Massenmedien und Journalismus heute

(Last Updated On: 9. November 2016)

Massenmedien werden bald nicht mehr Kommunikationsmittel für Massen sein und Inhalte an ein anonymes, räumlich verstreutes Publikum weitergeben, sondern wirklich nur technische Einrichtungen die den Menschenmassen ein Medium bereit stellt, dass in erster Linie zur technischen Entwicklung adäquaten Informationsaustausch mit bidirektionaler Kommunikationsmöglichkeit ermöglicht. Jeder ist heute schon Journalist und nutzt Blogs, Pod- und Videocasts (schau mich an; wenn du willst, lieber Leser, kann ich dich interviewen und das Video mit einem Klick auf YouTube einstellen, hier gleichzeitig posten und besprechen; genau so funktioniert es mit Fotos über Flickr, Umfragen usw.; wenn du willst und gerade in einem anderen Erdteil verweilst, ist das Ganze auch möglich, ohne das wir uns treffen, ich könnte dazu als Grundlage einfach einen Videochat aufzeichnen) und als Massenmedien möchte ich heute schon eher Google, Facebook und Twitter bezeichnen, als irgend eine Zeitung.
Ich glaube nicht, dass ich hier je irgend etwas Positives über Massenmedien (klassischen Printmedien und aktuelles TV) geschrieben habe, aber ich habe mich des öfteren über deren Macht und den Missbrauch dieser Macht geärgert.
Heute kann ich mir zu diesem Thema aber auch einmal eine neue Perspektive notieren, die ich bis jetzt außer acht ließ, da ich um das Ende dieser Macht Bescheid zu wissen glaube. Das bringt mit Sicherheit neue Gefahren mit sich. Aber darüber will ich jetzt nicht schreiben, darüber gibt es hier schon andere Artikel, sondern ich denke gerade an Filme wie, Machtlos, Whistelblower, Salvador 1986 von Oliver Stone (übrigens ein sehr produktiver Regisseur, Drehbuchautor und Produzent, dessen Name alleine schon Spannung garantiert) und an Filme wie „Nichts als die Wahrheit – Im Fadenkreuz der Staatsmacht“ und will mir einmal darüber klar werden, dass die Massenmedien natürlich eine sehr wichtige Aufgabe haben (bzw. hatten).
Leider kommen meiner Meinung nach, die guten Journalisten der Printmedien nicht klar mit dem technischen Fortschritt und Artikel wie, „Medien verlieren die Kontrolle ans Netz“ (Zeit online) sagen mir, dass sie noch nicht einmal bei der Istanalyse angekommen sind, geschweige denn, ein Konzept für den Journalismus der Zukunft hätten, weil sie tatsächlich noch immer denken, gedruckte Zeitungen wären die Medien und diese verlören die Macht durchs oder ans Internet. Solange sie solche Identitätsprobleme haben, kann man vom Journalismus natürlich nicht viel erwarten. Da wird mir dann auch klar, weshalb ich eine Tageszeitung nicht mehr von einer Werbesendung auseinander halten kann und bedrucktes Papier in meinen Augen wirklich nur mehr eine Umweltsünde zu Werbe- oder Propagandazwecken ist. Noch bekommen die Bürger kostenlose Tageszeitungen nachgetragen, bald wird man sie dafür vielleicht sogar bezahlen müssen, damit sie diese Texte lesen und die zugehörigen Bildchen ins Hirn lassen. Schlagzeilenjournalismus, Falschmeldungen, wegen der Rezeption und der absolute Wahnsinn, was Informationsgehalt betrifft ist an der Tagesordnung. Dieser Überlebenskampf bringt gigantischen Müll an die Oberfläche und vergiftet nicht nur die Umwelt.
Diejenigen etabliierten Mediengesellschaften, die die Macht nicht abgeben wollen, sondern moderne Technologie nutzen und integrieren wollen, sehen sich mit ganz neuen Phänomenen der Nachrichtenverbreitung konfrontiert. Die Verbreitung einer Infomation mittels Google, Facebook, Twitter und Co unterliegt anderen Gesetzmäßigkeiten und Algorithmen, als bloßer Auflagenzahl. Das gilt genau so für das TV, Radio und Kino.
Die Gegenwart hat andere Ansprüche und langatmige, erstklassige Artikel, Berichterstattungen mit ausführlicher hoch qualitativer Recherche, Bilder und Filme sind meiner Meinung nach inzwischen nicht mehr Bestandteil der Massenmedien. Dieser Bereich ist Teil der spezialisierten gegenwärtigen Kunst geworden.
Mein Tipp: „Massenmedien sollten sich endlich mit dem Internet und moderner Technologie identifizieren, von den Printmedien weg gehen und ihr Service auf modern aufbereitete Information, die man über das Internet am Handy abrufen kann konzentrieren. Eine interaktive Präsentation, zum Beispiel mittels Popcorn und die Möglichkeiten zu weiteren Recherchen und Hintergrundinformation sollten geboten werden, die Kommunikationsmöglichkeiten, wie sie mittels Web 2.0 und div. Sozialen Netzwerken praktiziert wird, sollte vorhanden sein und ich muss mir natürlich alles speichern und mit Notizen versehen können. Nur in diese Richtung sehe ich eine vernünftige Chance für Massenmedien, wobei dann allerdings das Wort eine neue Bedeutung erhält. Es werden zukünftig nicht mehr Massen durch einige wenige Medienkonzerne angesprochen, sondern die Massen werden das Medium nutzen um sich auszutauschen und zu informieren.
Ich vermute, dass es bald „Zeitungen“ geben wird, die keine Druckeranlage mehr besitzen, aber dafür entweder Ressourcen der Cloud von Google oder Amazon benutzt oder über eine eigene Serverfarm verfügt.
Hoffentlich basiert diese dann auf Linux . 😉

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