UNESCO will Müll-Inseln zu einem Staat ernennen

https://www.youtube.com/watch?v=q9jICIEtgeo

Naja, die größte Plastikansammlung soll ja inzwischen so groß sein, wie Indien. Vielleicht richten sie auch einen Flughafen auf den Müll-Inseln ein, damit Touristen sie besuchen können.
Das wär doch eine tolle Umweltschutzaktion:
Flug zur größte Plastikmülldeponie der Welt – dort eine kleine Rundfahrt mit Schiffen und Rückflug. Im Flugzeug serviert man einen Vortrag über Umweltverschmutzung durch Plastik und Flieger und man kann die CD kaufen. Dazu gibt es Essen und Trinken aus Plasitkbechern und Plastikgeschirr.

Mensch, wie dekadent, rücksichtslos und verblöd ist eigentlich möglich und wo liegt da noch die Grenze zum direkten Selbstmord?

Siehe dazu auch:
Zeichen gegen Plastikmüll in Ozeanen
Plastic Ocean – Plastikinseln im Meer
Plastikmüll in den Ozeanen

Es ist wirklich unglaublich. Fast jedes Alltagsprodukt ist ein Wunderwerk der totalen Verblödung. Entweder es ist überhaupt völlig sinn- und nutzlos, oder es funktioniert nicht richtig. Oder, bei technischen Geräten, gibt es schon wieder ein neueres Top-Modell mit einem tolleren Design und in einer anderen Mode-Farbe, bevor man das alte ausgepackt hat. Jedenfalls ist es auch überdimensional, umweltfeindlich und schildbürgerisch verpackt. Einerseits hört man ununterbrochen von den tollen Entdeckungen der Wissenschaft und wie irre intelligent, gescheit und gebildet doch unsere Gesellschaft ist und anderseits sind wir nachhaltig dümmer, als ein Fisch.

Hellhäutige(r) im Hemd

Es war keine MohrIn (NegerIn darf man ja nicht mehr sagen) und ein(e) SchwarzerIn war ErSie*1 schon gar nicht. Nein, es war eher ein(e) sehr dunkelbraun gebräunte(r) Hellhäutige(r). Schlicht gesagt, ein männlicher, sonnenverbrannter Weißer, um endlich das natürliche Geschlecht aus der Grammatik lassen zu können. Kein Albino aus Braunau und kein rassiger Rheinländer, sondern einfach nur ein nobel blasser Typ, den ich da, auf der Mariahilfer Straße, begegnete. Auf Wegen starker Fluktuation gehe ich immer mit gesenktem Blick. Das ist weder devot, noch schüchtern, sondern menschenfreundlich. Man kann in diesen Gedränge unmöglich jeden Menschen und seine Absichten erkennen, also schalte ich ab, vertraue mir selbst und verlassen mich auf meine Instinkte. Mit gesenktem, aber keines Falls unterwürfigen, jedoch achtsamen Blick, gehe ich die Mariahilfer Straße in Höhe Camera Club, also Neubaugasse entlang. Ich sehe einen Kleiderhaken am Gehsteig liegen – schwarz aus Plastik und ganz dicht an der schönbrunnergelben, hellen Wand. 2 bis 3 Meter später, sehe ich den Hellhäutigen im Hemd am Gehsteig an der alten Mauer kauernd da hockend. Unsere Blicke treffen einander. Ich fühle nichts, denke nichts und habe keine Vorurteile. Er ist barfuß, unterhosenlos und abgesehen vom Hemd mit Verpackungsfalten, nackt.
Ich gehe noch ein paar Schritte um Distanz zu gewinnen, dann bleibe ich stehen und wende meinen Kopf und Hals. Das Blut steigt in mein befangenes Hirn und dieses denkt adrenalinisiert: „VERDAMMT BIN ICH ERBÄRMLICH“. Er wimmert vor Angst und Kälte und ich konnte nicht einmal ganz einfach und natürlich stehen bleiben, ihm die Hand freundschaftlich auflegen und sagen: „Alles ist gut! — Kein Problem! —- Was machen wir jetzt?“
Ich drehe um und gehe langsam zurück. Richte mir die Designerbrille zurecht und beginne leise auf ihn zu schimpfen. Auf gleicher Höhe, treffen sich unsere Blicke. Mein Fuß juckt und zuckt – er fleht mich mit unschuldigen Blick an! Ich werde wenigstens lauter! Wende – Hals – Gesinnung: „ich Weißer, schreie und beschimpfe ihn „weißer Mohr im Hemd“. Die Polizei kommt, ich trete leise zurück.
Mein heiliger, blütenweißer Geist freut sich und strahlt, als sie ihn abführen und alles langsam verblasst. Meine schwache Seele kränkt sich, weil sie den Starken so zart und mit Handschuhen behandeln. Ich werde eifersüchtig und will mich ausziehen und sogar mein Hemd her geben. Da sehe ich, was unter der Kleidung ist und gehe. Ich gehe, gehe bis zu Thomas und Bernhard und sogar noch weiter. Weiter und weiter gehe ich, bis ich es einfach nicht mehr aushalte und zum Laufen beginne. Rennend ringe ich um Luft und falle abrupt. Stillstand mit dem Spiegelbild der Seele als Umhang verwesend, dreht und bewegt sich nichts mehr. Alles steht fixiert, starr da, bis es vom Leben zerfressen sich auflöst in Würmern, Mikroben, Parteien von membranieten Einzellern und einem buntem Gemisch, aus häutigen, bunt melanierten Vielzellerverbänden.

hh


*1 endlich habe ich womöglich begriffen, wozu die Groß-Kleinschreibung gut ist

Wie viele Regierungen hat Österreich?

20130514_033141Bis heute dachte ich, es wäre nur eine und zwar die Bundesregierung, für die man synonym auch Regierung, Regierung Faymann, Staatsregierung verwenden könne, aber doch nicht irgend eine Landesregierung. Heute lese ich aber auf der Titelseite die Schlagzeile des Standards: „Vierte Regierung in Österreich mit grüner Beteiligung.“ Die 4. Regierung der 2. Republik kann ja kaum gemeint sein, denn zu dieser Zeit gab es „Die Grünen“ noch nicht. Gut, der Standard sagt ja über sich selbst, dass sie keinen Schlagzeilen-Journalismus machen und da kann ich nur zustimmen. Diese Schlagzeile ist kein Journalismus. Natürlich ist eine Landesregierung auch eine Regierung, da haben sie schon irgendwie recht, genau so wie eben eine Samen- oder Parkbank auch eine Bank ist, oder ein Ehemann ein Mann, eine Ehefrau eine Frau und … Naja, vielleicht müssten sich alle Männer der Welt einmal ins Ehebett seiner Frau legen, falls es sich um einen männlichen, verheirateten Verfasser handeln sollte, damit er den kleinen Unterschied verstehen lernt. Ich habe den Artikel übrigens nicht gelesen und weiß auch nicht von wem er stammt, mir ist nur die Schlagzeile ins Auge gesprungen.
Trotzdem freut es mich, dass die Grünen nun schon in der vierten Landesregierung vertreten sind.