37) Hunger

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1. Allgemeinempfindungen

Hunger kann wie Durst, Müdigkeit u.a. als Allgemneingefühl bezeichnet werden, da dieser Empfindung kein eindeutiges Sinnesorgan zugeordnet werden kann. Der Reiz kommt aus dem Organismus selbst. Psychologen bezeichnen Hunger und Durst als homöostatische Triebe.

Normalerweise wird die Nahrungsaufnahme durch eine Kurzzeitregulation rasch an die Erfordernisse angepaßt. Für Ergänzungen und zur Korrektur von Abweichungen des Körpergewichtes ist eine Langzeitregulierung verantwortlich.

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2. Auslösung des Hungers

Für die Auslösung sind folgende Faktoren wesentlich:

  • ein leerer Magen (Leerkontraktionen)
  • Abnahme der verfügbaren Glucose. Glucosereceptoren befinden sich vermutlich im Zwischenhirn, Leber, Magen und Dünndarm.
  • Rückgang der Gesamtwärmeproduktion (innere Thermosensoren)
  • Zwischenprodukte (Metabolite) des Fettstoffwechsels insbes. für die Langzeitregulierung.

Gewöhnlich wird Nahrung sowie Flüssigkeit vorrausplanend aufgenommen. Der erwartete Energiebedarf wird also im voraus abgedeckt, wofür das limbische System h.s. verantwortlich sein soll. Die Beteiligung des limbischen Systems an der Regulation ist meiner Meinung nach auch bei Störungen im Nahrungsverhalten hervorgekehrt (Essen aus Kummer; Nahrungsaufnahmeverweigerung).

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3. Präsorptive und resorptive Sättigung

Die präsorptive Sättigung wird schon während des Essens durch Vorgänge der Nahrungsaufnahme selbst wirksam; Kaubewegungen, Magendehnung (Mechanosensoren).

Für die spätere resorptive Sättigung sind Chemosensoren, Thermosensoren und Metabolite des Fettstoffwechsels verantwortlich.

Das Hungergefühl, welches durch Kurzzeitregulationsmechanismen ausgelöst wird, wird also durch Nahrungsaufnahme und der damit verbundenen präsorptiven Sättigung in ein Sattheitsgefühl übergehen.

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4. Hypothalamus – Sättigungs- und Hungerzentrum

Die Pausen zwischen den Mahlzeiten, und das Ausmaß der Aufnahme werden dagegen eher durch die Langzeitregulierung (Fettmetabolismus) und druch resoptive Sättigung bestimmt.

Im Hypothalamus wurden zentrale Integrationsstrukturen gefunden, die als „Sättigungszentrum“ (VMH – ventromedialer Hyopthalamus) und als „Hungerzentrum“ (LH – lateraler Hypothalamus) bezeichnet werden. Zerstörung des Sätigungszentrums bewirkt beim Tier Freßsucht (Hyperphagie) durch Enthemmung des Hungerzentrums und umgekehrt. Die catecholaminergen Systeme verbinden das limbische System und den Hypothalamus einerseits mit dem Kleinhirn, und andererseits mit den Basalganglien und dem Cortex. Sie wirken daher als wichtiges Bindeglied zwischen Trieben und ihrer motorischen Verwirklichung.

Neben den physiologischen Faktoren sind auch psychologische Faktoren bezüglich der Nahrungsaufnahme zu bedenken. Die Schmackhaftigkeit einer Speise hängt u.a. auch von der affektiven Einstellung zu der Speise ab. unter Geschmackssinn ist zu lesen, daß sich auch der Bedarf auf den Geschmack auswirken wird (Salzmangel z.B).

Bei verlockendem, reichhaltigem Angebot kommt es häufig zu einer Nahrungsaufnahme über dern Bedarf hinaus, wobei die Kurzzeitregulierungsmechanismen unterdrückt werden sollen.

Durch Langzeitregulation sollte dies wieder ausgeglichen werden, was aber oft nicht gelingt. Da die Ursachen dafür nicht genau bekannt sind, ist es schwierig, die mit großen gesundheitlichen Risken verbundene Fettsucht (Adipositas), die bereits epidemische Ausmaße angenommen haben soll, therapeutisch zu bekämpfen.

Überschüssige Nahrung, die weder durch Muskelarbeit. Wachstum, Wärmeabgabe oder Umbauvorgänge verbraucht wird, führt zur Anlage von Fettdepots. Nahrungsmangel zu deren Abbau, zur Leistungseinschränkung, und in Extremfällen zum Tod. Leider ist dies trotz modernster Technologie immer noch sehr oft der Fall.

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5. Zwischenfragen

  • Wodurch wird der Hunger ausgelöst?
  • Was bedeutet präsorptive und was resorptive Sättigung?
  • Wird die Nahrungsaufnahme durch kurz- oder langfristige Mechanismen geregelt

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