Kennzeichen des Lebens (Bio 1.2)

(Fortsetzung des Artikels Kennzeichen des Lebens – mit HH Quiz Kreuzworträtsel (Bio 1.1).)

Nun, vielleicht sollten sich die Wissenschaften doch an der Wikipedia orientieren und nicht umgekehrt, wie es oft praktiziert wird, dass die Wikipedia unkritisch und oft vom „Einsteller“ nicht verstandene Inhalte veröffentlicht, die dann zwar manchmal recht wissenschaftlich klingen, in Wirklichkeit, aber einfach unfundierter Blödsinn sind und als gesicherte Tatsachen ausgegeben werden. In Fachbüchern, Lehrbüchern und wissenschaftlichen Publikationen habe ich zumindest noch keine eindeutige Definition für Leben gefunden. Die Wikipedia unterstellt der Biologie allerdings, dass diese eine hätte, siehe Lebewesen:

Lebewesen werden in der Biologie als organisierte genetische Einheiten definiert, die zu Stoffwechsel, Fortpflanzung und Evolution fähig sind,[1][2] also die Kriterien des Lebendigen erfüllen. Lebewesen prägen entscheidend ….

Ich würde es ja wirklich begrüßen, denn meiner Meinung nach ist selbst eine nicht perfekte aber allgemein, international anerkannte Festlegung (es gäbe ja eine reichliches Angebot an Definitionsmöglichkeiten) in Naturwissenschaften als Ausgangspunkt besser, als keine Definition und somit ein Interpretations-Wischiwaschi, das sich jeder zurecht drehen kann, wie es ihm gerade passt.

Ich lege mir ganz einfach Definitionen zu, indem ich mir Anleihen in der Programmierung nehme:

Statt Kennzeichen oder Charakteristika des Lebens findet man hier „Eigenschaften von Lebewesen“, was meinem Vorzug der objektorientierten Programmierung gegenüber der strukturellen entgegen kommt. Wenn ich das Lebewesen als Objekt betrachte und Eigenschaften (Attribute) festlege, brauche ich mich „nur“ noch die Methoden kümmern. Ordne ich die Objekte in Klassen ein und beachte die Grundprinzipien der OOP (Datenkapselung, Polymorphie, Feedback, Vererbung, Persistenz, Instanzierung) ergibt sich schon eine für mich recht sinnvolles Konzept, mit dem man logisch richtig und naturwissenschaftlich arbeiten könnte.

Lebewesen sind somit alle Objekte aller Klassen, die von der Stammklasse „Lebewesen“ abgeleitet werden bzw. einer Unterklasse zugeordnet werden und dabei ist es für die Stammklasse unerheblich, ob wie und wann diese Lebewesen entstanden, künstlich, oder als künstlich erschaffene natürliche Lebewesen gewertet werden, da die erste (unteste, allgemeinste) Stammklasse „Lebewesen“ ist und die diversen „Spezialfälle“ nur die jeweilige Klasse Betreffen.
Für die Eigenschaften (Attribute; Kennzeichen des Lebens) von dem alle anderen Eigenschaften abgeleitet werden. So lässt sich auf für leben, Leben und lebendig leicht eine eindeutige Definition geben, die ich hier nicht ausführe, da ich sonst schon wieder ein Programm entwerfen müsste, obwohl ich die Compiler und Interpreter gerade für eine längere Pause aus meinem Blickfeld verbannt habe habe. Die OO-Methode fände ich jedenfalls vortrefflich geeignet für Biologie und ähnlich strukturierte Wissenschaften.

Neben den Kennzeichen des Lebens sind Vorkommen und Bedingungen natürlich interessant.
Weiters ist hier die Folgerung von Marianne Schark in „Lebewesen versus Dinge: eine metaphysische Studie“ interessant, wenn sie auf „Am-Leben-Sein“ erörtert und dabei „Sein“ genau so schreibt, wie J.P. Sartre in das „Sein und das Nichts“.
Bezüglich Bedingungen sieht sie jedenfalls den Versuch von van Inwangen „unter welchen Bedingungen Elaementarteilchen ein Lebewesen bilden“ als verfehlt an, weil er die Frage „unter welchen Bedingungen ein Lebesesen persistiert“ mit der Frage „unter welchen Bedingungen eine gewisse Menge von Elementarteilchen als Lebewesen zählt. Besonders interessant finde ich hier auch das Beispiel der Fortpflanzung durch Zellteilung (Ungeschlechtliche Vermehrung von ProtistenInnen*1).
Wenn sich eine Amöbe a in die Amöben b und c teilt, hört die Amöbe a auf zu existieren und ist gestorben, auch wenn keine Leiche existiert. Die Rede vom „kontinuierlichen Lebensstrom kann somit reduziert werden aus „alles Leben stammt vom Leben ab“.
Ich lasse hier die Androiden, Bionik und Robotik ausnahmsweise einmal genau so aus dem Spiel, wie Nanobots, Predatoren und Replikatoren, denn die leben heute hauptsächlich noch in der Fantasie, wie einst Hexen, Feen, Zauberer und Götter.

In [2] finde ich unter Bdiengungen: Temperatur: -25° C bis >110° C (Bakterien in den Hot Springs im Yellowstone National Park) und pH Wert: ~0 bis 10

Das Wort Biologie (aus dem griechischen bios (βίος) = Leben und logos (λόγος) = Lehre) soll im Werk „Philosophiae naturalis sive physicae dogmaticae: Geologia,
biologia, phytologia generalis et dendrologica“ von Michael Christoph Hanov das erste mal auftauchen.

Zur Entstehung von Leben auf der Erde weise ich nur auf das Miller Experiment, 1953 hin. Spekulationen von extraterrestrischen Einflüssen, halte ich beim jetzigen Wissensstand für weniger interessant.

Anmerkung zum Bild:
Ich habe es 2006 als Provokation in einer Vorbereitung auf die Physiologieprüfung für Mediziner „Physiologie für Biologen und Mediziner – medic Art bearbeitet Prüfungsfragen aus Wien“ gezeichnet und meinte damals dazu:
Erläuterung zum Titelbild des vorderen Deckblattes:
Da man in modernen Lehrbüchern für Physiologie noch immer geneigt ist, das „Leib-Seele-Problem“ und den „Dualismus“ in ähnlicher Art und Weise wie vor 2400 Jahren zu wälzen, obwohl es eigentlich kein speziell physiologisches Thema ist, möchte ich, um auf Mystik während der physiologischen Ausführungen weitgehend verzichten zu können, vorher und in gekennzeichneten Passagen zum Thema phantasieren. Angesichts der Tatsache, daß die Sonne (Sonnenenergie) zum Erhalt jeglichen Lebens auf unserer Erde unerläßlich ist, und angesichts der begründeten Vermutung, daß die energetische Sonnenstrahlung für die Entstehung von Leben – wahrscheinlich im Wasser (Urmeer) – über die Synthese von Urlipiden, Urpepdiden, Urnucleinsäuren, Micellen-, Membran-, Kompartimentbildung…, ebenso unerläßlich war, wie sie seither für dessen Erhalt wichtig ist (Photosynthese, Wärme, [siehe auch „Hauptsätze der Thermodynamik“]…), möchte ich sagen, daß das Leben dieser Erde „heliogen“ bedingt sei. Unter diesen Blickwinkel ist es auch nicht verwunderlich, daß Hochkulturen, die etwas weiter zurückliegen als 2 400 Jahre (z.B. Inkas, Mayas, persische- und natürlich u.a. die ägyptische Hochkultur), die Sonne als göttlich verehrten. Nachdem in modernen Lehrbüchern für Physiologie von namhaften Autoren zwar das Leib-Seele-Problem angeschnitten, erwähnt oder vielleicht gar auf physiologische Art und Weise gelöst wird, die Erkenntnisse, die naturwissenschaftliche Forschung über „Jahrtausende“ hin brachte (z.B. E = mc²) aber schmählich ausgeklammert und gemieden werden, legt sich mir die Vermutung nahe, daß einige weltberühmte Physiologen der Gegenwart nicht mehr Physik, Chemie, Mathematik, Anatomie, Kybernetik und Biologie als Grundlagenfächer der Physiologie sehen, sondern Mystik, Theologie und Philosophie. Da ich aber, wie gesagt, während physiologischer Erörterungen auf irrationale und surreale Elemente möglichst verzichten möchte, soll das Thema – um up to date zu sein – symbolisch am Cover und mit dieser Erläuterung abgehandelt sein. …

Weblinks und Quellen:
[1] Lehrbuch der Biologie – Wikibooks
[2] Skriptum – Einführung in die Biologie I; Michael Smesnik
Leben
Lebewesen
Ökologie
Lebewesen versus Dinge: eine metaphysische Studie
Physiologie für Biologen und Mediziner – medic Art bearbeitet Prüfungsfragen aus Wien
Yellowstone-Nationalpark
Einzeller
Entstehung des Lebens
Die Entstehung des Lebens auf der Erde Teil 1
Urwesen aus dem Wasser
Die Entwicklung der Erde und des Lebens


*1
ich kann es mir an dieser Stelle einfach nicht verkneifen, mit dem binnen „-Innen“ auf die rasant Fortschreitende Verblödung, durch Zerstörung unserer Sprache hin zu weisen, die selbsternannte germanistische Emanzen und dümmliche opportunistische Politiker erfolgreich voran treiben.
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