platzen nicht, glaube ich zumindest, denn die haben ja auch eine dicke Plastikhaut.

Naja, die Welt ist klein und die Geschmäcker sind verschieden, ich halte die DebrezinerIn für fein, doch die wird leider von den BurenwursthändlerInnen gmieden.

Mit Senf, Mayo und einem Schwarzbrot (hier ist sicher nicht das umstrittene, skandalöse „Negerbrot“ gemeint, denn das ist bekanntlich so süß, wie eine „Schwedenbombe“, nur darf man nicht mehr darüber schreiben und reden, daher habe ich diese Unwörter auch unter Gänsefüßchen gesetzt [hoffentlich lyncht mich deshalb kein militanter TierschützerIn]).

Ach ist das aufbauend und zergeht auf der Zunge, wenn man es sich so richtig aus der Feder rinnen lässt, wie nachhaltig verblödet wir doch heute werden.

Ganz ehrlich gesagt, wenn ich über „Schwedenbomben“ und „Negerbrote“ wirklich nicht mehr schreiben und reden darf, sonder sie nur mehr kauen und schlucken dürfte, fühlte ich mich wie, … naja, wie ein Wiener Würstchen aus Frankfurt mit nachhaltigem Stockholm-Syndrom am Schwedenplatz, dem befohlen wurde: „friss und gusch“!

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