Debatte um Österreichische Bundeshymne

Liebe Leser und Geschwister, eigentlich dachte ich zuerst, dass ich mir nicht zu jedem Schildbürgerstreich eine Notiz aufschreiben muss, aber dann stolperte ich über einen Leserbrief in der „Heute vom Mo. 18.7.11 Nr. 1723“
Ich zitiere Andreas Mathe, Linz
zur Debatte meint er:

Sie ist verkrampft, zynisch und intolerant. Vor allem aber wirkt sie geschlechtertrennenend! Toleranz ist Voraussetzung für gelebte Gleichberechtigung. Nur weil man sie ständig beschreibt und besingt, findet sie nicht den Weg in unsere Herzen – und nur dort kann sie Wirkung entfalten!

Danke für diese Worte Herr Mathe, ganz genau so sehe ich es auch.

Ich meine dazu: „Bitte liebe Österreicher (in dekadenter Manier, könnte ich auch „ÖstereicherInnen“ schreiben) emanzipiert euch und hört mit diesem Schwachsinn auf.“ Wenn ihr die Sprache und die Bundeshymne anpassen, verbessern und euch als Sprachexperten und Philosophen wichtig machen wollt, dann bringt sie doch auf ein logisch höheres Niveau. Seht zu, dass sie unmissverständlichere und effizienter wird, sonst verwendet bald sowieso jeder nur mehr Englisch. Vielleicht könnte man (frau) dazu ein wenig Logik oder Prädikatenlogik einfließen lassen, UTF-8 in die Alltagssprache einführen, die sinnlose Schreibschrift weg lassen und eine wirklich gründliche neue Rechtschreibreform durchziehen, die den modernen Gegebenheiten und Medien gerecht werden könnte. Wenn ihr das nicht könnte Schwestern, Brüder, Halbschwestern, Stiefbrüder und Co, dann lasst es doch bitte einfach sein.

Übrigens https://www.youtube.com/watch?v=tiV2K6RUlc8

Auf Wikipedia finde ich dazu: Die Melodie der Nationalhymne, ursprünglich als „Kettenlied“ oder „Bundeslied“ der Freimaurerkantate bekannt, wurde am 22. Oktober 1946 durch Beschluss des Ministerrats zur Hymne. Der von Paula Preradović stammende Text wurde – nach Änderungen vom Ministerrat – durch einen weiteren Beschluss der Regierung am 25. Februar 1947 zum Hymnentext.

Nach einer parteiübergreifenden Gesetzesinitiative soll der Text der Bundeshymne zum 1. Jänner 2012 um einen Bezug auf die „großen Töchter“ Österreichs ergänzt werden.

Aktueller Text:
Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
Vielgerühmtes Österreich,
Vielgerühmtes Österreich.

Heiß umfehdet, wild umstritten,
Liegst dem Erdteil du inmitten
Einem starken Herzen gleich.
Hast seit frühen Ahnentagen
Hoher Sendung Last getragen,
Vielgeprüftes Österreich,
Vielgeprüftes Österreich.

Mutig in die neuen Zeiten,
Frei und gläubig sieh uns schreiten,
Arbeitsfroh und hoffnungsreich.
Einig lass in Brüderchören,
Vaterland, dir Treue schwören.
Vielgeliebtes Österreich,
Vielgeliebtes Österreich.

Die Version von Paula Preradovićs Söhne Otto und Fritz Molden wäre da noch zur Auswahl:
Land der Erbsen, Land der Bohnen,
Land der vier Besatzungszonen,
Wir verkaufen dich im Schleich,
Vielgeliebtes Österreich!
Und droben überm Hermannskogel
Flattert froh der Bundesvogel.

oder eventuell die, von der Gruppe Drahdiwaberl:
Land der Äcker, Land der Dome
Land am Strom ohne Atome,
Land der Titel und Diplome

Heimat bist du großer Söhne
Heimat bist du großer Töchter
Zusatzvers der Frauenrechtler

Land der unmöglich begrenzten,
Land der Berg‘, der allerschensten,
Land der Seen und Lipizzaner,
Der Prohaskas und des Klammer

Land der Krone, Land des Staberl
Land der Gruppe Drahdiwaberl.

Wenn jetzt die Töchter dazu kommen, dann sollten Schwieger-, Stief- und Halbbrüder aber auch gleich aufgenommen werden und in paar Jahren könnte man dann, um die Neffen ohne Nichten erweitern, die dann in wiederum in ein paar Jahren mit den Nichten ergänzt werden könnte, damit wir eine sinnvolle Beschäftigung in unserer Bürokratie der Buchstabenglauber haben.

Natürlich sind aber auch ganz allgemeine Argumente wie die, von Eccles zu bedenken, der meint: „im sprachlichen Ausdruck bekommen subjektive Denkprozesse immerhin einen gewissen objektiven Status“. Und wenn heutzutage die Menschen einfach nicht mehr zu einer gewissen ( besonders auch grammatikalischen) Abstraktion fähig sind, dann hat die Ergänzung womöglich sogar eine Berechtigung.
Wie wäre es mit einer Volksabstimmung, damit wir uns wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich machen können?


Titelbild: Wikimedia, Inquisitor Ehrenstein

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