Wie man heute News liest

Ich stöbere immer wieder gerne auf Stumbleupon, Digg, Yigg usw. herum und finde es schon erstaunlich, wenn man einen Artikel z.B. auf Yigg findet, der auf ein noch kürzeres Zitat auf Webnews verweist und dieser dann mit dem Artikel auf Yahoo (com nicht etwa de) verweist, der von der dapd stammt und den man auf jeder der erwähnten Seiten natürlich „sharen“, also auf Digg, Facebook, Twitter, Google Bookmarks, Delicious, MySpace, Messenger und Co. einstellen kann.
Na gut, so bekommt die Onlineausgabe meiner Presse auch wieder einen Sinn. Was habe ich eigentlich gelesen? Ach ja, Grass sieht Belastungsprobe für Demokratie und ich denke mir, dass Herr Grass den Wechsel von der Politik in die Wirtschaft für eine sehr schwere Geburt halten muss, wenn er dafür fünf Jahre Karenzzeit fordert.
Ich meine dazu, na klar und wir zahlen die Karenzzeit doch gerne von den Steuern, denn in dieser Zeit können unsere hohen Tiere dann wenigstens nichts verbocken.

Früher soll Fisch angeblich ein Armenessen gewesen sein, heut kann man sich kaum noch einen leisten und wenn man auf Herrn Grass hört, wird der Butt bald für die meisten von uns unerschwinglich werden.

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Meine Taijiquanempfehlung für Wiener

oder für einige Zeit in Wien lebende Menschen.

Wenn Sie nach einem Schnellsiederkurs für Selbstverteidigung suchen, oder ein esoterischer Energiejunky, ein Akrobat, ein unbesiegbarer ehrwürdiger Krieger, ein Straßenkämpfer oder einfach nur der beste Kampfkünstler (Kampfsportler ist noch undenkbarer) werden wollen, dann habe ich kaum einen guten Rat für Sie, außer eventuell gezielt danach googlen.

Yin und Yang
Wenn Sie aber einfach nur unsterblich werden wollen, dann lesen Sie bitte weiter (nein, das ist keine Satire, sondern mein Ernst). Für die Ungeduldigen (Taijiquan könnt ihr ja noch nicht) nehme ich zuerst einmal alles vorweg und führe euch direkt zum Ziel – das Shu Jian von Paris Lainas.
Nun, den Geduldigeren sage ich, dass ich einige gute (und noch mehr schlechte) Taijiquan-Kurse bzw. Schulen kenne. Bedenken Sie bei der Wahl des Lehrers (Meisters), dass nicht nur sein Ruf und seine Bekanntheit und auch nicht nur seine Fähigkeit als Lehrer und in der Kampfkunst wichtig ist, ja sogar die Sympathie reicht mir nicht, es muss da für mich persönlich einfach mehr da sein. Mein Lehrer (Meister) muss Taijiquan leben.
Doch die Menschen sind unterschiedlich und haben daher verschiedene Ansprüche. Manche brauchen viele Perspektiven und andere werden schon durch zwei verwirrt. Manche Menschen haben eher ein visuelles, taktiles, akustisches oder was auch immer für ein Verständnis und andere gar keines. Der Lehrer ist ebenfalls nur ein Mensch, wie ich, der sich auf etwas spezialisiert hat und daher hat er ebenfalls ein bevorzugtes Verständnis. Wenn er in die Breite gehen muss und ich Details brauche oder wenn er in die Tiefe gehen muss und ich Divergenz brauche, dann kann es nicht „mein“ Meister sein.
Ich kenne Koriphäen in der Kampfkunst, die noch dazu als Mensch auch sehr sympathisch sind und trotzdem können sie mir in Taijiquan kaum weiter helfen.
Ich kenne aber auch Lehrer, die mir zu religiös sind und auch solche, die meiner Meinung nach, nicht einmal als Taijiquan-Schüler akzeptiert werden dürften. Ich meine damit Leute, die sich als TCC-Lehrer ausgeben und Taijiquan als Kampfsport bezeichnen und meinen, dass man Taiji kann, wenn man die Peking-Form kann, wobei die Bewegungen einfach nur nachgemacht werden. Als ich einen solchen Lehrer um Anwendungen der einzelnen Figuren fragte, meinte er, dass sei nicht das Ziel des Unterrichtes und als ich ihm zu einer Runde Tui Shou aufforderte, meinte er, dass er Taiji unterrichte, aber nicht irgend einen seltsamen Kampfsport, wie Tui Shou. Natürlich glaubt mir das niemand, denn es ist wirklich wahr. Da ich niemand bloß stellen möchte, erwähne ich den Kurs nicht, aber er war jedenfalls recht billig. Ein Semester kostete ungefähr so viel, wie 2 Monate im Shu Jian, allerdings kann man nur ein mal pro Woche üben. Da lernt man ein paar Bewegungen nachzumachen und nennt es Taiji.
Mir hat eine Stunde genügt, also zahlte ich den Preis eines Semesters für eine Stunde, aber das war mir die Erfahrung wert.

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Achtung! Schilda greift nach der totalen Weltherrschaft!

Am Beispiel der Nutzung von Emails als Kommunikationsmittel und der Handhabung des Spams möchte ich meine Befürchtung verdeutlichen, dass die Schildbürger weltweit die Macht übernehmen und dadurch auch die Idiocracy als einzige Regierungsform übrig bleiben könnte.

Wen das interessiert, der sollte sich zuerst einmal die Gesetze in seinem Land zur Handhabung von Emails durchlesen. Vielleicht ist es nicht überall ganz so schlimm, wie in Österreich, wo man sich eigentlich strafbar macht, wenn man ein Bewerbungsschreiben an eine Firma per Email schickt, ohne dass man dazu deren Einverständnis hat. Dieses kann man ganz legal auf postalischem Weg anfordern. Also einen Brief schreiben, also Bäume fällen und Papier herstellen. Weiß jemand wie sehr Papierfabriken die Umwelt belasten? Egal mit Druckerfarbe auf Hochglanzpapier dürfen Sie ganz legal eine Firma anschreiben. Der Brief muss natürlich transportiert werden und das belastet die Umwelt und kostet Zeit, Geld und Ressourcen. Macht nichts, dafür bekommen wir dann vielleicht per Brief oder Fax die Erlaubnis ein Bewerbungs-Email zu schicken.

Wer nun denkt, das hätte schon etwas mit den Schildbürgern zu tun, der ist voreilig, denn, ach, das ist doch nur unsere bürokratische Legislative in der es ein echter Schilbürger nicht weit bringen wird, außer er hat gute Beziehungen.
Was nun aber wirklich auf eine Machtübernahme der Schildbürger in einer weltweiten Idiocaracy hindeutet ist, dass ich mich peinlich genau an die Gesetze halten kann, aber wenn mein Nachbar oder Mitbewerber gemein sein möchte, dann beschwert er sich bei einer der zahlreichen MöchtegernSpamAdministratorInstituionen, also schickt z.B. eine Beschwerde an SpamCop und behauptet ich hätte ein Spam-Email versandt.
Dazu sei angemerkt, dass es sogar Oberschildbürger schaffen, jede x-beliebigen Absender in einer Email aufscheinen zu lassen und darüber hinaus gibt es unzählige Anonymisierungsdienste und weltweit unzählige offene, illegale Proxies, die jeden ermöglichen, mit einer gefälschten Identität oder zumindest mit einer falschen IP unterwegs zu sein.
Nun, diese Anmerkung war eigentlich überflüssig und nur als zusätzlicher Hinweis gedacht, denn ich gebe ja ein ganz klares einfaches Beispiel vor.
Ich verschicke eine Email an eine Firma, die mir das ausdrücklich erlaubt hat und mein Mitbewerber bekommt es heraus und bringt eine Beschwerde, bei einer der vielen Möchtegern-Spam-Administrator-Organisation (diese könnte man auch als schildbürger’sche Sondereinrichtung zur Machtergreifung sehen). Mein Provider wird informiert und mir wird der Zugang zum Internet gesperrt.
Sie sagen jetzt vielleicht: „macht doch nichts, dann benutze man eben eines der unzähligen offenen WLANs“. Aber ich möchte das nicht, da ich mich an unsere Gesetze halten will. Wozu haben wir sie denn? Wenn die meisten Gesetze nicht konsequent und gerecht, sondern nur nach Bedarf und Zufallsprinzip exekutiert werden, dann möchte ich ihnen wenigstens einen weiteren Sinn geben, indem ich mich möglichst daran halte.
Nein, nein, Sie liegen sicherlich falsch, wenn Sie jetzt annehmen, dass ich mit diesem sonderbaren Verhalten schon eine gehobene Position in der vielleicht bald kommenden globalen Idiocracy von UN of Schildaworld anstrebe.
Außerdem zeige ich ja gerade wieder diesen Wahnsinn auf. Ich selbst bekomme dann jedenfalls weiterhin täglich hunderte Emails, die absolut 100%iger Spam sind, aber gegen die Spammer über Hotmail, Gmail, Yahoo usw. können SpamCops und Co eben nichts machen. Das zeigt auch, dass sie doch nur eine schildbürger’sche Sondereinrichtung sind.

Vor etwa 10 Jahren war mir das Spam-Problem bewusst und ich habe dagegen ankämpfen wollen, indem ich ausschließlich signierte Emails versandte. Was hatte das zur Folge? Antivirus-Programme öffneten meine Emails und schrieben hinein (virus gescant von xxx) und dadurch wurde meine Signatur natürlich ungültig. Die Antivirus Software hätte ja genau so gut über meiner Unterschrift hineinschreiben können. „Liebe Grüße Sie blöder Idiot“ oder was auch immer und jeder hätte gedacht, es käme von mir. Jedenfalls bekam ich dann die Benachrichtigungen ich hätte Viren und gefährliche Emails verschickt. Andere hatten gar kein AV-Programm aber verwendeten dafür eine MS-Raubkopie und konnten ihren Email-Reader nicht auf den neuesten Stand bringen, was zum gleichen Ergebnis führte. Ich wurde beschuldigt, gefährliche Emails zu verschicken. Dabei wären gerade meine signierten Emails die einzig sinnvolle Möglichkeit gewesen, Spam und Malware zu verhindern. Meine Signatur (dazu musste ich natürlich auch eine teure kaufen, denn mit Open Source Signaturen scheint bei Microsoft Produkten wie Outlook natürlich eine furchterregende Warnung auf (die ganze Seite schwarz mit großen roten Buchstaben, die vor Gefahren warnen; klar der Sender verwendete ja kein MS-Produkt).
Dadurch wurde es mir zu mühsam, mich als einer der Wenigen, gegen die absolute Mehrheit der Schildbürger zu stellen und ich gab das signieren meiner Emails geschäftlich und privat auf.

Wenn ich allerdings wichtige Mitteilungen an Bekannte und Freunde versende, deren Inhalt ich nicht jeden lesen lassen möchte und wenn ich bei der Antwort auch die Gewissheit haben möchte, dass sie tatsächlich von dem kommt, der als angegebenen Absender aufscheint, dann verschicke ich zu diesen Zweck nur verschlüsselte, mit PGP signierte Emails. Die sorgen nämlich für eine ziemlich gute Privatsphäre. 😉

Liebe Grüße an alle Schildbürger dieser Welt und ich hoffe trotzdem noch immer, dass euch die totale, idiokratische Weltherrschaft verwehrt bleibt.

Eigentlich ist das kein „richtiger“ dadaichmussisstischer Artikel, deshalbe ergänze ich schnell um: dada muss ich befürchten, dass die Schilbürger in ihrem Streben nach der totalen Weltherrschaft mit der internationalen Spampolitik wieder einen gewaltigen Schritt nach vor gekommen sind.

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