Darabos bringt mich in Verlegenheit

Eigentlich interessiert mich nationale Parteipolitik ja schon lange überhaupt nicht mehr. Es gibt keine Idealisten mit Rückgrat, die Entscheidungen treffen können, wenn es ungewiss ist, ob es ein eigener Vorteil ist, dachte ich. Normalerweise übertreffen sich die Parteien nur in Opportunismus und noch wichtiger ist ihnen der eigene, materielle, persönliche Vorteil. So sind die Volksvertreter eben, dachte ich. Von graduierten Personen in Verteidigungsangelegenheiten, handelt es sich nun um eine schwarzen Gürtel, einen Orden, einen militärischen Rang oder was auch immer, halte ich mich gerne fern, weil ich fühle, dass sie nicht meine Umgebung sind. Ich könnte auch ehrlich sagen, dass sich bei mir meist gesellschaftliche Stellung, Rang und Orden, also künstliche Autorität, proportional umgekehrt zur Sympathie offenbart. „Meist“ deshalb, weil ich natürlich versuche, keine Vorurteile zu haben. Aber es kann nur ein Versuch bleiben, egal wie sehr ich mich auch bemühe.
Ich mag das schmutzige Geschäft Politik nicht, ich habe keinen Glauben, keine Partei, keine Menschen die mir Vorbilder sind, niemand den ich mehr bewundern könnte, als jedes andere Leben, besonders jeden Menschen, außer Fabelwesen natürlich, wie Laotse, Buddha, Aristoteles, Bach, Einstein, Mutter Theresa, … Cheng Man Ching.
Darabos bewundere ich daher natürlich auch nicht, aber gefällt mir, obwohl ich nicht weiß wie er aussieht. Aber er macht mir sogar die lokale (nationale) Parteipolitik interessant. Er hat doch tatsächlich Entacher abberufen, siehe Heftige Kritik gegen Wehrpflichtreform.
Da kann sich die Schwammerlpartei so einiges abschauen, die jetzt die Gelegenheit gehabt hätte, ihr langes Engagement und ihre langjährige
Arbeit endlich auf den Tisch zu bringen. Ich sehe, dass die grüne Tasche genau so groß ist wie die blaue. Breitmaulfrösche gibt es in grün und braun, Entschuldigung, in blau wollte ich sagen, aber rot ist das Blut und mein Herz.
So, das war jetzt eine theatralisch-pathetische, dadaichmussistische Solidarisierungserklärung an Darabos, der mich wirklich in Verlegenheit bringt. Gibt es tatsächlich noch ehrliche, konsequente Politiker?

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Darabos – Militär, Offiziere, Rekruten und die Meinungsfreiheit

Auf orf.at liest man zu Darabos Plänen:

Sieben verschiedene Modelle hat Verteidigungsminister Norbert Darabos heute vorgelegt. Sein Favorit ist eine Mischung aus Berufsheer und Miliz. Die Opposition und viele Militärs stehen nicht hinter Darabos Plan. Und die ÖVP steht auf der Bremse.

Siehe dazu auch ZIB 24 – 17.01.2011 00:00 Uhr und Abschaffung der Wehrpflicht – Verteidigungsminister Darabos stellt Modelle vor.
Ob man nun einverstanden ist mit einem Modell oder nicht, ich bin zwar kein Fan von Darabos, aber seine Pläne halte ich für gute Arbeit. Bessere Arbeit, als die der Grünen, die die Wehrpflicht schon zur Debatte stellten, bevor sie noch einen Schritt ins Parlament setzten durften (deshalb habe ich sie auch ein einziges mal gewählt). Was haben sie jetzt zu bieten, zitiere aus Wehrpflicht von Peter Pilz (SAMSTAG, 22. JÄNNER 2011):

Das Parlament hat gezeigt: Die Debatte ist völlig offen. Nur zwei Parteien haben eine klare Position. Die FPÖ will am alten Panzermilitär festhalten. Und wir haben über die letzten Jahre ein Konzept für eine radikale Reform entwickelt, in dem die Wehrpflicht keinen Platz hat.

In der Debatte zeigt sich, wer ernsthaft nach Losungen sucht – und wer sich populistisch nach wechselnden Winden richtet.

Faymann, Pröll, Häupl, Darabos – das sind die politische Fahnen, die immer dann, wenn sich die andere Partei dreht, eine taktische Gegendrehung versuchen. Von der Sache haben sie alle keine Ahnung. Für sie ist auch die Sicherheitspolitik ein Ort, an dem man vor allem eines versucht: dem anderen ein Bein zu stellen.

Also nur mehr parteipolitisches, dümmliches Hickhack (wir sind die Guten, alle anderen die Bösen) und Blablabla….

Darabos für schwedisches Modell zeigt seine Tendenzen. Wenn Darabos „personelle Konsequenzen“ in Betracht zieht falls sich Offiziere gegen ihn stellen, weil sie ihre Pfründe schüzen wollen, dann wird das nicht nur als Drohung, undemokratisch, verfassungswidrig und geradezu stalinistisch bezeichnet, sondern ich lese dazu sogar:

FPÖ: Fichtenbauer: Darabos agiert als Kleindiktator und Verfassungsbrecher
Wien (OTS) – Empört reagiert der freiheitliche Wehrsprecher NAbg. Dr. Peter Fichtenbauer auf die Drohungen von Verteidigungsminister Darabos gegenüber seinen Generälen: „Es sollte bekannt sein, dass jeder Minister sein Gelöbnis ablegt, sein Amt gemäß der Verfassung und getreu den Gesetzen auszuüben. Die Verfassung sieht die allgemeine Wehrpflicht vor. Es ist gesetzlich legitim für eine Änderung zu argumentieren. Aber Offizieren, die das verfassungsrechtlich geschützte Recht der Meinungsfreiheit für sich in Anspruch nehmen und die gegebene Verfassungslage beiehalten wollen, mit Hinauswurf, Absetzung oder sonstigen Konsequenzen zu drohen, bleibt sonst nur Diktatoren aller möglichen Schattierungen vorbehalten. Die Einschränkung der Meinungsfreiheit ist nur möglich, wenn sie das Amtsgeheimnis betrifft, aber nicht im Rahmen einer politischen Debatte.“

Gut, die kennen sich nur bei Diktaturen und totalitären Systemen aus, wovon sollten sie also sonst sprechen, trotzdem sollte man sie für diese Aussage verklagen.

Meine Meinung zu diesen parteipolitischen Wahnsinn:
Rekruten, nehmt euch ein Beispiel an euren Generälen und Offizieren. Hinterfragt jeden Befehl und beruft euch auf Meinungsfreiheit!
Rechnet aber dafür nicht mit einem Orden und die FPÖ wird euch dann vielleicht als terroristische Freischärler und Söldner (ohne Sold) bezeichnen, oder eben als Schergen Stalins, wie es eben ihrer einseitigen, beschränkten Diktion entspräche.

Weiteres Zitat aus Militär in Österreich:

Das österreichische Bundesheer als bewaffnete Streitmacht der Republik Österreich ist Teil der österreichischen Bundesverwaltung und steht gemäß Artikel 80 B-VG – de iure – unter dem Oberbefehl des Bundespräsidenten und – de iure und de facto – der Befehlsgewalt und, soweit diese nicht dem Bundespräsidenten obliegt, der Verfügungsgewalt des Bundesministers für Landesverteidigung. Der Bundesminister für Landesverteidigung übt die Befehlsgewalt über die Dienststellen des Bundesheeres grundsätzlich durch deren Kommandanten und Leiter aus.

Umfrage:

Wer hat in Österreich nach dem Bundespräsidenten die höchste Befehlsgewalt?

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Weitere Weblinks:
Verpflichtendes Sozialjahr? Für Darabos undenkbar
Darabos auf Konfrontationskurs mit Offizieren
Darabos soll zurücktreten
Lebenslauf von Verteidigungs- und Sportminister Norbert Darabos
Salzburgs Militärchef kritisiert Minister

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WP-Plugin EG-Series

Nachdem ich mit WP-Plugin Organize Series so meine Probleme hatte – vielleicht waren es auch Anwendungsfehler, ich bin dem nicht weiter nachgegangen, aber es funktionierte bei mir jedenfalls nicht mehr und alle Serien waren weg – habe ich nun ein Plugin gefunden, mit dem ich recht zufrieden bin. Das Plugin EG-Series kann ich weiter empfehlen, bei mir funktioniert es jedenfalls tadellos, ist einfach in der Handhabe und erzeugt gültiges HTML.

So jetzt werde ich die weiteren Serien wieder herstellen. Ich hatte auf jeden Fall noch eine für die 24er und 19er Form und für Linux Professional Institute Certification (LPCI), soweit ich mich erinnere. Eine Übersicht über meine Serien gibt es auf Serien und für jede Serie wird eine Unterseite mit den jeweiligen Artikeln angelegt.

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Just another WordPress Blog – Pension Schottentor


WordPress eignet sich meiner Meinung nach immer besser für Homepages. Gerade habe ich damit die Seite für die Pension Schottentor fertiggestellt. Es ist einfach zu installieren und wird fast überall gehostet. Themen, Plugins und Erweiterungen gibt es in Hülle und Fülle und sie können leicht auf eigene Bedürfnisse angepasst werden. Der Wartungsaufwand ist gering und sogar Sicherungen und Updates können leicht automatisiert werden. Die Standardversion sieht schon verschiedene Benutzerrechte vor, also ist es auch als CMS gut einsetzbar. Bei der Verwendung der Erweiterungen ist natürlich eine gewisse Vorsicht angebracht, aber durch die große Auswahl der kostenlosen Erweiterungen für viele Bereiche, sowohl die Funktionalität als auch das Design betreffend, kann man sich ja diejenigen aussuchen, die einem in jeder Hinsicht entsprechen. Falls trotzdem Anpassungen nötig sind, so ist das erlaubt und leicht durchführbar.

Weblinks:
WordPress

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掤 – bing – Pfeilköcher oder von Peng, peng zu 掤 – bing1

Das chinesiche Wort „peng“ werde ich hier nicht behandeln, da ich ja mangels besseren Wissens bis vor kurzem annahm, dass für die Taijiquan Grundtechnik im Pinyin einfach peng jin genommen werden kann. Erst duch meinen taiwandeutschen Mentor wurde ich auf 掤 – Bing2 aufmerksam.

chin Zeichen für Pfeilköcher

Bedeutung: Pfeilköcher; in Taijiquan laut Silberstorff: fernhalten, Balance in alle Richtungen, hochheben, anschwellen

 


zur Unterscheidung:
chin. Zeichen Letzeres wird im Gegensatz zu ersterem auch auf LEO und in anderen Wörterbüchern gefunden, siehe 棚 [棚] péng2
Wieder einmal Notizen zu Peng bzw. nun zu bing1. Ich habe mir dazu schon einig Notizen angelegt, die hauptsächlich aus Zitaten und Quellensammlungen bestehen, da ich ja weder Chinesisch noch Taijiquan kann. Doch dank meines Mentors kenne ich jetzt das korrekte chinesische Zeichen und finde es auch in Jan Silberstorff’s „Schiebende Hände“ so agbebildet. Nur fällt mir der Unterschied der oben gezeigten Zeichen eben erst jetzt auf. Hier geht es mir aber nicht nur um eine korrekte Übersetzung, sondern um eine, der 13 Grundtechniken im Tui Shou. Wie gesagt, ich habe schon einiges darüber gelesen, darunter eben auch die „Schiebenden Hände“ von Meister Jan Silberstorff. Jetzt habe ich in diesem Buch wieder über „peng (bing2)“ gelesen und diesmal verstehe ich das Kapitel anders, als damals. Es erscheint mir deutlich, klar und verständlich, was mir früher rätselhaft war. Vielleicht wundere ich mich in 10 Jahren über mein heutiges Verständnis dieser Technik (dieses Verhaltens), aber momentan ist es für mich die theoretische Erklärung, mit der ich am meisten anfangen kann, die ich am besten verstehe.

Daher ein kurzes Zitat aus „Schiebende Hände“:

… Führen wir aber unsere Energie bis in jeden Winkel des Körpers und sind überall quasi online, müssen wir die Verbindung bei Bedarf nicht erst extra herstellen. Die gesamte innere und äußere Struktur des Körpers sorgt nun dafür, dass der auf uns gerichtete Impuls uns nicht aus dem Gleichgewicht bringen bzw. Schaden kann. ….

Aktion statt Reaktion, Verbindung und Fernhalten mit dem Gegner, zuvorkommendes Dasein als Abwehr, die geschlossene Entspannungsaddition und die Ausführung über die ursprüngliche Bedeutung des Schriftzeichens, die auf Erklärung des Kalligraphen Wang Ning beruhen sind überaus interessante Ausführungen für mich, im ersten Kapitel der „Die 13 Grundtechniken (shi san shi)“.

Weblinks und Quellen:
Schiebende Hände von Meister Jan Silberstorff
Learning Chinese Characters, Volume 1: HSK level A: A Revolutionary New Way to Learn and Remember the 800 Most Basic Chinese Characters
Das neue praktische Chinesischlehrbuch von Liu Xun
Chinesische Lernkarten
Chinesische Elementarzeichen 1
dict.cc
Hatschek
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