Dialog im Institut der Physiologie oder Stubiosus (K)urt und (H)ans Maria Huana

(Last Updated On: 23. Mai 2012)


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H: Du braucht nicht entäuscht zu sein, Kurt, wenn sie dir hier immer wieder das gleiche Kind unter einem andren Namen verkaufen. So brauchst du nicht so viel lernen.

K: Ach, es stinkt doch zum Himmel, daß sie lange bekannte Mechanismen einfach immer wieder neu definieren und teilweise richtigstellen oder auch falschstellen, was schon klar gestellt war. Und nur um sich wichtigstellen zu können, diese Tierschinder. Keine Quellenangaben, Angaben zur Durchführung, Protokolle etc. Naturwissenschaft? Reprodutzierbar? Beweisbar? Lehrbuch? Scheißpapiere sind das!

H: Was hat ersteres mit zweiterem zu tun? Und außerdem verbiete ich mir eine derartig verschlüsselte Diktion, mein Freund.

K: Verbiete dir was du willst. Mir verbietest du nichts. Auch nicht, daß ich sehr wohl einen Zusammenhang zwischen Ruhm- und Geldsucht einzelner, Tierversuchen, alten Erkenntnissen und neuen Termini sehe.

H: Du solltest die dynamische Entwicklung der Sprache berücksichtigen. Sie entwickelt sich weiter. Sie blieb weder beim Expressionismus stehen noch beim Dadaismus. Sie macht auch beim Aktionismus keinen Halt, — bis Stille Eintritt im künstlerischen Ausdruck der Gefühlswelt –. Doch der Ersatz für die Sprache nämlich Zeichen als Datenträger in strukturierter Anordnung, nimmt bereits den Raum der gewordene Leere ein. Es entsteht die universelle Ersatzsprache, die der Zeit besser entspricht, eine technisch-wissenschaftliche-international-basic-umgansgesellschafssprache.

K: Denkste, du A…

H: Wendet sich entsetztab, mit den Worten: „niveauloses Geschöpf“ und schreitet steif von dannen.

K: Ruft ihm nach: Lieber ein primitiver Tierfreund als ein Professor wie dein Vater. Wer Leben nicht ehrt,
Was ist der wert?
Warum nimmt man nicht das Tier, welches ist bestimmt, den Mensch zu ernähren?
Stirbt das arme Schwein in des Schlächters Hof durch die elektrische Zange,
niemandem wird es bange –
oder stirbt es in Ehren
betäubt für die Lehren
was macht es aus? was ist zu klären?
Doch lebt es, so lebet es
gebet es,
erhebt es – wenn lebt es,
lebt es ,
so bebt es und
klebt es am
lebt es –
gottverbrannt! hundverdammt!
es lebt!
Vivat!
es ist kein Präparat!

(Da ich eine falsche Interpretation dieses Satzes vermeiden möchte sei erläutert, daß ich unabhängig von meinem Gottesbegriff annehme, daß viele Menschen glauben, Gott sei „Alles“ und sei „Überall“..

Daher ist Gott auch in der unnotwendigerweise zutodegequälten Katze. Der perverse Schänder, der aus Leben ein Präparat macht, schändet daher einen Teil Gottes bzw. Gott. Er kann den Gottesteil der Katze bzw. Gott zwar nicht töten, aber er kann diesen Gottesteil bzw. Gott verlieren. Das heißt ich hätte statt „Gott ist tod“ auch schreiben können „Gott ist für den lebensverachtenden Tierquäler verloren“.

Ich habe nicht vor ein Religionsbuch zu schreiben (obwohl sogar in etablierten Physiologielehrbüchern das Leib-Seele-Problem religiös abgehandelt wird), doch möchte ich trotzdem erwähnen, daß ich mir um Gott keine Gedanken zu machen brauche. Ich kenne nicht einmal die atomaren, materiellen und energetischen Verhältnisse eines x_beliebigen (nicht den der Weisen) Steines. Seine Entstehung, sein Ordnungsprinzip und sein zukünftiges Sein begreife ich nicht. Sich für Leben, Pflanzen, Tiere, Menschen, deren Interaktionen Glück und Unglück zu interessieren halte ich für vewrwegen genug. Wer Wasser, Erde, Feuer und Luft versteht. Wer Leben, Pflanzen, Tier und Mensch verstanden hat und nichts mehr für das Verstandene tun kann, der solle sich meiner Meinung nach um Gott kümmern.

Bzgl. den anderen Sätzen meiner Sonate möchte ich die Gefahr einer falschen Interpretation eingehen und die Gewinnchance dafür erhalten, daß Sie sie besser interpretieren als ich sie gemeint.)

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